Autor Thema: Welche Erfahrungen habt ihr mit Schußwaffen?  (Gelesen 27812 mal)

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Xantus

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Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit Schußwaffen?
« Antwort #25 am: 3.05.2005 | 14:49 »
Zitat
ist das wirklich so? gelten die nicht als "copkiller", weil Stahlmantelgeschosse sich nicht verformen und daher auch schusssichere Westen durchsschlagen?
Bleigeschosse werden doch gerade wegen ihrer Verformung und der dadurch erziehlten "Stoping Power" verwendet?!
oder lieg ich da völlig falsch

Völlig. Mit den Copkillern wurde nie ein Cop erschossen.

Es handelte sich um stinknormale Stahlmantelgeschosse, der Hersteller hatte lediglich das Geschoß mit Teflon beschichtet da der Stahlmantel den Lauf recht schnell abnutzt, sollte nur den Lauf schonen - das war alles.

Ein Stahlmantel ist verformungsresistenter als ein Bleimantelgeschoß, daher funktioniert es besser gegen kugelsichere Westen. AFAIK spielt das aber bei der amerikanischen Schutzklasseneinteilung keine Rolle, da die Sprünge so groß sind, dass es kaum eine Weste gibt die gegen eine Pistole mit Vollbleigeschossen schützt - aber nicht gegen Stahlmantel.

Das ganze "Heitatei" wurde von der Presse erfunden.

Stahlmantel wird vor allem verwendet da bei geschlossenem Mantel kein Blei verdampft - was nicht gesundheitsförderlich ist.

Alle Litteratur die das Thema "Energy Transfer, Stopping Power" in den Mund nimmt und nicht gleich als die üblichen Legenden aufklärt eignet sich gut zum Bullerofenanzünden, zu vielmehr taugt sie aber nicht.
« Letzte Änderung: 3.05.2005 | 14:54 von Xantus »

Teclador

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Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit Schußwaffen?
« Antwort #26 am: 3.05.2005 | 14:53 »
@Xantus: Rein Interesse halber: Kennst du denn gute Literatur zu diesem Thema?

Xantus

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Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit Schußwaffen?
« Antwort #27 am: 3.05.2005 | 14:56 »
Nur auf Englisch. Leider muss ich erst suchen, was ein paar Tage dauert - alles "alte" Links und mein Windoze ist inzwischen neu (alle alten Links futsch). Gleich krieg ich Besuch und heute abend habe ich blöderweise Uni.

Ärgert mich jetzt, dass ich die nie lange gespeichert habe.

Edits: Typos / Form
« Letzte Änderung: 3.05.2005 | 14:59 von Xantus »

Offline max

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Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit Schußwaffen?
« Antwort #28 am: 3.05.2005 | 15:15 »
Also ich hab mit opi´s Luftgewehr, meiner Softair, soner Hochdruckknarre von nem Freund, Gummipistohlen und anderen Spielzeugwaffen geschossen...
Das hat extrem viel Spaß gemacht!
Weniger Spaßig war es als ich mal von nem Kompletten Vollidioten mit ner Gaßknarre bedroht wurde  >:(

Schwarzpulver-Schusswaffen sind die Schrecklichste Erfindung der Menschheit und nur weniges hat mehr Leid und Tot gebracht!!!
Ich finde Waffennarren zum Kotzen...In America sieht man ja wohin es führt!
jagen Ok aber wofür braucht ein familienvater in Deutschland ne Magnum ?
Die Gesetze hier sind meiner Meinung nach noch nicht streng genug!
StGB § 328 Absatz 2, Nr.3 :
Mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer eine nukleare Explosion verursacht.

Offline Edorian

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Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit Schußwaffen?
« Antwort #29 am: 3.05.2005 | 15:21 »
Das größte Leid nahm seinen Lauf, als der Mensch den ersten Knüppel zur Hand nahm. Meine Meinung.
"Strahlender Ritter in kratzfester Rüstung, stets zu Diensten."

"Neun von zehn Stimmen in meinem Kopf sagen aus, ich wäre nicht verrückt. Die zehnte summt C64 Lieder..."

