(ich schreib morgen mehr, krieg gleich Besuch)
Römer & Bronze:
Fast alle Quellen sprechen bei den Römern von Bronze als vorherrschendes Material, wenn sie wirklich brauchbare Eisenwaffen hatten, dann ist die Frage mit Mittelalter / Römer eher obsolent (logischerweise). Allerdings scheinen die Römer schlicht und ergreifend die Stahlproduktion nicht wirklich übernommen zu haben. Zugegenben, ich wundere mich auch darüber - aber das kann auch gut sein, dass sich das Thema Bronze dort ziemlich schnell relativiert und was anderes von der Forschung vermittelt wird (die tapst hier ja ziemlich im Dunkeln). AFAIK war das römische Eisen weich und weniger hart als die damahlige Bronze.
Dazu muss man aber sagen, für eine Stichwaffe ist das eher nebensächlich. Zudem lebte ein Soldat in der Schlacht auchnicht solange, dass dies gigantische Auswirkungen hatte. Fürs Schild war es egal, da die Römer eh Holzlaminat verwendeten.
Ganz wichtig ist aber, dass die Karthager ein Riesenprobem mit ihren Truppen hatten und ihre Söldner nicht bezahlen konnten und dann im Bürgerkrieg mit ihren Söldnern und Provinzen (wo die Karthager absolut verhasst waren) lagen und dann haben die Römer die Karthager auchnoch angegriffen, nachdem die Karthager einen Krieg gegen ihr Söldnerheer führen mussten.
Was Hannibal trifft, es heißt so schön: Er wusste wie man siegt, aber nicht diesen zu nutzen. Das trifft es, hätte Hannibal seinen Sieg auch nutzen können, dann wäre es aus mit den Römern gewesen. Allerdings ging es den Karthagern nicht sonderlich gut (Infrastruktur / Support). Die Römer hingegen haben einfach ihre Verluste ersetzt und weiter gekämpft, die Karthager hatten damit aber arge Probleme, insb. mit der Moral der Truppen.
Nicht jeder Sieg hat immer was mit der verwendeten Technik zu tun. Bei den Karthagern wars eher Nachschub und Logistik.
Bögen: ein FAQ gibts hier:
http://www.student.utwente.nl/~sagi/faq/history.shtmlDie 75 Pfund sind die Standartstärke für einen Reiterbogen, ironisch ist dabei mit den Wirkungsgraden (das war in der obrigen Rechnung nämlich Zufall), dass der Bogen so in etwa soviel Bums wie der 100 Pfund Langbogen - aber der Haltepunkt nur mit 50 Pfund im Gegensatz zu 100 Pfund belastet wird. Er lässt sich aber weitaus stärker bauen. Die 30% Haltepunktentlastung sind geschätzt, es kann auch 10%, 20% oder 40% sein.
Nur macht es logischweise überhaupt keinen Sinn einen Bogen in irrsinnigen Zukraftgrössen zu bauen, denn den kann keiner mehr ziehen.
Quellen zu Wirkungsgraden und Bogenbau kann ich dir leider nicht eine einzige bieten, denn dazu gibts im Netz garnichts. Allegmein merkwürdig, aber dies scheint keinen Ingenieur wirklich interessiert zu haben. Naja, nebensächlich wird es auf Wiki erwähnt.
Allerdings interessiert mich das Thema auch nicht sosehr, dass ich sämtliche Bögen die ich mir zusammenleihen könnte nun mal genau mit Zukraft, Pfeilgewicht, Haltepunktbelastung und V0 vermesse... das wär mir zuviel Arbeit, das wär aber eine interessante Sache (Forschung) da dies keiner so richtig gemacht hat.
Was rein muss, dass muss wieder heraus: Richtig. Allerdings ist es nicht ganz so einfach. Was reingesteckt wird, das kommt nämlich nicht einfach so heraus, sondern wird umgesetzt.
Dabei geht eine Menge Leistung verloren. Das ist bei Recurce/Reflex besser als bei Langbögen (da Horn hier besser funktioniert und druckresistenter als Holz ist), daher brauchten die Mongolen auch viel weniger Zukraft um so ziemlich den gleichen Effekt zu erziehlen, hatten leichtere Pfeile (kürzer -> weniger Gewicht) und so eine höhere V0 und entsprechend höhere Reichweiten.
Der Haltepunkt ist für das Zielen notwendig, je stärker dieser belastet wird - umso mehr Kraft ist nötig um den Bogen gespannt zu halten, im obrigem Beispiel sind es 50 zu 100 Pfund. Und 75 zu 100 müssen herein (Reiterbogen / Langbogen). So gesehen ist der Reiterbogen dem Langbogen weit überlegen. Selbst wenn ich die Haltepunktentlastun bei 0% ansetze, es bliebe dann immernoch 75 zu 100.
Solltest Du mir ein paar Quellen zu dem Thema geben können Xantus, dann wäre ich dankbar. Nach dem Reinfall letzte Woche auf dem Spectaculum will ich nächstes Jahr brillieren. Nebenbei: Langbögen gab es schon in der Steinzeit. Einfacher kann man so ein Teil nun mal nicht konstruieren. Das mit dem Wirkungsgrad ist mir neu. Kannte nur die Sache mit den Rollen bei den modernen Compoundbögen. Bei allen die die nicht haben dachte ich bisher immer: Was hinten reinkommt, kommt vorne auch raus.
Rein & raus (s. oben), was meinst du mit Reinfall ? Wenn du einen guten Bogen willst der treffsicher ist, dann würde ich einen Compound benutzen. Dort wird der Haltepunkt teils nur mit 20% belastet.
Ansonsten könntest du verschiedene Pfeilgewichte durchprobieren, denn dies macht Unterschiede in der Flugzeit aus und damit wird die Schußkurve flacher.
Ah, was zum Wirkungsgrad: Bau dir mal eine Zwille aus einem altem Autoreifen und einem chriurgischem Silikonschlauch, beide in etwa gleiche Zugkraft, dann siehst du sehr deutlich den Unterschied im Material, das ist bei einem Bogen nicht anders.