Hatte einen Spieler in der Runde, welcher ständig die Pläne der anderen Gruppenmitglieder runtermacht (oft mit zweifelhaften "das ist aber nicht realistisch"-Anspruch). In der Regel liegt er damit auch noch falsch, weil er die Situation über-analysiert und von Gegnern ausgeht, die absolut kompetente Vollprofis sind und jede Eventualität in ihren Plänen bedacht haben (was nicht die Art ist, wie ich meine Gegner spiele - diese sind maximal so intelligent wie ich, meistens dümmer). Ich habe ein paar mal schon vorsichtig versucht anzusprechen "Bevor du einen superkomplexen Plan aufstellst und Lösungsansätze im Vorneherein verwirfst, schau dir vielleicht erstmal die Situation an, ob ein so komplexer Plan überhaupt notwendig ist", aber da war der Spieler absolut nicht empfänglich für (ist wohl auch auf dem Autismus-Spektrum und hatte sichtliche Probleme zu verstehen, wovon ich rede).
Nun ging das eine Weile ganz OK, bis wir eine neue Spielerin in die Runde bekommen haben. Diese war sehr proaktiv und ist öfter mal ohne Plan losmarschiert, wenn (mal wieder) zu lange geplant wurde. Was den Planungs-Spieler immer total anpisst (und zwar selbst wenn das "planlose" Vorgehen erfolgreich ist oder sie die negativen Konsequenzen selbst trägt, ohne die Gruppe da reinzuziehen) und immer wieder zu Streitereien am Tisch geführt hat. Die Spielerin ist eine der wenigen in der Gruppe, welche dem Planer wirklich Kontra gibt, und die Gruppe animiert dass man lieber etwas (wenn auch weniger perfektes) machen sollte, bevor es zu spät wäre ("Wenn du einen besseren Plan hast, dann sag ihn, statt immer nur die Ideen von anderen abzuschießen").
In letzter Zeit sind diese Streitereien häufiger und - von Seiten des Planungs-Spielers - deutlich persönlicher geworden, mit Bemerkungen welche deutlich ins OT gehen und die Spielerin für das Verhalten ihres Charakters moralisch angreifen (u.a. war der Vorwurf, sie würde mit ihrer Darstellung Alkoholismus verharmlosen, weil ihr Charakter gerne mal die örtliche Taverne frequentiert - ein anderer Charakter, der ständig eine Metflasche mit sich rumschleppt und teilweise auch mitten im Kampf einen Schluck nimmt, wird nicht in dieser Weise kritisiert, aber mit dessen Spieler hat der Planer auch kein Problem), teilweise auch mit recht sexistischen Bemerkungen in Richtung "typisch SpielerIN". Ich habe die Spielenden mal angeschrieben und gesagt, dass wir eine Lösung finden sollten, weil die Streitereien zuviel Zeit in der Runde einnehmen: die Spielerin habe ich gebeten weniger Alleingänge zu machen und zu versuchen die Gruppe mehr einzubeziehen, den Planer habe ich gebeten sachlich und vor allem ingame zu bleiben, und Kritik an seinen Plänen nicht so persönlich zu nehmen.
Die Reaktion: der "Planer" hatte einen verbalen Wutanfall, in Form einer längeren Voicemail, in welcher er im wesentlichen sagte "Wenn ich in meiner Freizeit meinen Verstand nicht benutzen kann, dann ist das für mich keine Entspannung" und "Ich möchte mich frei äußern können, ohne dass das gleich in einem Vorwurf endet". Dann hat er im Gruppenchat gepostet, dass er "nicht mehr mitspielen kann, weil er sich gemobbt fühlt", und dann seinen Kontakt im Gruppenchat geblockt.
Äh...OK. Ciao.
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