Ich verstehe den Thread als "allgemeiner Dampfablass-Thread über Spieler" richtig?
Im Augenblick könnte ich eigentlich nicht zufriedener mit meinen Spielern sein. Sie zeigen Enthusiasmus, Bereitschaft, Kreativität, Eigenverantwortung - also Alles was man sich wünscht.
Allerdings kann ich aus der Vergangenheit zahllose Würgereflexe heraufbeschwören und einige der hier dargestellten Probleme kenne ich nur zu gut (zum Beispiel das "Problem" der Termineinhaltung).
Was mich früher wirklich auf die Palme gebracht hat, war das Desinteresse, das manche Spieler entwickelten, wenn sie "nicht dran" waren. Ganz ehrlich, wenn das Spiel so verlaufen würde, dass sie ne Stunde auf "ihren Zug" warten müssten, könnte ich es ja verstehen aber bei Einigen ging das soweit, dass der Schalter in dem Augenblick umgelegt wurde, als mein Blick von ihnen abwanderte. Da wurden Gespräche über völlig andere Themen am Tisch begonnen oder Regelfragen ausdiskutiert, neue Charaktere besprochen etc. während mitunter wirklich wichtige Szenen für andere Spieler ausgespielt wurden - was offensichtlich den Spielfluss gestört hat. Die Krone aufgesetzt hat allerdings der Spieler, der mitten in der Runde, als er "nicht dran" war, aufgestanden und an den PC gegangen ist um zu zocken oder sich Youtube-Videos reinzuziehen. Da is' mir dann endgültig ne Ader geplatzt.
Ich habe den "Spotlight-Neid" einiger Spieler sowieso nicht verstanden. Nachvollziehen konnte ich ihn schon, will sagen, ich konnte mir vorstellen, was sie bemängelten, meinem persönlichen Verständnis widersprach das allerdings kolossal und ich habe viel zu viel Zeit damit verschwendet, es jedem Recht machen zu wollen (bis zur ungewollten Benachteiligung derer, die sich nie beschwerten) und es hat dennoch immer nur zu mehr Frust geführt. Ich war allerdings auch noch unbedarfter in der Leitung und Moderation der Runden. Mittlerweile kläre ich solche Dinge immer im Vorhinein und setze mich gleich nicht mehr mit Spielern an einen Tisch, bei denen ich ein schlechtes Gefühl habe.
Eine zweite Sache, die ich bei meinen Spielern gehasst habe und die damit lose verbunden ist, ist die Gruppenbildung innerhalb der Gruppe (Ausgrenzung anderer Spieler). Oft kam es vor, dass einige Spieler sich besser verstanden oder auf einer gemeinsamen Wellenlänge blieben und andere unbewusst oder bewusst ausschlossen - unbewusst durch ihr Spiel und bewusst indem sie Informationen zurückhielten und sie damit auch innerhalb der Geschichte ausschlossen. Ich habe den Zweck davon nie verstanden, zumal die Runden nie ein wirklich kompetitives Muster hatten. Mittlerweile ist mir klar, dass der Gruppenkonsens einfach nicht vorhanden war und hier Spielertypen aufeinander getroffen sind, die nie miteinander vereinbar waren.