Autor Thema: [Kapitel 1] Palace of broken dreams  (Gelesen 16056 mal)

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Offline Haukrinn

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[Kapitel 1] Palace of broken dreams
« am: 4.07.2005 | 11:42 »
My shadow's the only one that walks beside me
My shallow heart's the only thing that's beating
Sometimes I wish someone out there will find me
Green Day - Boulevard of broken dreams


Montana State University Northern (MSUN), Havre, Montana, 17. März 1998, 10:40 nordwestliche Zeit

“Ich denke so sieht's noch am ehesten feierlich aus”
Sarah Gibbson, ihres Zeichens Sekretärin des Universitätsdirektorats, balanciert ungelenk auf einer alten Blechleiter und zupft die unechten Papierblumen einer langen Girlande in die richtige Position. Mit großen Mühen versucht sie, der alten Aula der Universtät einen festlichen Anstrich zu verleihen. Blumen und Girlanden können jedoch nicht über die alten, braunen Vorhänge und die halbblinden Fenster hinweg täuschen. Der MSUN geht es schlecht. Man benötigt dringend das Geld neuer Sponsoren und das vor der Tür stehende Treffen der  88er Absolventen kommt der Universität gerade recht. Peter Oakney, der Hausmeister, der just sein Talent für Innenarchitektur zu entdecken scheint, schüttelt den Kopf. “Und wenn wir's noch so festlich schmücken. Die MSUN in Stahl, Glas und Marmor ist und bleibt ein Traum. Ein Traum der wie eine Seifenblase zerplatzen wird. So wie es wohl auch mit den Träumen der armen Irren geschehen ist, die wir hier bewirten dürfen”

Havre Airport, Havre, Montana, 17. März 1998, 13:28 nordwestliche Zeit

Die Automatiktüren des Terminals öffnen sich für die kleine Gruppe von Fluggästen. Das Zischen der Hydraulik geht im Gewirr der Geräusche des kleinen Kontinentalflughafens unter. Die kalte, frische Luft des ausklingenden nordamerikanischen Winters schlägt den Reisenden entgegen. Taxis warten in mit matschigem, gelblichen Schnee angefüllten Parkbuchten. Ebenso wartet auch die zitternde Gestalt einer zierlichen, dick eingepackten Frau mit einem hastig bekritzelten Pappschild: “Willkommen, Absolventen 1988”. Die Frau lehnt sich nicht gerade sehr plakativ an einen grauen Kleinbus mit dem Emblem der MSUN und versucht wenig erfolgreich, sich durch das Blech ihres Fahrzeigs vor dem schneidenden Wind und den vereinzelten, kleinen Schneeflocken zu schützen.
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Eulenspiegel

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Re: [Kapitel 1] Palace of broken dreams
« Antwort #1 am: 4.07.2005 | 18:49 »
"So Schatz, das ist also meine Heimatstadt. Der Flughafen sieht noch genau so aus, wie ich ihn in Erinnerung habe. Mal sehen, ob sich die Uni verändert hat." sagte Steve McLloyd zu einer gut aussehenden Blondine und hakte sich bei ihr ein.
"Ich bin schon ganz gespannt deine ehemaligen Komilitonen zu treffen.", antwortete sie.

Steve fiel das Pappschild mit der Aufschrift "Absolventen 1988" auf. Zielstrebig ging er auf die Frau zu und begrüßte sie.
"Guten Tag, ich bin McLloyd, es freut mich, dass die Uni jemanden geschickt hat, um uns hier abzuholen.
Darf ich vorstellen: Das ist Misses Taylor", er zeigte auf seine Begleiterin, "Und wie heißen sie?"

Offline Imiri

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Re: [Kapitel 1] Palace of broken dreams
« Antwort #2 am: 4.07.2005 | 19:23 »
John blickte durch das Fenster nach draußen. Ob er sich je daran gewöhnen würde zu fliegen? Es hatte ihm nie etwas ausgemacht, bei keinem seiner  bisherigen Flüge. Aber dennoch, sicher gelandet zu sein, war immer wieder ein gutes Gefühl. Er ließ den Blick schweifen - über die alten Gebäude, die er auch gesehen hatte, als er das letzte mal Abschied genommen hatte. Damlas war es dunkel gewesen. Es htte geregnet. Schwer waren die Tropfen gefallen, gleich seinen Erinnerungen jetzt. Sein Vater hatte ihn zum Flughafen gefahren. Dort hatte er scih dann von ihm verabschiedet, wie schon so oft zuvor. Es machte ihm nichts mehr aus...nicht mehr....verlassen war zu seinem Leben geworden...

