Wir haben vom SL in der letzten Session klipp und klar gesagt bekommen, dass er es total seltsam findet, dass wir seinem Plothook nicht automatisch hechelnd hinterherrennen und dass wir dann am besten jetzt einen Break machen, damit beim nächsten Mal dann die Schiene frisch eingegleist werden kann.
Hintergrundinfos:
Ich wollte aus hier uninteressanten Gründen meinen Charakter in der Kampagne (Lowlevel Mutants&Masterminds á la
Heroes) wechseln. Da dieser über die Power Time Control verfügt und aufgrund meiner persönlichen Abwesenheit in der letzten Session auf eine Solo Außenmission geschickt wurde, hätte das imho ziemlich easy über die Bühne gehen können/sollen. Zum Bleistift: Er verschwindet (am besten vor Zeugen) ganz plötzlich und irgendein NSC mit Supersinnen erkennt, dass er sich in Panik in die Zukunft katapulitert hat. Alter SC weg, neuer SC rein. Passende Story und Vernetzungen hatten SL und ich im Vorfeld schon geklärt.
Jetzt wurde daraus folgende Story: In einer Stadt nördlich von New York geht was Seltsames vor. Unsere Fraktion schickte einen Spürer hin, der mal checken sollte, was los ist. Der verschwindet spurlos. Mein alter SC wird hinterhergeschickt, um schnell (Time Control) einen Überblick zu verschaffen und dann Report abzuliefern. Er verschwindet spurlos.
Jetzt erwartet der SL, dass wir in nicht voller Besetzung (ausgerechnet unser Powerhouse-Spieler hat gefehlt) in ein unbekanntes Gebiet tapern und dort meinen alten SC suchen. Unsere Versuche, zuvor in die Rechner unserer Gegner zu kommen wurden sehr einfallslos blockiert
"Der Superhacker, der euch schon mal reingebracht hat, ist grad nicht da und niemand ist in der Lage ihn zu kontaktieren und keiner weiß, wann er wieder auftaucht und das juckt auch keinen, weil das macht der öfter. Und der zweitbeste Hacker macht sich an die Suche nach Infos, aber das kann zwei Wochen dauern und dann hat er vielleicht auch gar nichts."
Mein neuer SC hatte jetzt auch gar nicht so die Motivation, sein Leben fröhlich lachend in die Waagschale zu werfen. MEINE Motivation, meinen alten SC zu finden, den ich ja eigentlich LOSWERDEN wollte, war natürlich NOCH geringer. Meine Bedenken, dass in der Stadt jetzt schon Zwei von uns verschwunden sind, von denen einer über die Kraft verfügt, DIE ZEIT ZU VERLANGSAMEN (Faktor 25, falls es wen interessiert), und dass das nicht die besten Voraussetzungen sind, um ohne Vorplanung und Infos in die Stadt zu stürmen, wurden von den anderen Gruppenmitgliedern zur Kenntnis genommen und eingesehen. Bei der bisherigen Spielweise in der Kampagne könnte die allererste beliebige Person, die wir in der Stadt anlabern bereits ein geheimes Mitglied einer bösen Regierungsbehörde mit dem Ziel unserer Unterwerfung sein, die dadurch sofort von unserem Eintreffen erführe und uns Fallen in beliebiger Zahl stellen könnte.
Nur ... der SL hatte nichts anderes vorbereitet und war anscheinend überhaupt nicht willens, in irgendeiner Form zu improvisieren.
Ja mei, er hätte wenigstens einfach den Boss unserer Fraktion anrufen lassen können um uns wieder auf die Spur zu schicken. Aber es kam nur ein ständiges "Sam (der alte SC) ist euer Freund und vielleicht geht es gerade um jede Minute!". Das Problem, dass sich diese "Freundschaft" vor allem downtime entwickelt hat und intime ein eher professionelles Verhältnis zwischen den SCs herrscht, hat er nicht so ganz erkannt. Ein anderer Spieler meinte auch einmal auf den "Sam ist ..." Spruch: "Naja, so lange sind wir jetzt auch nicht zusammen.", worauf der SL ihm ins Gedächtnis rufen musste, dass die Gruppe mehrere Monate downtime zusammen verbracht hat.
Mir ist noch nie so offensichtlich (und OUTGAME) ein Schild "Da sind die Schienen!" vorgehalten worden. Da ist mir dann auch klar, dass es de facto scheißegal ist, wann wir aufbrechen. Solange es in den Plot passt, werden wir im entscheidenden Moment ankommen und erleben, was auch immer er sich ausgedacht hat.