Was mich aber nun wirklich an den Rand der Verzweiflung bringt ist die Beharrlichkeit, mit der sie sich darauf verlassen, dass ich sie nicht sterben lasse. Dadurch hat sich ein Großteil der Gruppe in einer früheren Kampagne bereits komplett ausgelöscht und überhaupt merken sie im Schnitt jeden zweiten Abend, dass sie oft nur durch eigenes Würfelglück überleben. Wie oft die sich schon verblutenderweise bei -9 TP stabilisiert haben ist einfach unfassbar. Auf der anderen Seite setze ich ihnen seit dem allerersten Abend immer mal wieder Gegner vor, mit denen sie auf ihrer Stufe nicht fertig werden - und das meist auch recht offensichtlich. Nicht jedes Wesen auf der Welt ist eben auch XP-wertes Schlachtvieh.
In der Regel schlagen sie jede noch so deutliche Warnung munter in den Wind und treten den Rückzug an, wenn die ersten SCs schon außer Gefecht sind und entkommen dann mit Sympathiebonus und den letzten paar Trefferpunkten dem sicheren Tod. Ich würde eigentlich erwarten, dass diese Botschaft irgendwann bei ihnen ankommt. Insbesondere wenn sie eine Region ohne großen Ärger durchqueren wollen und wissen, dass das dicke Ende noch kommt - und sie bis dahin ihre Ressourcen schonen sollten. In der Gruppe ist nicht einmal ein Kleriker - und der für unsere Verhältnisse gigantische Vorrat an Heiltränken ist inzwischen aufgebraucht. Ich wollte in der Nekropole noch eine Gelegenheit zur Heilung schaffen, aber im Moment weiß ich nicht einmal, ob sie da noch ankommen.
Wenn sie Ärger suchen, finden sie früher oder später auch welchen. Und ehrlich gesagt finde ich das Unterreich etwas zu gefährlich für wochenlange, ereignislose Spaziergänge.
Ok, ich hatte jetzt nicht die Zeit, mir alles durchzulesen...aber ich meine, hierin u.a. einen oder den(?) wunden Punkt bei der ganzen Sache gefunden zu haben...
Mal ein paar Fragen vorweg: Wie lange spielt ihr schon D&D? Und: hast du deinen Spielern nicht gesagt, dass D&D eines von diesen *zensiert*-Systemen ist, bei denen man sterben kann, weil man man mal einen Würfelwurf nicht schafft, oder eben die Falle im Boden übersehen hat? Sprich: Hast du deinen Spielern nicht beigebracht, dass es sich bei D&D um ein (absolut) tödliches System handelt, bei dem (offensichtliche) Fehler knallhart besttraft werden?
Wenn die Spieler nämlich wissen, dass-jetzt mal bewusst überspitzt formuliert- jeder Schritt tödlich sein kann, bewegen und handeln sie vorsichtiger...ja um nicht zu sagen geradezu akribisch vorsichtig. Sie werden oder müssen alles daran setzen, ihren Char nicht zu verlieren. So wie du das da beschreibst agieren deine Spieler sehr oder recht
"offensiv", und nicht in erster Linie "passiv" bzw. vorsichtig, wie man es von D&D oder DSA-Spielern erwarten könnte bzw. sollte.
Noch was: Auch die Tatsache, dass du ihnen seit dem ersten Abend, seit dem ihr spielt, immer mal wieder Gegner vorsetzt, denen sie offensichtlich nicht gewachsen , bzw. für die sie zu schwach sind..ich kann mir durchaus vorstellen, dass deine Spieler dann teilweise schon frustriert sind, weil sie nix gegen den ausrichten können. Und wenn so einer mal mittendrin so zwischendurch auftaucht, und sie den nichtz besiegen können, ja wie sollen sie dann den Endkampf schaffen? Warum sollten sie dahin gehen, da sie ihn ja offensichtlich sowieso nicht schaffen können? Daher halte ich das für keine gute Idee. Wenn die Erfolgsmomente bei den Spielern ausbleiben-und danach klingt es mir so en bisschen hierbei- agieren sie dann vielleicht trotzig. So nach dem Motto: " Wir greifen alles & jeden an, und ignorieren alle Warnungen, denn wir sterben ja sowieso ..." . Du kannst solche (krassen) Gegner schon auffahren, nur dürfen sie imho nur ab& zu bzw. vereinzelt und nicht immer mal wieder auftauchen.
Und: Auch ich werde das Gefühl nicht los, dass hierbei so ein bißchen Gruppe contra SL / SL contra Gruppe gespielt wird. Und das liegt hier keineswegs an einer absichtlichen oder vorsätzlichen Einstellung der Gruppenmitglieder zueinander, sondern vielmehr am gegenseitigen Spielverständnis. So wie ich die Sache sehe (bin vorher schon kurz drauf eingegangen) willst du als SL das Ding lieber "hart" durchziehen, und willst dass deine Spieler auch so spielen:
passiv, vorsichtig (eingeschränkt). Aber: offensichtlich spielen deine Spieler lieber offensiv und expermintierfreudig (also genau gegenteilig). So was kann aber auf die Dauer nicht gut gehen.
Da hilft nur eines: Sich zusammensetzen, und drüber reden. Ihr müsst einen Konsens für den Spielstil finden, mit dem beide Parteien einverstanden sind und zurecht kommen-und es sollten auch beide Parteien bereit dazu sein
" Abstriche zu machen".
Wenn deine Spieler aber partout so offensiv spielen wollen, dann gibt es nur eine Lösung: Wechsel das System. Spiel mit Ihnen z.B. 7te See
Da müssen keine Angst haben, dass sie von einem " Guerilla-Troll" hinterrücks erschlagen werdern