Hrmp 2:
Man bedenke, die Römer waren nur in der offen Schlacht gut, im Teutoburger Wald haben sie einen ordentlich auf den Sack bekommen.
Und es war auch so ziemlich die einzige Schlacht die, die Römer mit Pauken und Trompeten verloren haben. Dabei vergißt du aber, dass Varus als Feldheer völlig inkompetent war und gleichzeitig auch von den Germanen durch Verräter unterwandert war.
Die Schwere Infanterie, die Stütze der Römischen Legion, hatte Lederpanzer, Kurzspeere und Gladii. Der Kurzspeer ist einer Stangenwaffen der mittelalterlichen Heere klar unterlegen und das Gladius ist ein besserer Langdolch.
Ausrüstung: Das Pilum war per se kein einfacher Wurfspeer. Sondern ein Wurfspieß mit einem Bleiklotz hinter der Spitze um die Durchschlagskraft zu erhöhen. Hauptzweck war neben dem üblichem Verwunden auch das "Entschilden" der Gegner.
Waffe: Gladius (Kurzschwert) und Spatha (Langschwert), Hasta (Stoßspeer)
Panzerung: Schienenpanzer oder Kettenhemd (4:1, manchmal Eisen, meisten Bronze, vernietet oder geschweist).
Schild: Holzlaminat mit Eisen oder Bronzekern, je nach Zeitalter 6kg oder 10kg.
Hilfstruppen(beritten): Da gab es 2 Sorten, nämlich Söldner aus aller Welt (vor allem Sarmaten, Skythen, Numider). Die Sarmaten und Skythen waren tödlich, beides Reitervölker und Zwangsrekrutierungen (Germanen / Gallier), die wiederum waren nicht sonderlich zuverlässig waren.
Bei den Fußtruppen gab es 2 Sorten von Hilfstruppen: Zwangsrekrutierungen und römische. Die römischen Hilfstruppen waren genauso wie die Legionäre gedrillt und mit Speer/Schild/Kette ausgerüstet. Die Bogenschützen trugen Panzer und Gladius (und waren damit deutlich besser ausgerüstet als das übliche Heer im Mittelalter).
Richtig schwere Kav. gab es bei den Römern selbst nicht, hatten sie keine Verwendung für.
Die Leichte Infanterie hatte nur Wurfspeere, war schlecht ausgebildet und disziplinlos.
Du meinst die Velites, die kämpften garnicht, sie liefen vor der Legion, warfen ihre Speere und zogen sich zurück. Die wurden aber relativ schnell wegreformiert.
Die Schwere Kavallerie ist aber immer noch das beste. Rundschild, Leder- oder Bronzepanzer, ein Schwert und Wurfspeere. Da lacht der durchschnittliche, deutsche Ritter des 12. Jahrhunderts
Und später reformierten die Römer auch zu leicht gepanzerten berittenen Bogenschützen + Langschwert, aber eine sehr späte Änderung.
Der mittelalterliche Ritter dürfte aber nicht mehr gelacht haben sobald er es mit Sarmaten oder Skythen zu tun bekahm, denn beide Truppenteile hatten ungepanzerte Pferde und waren deutlich schneller als der übliche Ritter mit seinem ganzem Gerödel. In einen festen Legionärsblock zu reiten dürfte für beide Partein relativ schmerzhaft enden, da die Römer durchaus darin gedrillt waren einem Kavallerieblock standzuhalten.
Btw: 1x sind die Römer schon von Kav. besiegt worden, das waren aber Skythen/Parther die eine Armee zu Fuß mit berittenen Bogenschützen zusammengeschossen haben.
Die Kavallerie war bei den Römern aber auch vor allem als Späher und Unterstützungstruppen gedacht. Während die Kavallerie im Mittelalter als Sturmtruppe diente. Was schlicht an der Entwicklung des Steigbügels im 8. Jahrhundert lag.
Und der Tatsache, dass es im Mittelalter nur sehr wenig professionelle Berufsheere gab. Die meisten Heere trugen nichtmal einen Lederpanzer sondern wattierte Waffenröcke, denn das Mittelalterkettenhemd war praktisch unbezahlbar. Sieht man sehr schön daran wie die Schweizer im Mittelalter teilweise ganze Heere überwalzt haben(die kämpften noch in Formation). Und die hatten praktisch nur eine Lanze + Handwaffe mit Harnisch als Ausrüstung, was nun definitiv nicht doll ist.
Kettenhemd / Schwert / Harnisch waren im Mittelalter die absolute Ausnahme, denn das ganze Gedöns kostete meistens mehr als der übliche Ritter sich leisten konnte. Der übliche Knecht / Soldat hatte meistens nur einen billigen Speer und irgendeine Art von Panzerung (Harnisch aus Leder oder Stoff). Normalerweise war es aber ein Bauer der praktisch garkeine Ausrüstung hatte.
Ritter lassen sich sehr einfach aufhalten, dazu braucht es nämlich nur eine 2-4m lange Pike, eine gedrillte Einheit und eine feste Formation, das ging im Mittelalter aber nicht, da es garkeine gedrillten Berufsheere gab.