Ich warte gespannt auf den kommenden Montag und die nächste Runde (Mage: The Awakening) um zu sehen, ob das Gespräch nach der Runde am vergangenen Montag etwas gebracht hat. (Spoiler: Alles deutet auf ein „Nein“ hin.)
Das Problem ist da nicht die gesamte Gruppe sondern ein Spielerin und ihr Charakter. Der war von Anfang an nicht so pralle, aber da waren es noch vier Spieler. Seit einigen Monaten sind es umzugsbedingt nur noch drei, und der Charakter geht mir (und den anderen Spielern) immer mehr auf die Nerven.
Was der Charakter macht, um diese Reaktion hervorzurufen? Nichts. Gar nichts. Mit Eifer. Und auf eine sehr (passiv-)aggressive Weise.
Ich bin wirklich fassungslos, wie man sich einen Rollenspiel-Charakter ausdenken kann, der sich sträubt, etwas anderes zu tun, als herumzusitzen und zu lesen. (Notfalls wird auch noch mit einem NSC geredet. Aber nur dann, wenn es wirklich nötig ist.) Ein Charakter, der in den letzten Sessions aktiv versucht, die anderen davon abzuhalten, etwas zu tun.
(In der letzten Session war die Gruppe in einer ungefährlichen Situation, in der Zurückgehen keine Option war – ihr Charakter hatte es versucht und war deutlich gescheitert. Und ich als Spielleiter habe deutlich darauf hingewiesen, dass weitergehen die Gruppe ans Ziel bringen wird. Also hat sich ihr Charakter erst einmal beleidigt hingesetzt und gar nichts getan.)
Es ist ja vollkommen in Ordnung einen intelligenten Charakter (Wissenschaftler/Archäologe) zu spielen, der mit Bedacht handelt – aber man muss sich als Spieler auch darüber im Klaren sein, dass man irgendwann handeln muss. Dass es eine Möglichkeit geben sollte, den Charakter dazu zu motivieren, auch mal ein Risiko einzugehen. (Und das ist nicht das einzige Problem des Charakters, nur das größte.)
Daher gab's am Montag das Gespräch mit der zentralen Frage: „Was würde deinen Charakter motivieren, irgendwas zu tun?“. Nächste Woche gibt's dann den letzten Ingame-Antriebsarschtritt. Und wenn der nichts hilft – oder ich noch einmal den Satz „Mein Charakter ist eben so.“ höre -, dann müssen wir uns überlegen, ob zwei Spieler genug sind oder wir uns neue suchen müssen.
Ach ja: sie spielt einen Magier – der sich weigert Magie einzusetzen, wenn es nicht unbedingt nötig ist. (Also etwa ein Mal alle drei Sessions).
Ist aber vielleicht auch besser so – sie hat schon ihre Pläne offenbart, was sie gerne mit Magie machen würde: Dinge, die dazu führen würden, dass ihr Charakter noch besser rumsitzen könnte, ohne irgendetwas zu tun.