Autor Thema: [Offen] Aspekte des Rollenspiels  (Gelesen 7841 mal)

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Offline Xiang

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[Offen] Aspekte des Rollenspiels
« am: 14.06.2005 | 16:23 »
Ich habe einmal versucht, alle Aspekte zu finden, welche Bestandteile des Papier- und Bleistift Rollenspiels sind und seinen Spaß ausmachen. Dabei ist es nicht immer einfach große und kleine Aspekte von einander zu trennen und wirklich alle zu finden. Hier ein erster Versuch von mir, welchen ich hier zur Diskussion stellen möchte. Ist etwas falsch, oder findet ihr noch weitere Aspekte?


Sozialer Rahmen : Das Rollenspiel funktioniert als Aufhänger für ein soziales Ereignis, das Treffen von anderen Menschen. Das eigentliches Rollenspiel wird dabei nur als Ideenlieferant für Witze und Erzählungen der Spieler benutzt.

Eine Geschichte erzählen : Das Ziel des Rollenspiels ist es, eine Geschichte zu erzählen, deren Hauptfiguren die Charaktere der Spieler sind. Ausführliche Beschreibungen von Orten, Ereignissen und den Aktionen der Charaktere sind typisch für diesen Aspekt.

Einen Charakter ausspielen : Der Spieler versucht den von ihm geführten Charakter glaubwürdig darzustellen. Dabei spielt es eigentlich keine Rolle, ob es sich um eine selbst erstellen oder einen vorgefertigten Charakter handelt. Während es sich meistens um Charaktere handelt, mit denen man sich identifizieren kann, werden einige Spieler auch bewußt Herausforderungen wühlen.

Eintauchen in eine fremde Welt : Das Erleben einer Welt anders als unsere Realität. Dieser Aspekt tritt vor allem bei Fantasy-Welten mit verschiedenen Rassen, Magie etc. stark zu Tage.

Rätsel lösen : Das intellektuelle Lösen von Rätselaufgaben, welche der Spielleiter vorbereitet hat. Hierbei handelt es sich um Rätsel, welche sich an den Spieler statt an seinen Charakter richten. Wer in erster Linie seien Charakter ausspielen möchte, kann hier in einen Konflikt kommen, wenn er als Spieler die Lösung weiss, sie für seinen Charakter aber nicht ersichtlich sein dürfte.

Taktisches Spiel : Im Rahmen der Regeln des Spielsystems werden taktische Entscheidungen getroffen. Dies können sowohl gezielte Aktionen im Kampf, als auch der Einsatz der richtigen Zauber sein.

Wettstreit und Gewinnen : Im Rahmen der gegebenen Regeln einen Wettstreit gewinnen, wie es bei Brettspielen normalerweise der Fall ist. Dies kommt häufig in Kampfszenen mit NSCs, aber auch zwischen SCs vor. Häufig ist es gepart mit taktischen Komponenten, dies muss aber nicht der Fall sein.

Gewinn ansammeln : Das Anhäufen von Spielgewinnen. Bei diesen handelt es sich im Rollenspiel um Erfahrungspunkte, Geld, Ausrüstung, Zauberspräche usw. Wer diesen Aspekt verfolgt wird gerne von den Stufen und Zaubersprüchen oder der Ausrüstung seines Charakters erzählen.

Phantasien ausleben : Das Ausleben von Phantasien, die in der Realität nicht oder nur eingeschränkt möglich sind. Dies können zum Beispiel brutale Kämpfe oder das Leben als Adliger oder das Spiel des anderen Geschlechts sein.


