Es geht um die Frage, ob man die Schwierigkeiten von Proben für schlechtere Gruppen anpassen sollte oder nicht.
Kommt auf den Anspruch ans Spiel an.
Legt man den Fokus auf Simulation, also Wert auf "Realismus", dann sollte die Schwierigkeit einer Probe an der Schwierigkeit der Situation (Konflikbewältigung) gemessen werden.
Wird der Fokus auf Drama gelegt, sollte die Schwierigkeit der Stimmung angemessen werden und dementsprechend auch dem Vermögen der Charaktere.
Das 7te See System, von dem die Diskussion ja entsprang ist ein dramatisches System und da sollte man den Anspruch auf Realismus ohnehin zurückschrauben. Andere Systeme können das wieder ganz anders behandeln.
Letztendlich legt der Konsens der Runde doch fest, wie sie spielen möchten.
Wenn sich alle über mangelnden Realismus aufregen, dann bitte doch die Schwierigkeit an die Situation anpassen.
Wenn alle Angst davor haben, dass ihre Charaktere frustriert sterben könnten, weil sie zufällig in der ersten Stufe in eine unlösbare Situation kommen, dann doch bitte die Schwierigkeit der Dramatik anpassen.
Ich denke, dass die Dramatik insgeheim vom Spielleiter immer berücksichtigt wird. Allein dadurch, dass keine unlösbaren Situationen im Abenteuer zwingend vorkommen. Kein Spielleiter wird seine erststufigen Helden in einen Drachenhort spazieren und dann gegen den Drachen kämpfen lassen. Das Resultat wäre nicht interessant, höchstens frustrierend.
Es werden auch keine hoffnungslosen Situationen aufgebaut und diese dann zwischen Helden und die erfolgreiche Abenteuerauflösung gesetzt.
Obwohl es nicht unrealistisch ist, wenn eine Runde auch mal auf einen Gegner stossen könnte, der ihnen einfach über ist.
Aber was wäre das für ein Abenteuer...?
Und genauso wird es nie vollkommen unrealistische Situationen im Spiel geben.
Die Frage ist also nicht dramatisch oder realistisch, sondern nur, welchen Stellenwert die beiden Elemente haben.
Und das ist eine sehr subjektive Geschmacksfrage.
Boba Fett