Und btw: an zu "unkreativen" Spieler scheint es ja eher nicht zu liegen. Das würde unseren Anfängern sicher auch so gehen.
Naja - der frustrierte Spieler war ich - und ich hätte zu meinen Anfangszeiten eher nix gesagt. Wie gesagt: Anhören, zuschauen, abchecken, sich mit dieser völlig neuen Form des Spiels vertraut machen. Andere machen das anders.
Es gibt sicher ein paar stillere Kandidaten, die sollten eben dadurch gefördert werden, dass jeder mal was erzählen soll (muss?) und dadurch, dass die lauten auch mal still sein müssen.
Da hat man aber auch gleich wieder so erzieherische Maßnahmen drin - was wieder so ein Punkt ist, an dem ich mich störe - meiner Meinung nach wäre es am besten, die Vorlieben und Entwicklung jedes einzelnen zu berücksichtigen bzw. zu fördern. Hm...das kommt mir bekannt vor...ist das schonmal irgendwo erwähnt worden?
Aber das ist durch Regeln mit Schwerpunkt auf erzählen deutlich besser möglich als mit herkömmlichen Regeln (Waschmitteln? ). Denn da brauchst du zwingend einen guten SL, bei anderen Regeln mag es besser ohne gehen (wobei mit auch nicht verkehrt ist).
Aber WENN ein guter SL dabei ist, hat man gleich mehr Flexibilität. Wobei das leider ein dickes "wenn" ist.
Ich halte es da inzwischen eher so: Can't please everyone all the time. Die paar Leutchen, die mit PE (oder was auch immer man dann genau reinmachen würde) überhaupt nicht klar kommen und dadurch abgeschreckt werden... Naja, die sollen halt ein anderes Spiel spielen.
Da gehen unsere Meinungen auseinander - ich glaube nämlich nicht, daß es nur ein paar sind, die als Anfänger mit PE (um das mal als Sammelbegrif für Gestaltungsrechte zu nehmen) nur schwer klarkämen. Ich denke eher, daß das recht gleichmäßig verteilt ist.
Wobei ich eben meine, dass viele Leute denken, sie wollten Immersion usw.. Aber eigentlich haben sie das nur seit ewigen Zeiten so gemacht und kennen es nicht anders. Also ein erlernter Geschmack und nichts, was sie als Anfänger genauso gesehen hätten.
Wie gesagt - nur aus eigener Erfahrung: Doch.
Auf den Geschmack, selbst aktiven Einfluss auf die Spielwelt zu nehmen, komm ich erst in letzter Zeit.
Ich stimme dir ja zu, daß ein Spiel nach Art von PtA für Anfänger geeigneter sein kann. Ich glaube nur nicht, daß es die einzige/beste geeignete Art ist - das ist schon alles. Meine Ansicht dazu hab ich ja nun schon wiederholt beschrieben, deswegen erspar ich das allen Lesern jetzt. Ich bin durchaus nicht der Ansicht, daß deine Ansichten da falsch sind - ich finde nur, sie gehen einen Schritt zu weit. Der Knackpunkt in deiner Argumentation liegt darin, daß Du das ganze aus deiner Perspektive siehst, und diese verallgemeinerst. Du hast schließlich einen längeren Prozess durchlaufen, in dem Du diese Spielweise für dich entdeckt hast, und nun klingt es so, als wäre das die beste für Anfänger. Aber einem Anfänger das gleich aufdrücken zu wollen halte ich für genauso falsch wie das andere Extrem.
Nochmal in aller Kürze: Ein Spiel, daß es dem Spieler freistellt, wie weit er gestalterisch tätig sein soll halte ich für das beste. Wie das genau aussehen soll, weiß ich leider auch nicht - aber was mir im Kopf rumschwirrt verlangt da einen Erfahrenen SL, der auch sein gerüttelt Maß an Erfahrungen sowohl mit PE und Konsorten als auch im klassischen Spiel gemacht hat - und dem zufolge beides umsetzen kann.
Wie schön, dass du sowas nettes geschrieben hast, Preacher. ich war kurz davor was von vorurteilsbelasteter Dummheit zu schreiben...
Na da war es ja GLück, daß ich schneller war, was?
Die Forderung nach dem unabhängigen Recht der Festlegung von Spielumgebung, NSC-Verhalten oder dem Erfolg eigener Aktionen halte ich für eine Umgehung der Auseinandersetzung mit der Spielwelt, eine völlige Abkehr sowohl vom Rollen- als auch Spielaspekt und hochgradig gefährdent für die Integrität des Spielgeschehen.
Der Spieler hat typischerweise nicht den Einblick in den Hintergrund und daher halte ich die Forderung nach dem generelln und eigenständigen Recht diesen zu verändern nur Erklärbar, wenn der Betreffende den Mißbrauch schon beabsichtigt, ähnlich, wie wenn jemand unbedingt eine Unterschrift unter einen Blankocheck will.
So wie ich das interpretiert habe ging es gar nicht um derart tiefgreifende Gestaltungsrechte. Ich denke die ganze Zeit, es geht um das Einführen von NSC's und Locations, um ein "ich gehe in Bar XY zu meinem Freund den Barkeer. Der weiß immer gut Bescheid, was auf der Straße so abgeht" - und nicht um ein "Ich fliege jetzt mal ins Riesland. Alle Rondrageweihten können fliegen. Und wo ich schon dabei bin erwürge ich mit der linken Hand Fuldigor." Kleine gestalterische Maßnahmen, die nicht ins Setting eingreifen sehe ich in der Hinsicht überhaupt nicht als Problem an.
ie sehr die Mitsprache/Gestaltungsrechte die Substanz der Spielwelt verändern könne, muß natürlich zunächst mal abgesprochen werden. Ein wenig Plausibilität wollte gewahrt bleiben. Und wenn jemand einen "Freibrief" will und diesen dann auch noch ausnutzt, dann spiele ich mit diesem jemanden nicht mehr. Punkt.
Was Du da schreibst klingt für mich leider Gottes sehr festgefahren - "ich lasse mir nicht an den Karren fahren und wenn jemand Mitspracherecht haben möchte, dann will er es sicher mißbrauchen."
Ein Anfänger braucht primär eine Vorstellung von "Was kann ich hier machen".
Nicht unbedingt. Du machst den gleichen Fehler wie Fredi: Du verallgemeinerst. Sag "Viele, aber bei weitem nicht alle Anfänger brauchen..." und ich stimme vorbehaltlos zu - ach moment - das hab ich ja selbst auch schon gesagt.