Ich denke eine solche Übersicht der Aspekte ist ein wesentlich einfacheres Mittel, zwischen Spielern zu kommunizieren, was man bei einer Rollenspielrunde erwartet. Sie können ausserdem ein guter Aufhänger sein um zu überlegen, wie man einzelne dieser Aspekte mit der Welt, dem Regelsystem oder in der Gestaltung von Abenteuern unterstützen kann.
« Letzte Änderung: 14.06.2005 | 16:35 von Xiang »

Offline Arbo

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Re: Aspekte des Rollenspiels
« Antwort #1 am: 14.06.2005 | 16:33 »
Hm, vielleicht lässt sich das auch noch etwas mehr strukturieren - in Überkategorien wie z.B. Regeln (Sozialer Rahmen, formelle und informelle Regeln usw.), Interaktion (Geschichte erzählen, Char ausspielen) und "Blackbox" (in eine Geschichte abtauchen, "Wettstreit" usw.). Ist zwar nicht unbedingt was, um Newbies RS zu erklären, aber es könnte einem beim "Argumentieren" helfen und auch sonst ;)

Nur mal so, als Gedankenanstoss.

Arbo
« Letzte Änderung: 14.06.2005 | 16:36 von Arbo Moosberg »
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Re: [Offen] Aspekte des Rollenspiels
« Antwort #2 am: 14.06.2005 | 16:39 »
@Arbo

Ketegorien lassen sich später bestimmt bilden, aber ich möchte erstmal alle Aspekte des RSP finden und analysieren. Mit als Autor geht es dabei vor allem um die Frage, welche Aspekte sich mit der Welt oder den Regeln unterstützen oder behindern lassen.

Offline Roland

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Re: [Offen] Aspekte des Rollenspiels
« Antwort #3 am: 14.06.2005 | 16:39 »
Das Process Model of Roleplaying (z.b. schon in diesem Thread diskutiert) gibt einen guten Überblick.
Who knows what evil lurks in the hearts of men? The Shadow knows!

http://www.sphaerenmeisters-spiele.de

Offline Xiang

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Re: [Offen] Aspekte des Rollenspiels
« Antwort #4 am: 14.06.2005 | 16:50 »
@Roland

Gerade damit hatte ich mich vorher beschäftigt. Das Process-Model bietet ein Modell, um das Rollenspiele (Mehrzahl, da es allgemein gehalten ist: Pen&Paper, LARP, Impro-Theater...) zu beschreiben. Es bietet aber keine Übersicht der im Pen&Paper auftauchenden Aspekte, ihrer Bedeutung zueinander und wie man sie unterstützen kann. Dies ist aber mein Anliegen, mir geht es weniger um eine allumfassende Theorie als mehr um eine praktische. Ich plane z.B. eine Liste mit den Aspekten zu machen und diese den Spielern zu geben, damit diese Punkte vergeben können, was ihnen beim RSP wichtig ist. Dann weiss man als Meister, was man planen sollte und was man weglassen kann.
« Letzte Änderung: 14.06.2005 | 16:52 von Xiang »

Offline Arbo

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Re: [Offen] Aspekte des Rollenspiels
« Antwort #5 am: 14.06.2005 | 16:51 »
O.K. Xiang, ich dachte mir nur, dass diese "Überkategorisierung" etwas helfen könnte, bestimmte "Aspekte" etwas näher einzuordnen und ggf. noch andere zu finden.

Ein Aspekt im Rollenspiel, der vielleicht nicht so sehr für die Anfänger, wohl aber für Spielleiter relevant ist, sind Informationsasymmetrien (oder im anderen Vokabular: Prinzipal-Agenten-Probleme): Es gibt eine Seite, die "informierter" ist als die andere. Wie geht man damit um? Insbesondere, wenn dies den Spielspaß "tangiert" (Stichwort: Wettstreit).

Arbo
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Re: [Offen] Aspekte des Rollenspiels
« Antwort #6 am: 14.06.2005 | 16:56 »
@Arbo

Informationsasymmetrie ist in meinen Augen eher eine Rahmenbedingung. Ein Aspekt wäre es dann, wenn manche Spieler sich gezielt diese Asymmetrie wünschen, so in der Art "ich weiss was, das du nicht weisst" oder "mein SC weiss was, das dein SC nicht weiss". Ist das so?
Und wenn es so ist, fällt es dann nicht in den Bereich Wettstreit?