Offline Mordekar

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Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit Schußwaffen?
« Antwort #30 am: 3.05.2005 | 15:21 »
Schwarzpulver-Schusswaffen sind die Schrecklichste Erfindung der Menschheit und nur weniges hat mehr Leid und Tot gebracht!!!
Ich finde Waffennarren zum Kotzen...In America sieht man ja wohin es führt!
jagen Ok aber wofür braucht ein familienvater in Deutschland ne Magnum ?
Die Gesetze hier sind meiner Meinung nach noch nicht streng genug!

Generelle Zustimmung.
Jedoch gebe ich mal zu bedenken "Nicht Waffen bringen Menschen um, Menschen bringen Menschen um..."

Ich selbst habe auch nichts anderes als ein Luftgewehr als kleiner Junge ausprobiert. Und so erpicht darauf das nachzuholen bin ich auch nicht. Ach ja, ich wurde ausgemustert, hätte aber sonst eh verweigert...
Eines von Gottes Originalen
- Zu spleenig zum leben -
- Zu selten zum sterben -

Teclador

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Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit Schußwaffen?
« Antwort #31 am: 3.05.2005 | 15:23 »
@Max: Menschen töten Menschen. Meistens im Affekt. Dann reicht auch ein Buttermesser. Oder nicht?

Cycronos

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Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit Schußwaffen?
« Antwort #32 am: 3.05.2005 | 15:24 »
um über die Ethik von Schusswaffen zu diskutieren gibt es den Speakers-Corner... ;)

Offline max

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Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit Schußwaffen?
« Antwort #33 am: 3.05.2005 | 16:07 »
Klar ist der Mensch am Abzug... Aber da Schusswaffen das Töten so extrem vereinfacht haben besteht meiner Meinung nach weniger Skrupel.
StGB § 328 Absatz 2, Nr.3 :
Mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer eine nukleare Explosion verursacht.

Xantus

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Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit Schußwaffen?
« Antwort #34 am: 3.05.2005 | 23:49 »
Gottseidank ist eine Schußwaffe nicht ganz so tödlich wie viele glauben...

Rein der Fairness halber: Vielleicht die politische Diskussion woanders hinschieben ? Einfach weil dies 99% den Thread hijacken wird ?

Wenn ich jetzt genauso platt kontern würde, Marke: Sieht man ja an Schweitz - oder den Briten (die haben den freien Besitz abgeschafft), dann hätten wir einen tollen Streit  :korvin:

Btw: Wie sich der Besitz auswirkt, das hängt von Land, Kriminalitätsrate, Bildung, Mentalität und dem Ausrüstungsstand der Kriminellen ab (uvm...), so pauschal reinzuhauen: "da gehts, he - aber da wieder nicht", das führt zu nichts  :q

Pers. Erfahrungen sind bei mir G36, G3, MG3, UZI, Schwarzpulverpistole (müsste .60 gewesen sein), 9mm, .357 Magnum und vermutlich eine Waffe die ich vergessen habe.

Auf der "must try" steht .50ae, .44mag und natürlich .454 Cascull - auch wenn ich das eventuell bereuen werde.
« Letzte Änderung: 3.05.2005 | 23:51 von Xantus »

Irrsinniger

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Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit Schußwaffen?
« Antwort #35 am: 4.05.2005 | 17:03 »
Zitat von: Irrsinniger
Getroffene Knochen werden auf faustgröße zu feinem, weißen Pulver zerfetzt, d.h., ein Treffer ins Bein, und du bist wahrscheinlich tot, mit viel Glück verlierst du nur das Bein.
Eine Kugel, die durch einen Behälter mit Flüssigkeit saust, wird dermaßen deformiert und geplättet, dass die Wunde, die sie anschließend reißt, groß genug ist, um eine Hand durchzustecken.

Also diese Geschichten sind mir doch sehr neu.
Sorry, aber die Sturmgewehre sind nicht darauf aus, jemanden zu töten. Sie sollen den Gegner kampfunfähig machen, denn ein solcher bindet mehr feindliche Soldaten als ein toter Gegner.
Das hat man uns auch immer eingebläut; es ist aber eine Frage der Muni, das heißt, des "Kampfauftrags".

