Der Rest der Geschichte ist ein bißchen lückenhaft, weil ich teilweise einfach nicht genau weiß, was die anderen gemacht haben. Andere Sachen habe ich mitgekriegt, die schreibe ich natürlich auf, aber ein paar Kommentare wären diesmal echt erwünscht.
Aber bevor ich mit dem dramatischen Teil anfange, muß ich kurz noch mal zurückspringen, weil mir grade noch etwas wichtiges eingefallen ist (sorry. Irgendwann werde ich das mit der chronologischen Erzählung schon noch hinkriegen).
Am Abend vor der Verhandlung sind wir zusammen ins Autokino gegangen, in den Film “The Gathering”. Schon ganz am Anfang gab es eine Szene, in der ein junger Mann in ein Loch fiel und von einem Kreuz aufgespießt wurde. Dabei verging mir und Kim jegliche Lust, den Film weiter anzuschauen, und wir sind ein bißchen in der Gegend herumgelaufen. Brian und Sylvia sind dageblieben und haben sich das Teil bis zum Ende angeschaut. Dabei sind ihnen ein paar merkwürdige Sachen aufgefallen: Die Kirchenwand aus Tucson kam darin vor, die mit unseren Bildern drauf. In dem Film wurde auch erklärt, was mit den Personen auf dem Bild war - das waren Schaulustige, die sich die Kreuzigung von Jesus Christus angesehen hatten. Dafür wurden sie dann verflucht, in alle Ewigkeit als Geister herumzuwandern und immer wieder Zeuge von gewaltsamen Toden zu werden. Die Heldin des Films geriet irgendwie mit ihnen aneinander und starb zum Schluß, um sie zu besiegen. So etwas in der Richtung zumindest, ich habe Brian und Sylvia da nur mit einem Ohr zugehört. Die beiden waren etwas beunruhigt, weil es zwischen den Sachen, die uns passiert sind, und dem Film ein paar Parallelen gibt. Irgendwie stört mich das nur sehr wenig. Wer weiß, vielleicht hat unser “Freund” aus L.A. den Film auch mal gesehen. Oder vorher mit dem Drehbuchautor geredet. Ach ja, da fällt mir ein, der Schurke im Film war ein geistig Behinderter, der sauer war, weil er aus der Schule geflogen ist. Jedenfalls hatten wir hier noch die Parallele mit der verpatzten Prüfung. Ich glaube, ich habe mich in dem Moment ausgeklinkt, als Sylvia erzählte, der Mörder wäre irgendwie behindert gewesen - ich kann so etwas nicht ab. Als ob geistig Behinderte nicht schon genug Probleme hätten, auch ohne daß irgendwelche blöden Hollywood-Idioten die Ängste vor ihnen noch schüren müssen.
So, jetzt aber zurück zur Entführung. Da ich nicht wußte, wo Kim war, und ihn auch nicht anrufen konnte, ritt ich einfach zur ersten besten Skihütte. Und tatsächlich: Davor waren zwei Motorräder mit Kennzeichen aus Illinois geparkt. Ich rief erst einmal Don an und sagte ihm Bescheid. Dann schlich ich mich näher an die Hütte heran. Trotz meiner Unfähigkeit (ich konnte noch nie besonders gut schleichen) bemerkte mich niemand, und durch eines der Fenster konnte ich hören, wie zwei Männer darüber sprachen, daß die ganze Aktion ein bißchen ungeplant passiert war, weil die Gelegenheit so günstig gewesen sei. Das hätte harmlos sein könnte, aber das Gefühl hatte ich nicht, also schickte ich Don eine SMS mit meinem Standort. Und wo ich das Handy schon mal draußen hatte, kam ich doch tatsächlich auf die Idee, den Klingelton abzustellen.