Offline Arbo

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Re: [Offen] Aspekte des Rollenspiels
« Antwort #7 am: 14.06.2005 | 17:08 »
@ Xiang:

Du hast Recht; ob Informationsasymmetrien entstehen hängt von den Rahmenbedingungen ab. Ist aber insofern nur eine "theoretische" Frage, weil ja vollständige Information m.E. schwer zu erreichen ist. Von daher ist es m.E. auch wieder schwer zu sagen, ob sich die Spieler das immer gezielt wünschen. Auf was ich eigentlich hinaus wollte war: Informationsasymmetrien tauchen im RS auf und daraus ergebens sich bestimmte Situationen. Das kann förderlich sein, wenn bspw. ein Wettstreit zwischen den Spielern gewünscht wird. Hinderlich ist das, wenn es z.B. zu Missverständnissen kommt. Daher ist m.E. ein Aspekt des Rollenspiels, mit solchen Informationsasymmetrien umzugehen - wie, das lasse ich mal offen ;)

Letztlich können ja verschiedene Aspekte mit anderen Aspekten in Wechselwirkungen treten; fließende Übergänge wären u.a. denkbar (siehe Wettstreit).

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Offline Xiang

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Re: [Offen] Aspekte des Rollenspiels
« Antwort #8 am: 14.06.2005 | 17:16 »
@Arbo

Vielleicht hätte ich "Aspekte" etwas klarer definieren sollen. Ich meine damit Inhalte, die den Spielspass des Rollenspiel ausmachen. Es geht mir nicht darum, alle Rahmenbedingungen, Teile und Ereignisse des Rollenspiels zu erfassen. Dies soll kein komplettes Modell des Rollenspiels sein, sondern sich einzig und allein darauf beziehen, was dem einzelnen Spieler am Rollenspiel gefällt. Dies als Kommunikationshilfe für RSP-Gruppen und als Grundlage für das RSP-Design.

Offline ragnar

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Re: [Offen] Aspekte des Rollenspiels
« Antwort #9 am: 14.06.2005 | 17:52 »
Daran sehe ich eigentlich nicht falsches, deine ganze Aufzählung deckt sich eigentlich ganz gut mit RDLaws Player Types:

Dem Casual Gamer, ist der soziale Rahmen wichtig.
Der Specialist will seine Phantasie ausleben, und in fremde Welten eintauchen.
Dem Storyteller, geht es darum eine Geschichte zu erzählen.
Der Method Actor will seinen Charakter ausspielen.
Dem Tactican ist (bezeichnenderweise) das Taktisches Spiel wichtig(dazu gehört IMHO auch Rätsel lösen, taktisches Spiel ist auch nur das Rätsel wie man ein Problem mit den gegebenen Resourcen löst).
Dem Powergamer ist das Anhäufen von Gewinnen wichtig, dem Buttkicker der Wettstreit und das Gewinnen selbst.

Offline Xiang

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Re: [Offen] Aspekte des Rollenspiels
« Antwort #10 am: 14.06.2005 | 18:01 »
@ragnar

Ja, die Lawsschen Spielertypen finde ich auch sehr interessant. Der Unterschied ist aber folgender: Laws ordnet jedem Spieler im Prinzip nur EINEN Aspekt zu, so wie du es eben auch vorgemacht hast. Ich halte das aber für falsch. Bei den meisten Spieler ist es eine Mischung von Aspekten, die das RSP ausmacht. Daher rede ich von Aspekten die Auftauchen und mehr oder weniger von den einzelnen Spielern gewünscht werden.

Ich habe die Spielertypen ähnlich zugeordnet wie du. Den Butt-Kicker sehe ich aber beim ausleben von Gewalt-Phantasien und beim Specialist bin ich mir nicht sicher.