Ich habe mich da auf Hohlspitzgeschosse mit Weichmantel bezogen, das ist das Zeug, das man in Österreich an der Grenze bekommt, wenn man dort ist um Illegale Einwanderer zu fangen. (Die Muni ist zur Selbstverteidigung gedacht, nicht um auf Flüchtlinge zu schießen, übrigens.)
Der Effekt wurde uns vorgeführt, und einer aus dem Nachbarzug hat sich erschossen, weil ihn seine Freundin verlassen hat. Ist also kein Märchen.

Die Polizei bzw. vergleichbare Truppen wie die UNO etc. verwenden Vollmantelgeschosse, die richten sehr viel weniger Schaden an. Österreichische Bullen schießen, wenn sie jemanden mit der Glock 19 (9mm) WIRKLICH stoppen wollen, regelmäßig das ganze Magazin leer, weil die Kugeln nur so durchpfitschen und höchstens zufällig mal eine Arterie erwischen. Welche Muni welche ist, sieht man auch an der eingestanzten Beschriftung auf der Hinterseite der Patrone.

Rollenspielsysteme ignorieren das zwar soweit ich weiß, alle, aber die Munition ist sehr viel wichtiger als die verwendete Waffe - es gibt sehr weit unterschiedliche Geschossgewichte, Zusammensetzungen, Voll- Halb- und Weichummantelung sowie versch. verwendete Materialien für die Spitze bzw. Hohlspitzen.

Glaser-Munition z. B. (geächtet und verboten) reißt - angeblich - fast jeden Arm ab. Das weiß ich aber nur vom Hörensagen.
« Letzte Änderung: 4.05.2005 | 17:11 von Irrsinniger »

Xantus

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Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit Schußwaffen?
« Antwort #36 am: 4.05.2005 | 18:24 »
Das was du beschreibst Irrsinniger, das findet sich auch in der seriösen Litteratur zu dem Thema. Bis auf die Glaser, die sind ziemlich nutzlos, Glasertests müssten auf Firearmstactical sein.

Hier einer der Links -> www.firearmstactical.com

Das hier sollte man zuerst mal durchlesen mit den verlinkten Artikeln, http://www.firearmstactical.com/wound.htm
Gibt noch ein paar hübsche Texte zu dem Thema, die muss ich erst suchen.

Firearmstactical müsste bilderfrei sein, nur Skizzen, also auch was für den schwachen Magen.

Btw: Wenn mir jemand eine seriöse Quelle nennt (bei HK, Colt, IWBA oder sonstwo) die dieses olle "Sturmgewehre, Militärwaffen sollen nicht töten sondern verletzen" belegt, dann geb ich ein Bier aus. Es macht nämlich kaum Sinn.

Nicht alle Systeme ignorieren es (Btw) Gurps hatte es drin und Cyberpunk auch - ich weis aber nicht ob Gurps nicht auch wie Cyberpunk  alle Schadenswerte auf der KE basierend hatte und damit an der Realität vorbei schießt, im SFD für SR wars drin, das wiederum ist aber wieder offline.

Amerikanische Polzei und die Holländer(glaube ich)  verwenden Hohlmantel - aus der genannten Problematik: Durchfliegen, Typ rennt weiter - Kugel fliegt aber auch weiter -  und trifft irgendwas.
« Letzte Änderung: 4.05.2005 | 18:30 von Xantus »

Offline Stahlfaust

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Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit Schußwaffen?
« Antwort #37 am: 4.05.2005 | 19:11 »
SFD ist keineswegs down, höchstens umgezogen.
Hier ein Link für diejenigen die es interessiert.
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Xantus

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Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit Schußwaffen?
« Antwort #38 am: 4.05.2005 | 19:20 »
SFD ist keineswegs down, höchstens umgezogen.
Hier ein Link für diejenigen die es interessiert.

Kriegst nen #404.

Warum das so ist, das steht im Forum.

Offline Stahlfaust

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Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit Schußwaffen?
« Antwort #39 am: 4.05.2005 | 20:31 »
Hmm tatsächlich, bin wohl auch nicht mehr auf dem neusten Stand.
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Offline Vollstrecker

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Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit Schußwaffen?
« Antwort #40 am: 4.05.2005 | 21:05 »
http://www.waffenhq.de/index1024.html   


Ein link den ich amal bekommen hab und mir aufgehoben hab - wenn man das nicht nur zum töten baut für was dann? Und da gibts noch ganz andere sachen... wos theoretisch reicht das du die in die Hand schießt, dass du stirbst...