Leider ungefähr zwei Sekunden zu spät: Als ich mich noch durch die Menüs klickte, fing das Ding natürlich an zu klingeln. Das war Brian, der eigentlich nur Bescheid sagen wollte, daß in Craig alles in Ordnung war und sie Claire nicht gefunden hatten. Ich drückte ihn erstmal weg und rannte los. Die Typen in der Hütte hatten das Gefiepe meines Handys natürlich auch gehört und kamen raus, um nachzusehen, was los sei. Sie sahen ziemlich Biker-mäßig aus und waren mit Schrotflinten bewaffnet. Ich versteckte mich erstmal in einem Gebüsch (in der Hoffnung, daß sie Stadtjungs wären, die das Fiepen eines Handys nicht von einem Vogel unterscheiden können). In der Eile hatte ich aber vergessen, den Klingelton tatsächlich auszustellen, und das verdammte Ding klingelte erneut. Also verabschiedete ich mich von dem netten Gebüsch und rannte zu meinem Pferd. Glücklicherweise verfolgten mich die beiden Biker nicht allzu enthusiastisch, sondern beschränkten sich darauf, ein paar Mal hinter mir her zu schießen.
Weil ich in dieser Hütte (Morgentau hieß sie, glaube ich, die Dinger hatten alle so romantische Namen) Claire nicht gesehen hatte, und außerdem Don ja Bescheid wußte und hoffentlich die Polizei losschicken würde, machte ich mich auf den Weg zur nächsten Hütte (Rosenduft? Rosenhauch? Irgendwas mit Rosen).
Als ich dort ankam, sah ich außer drei Motorrädern auch Kims Wagen auf dem Vorplatz stehen. Idyllischerweise stand hinter der Hütte ein Biker und hackte Holz. Ich dachte mir, daß er mich zwischen den Schlägen kaum würde hören können, also schlich ich näher. Durch das Fenster sah ich zwei weitere Hollow Men, die sich darüber unterhielten, daß “einer von den Idioten ihnen direkt in die Hände gelaufen war”. Ich nahm an, daß es sich um Kim handelte.
Da ich nicht sicher war, ob ich es mit drei Bikern auf einmal aufnehmen konnte - naja, eigentlich war ich verdammt sicher, daß ich auch schon mit einem Schwierigkeiten kriegen würde -, wollte ich wieder wegschleichen und Don und die Polizei verständigen. Aber auf dem Rückweg sah mich der Holzhacker und rief seine Kumpels, die mich dann durch den Wald jagten. Ich schaffte es bis zu meinem Pferd, aber das blöde Vieh scheute, als es Schüsse hinter sich hörte, und ich fiel prompt runter (soviel zum Thema Lone Ranger). Und dann hatten sie mich. Noch ein Idiot, der ihnen direkt in die Hände gelaufen war.
Sie zogen mir erst mal eine über den Schädel, und als ich wieder zu mir kam, lag ich - an Händen und Beinen gefesselt - neben Kim und Claire auf einem Bett. Die beiden waren ebenfalls verschnürt. Da außer uns niemand in dem Raum war, stand Kim auf und hüpfte zu dem großen Spiegel hinüber, der an einer Wand hing. Es gelang ihm, das Teil abzuhängen und auf dem Boden zu zerschmettern.
Der Lärm, den der zerbrechende Spiegel machte, rief allerdings einige der Hollow Men herbei. Die waren nicht eben begeistert von der Aktion. Einer von ihnen schlug Kim nieder, ein anderer löste meine und Claires Beinfesseln und band uns aneinander. Der letzte beschränkte sich darauf, uns mit seiner Waffe zu bedrohen. Hätte er mal besser aufgepasst - noch während Kim zu Boden ging, gelang es ihm, eine der Spiegelscherben zu greifen und in seiner Hand zu verbergen.
Die drei Typen brachten uns zu Kims Mietwagen. Ich und Claire mußten uns auf den Rücksitz setzen, Kim kam in den Kofferraum. Einer von ihnen, ein Kerl mit Haaren bis zur Hüfte, setzte sich auf den Fahrersitz, die anderen beiden blieben bei der Hütte.
Unterwegs gelang es Kim, seine Fesseln mit der Spiegelscherbe durchzuschneiden. Danach versuchte er, durch den Spalt im Sitz auch mich und Claire zu befreien, aber genau in diesem Moment muß der Langhaarige in den Rückspiegel geschaut und Kims Hand bemerkt haben. Er hielt an, stieg aus und ging zum Kofferraum. Ich habe versucht, ihn irgendwie abzulenken, aber mein Gerede interessierte ihn erstmal herzlich wenig. Er stellte fest, daß Kim seine Fesseln gelöst hatte, verschnürte ihn erneut und schlug ihn dann nochmal nieder.