Der unterschied zwischen Taktik und Rätsel liegt bei mir in folgendem: Wenn ich Taktik benutze, dann wende ich die Spielregeln an, um ein Ziel zu erreichen, Z.B. im Kampf, wenn ich auf die Beine ziele um den Gegner immobil zu machen und dann danach besser den tödlichen Schuß platzieren kann. Ein Rätsel löse ich durch nachdenken, rein als Spieler, ohne Bezug zu Charakter oder Spielwelt. Das ist ein nicht zu verachtender Unterschied. Ich kenne Spieler, die lieben taktische Kämpfe, hassen aber Rätsel!

Offline ragnar

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Re: [Offen] Aspekte des Rollenspiels
« Antwort #11 am: 14.06.2005 | 18:46 »
Der Unterschied ist aber folgender: Laws ordnet jedem Spieler im Prinzip nur EINEN Aspekt zu, so wie du es eben auch vorgemacht hast...
Laws macht soetwas auch nicht(Es sei denn ich habe ihn völlig falsch verstanden). Was man im Internet von ihm so findet mag da zwar ein anderes Bild aufkommen lassen, aber er benutzt diese Typen (im von SJG veröffentlichten Material) eigentlich nur dazu, um zu veranschaulichen wie/warum man bestimmte Elemente/Aspekte in seine Spielsitzungen einbringt(was wiederrum ein wenig in deine Richtung geht).

Zitat
Den Butt-Kicker sehe ich aber beim ausleben von Gewalt-Phantasien und beim Specialist bin ich mir nicht sicher.
Keine Kategoriesierung ist perfekt, aber in letzteren fall kannst du dir ja Gedanken machen ob es Spieler gibt für die du dein Modell noch erweitern mußt.

Zitat
Der Unterschied zwischen Taktik und Rätsel liegt bei mir in folgendem: Wenn ich Taktik benutze, dann wende ich die Spielregeln an, um ein Ziel zu erreichen, Z.B. im Kampf, wenn ich auf die Beine ziele um den Gegner immobil zu machen und dann danach besser den tödlichen Schuß platzieren kann. Ein Rätsel löse ich durch nachdenken, rein als Spieler, ohne Bezug zu Charakter oder Spielwelt. Das ist ein nicht zu verachtender Unterschied. Ich kenne Spieler, die lieben taktische Kämpfe, hassen aber Rätsel!
Ich glaube zum einen das Rätsel nur eine Heilige Kuh ist, die sich irgendwie ins RSP eingeschlichen hat und die wir nun nicht mehr los werden, zum anderen glaube ich das dies nur eine Frage des "Zuganges" ist ob es dem Taktiker gefällt oder nicht(oder auch einfach wie diese Rätsel Präsentiert werden). Ich glaube schon das ich ein sehr taktischer Spieler bin und ich mag Rätsel -> Ich mag sie nur nicht so wie sie mir von den meisten SLs präsentiert werden (Motivationslose Rätsel für die es eigentlich keine Begründung gibt(oder keine Motivation warum man sie lösen sollte) Fragen die ins Philosphische gehen, oder gar Fragen auf die es mehrere richtige Antworten gibt, von denen dann aber nur eine richtig ist...  :P).
« Letzte Änderung: 19.11.2005 | 14:49 von ragnar »

Offline Minne

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Re: [Offen] Aspekte des Rollenspiels
« Antwort #12 am: 14.06.2005 | 19:02 »
Zitat
oder gar Fragen auf die es mehrere richtige Antworten gibt, von denen dann aber nur eine richtig ist...
Kann ich auch nicht ausstehen sowas :P

Offline Arbo

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Re: [Offen] Aspekte des Rollenspiels
« Antwort #13 am: 14.06.2005 | 21:31 »
@ Xiang:

