„Wir werden durch den Hintereingang gehen!“
Die Stimme stammt von einer Person, die tief umschlungen in einem Umhang eine staubige Gasse zwischen zwei versifften Wohnblöcken entlang geht. Erst als sie über eine Kreuzung rennt und vom fahlen Licht der Monde erfasst wird, erkennt man, dass sie nicht alleine ist. Das einfallende Licht wird auf der metallernen Oberfläche eines Protokolldroiden reflektiert, der mit sehr mechanisch wirkenden Schritten versucht, mit der ersten Person mitzuhalten.
„Haltet ihr das wirklich für eine gute Idee?“
„Wir werden es versuchen. Ich schätze, dass es das beste sein wird, von möglichst wenigen gesehen zu werden!“
Der Protokolldroide nimmt die Antwort etwas missmutig an. Zwei weitere Personen folgen ebenfalls der ersten. Ein Gamorreaner, der schnaufend versucht, nicht zurückzufallen. Er trägt eine riesige Axt. Die andere Person ist ein Mensch.
Die Gruppe bleibt schließlich vor einem bunt beleuchteten Gebäude stehen. Mülltonnen und Abfälle säumen den Weg zu einer dicken Eisentür. Ein beißender Geruch liegt in der Luft, kleine krabbelnde Pelzknäule suchen in den Abfällen nach etwas Essbaren und sie werden reichlich fündig. Die Person im Umhang steuert geradewegs auf die Tür zu, um dann dreimal kräftig anzuklopfen. Eine Weile wartet die kleine Gemeinschaft. Nichts passiert. Von innen ist die gedämpfte Geräuschkulisse einer gut besuchten Bar zu vernehmen. Die verhüllte Person klopft ein weiteres mal, noch ernergischer als zu Beginn.
Welch eine seltsame Nachricht uns hierher gebracht hat...
Ein hübsch eingerichtetes Zimmer auf Coruscant. Eine große Fensterfront eröffnet den Blick auf den geschäftigen Verkehr zur Rushhour. Ein Kel Dor in dem weiten Gewand eines Jedi sitzt auf einem gepolterten Lederhocker, die Beine übereinander geschlagen. Gebannt betrachtet er ein Hologramm. In ihm ist eine Frau zusehen. Sie trägt ebenfalls die Tracht des Jediorden, doch ist ihrer an vielen Stellen auf gerissen und stark verschmutzt. Eine rauschende Audioübertragung ist kaum verständlich zu hören:
„Tinuva Coltari, ich habe etwas äußerst sssssss entdecken können. Ich muss euch unverzüglich treffen. Kann euch keine weiteren ssss geben, Übertragung wird vermutlich abgehört. Sssss treffen auf Genesance im Wecant System. Seid dort, in sechs Tagen, in der Bar „Dancing Wookie“. Dort werde ich euch alles bezüglich sssrsssrs .... Oh nein, sie sind da rsss!“
Ein Summen ertönt mit einem Mal hat die Frau ihr Lichtschwert erhoben. Laserschüsse rauschen durch das Hologramm. Die Frau kann geschickt gezielte Salven abwehren. Dann bricht die Übertragung ab.
Der Kel Dor säufzt. Mit seinen krallenbesetzten Fingern streicht er sich nachdenklich über das Kinn.
Was mag Jalia te Wonabi wohl entdeckt haben? Was für geheime Informationen hatte sie wohl für ihn? Und: Wer wollte sie lieber tot sehen?
Tinuva hatte sich mit seinem Protokolldroiden 2D-V8 auf dem Weg gemacht. Sie hatten die Dienste eines menschlichen Händlers in Anspruch genommen, der sie auch seinem Raumfrachter unauffällig nach Genesance bringen sollte. Zudem hatten sie sich einen gamorreanischen Söldling angeheuert. Wer oder was auch immer hinter Jalia her war, vielleicht würden sie auch auf Genesance auf sie treffen...
Ein schreckliches Quietschen reißt Tinuva aus seinen Gedanken. Eine Luke in der Tür ist geöffnet worden. Das vernarbte Gesicht eines Gamorreaners guckt hindurch und grunzt den Jedi an.
„Du willst uns hineinlassen!“
Die Luke wird mit demselben Quietschen wieder geschlossen. Kurz darauf wird die Tür mit einem Ruck geöffnet. Die vier Personen treten in die Bar ein.
„Ich werde uns einen Tisch besorgen!“ sagt der Jedi und geht zur Theke. Dort wechselt er einige Worte mit einem der Kellner, der ihn dann schließlich zu einem freien Tisch in einer Nische führt. Die Personen nehmen Platz und bestellen.
„Tinuva? Tinuva Coltari? Bist du´s wirklich? Was machst du denn hier? Mensch, lass dich umarmen!“ Es ist ein schmächtiger Mon Cal.