Als er zurückkam, fing ich an, ihn zu beschimpfen. Ich war nervös und hatte panische Angst um Kim, und ich mußte dem ganzen Luft machen, auch wenn das natürlich keine sonderlich brilliante Idee war. Nachdem er Claire mit seiner Knarre bedroht hatte, war ich auch wieder still.
Wir fuhren weiter, und da bemerkte ich, welchen Fehler unser Freund begangen hatte. Er hatte Kim zwar wieder verschnürt, aber er hatte sich wohl keine Gedanken darüber gemacht, wie so ein schlanker Kerl die Fesseln überhaupt losgeworden war. Als ich ziellos hinter mir herumtastete, auf der Suche nach irgendetwas, daß uns die Flucht ermöglichen könnte, griffen meine Finger plötzlich in die Spiegelscherbe.
In Romanen oder Filmen ist es immer ganz einfach, sich Fesseln mit beliebigen spitzen und/oder scharfen Gegenständen durchzuschneiden. Leider erwies es sich, daß die Autoren noch nie versucht hatten, das Ganze mit einer scharfkantigen Scherbe in einem fahrenden Auto zu probieren. Ich schnitt mehr in mein Handgelenk und meine Finger als in die Stricke, mit denen ich gefesselt war. Reines Glück, daß ich mir nicht versehentlich die Pulsadern durchgeschnitten habe.
Bei einem besonders tiefen Schnitt muß ich wohl das Gesicht verzogen haben, jedenfalls bemerkte unser langhaariger Freund, daß irgendetwas im Gange war. Ich konnte ihm allerdings weis machen, daß es nur mein rechter Arm sei. (Die Hollow Men hatten die Schiene freundlicherweise abgemacht, damit sie mich besser fesseln konnten.)
Schließlich gelang es mir, mich zu befreien. Ich packte die Scherbe fester, beugte mich vor und hielt sie dem Langhaarigen an den Hals. Er versuchte erst gar nicht, ein Held zu sein, sondern hielt den Wagen an und ließ sich brav von mir entwaffnen. Ich gab Claire die Scherbe und sagte ihr, sie solle sich losschneiden, während ich den Biker mit seiner eigenen Waffe bedrohte. Sie zickte ein bißchen herum, warum ich das nicht machen könnte (na klar, ich hätte den Biker ja auch sich selber überlassen können. Der hätte uns schon nichts getan. Wollte ja nur spielen oder so. Manchmal raubt sie mir den letzten Nerv, und das war eine von diesen Gelegenheiten).
Danach holte sie Kim aus dem Kofferraum, und wir fesselten den Langhaarigen und sperrten ihn dort ein. Armer Kerl, das war keine gute Idee, zumindest für ihn nicht. Aber dazu später mehr.
Während Claire, Kim und ich mit unserer Flucht beschäftigt waren, kamen Sylvia und Brian aus Craig zurück. Vor meinem verfehlten Schleichversuch hatte ich Don angerufen und ihm erzählt, vor welcher Hütte Kims Wagen geparkt war, daher konnte er den beiden unseren letzten bekannten Standort mitteilen. Telefonisch erreichbar waren wir nicht, da ich diesmal zumindest den Klingelton ausgestellt hatte.
Als Brian und Sylvia bei der Rosen-Dings-Hütte ankamen, war niemand mehr dort, aber auf dem Boden des Schlafzimmers fanden sie Blutspuren und die Scherben des Spiegels (ich nehme an, daß sich Kim auch geschnitten hat und daß das Blut von ihm stammte). Sie gerieten ein bißchen in Panik, und als sie draußen Motorengeräusche hörten, rannten sie sofort zu ihrem Wagen.