O.K., jetzt habe ich es gerafft ;) Ich bin aber schon der Meinung, dass ein "guter Regelrahmen" mit für den Spielspaß verantwortlich sein kann. Weiterhin ist es ggf. auch ganz sinnvoll, Dinge zu beachten, die sowohl Spaß als auch Ärger machen können. Informationsasymmetrien sind da m.E. so eine Sache, aber gut, es kann auch sein, dass ich mich da etwas verrenne ;)

Arbo
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Offline Xiang

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Re: [Offen] Aspekte des Rollenspiels
« Antwort #14 am: 14.06.2005 | 23:59 »
@Arbo

Natürlich kann ein "gutes Regelsystem" das Spiel positiv beeinflussen. Das ist ja gerade der Punkt, auf den ich langfristig hinaus will: Wenn ich die Aspekte kenne, die mir persönlich am Rollenspiel gefallen und weiss, welche Art von Regeln und Welten diese positiv beeinflussen, dann kann ich ein für mich passendes Rollenspiel viel einfacher auswählen, oder als Autor auch schreiben und angeben, für wen es geeignet ist.

Ein

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Re: [Offen] Aspekte des Rollenspiels
« Antwort #15 am: 15.06.2005 | 08:14 »
Zitat
Laws ordnet jedem Spieler im Prinzip nur EINEN Aspekt zu

Falsch, er ordnet jedem Spielertyp nur einen Aspekt zu. Jeder Spieler ist aber immer eine Mischung aus mehreren Spielertypen zu zuordnen.

Offline Xiang

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Re: [Offen] Aspekte des Rollenspiels
« Antwort #16 am: 15.06.2005 | 08:38 »
@Ein

Dann habe ich den guten Robin da wohl falsch verstanden. Ich muss allerdings gestehen, dass ich seine Ausführungen auch nie im Original gelesen habe. Wenn ein Spieler immer mehrere Aspekte verfolgt, dann finde ich die Bezeichnung "Spielertypen" allerdings ungeschickt. Aber gut, wie auch immer. Dann bitte ich meinen Ansatz als simple Verfeinerung der Lawsschen Spielertypen zu sehen, in dem noch genauer differenziert wird.

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Re: [Offen] Aspekte des Rollenspiels
« Antwort #17 am: 15.06.2005 | 08:42 »
Ja, leider verstehen viele Leute das nicht. Wohl auch weil immer noch zu wenige Leute es wirklich gelesen haben.

Naja, aber Robin hat die Kategorien ja auch nicht erfunden, sondern Glen Blacow. Robin hat sie nur weiterentwickelt. Von daher finde ich aber deinen Ansatz sehr gut. Finde es gut, dass es Leute gibt, die in die Richtung theoretisieren. :)

Im übrigen kann Informationsasymmetrie ein Aspekt sein. Ich habe vor einer Woche noch mit einer jungen Rollenspielerin geredet, die enttäuscht über eine Testrunde Vampire war, "weil der Spielleiter weniger als die Spieler wusste".

Offline Xiang

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Re: [Offen] Aspekte des Rollenspiels
« Antwort #18 am: 15.06.2005 | 10:15 »
Hmm, mag sein. Was wäre dann der Aspekt daran? vielleicht

Wissen über die Handlung erlangen - Eintauchen in die Handlung, verstehen, was hinter den Kulissen vor sich geht und Erkenntnis darüber gewinnen was vor sich geht.

Wie klingt das?

Ein

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Re: [Offen] Aspekte des Rollenspiels
« Antwort #19 am: 15.06.2005 | 10:45 »
Ja, klingt gut. Obwohl ich es vielleicht eher "(Spiel)Zusammenhänge" nennen würde.

Offline Arbo

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Re: [Offen] Aspekte des Rollenspiels
« Antwort #20 am: 15.06.2005 | 11:16 »
Xiang, das Problem ist, a) wie man mit Informationsasymmetrie umgeht und b) wie es empfunden wird.

