Ich habe ehrlich gesagt, keine Lust, mich groß rumzustreiten. Aber Deine Kategorisierung von Spieler|inne|n geht mir gehörig auf den Kecks. Midgard ist faktisch das System, mit dem ich "groß" geworden bin. Und seit ich Midgard kenne und spiele, gab es niemanden in meinem Bekanntenkreis, der oder die sich in das von Dir genanne Schema pressen lassen.
Was hat das mit Schema pressen zu tun?
Es gibt Leute, die haben Haare auf den Kopf und es gibt Leute mit Glatze. - Das ist kein Schema, sondern eine Beobachtung.
Und es gibt Männer und es gibt Frauen. - Auch kein Schema, sondern eine Beobachtung.
Und es gibt Leute, die tragen Brille oder Kontaktlinsen und es gibt Leute, die tun das nicht. - Ebenfalls kein "in Schema pressen".
Und es gibt nunmal Leute, die überlegen sich erst ihren Char und anschließend die Werte und es gibt Leute, die machen das genau andersrum. - Ebenfalls nur eine Beobachtung und kein "ins Schema pressen".
Bevor du mir hier also Sachen unterstellst, die ich nie gesagt habe, lese doch bitte nochmal meine Aussagen. (Wenn ich etwas falsches gesagt habe, bin ich gerne bereit, mich korrigieren zu lassen. - Aber ich bin nicht bereit, mir hier Sachen unterstellen zu lassen, die ich nie getätigt habe.)
Eher habe ich einen "pragmatischen Mittelweg" erlebt. Leute haben sich etwas ausgedacht, dann gewürfelt und die Werte zugeordnet. Wenn es irgendwo "nicht" passte, dann hat der SL mal eben kurz weg geschaut, es wurde nochmal gewürfelt ... und fertig.
Das bestätigt meine Theorie:
Wenn man mit einem System spielt, das den eigenen Anforderungen nicht gerecht wird, dann bricht man die Regeln oder führt eigene Regeln ein.
Das ihr euch nicht an die Originalregeln gehalten habt, sondern eine Hausregel (Nochmal würfeln) eingeführt habt, bestätigt meine Theorie, dass die Originalregeln für eine andere Generierungsphilosophie designt wurden. (Sonst hätte man die Hausregel "nochmal würfeln" nicht einführen müssen.)
Bei den Berufen gab es zwar hin und wieder Leute, die gewürfelt haben. Die Tendenz geht aber dahin, dass sich die Spieler|inn|en selbst das Passende suchten
Oder in Klartext:
Die Tendenz ging also dahin, dass man nicht die Originalregeln verwendet hat, sondern eigene Hausregeln benutzte.
Und nochmal: Die Verwendung von Hausregeln ist ein deutliches Zeichen dafür, dass einem die Originalregeln nicht gefallen.
Insgesamt würde ich mal also mal vorschlagen, sich von der fast schon sklavischen Unterwerfung unter ein "Regelwerk" etwas zu lösen.
Habe ich jemals geschrieben, dass ich mich dem Regelwerk sklavisch unterwerfe?
Sklavische Unterwerfung vom Regelwerk mache ich nur bei Regelwerken, die mir extrem super gefallen.
Bei mittelmäßigen Regelwerken wird mit Hausregeln nachgeholfen und die schlechtesten Regeln werden gestrichen.
(Und jetzt rate mal, in welche Kategorie ich Midgard packe.)
Aber auch hier wieder:
Dass man Hausregeln verwendet, ist ein Beweis dafür, dass einige Originalregeln schlecht sind. (Sonst bräuchte ich keine Hausregeln.)
Disclaimer:
Ich sage NICHT, dass Hausregeln schlecht sind. - Wenn man ein mittelmäßige Regelwerk hat, ist es durchaus positiv, die schlechten Originalregeln zu entfernen und durch gute Hausregeln zu ersetzen.
Man sollte bloß nicht den Fehler machen und diese Hausregeln als Qualitätsmerkmal des Original-Regelwerkes ausgeben.
was a) der tatsächlich gute Kern eines RW ist (den gibt es bei Midgard in der Tat und der liegt nicht in der von Dir hineininterpretierten "Philosophie") und b) was daran schlecht ist.
1) OK, wenn es nicht die Philosophie von Midgard ist, dann erkläre mir bitte, wieso die Attribute ausgewürfelt werden. Und erkläre mir bitte, wieso die besondere Eigenschaft ausgewürfelt wird.
Und erkläre mir bitte, warum ausgewürfelt wird, welche Berufe man ergreifen kann?
Erkläre mir bitte, welchen Sinn das ganze hat, wenn es NICHT die Philosophie des Systems ist, sich erst Werte zu generieren und sich DANACH dann von den Werten zu einem Char inspirieren zu lassen.
2) Erkläre mir bitte den guten Kern von Midgard.
3) Ich rate dir, schau dir einfach mal die Generierungsregeln von DSA 3-4, Shadowrun, (n)WoD, D&D4 und Savage Worlds an.
Und dann vergleiche diese mit den Generierungsregeln von Midgard, D&D1 und Warhammer (und eingeschränkt Cthulhu).
Fällt dir da echt kein Unterschied auf?