Es waren zwei Biker, die bei der Hütte auftauchten. Sylvia trat das Gaspedal durch und fuhr sie beide über den Haufen, dann hielt sie an - während sie noch auf dem Bein eines Typen stand. Brian sprang wild brüllend aus dem Wagen und rannte auf den anderen zu, der nicht ganz wußte, was los war, sich umdrehte und erst einmal floh. Brian machte sich sofort an die Verfolgung. Ganz klar gedacht haben kann er nicht, denn der Hollow Man hatte ein Gewehr in der Hand, und er selber war nur mit einem Wagenheber bewaffnet. Aber er hatte Glück: Als dem Biker irgendwann auffiel, wie die Situation tatsächlich aussah, und sich umdrehte, um auf Brian zu schießen, verfehlte er ihn um eine Handbreit. Er war stehen geblieben, um zu schießen, und Brian kam nah genug an ihn heran, um ihm den Wagenheber quer übers Gesicht zu dreschen. Der Hollow Man ging zu Boden und blieb erstmal liegen.
Mittlerweile war auch die Polizei, von Don alarmiert, eingetroffen - zwei ganze Polizisten (immerhin). Einer von ihnen übernahm den von Brian eingefangenen Biker, konnte aber auch nichts näheres über unseren Aufenthaltsort herausfinden. Schließlich versuchten sie mit irgendeiner archaischen Anlage, unsere Handys zu verfolgen.
Claire hatte sich in der Zwischenzeit hinter das Steuer des Wagens geklemmt, Kim saß neben ihr, und ich war hinten, um auf den Biker im Kofferraum aufzupassen. Wir wollten zur Polizei fahren und ihnen unseren Gefangenen übergeben. Da ich mir nicht vorstellen konnte, daß die Behörden es gut finden würden, wenn ich schon wieder mit einer Waffe durch die Gegend fuhr, bat ich Kim, das Teil ins Handschuhfach zu packen.
Nur wenige Minuten später hörten wir die Motorräder hinter uns. Claire geriet in Panik, trat das Gaspedal durch und jagte den Wagen in Richtung Tal. Leider geriet sie bei einer Kurve ins Schleudern und krachte frontal gegen die Leitplanke. Das war der erste Autounfall des Tages. Keine Angst, es kommen noch mehr.
Kim und Claire vorne hatten das Bewußtsein verloren, mir ging es relativ gut. Durch Claires wilde Fahrweise waren die Biker immer noch ein gutes Stück hinter uns, also sprang ich aus dem Wagen, ging nach vorne, schob Claire auf Kim drauf und setzte mich selber hinters Steuer. Wir hatten Glück: Die Karre fuhr noch, und bevor die Biker bei uns ankamen, war ich schon wieder auf der Straße und raste auf das Tal zu.
Schade, daß ich auch nicht besser Auto fahren kann als Claire: In einer Kurve übersteuerte ich, und weil meine blutigen Finger am Lenkrad festklebten, gelang es mir auch nicht, rechtzeitig wieder auf die Straße zu kommen (ich hatte bis zu diesem Zeitpunkt nicht gewußt, wie klebrig Blut sein kann; aber es ist ein toller Ersatz, wenn man mal keinen Klebstoff dabei hat). Wir krachten mit der linken Seite voll gegen einen Baum, ich schlug mit dem Kopf gegen das Lenkrad, und diesmal gingen auch bei mir die Lichter aus.
Als ich wieder zu mir kam, sah ich das Gesicht eines Bikers über mir. Naja, Gesicht ist vielleicht das falsche Wort: Hauptsächlich sah ich lange, wirre Haare und einen buschigen Bart, aus denen so etwas wie eine Nase ragte. Zwei kleine Äuglein, von den Augenbrauen fast verdeckt, blinzelten mich erstaunt an. Im ersten Moment dachte ich, es sei ein Bär, aber die riechen im Allgemeinen nicht nach Bier.
Ich dachte, jetzt hätten sie uns wieder, griff hastig nach meinem Handy und drückte wild einige der Knöpfe. Schließlich meldete sich Brian, aber bevor ich ihm sagen konnte, wo wir waren (wenn ich es denn gewußt hätte), nahm mir das Bartgestrüpp mein Telefon weg und unterbrach die Verbindung. Ich fing unklugerweise an, ihn zu beschimpfen, und er schlug mir mit einer behaarten Hand ins Gesicht. Da wurde es erstmal wieder dunkel.