Wenn die Spieler bspw. daran Spaß haben, andere zu "überraschen", ggf. Charaktere "realistischer" auszuspielen usw. ... dann hilft es, diese Asymmetrien zuzulassen. Nun ist das aber so eine Sache. Denn Rollenspiel muss auch dem SL Spaß machen. Und genau da liegt der Knackpunkt: Es gibt SLs, die gerne alle möglichen Informationen nutzen, um zu ihren Spielleiterentscheidungen zu kommen. Die finden es dann weniger prikelnd, wenn ein Spieler auf einmal meint "hahaha, Pustekuchen" ...

Im Umkehrfalle kann es sein, dass ein SL, der OFFEN spielt - also alle Informationen den SPIELERN zugänglich macht, Probleme mit der Unterscheidung Spieler/Charakter bekommen kann. Das macht in erster Linie dem SL weniger Spaß. Die Spieler werden kurzfristig ggf. das genaue Gegenteil empfinden. Wenn dann aber das Rollenspiel prinzipiell leidet, dann sind alle - SL und Spieler - durch fehlende Asymmetrie negativ in ihrem Spielspaß beeinflusst.

Für die Spielentwicklung heißt das, entweder "offen" für alle Möglichkeiten zu sein oder ganz klar herausstellen, an wen sich das System richtet bzw. für welche Situationen das System geeignet sein soll.

So ... nun fällt mir noch ein weiterer Aspekt ein: Anspruch und Wirklichkeit. Was erwarten Spieler vom Rollenspiel und was "erleben" sie wirklich? Ich behaupte mal, dass je mehr Ansprüchen entsprochen wird, der Spielspaß steigt oder zumindest nicht negativ beeinflusst wurd. Erlebt der Spieler dagegen Enttäuschungen, ist der Spielspaß in Gefahr. 

Arbo
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Re: [Offen] Aspekte des Rollenspiels
« Antwort #21 am: 15.06.2005 | 11:24 »
Den Anspruch sehe ich weniger als Aspekt als vielmehr als Zieldefinition. Oder anders gesagt: Die Leute kommen zum Spiel, um Spaß zu haben. Welchen Ansprüchen aber genüge geleistet werden muss, hängt dann wieder von Person zu Person ab. Und eben diese werden ja hier besprochen.

Offline Arbo

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Re: [Offen] Aspekte des Rollenspiels
« Antwort #22 am: 15.06.2005 | 11:41 »
O.K., ist vielleicht wirklich zu allgemein formuliert.

Was mir hier bisher aber etwas zu kurz kommt, ist, dass es auch Aspekte gibt, die sich gegenseitig negativ beeinflussen. Es gibt also Wechselwirkungen, bspw. "Phantasie ausleben" und "Taktik". Außerdem scheint mir der Fokus zu sehr auf die Spieler gerichtet zu sein ... (womit ich fast wieder beim Anspruch wäre ;) ).

Arbo
« Letzte Änderung: 15.06.2005 | 11:43 von Arbo Moosberg »
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Re: [Offen] Aspekte des Rollenspiels
« Antwort #23 am: 15.06.2005 | 11:53 »
Ja, die starke Spielerorientierung ist mir auch wiedermal aufgefallen. Aber ist ja auch klar, man muss den Pöbel verstehen, um ihn zu kontrollieren. ;)

Okay, welche Ansprüche könnte ein SL haben?

Gutes Theater erleben: Der SL erwartet, dass die Spieler eine gute Show liefern und ihn amüsieren.

Kreatives Schaffen würdigen: Der SL erwartet, dass die Spieler das Werk seines Schaffens huldigen


Offline Arbo

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Re: [Offen] Aspekte des Rollenspiels
« Antwort #24 am: 15.06.2005 | 11:57 »
Naja, ich würde jetzt einfach mal ganz frech sagen, alles das, was Xiang oben schon geschrieben hat, also z.B. (Phantasien ausleben)SL und (Phantasien ausleben)Spieler :)

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