Ich find sowas is einfach furchtbar!
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Offline Lechloan

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Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit Schußwaffen?
« Antwort #41 am: 4.05.2005 | 22:53 »
Welche Intention nun die Entwickler der Waffen haben, weiss ich nicht, aber beim Militär will man den Gegner nur verletzen, da verletzte mehr Personal und Material binden und auch schlechter für die Moral sind.

Xantus

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Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit Schußwaffen?
« Antwort #42 am: 4.05.2005 | 23:04 »
Diesen Spruch habe ich auch X-Mal beim Bund gehört, die Logik krankt aber daran, dass das med. System nur ausgelastet werden kann - der Rest wird einfach nicht versorgt und viele Schußwunden einfach zu behandeln sind (Antibiotika). Zudem habe ich das nie in einer ZDV finden können.

Wie gesagt, ich würde dafür echt mal gerne eine Quelle haben, denn das sagen viele - belegen kann es aber scheinbar niemand. Ist es Dioktrin, dann steht es auch in einer Dienst- oder Ausbildungsvorschrift ansonsten gehört es für mich in den Legendenbereich.

Was Uffze so allerlei labern heißt nix, mir haben die auch weismachen wollen vonwegen Hochgeschwindigkeitsprojektil, Nervengas hat keine Langzeitschäden (!) usw...

Offline Joerg.D

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Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit Schußwaffen?
« Antwort #43 am: 4.05.2005 | 23:14 »
Ein Toter wir nach der Schlacht geborgen und bekommt ein Grab.
Eine Verwundeter bindet zwei Kameraden und viel Geld für die Wiederherstellung.

Ein verwundeter macht Angst.
Ein toter Freund erzeugt Hass und Kampfeswillen.

Die Leute haben mehr Angst verkrüppelt zu werden, als zu sterben.

Verwundete sind besser für den Sieg als Tote.
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

Xantus

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Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit Schußwaffen?
« Antwort #44 am: 4.05.2005 | 23:24 »
Ein Toter wir nach der Schlacht geborgen und bekommt ein Grab.
Eine Verwundeter bindet zwei Kameraden und viel Geld für die Wiederherstellung.

Ein Verwundeter kann nur das binden was dafür zur Verfügung gestellt wurde, Militärs haben feste Larzarettkontingente und die sind da ob sie verwendet werden oder nicht.

Sind die überfüllt, dann haben die Verletzten Pech. Es werden aber nicht alle Ressourcen verwendet um alle Verletzten wieder fit zu kriegen, das wäre Selbstmord aus strategischer Sicht. Dies hat noch nie ein Militär getan. Warum darauf wetten ?

Ein Verwundeter wird übrigens auch nach der Schlacht geborgen, in der Schlacht bleibt er liegen - ist nunmal so.

Und, viele Verwundete kehren zurück.

Zitat
Ein verwundeter macht Angst.
Ein toter Freund erzeugt Hass und Kampfeswillen.

Die Leute haben mehr Angst verkrüppelt zu werden, als zu sterben.

Verwundete können genauso Angst oder Haß erzeugen wie ein Toter. In WW1 ist es zu regelrechten "DumDum" Schlachten gekommen, da die Weichbleigeschosse verformten und die Gegner annahmen, dies sei Absicht - daraufhin ihre Geschosse mit Messern einritzten und der Krieg erst (stellenweise) richtig brutal wurde, also keine Abnahme des Kampfeswillens.

Zitat
Verwundete sind besser für den Sieg als Tote.

Sicherlich nicht, denn der Sieger muss alle Verwundeten plötzlich versorgen. Logistisch ist das eine Totalkatastrophe, tote Feinde sind toll, denn die erzählen nichts von Mishandlungen und kosten kein Geld... und gewisserweise gilt dies auch für die eigenen Soldaten.

Zudem: Führt man einen Krieg mit dem Ziel diesen zu gewinnen, dann schießt man sich mit der Logik automatisch ins Knie, denn nach dem Krieg müsste man alle Verwundeten plötzlich versorgen - zusätzlich zu den eigenen.