Brian, der ein schlauer Bursche ist, wählte das Handy sofort wieder an, und es klingelte tatsächlich - beim Knöpfchendrücken hatte ich den Rufton wohl wieder eingestellt. Verwirrt nahm der Hollow Man den Anruf an, und Brian war geistesgegenwärtig genug, ihm zu erzählen, er wäre von der Bankberatung in Islington und würde gerne Mr. Wade sprechen. Der Biker gab das Handy daraufhin Kim, der gerade wieder zu Bewußtsein gekommen war. Ich weiß nicht, warum er das tat - wahrscheinlich war er geistig ziemlich unterbelichtet. Irgendwann hatte er aber genug von dem Gespräch, nahm Kim das Telefon aus der Hand und warf es mit großem Schwung weg.
Inzwischen war ich wieder bei zu mir gekommen. Ich hatte rasende Kopfschmerzen und war nicht ganz klar, aber ich dachte, es wäre gut, wenn ich die Waffe wieder hätte. Also griff ich rüber zum Handschuhfach, öffnete es und nahm die Waffe heraus - alles ganz ruhig, ohne Hektik oder schnelle Bewegungen. Das muß den Biker getäuscht haben, denn er machte keinerlei Anstalten, mich aufzuhalten.
Kaum hielt ich die Waffe in der Hand, verschwand der traumähnliche Schleier und ich war wieder klar. Ich richtete die Pistole auf Bartgestrüpp und drängte ihn zurück, damit ich aussteigen konnte. Erst da fiel mir auf, daß er nicht allein unterwegs war: Hinter ihm stand noch ein zweiter Biker-Typ mit sehr hellblonden, dünnen Haaren. Er hatte auch eine Waffe, die er sofort auf mich richtete. Im Schach nennt man so eine Situation Patt. Ich wollte nicht, daß er mich erschießt, er wollte nicht, daß ich seinen Kumpel erschieße, also standen wir beide da und versuchten, einen Kompromiß zu finden, was sich aber als schwierig erwies.
Immerhin war auch Claire wieder bei Bewußtsein, und sie und Kim kletterten aus dem Wagen. Ich sagte zu den beiden, sie sollten verschwinden, ich hätte die Situation schon unter Kontrolle, sie sollten nur sehen, daß sie wegkämen, und gab Kim sein Handy, das ich ja noch bei mir trug. Erstaunlicherweise taten die beiden, was ich sagte, und da Blondie den Lauf seiner Waffe nicht von mir wegbewegen wollte, schafften sie es, außer Sichtweite zu kommen.
In diesem Moment dachte ich wirklich, ich sei erledigt. Ich war allein mit diesen beiden Typen, die mich umbringen wollten, und ich dachte, das war´s dann. Hier komme ich niemals lebendig wieder raus. Wenigstens sind Claire und Kim davongekommen.
Ich hatte meine Rechnung allerdings ohne Claire gemacht. Nachdem sie ein paar Meter gerannt ist, ist ihr aufgefallen, daß ich ja nicht dabei war, und sie ist prompt wieder umgekehrt, um mir zu helfen. Kim, der das für keine gute Idee hielt, und der wußte, daß sie nur als Geisel gegen mich verwendet werden würde, versuchte, sie aufzuhalten, allerdings nur mit beschränktem Erfolg. Immerhin konnte ich deutlich hören, wie die beiden sich weiter unten am Hang stritten.
Das war allerdings absolut nicht Teil des Plans, der mir ganz vage vor meinem inneren Auge vorschwebte. Die beiden konnte ich da gar nicht brauchen. Also schlug ich den beiden Typen vor, daß sie mich zu ihrem Anführer bringen sollten. Ich stieg hinter Bartgestrüpp aufs Motorrad und behielt meine Pistole an seinem Kopf, während Blondie auf die zweite Maschine stieg und hinter uns herfuhr - seine Waffe war die ganze Zeit auf meinen Rücken gerichtet.
Wir waren also schon ein gutes Stück entfernt, als Kim und Claire wieder beim Auto ankamen. Claire beschloß natürlich, hinter uns herzufahren, und wie durch ein Wunder fuhr der Wagen immer noch! (Wenn ich die Automarke noch wüßte, würde ich sie sofort weiterempfehlen, aber leider habe ich nicht drauf geachtet.)