Eben, jedem das Seine
Btw: Nach dem genauem Kampfstil zu fragen, das ist fast sinnlos, denn das liegt runde 1500-2500 Jahre zurück (je nachdem welches "Rom" man meint).
Warum sollten die Römer gefochten haben ? Zum Fechten ist kein Platz in einer Formation wo ein Kämpfer so 1m^2 zur Verfügung hat. Lose Formation mit Spatha macht Sinn, enge Formation mit Gladius ebenso. Die Römer hatten beides drauf.
Modernes Fechten ? Dann stell mal 2 dieser Fechter auf einen 2m^2 Platz und gib ihnen ein Schild, dann sieht das moderne Fechten aber anders aus. Zudem ist modernes Fechten nonletal, da wird anders gekämpft. Da muss man nur treffen, nicht töten !
Ein ganz wichtiger Kern der Kampftaktik der Legionen (ich rede jetzt nicht von 300 n. Chr. +) war schließlich genau die losen Formationen und auch Germanen mit ihren längeren Waffen in eine Position zu bringen wo diese nicht funktionierten. Eine sehr enge Formation mit Kurzschwertern funktioniert dort besser, als eine lose Formation mit Langschwertern. Wenn du 1 Mann auf 2m^2 mit Langschwert staffelst, dann kämpft dieser gegen 2 Mann mit Kurzschwert, sofern diese dicht stehen. Und da ist man(n) mit Langschwert ziemlich in Problemen. Wie willst du in einem solchem Getümmel denn effektiv mit einer langen Waffe kämpfen, oder gar einen Zweihänder schwingen um Beine (darauf deutet dein Beispiel hin) abzusäbeln ?
Solange eine Legion diese Formation beibehielt konntest du ja gerne Abstand halten, dann würdest du aber zwangsläufig von den Auxiliaren mit ihren Bögen zersägt werden.
Wenn du gegen eine Kohorte angetreten bist, dann musstest du dich halt darauf einlassen, dass diese so eng in Formation stand und kämpfte. Getrennt laufen, gemeinsam kämpfen sagten die Römer dazu (glaube ich).
Angedacht wurde dies aber, denn in spätrömischer Zeit (als der Ärger mit den Gothen anfing) haben die Römer ihre Legionen massiv umgebaut, Legionäre raus, Reiterei herein, teils auch berittene Bogenschützen mit Schwert. Insofern gibts dazu aber nicht mehr viel, da das Imperium auseinanderbrach. Zudem wurde das Gladius gegen das Spatha ausgetauscht (was ein Langschwert ist). Ist auch logisch, Kurzschwert ist scheisse um Reiter vom Pferd zu säbeln. Auf die Idee lange Piken zu nehmen sind sie aber nicht gekommen, witzigerweise - obwohl es historisch gesehen bekannt war, dass Pikaniere Reiterei übelst zusetzen.
Zu den Schwertern seien aber 2 Dinge gesagt: Der normale Römer war 1,5m groß, keine 1,7m wie ein Germane. Da fiel die Waffe schon durchaus eine Nr. kleiner aus.
Sonst: Wozu Legionäre zu supertollen Showkämpfern ausbilden ? Das Mann gegen Mann war nicht effektiv und ist es auch nie gewesen, alle Armeen in losen Formationen hatten riesige Probleme gegen feste gut gedrillte Formationen. War im Mittelalter nicht anders, s. Schweizer Pikaniere, die haben ähnlich der alten griechischen Hopliten gekämpft. Formation halten, lostürmen und drüber walzen. Hat kaum eine Armee im Mittelalter paroli bieten können.
Die Römer haben die Phalanx sausen lassen, da diese zu speziell und problematisch ist (setup, nur flaches Gelände, unbeweglich und anfällig für alle Seitenangriffe). Da war die Legion universeller. Das Mittelalter ist wieder von solchen Pikanierhaufen überrannt worden, ist auch nicht verwunderlich - man kämpfte ja wieder alleine.
So jetzt mit Schild. Beide verstecken sich dahinter und stechen immer fröhlich aufeinander ein. Mitten in das Schild des anderen. Das erinnert mich jetzt ein wenig an ein gewisses RPG aber nicht an Fechtkunst.
Den Römern ging es auch sicherlich nicht darum möglichst hübsch zu kämpfen, sondern effektiv zu kämpfen. Da ist ein Schild einfach besser als ein Schwert (um zu parieren). Spectaculum ist Schaukampf, nicht Krieg.
Immerhin Schmiedeeisen, ist doch schon mal was. Dafür das die praktisch im Busch gelebt haben sollen. Hm, hm, weiches Eisen? Dann hatten die aber weder sonderlich scharfe noch spitze Waffen. Für Schärfe braucht man Härte.
Scharf und Spitz ist mit weichem Eisen drin, Schmiedeeisen ist afaik ein Stahl mit nur 0,5% Kohlenstoffanteil, daher ist er sehr weich. Allerdings verbiegt die Waffe sehr schnell und wird sehr schnell stumpf. Hart muss es nicht sein um scharf zu werden, aber um scharf zu bleiben.
Schmiedeisen ist als Waffenmaterial scheisse, das stimmt. Aber ich sagte auch Germanen, nicht Kelten - die wiederum konnten richtige Schwerter schmieden - aber Römer und Kelten hatten nicht viel miteinander zu tun, die Kelten bevölkerten die Region wo es den Römern dann zu kalt wurde (Irland usw...). Die Definition von Stahl ist übrigens echt scheisse (gerade auf Wiki nachgelesen), alles was weniger als 2,06% Kohlenstoffanteil hat - ist Stahl. Total dämlich, also ist reines Eisen auch Stahl... und Stähle ohne Kohlenstoffanteil gibts wiederum auch.
(Edits = allerlei)
Btw: Ich kann dir zu Bogenherstellern wenig sagen, denn ich schieße Bögen nicht als Hobby, das hat ein Teil meiner Runde gemacht - die haben aber alle Compound geschossen, nicht Recurve.