Edit: Das soll jetzt kein Streit über das Thema werden, aber die Logik geht einfach nicht auf - das ist das Problem an der Sache, weder historisch noch rational, noch kostentechnisch - zudem scheint wirklich niemand einen echten Beleg dafür zu haben, es klingt simpel und toll - auf den ersten Blick, sobald man das aber kostentechnisch betrachtet bringt es entweder nix - oder viel schlimmer, wird ein Schuß in das eigenen Bein.
« Letzte Änderung: 4.05.2005 | 23:29 von Xantus »

Offline Edorian

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Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit Schußwaffen?
« Antwort #45 am: 6.05.2005 | 12:45 »
Gefangene kann man machen, wenn sich Soldaten entweder ergeben oder aufgrund von widrigen Umständen nicht mehr kämpfen können. Und selbst da sind die Chancen nicht besonders hoch.
Warum einen Feind nur verwunden, wenn ich ihn endgültig ausschalten kann? Verwundete können (und wurden) sehr bald wieder eingesetzt werden, nach dem Motto "Du kannst die Waffe noch halten, also kannst du auch schießen".
Abgesehen davon ist es extrem schwierig und gefährlich, Gefangene zu machen:
- Ködereinheit, um eigene Einheiten zu binden und/ oder zu zerstören
- Sabotuere, die in Gefangenschaft geschickt werden
- Selbstmordkommandos mit Sprengkörpern oder tödlichen Krankheiten
Allerdings ist dieser Bereich mit den Genfer Konventionen rechtlich abgedeckt.

P.S.: Der Spruch kommt wohl noch aus der Stalinära und basiert evtl. auf der Maxime der Massenwaffe. "Wenn der Erste tot ist, kann der Zweite seine Waffe aufheben und weiterkämpfen"
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Offline Aeron

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Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit Schußwaffen?
« Antwort #46 am: 6.05.2005 | 13:44 »
P.S.: Der Spruch kommt wohl noch aus der Stalinära und basiert evtl. auf der Maxime der Massenwaffe. "Wenn der Erste tot ist, kann der Zweite seine Waffe aufheben und weiterkämpfen"

War es nicht bei der Schlacht um Stalingrad so, dass die Soviets mehr Soldaten als Waffen hatten. Da sind die Männer mit Waffe vorgerannt (an die Front) und die ohne Waffe hinterher. Sobald der Soldat mit Waffe gefallen war, konnte der Nachfolgende das Gewehr aufnehmen und weiter kämpfen.

Offline dr.fendo

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Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit Schußwaffen?
« Antwort #47 am: 6.05.2005 | 14:04 »
Hab ich auch schon n paar mal gehört. Wird auch grundsätzlich so dargestellt.
"Zwerge sind keine Berge"

Offline Wodisch

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Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit Schußwaffen?
« Antwort #48 am: 7.05.2005 | 01:37 »
Das ganze Gerede mit dem "Personen binden" klappt sowieso nur, wenn die Schuetzen so gut treffen, dass es auch "bindende" Verletzungen gibt. Da die meisten Soldaten aber so schlecht schiessen, dass sie (oder eher: ihre Kommandeure) froh sein duerfen, wenn sie ueberhaupt treffen, geht das nicht auf.

Das so ein Schock "toedlicher" ist als andere Schussverletzungen, wurde meines Wissens an Hunden getestet: mit Schrot auf betaeubte und unbetaeubte Schaeferhunde - die Betaeubten ueberlebten, obwohl die Treffer als solche nicht an lebensgefaehrlichen Stellen lagen (Beine). Falls ich mich nicht irre, war das sogar der "gute" Doktor Pawlow - der hatte wohl was gegen Hunde.

Vollmantelgeschosse sind in Deutschland viel schlechter zur erhalten, als Teilmantel und Kupferhohlspitz. Denn das ist, was Jaeger verwenden - mit Vollmantel auf Rehe oder Wildsauen waere auch ziemlich unsinnig. Die "Stopwirkung" von "Magnum" Ladungen (mit entsprechendem Projektil) ist aber jedem klar, der mal bei einer sog. "Nachsuche" eines angeschossenen (oder angefahrenen) Wildschweins dabei war:
Die ziehen sich in ein Dickicht zurueck und auf eine Entfernung von 1m - 4m *muss* der erste Schuss nicht nur treffen, sondern auch zuverlaessig "stoppen". Und Gewehre kann man im Dickicht nicht schnell genug handhaben...


Und nun zur Frage selber:

Als Kind einer Jaeger- und Foersterfamilie habe ich schon vor der Einschulung den Umgang mit Messern, Luftpistolen, Luftgewehren und Kleinkaliber erlernt; groessere Kaliber kamen dann spaeter.

Da wir einen eigenen Schiess-Stand im Keller hatten (damals hat das keinen gekuemmert, ausserdem durfte die Polizei mitschiessen), haben wir z.B. nach "Bonanza", "Starsky&Hutch" usw die jeweiligen Schiesskunststueckchen gleich "ueberprueft".
Wir haben zig-tausende Schuss (alle Kaliber) verballert, aber nie das geschafft, was das Fernsehen zeigte...
Sei es das aus-der-Huefte-Schiessen mit einer Winchester (Unterhebel-Repetierer), oder das auf den Boden werfen und mit beidhaendig gehaltener Pistole Schiessen - die Wand hinter den Zielen litt deutlich staerker, als die Ziele selbst (die Wand mussten wir im Laufe der Jahre einige Male neu mauern).

Neben Kleinkaliber wurde so ungefaehr alles eingesetzt, was damals erlaubt war: .222, 7x65, .375mad, .44mag, .45, 9mm, auch mal eine sog. Elephantenbuechse - das muessen etwa 12mm gewesen sein (meine Guete hatte das Ding einen Rueckstoss - unser Vater stand hinter uns und hat uns aufgefangen, weil es uns 11- und 12-jaehrige einfach nach hinten umgeworfen hat, obwohl wir gewarnt wurden).

Auf dem Schiess-Stand des Jagdvereins kam dann noch (bei den Vergleichs-Schiessen Polizei/Jaeger/Reservisten) das gute alte 98K und das G3 dazu; ausserdem natuerlich Tontauben und Kipphasen (d.h. Schrot).

Auf dem Fliegerhorst der Amis wurde dann noch mit Kalibern geschossen, die in Deutschland nicht mal existieren duerften - kuemmerte die Amis dort allerdings recht wenig.

Entgegen allem, was einige von Euch jetzt annehmen duerften, bin ich allerdings kein Jaeger geworden (Zeitmangel), nicht im Schuetzenverein und habe auch keine illegalen Schusswaffen. Ich bin auch noch nie mit einer Waffe bedroht worden.

Meine "Ausbildung" an Schusswaffen war allerdings offensichtlich "besser", als das, was die meisten Soldaten und/oder Polisten bekamen (laut deren Aussagen) und da ich weiss, wie Schusswaffen wirken, werde ich auch nie unvorsichtig mit welchen herumhantieren!
Jaegerkinder (meiner Generation) lernten auch ganz selbstverstaendlich, das erlegte Wild zu "zerwirken", also zu zerlegen - da sieht man Ein- und Auschussloch, Schusskanal und (seltener) auch die verformten Projektile konkret vor sich - keine Phantasie notwendig.

Trotzdem macht mir z.B. das Schiessen auf Tontauben Spass (das sind Tonteller, nicht mal in Taubenform), das ist ein reiner Reaktionssport ("jagdlich" natuerlich, d.h. ohne den Voranschlag der Sportschuetzen), besonders "Trap" (aus einem Loch vor Dir im Boden fliegt die Tontaube in irgendeiner Richtung und Hoehe davon).

Wenn ich dann im Kino/Fernsehen/DVD sehe, wie die "Helden" mit Schusswaffen umgehen, muss ich einfach nur grinsen - mit Realitaet hat das aber rein gar nichts zu tun.

Und wer schon mal *einen* Munitionskasten etwas weiter getragen hat, wird wohl kaum eine Figur spielen wollen, die immer hunderte von Schuss Munition mit sich rumschleppt (neben den ganzen Waffen und der sonstigen Ausruestung unserer "Helden").

Nein, nein - da spiele ich lieber "Mantel&Degen Helden", fechten habe ich in der Schule gelernt, da kann ich meine Rollen bei aller Phantasie halbwegs *echt* fuehren.

Offline Wodisch

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Re: Welche Erfahrungen habt ihr mit Schußwaffen?
« Antwort #49 am: 7.05.2005 | 01:38 »
OT:

Hey, seit wann bin ich denn der/ein Alpha-Wolf?
Danke schoen!