Wärend er noch in Erinnerungen schwelgte sah er wie die Fluggäste das Flugzeug verließen...Einer nach dem anderen... und da erblickte er die Frau mit dem Schlid “Willkommen, Absolventen 1988” . So lang war dass nun schon wieder her...

Er sah jetzt auch ein Paar auf die Frau zugehen und nach kurzer Zeit erkannte er Steve...den Steve mit dem er sich immer gemessen hatte, wenn es um schulische Leistungen ging. Doch Feinde waren sie deshalb nie gewesen - zumindest empfand er das so. Steve war vor ihm auf die Uni gegangen... denn sie hatten beide einen Traum, Physik. Doch als er Jahre später nach seiner Ausbildung dort hinkam, war Steve seltsamerweise schon nicht mehr da.

Und nun er war in Begleitung...

Als John die Frau erblickte, zog sich urplötzlich sein Herz zusammen und der alte Schmerz der Erinnerung brach hervor und überwältigte ihn. Das Gesicht der Frau verschwamm in seinem Blick durch die feuchten Augen und nahm die Gestallt seiner ersten Liebe an. Eine Liebe, die ihm Jahre der Freude, aber auch schmerzvolle Stunden bereitet hatte, wie sie sonst nichts bereiten konnte. Er rang nach Fassung.....

Das hier waren einfach zu viele alte Erinnerungen auf einmal....
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Re: [Kapitel 1] Palace of broken dreams
« Antwort #3 am: 5.07.2005 | 20:48 »
Alicia riss ihre Gedanken von ihrer Familie los und sah sich suchend um. Als sie das Pappschild erblickte, erhob sie sich und ging zielstrebig auf die Frau zu. Im Näherkommen erkannte sie Steve, der bereits mit seiner Begleiterin angekommen war.

"Hallo Steve, schön dich wiederzusehen." begrüßte sie ihn, wandte sich dann seiner Begleiterin zu: "Hallo, ich bin Alicia Stevens." Sie reichte der Blondine die Hand

Offline Alrik

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Re: [Kapitel 1] Palace of broken dreams
« Antwort #4 am: 5.07.2005 | 22:58 »
School Street, School Street, home of the brave

dröhnt es aus den Ohrstöpseln von Samuel. Da bin ich nun also wieder. Dort, wo der ganze Shit irgendwie begonnen hat. Wohl eine ironische Laune des Schicksals, das gerade jetzt die DMX´ Zeilen über die Kopfhörer schallen. Sam hatte sich davor gefürchtet. Davor, wieder da zu sein, an dem Ort, wo er noch ein einfacher Brother from da hood war, der sogar sehr realitätsnahe Ziele hatte: Ingenieur. Zwar auch die jugendlichen Flausen im Kopf: Rappen, auflegen, irgendwann mal groß rauskommen. Wer konnte erahnen, dass es wirklich klappen sollte? Wer konnte ahnen, dass es ein so häßliches Ende nehmen sollte...?

Aber jetzt war er erstmal hier. Am Flughafen. Die anderen waren auch da, all die, die ihn in seiner Zeit am College begleitet hatten. Vor einigen Jahren noch wäre er wohl noch mit einem gecharterten Jet angereist. Oder wäre wohl gar nicht erst gekommen. Aber das war Vergangenheit. Samuel hatte zwar immer noch einen Haufen Asche, aber er war runtergekommen von seinem Trip. Sah klar, dass er wohl keine Auftitte, keinen Erfolg mehr haben würde. Die Zeiten des sinnlosen Geldverprassens waren vorbei.

Als er aus dem Flugzeug steigt, zieht Sam sich den Pelzmantel hoch bis ins Gesicht. Was für eine scheiß Kälte hier im Norden. Warum mache ich das hier überhaupt? Hätte doch viel besser in Miami bleiben sollen. Dort war es jetzt noch angenehm warm...

Doch irgendetwas hatte ihn hierher getrieben. Aus irgendeinem Grund hatte er die Tickets bestellt und hatte den Flieger betreten. Der nächste Song seines MP3 Player beginnt: Wieder DMX, mit Born Loser. Hastig schaltet Sam das Gerät ab.

"Fuck ya. Willst du mich anpissen?" Vor sich hinfluchend stopft er den MP3 Player in seine Reisetasche. Um auf andere Gedanken zu kommen geht er auf drei am nächsten stehende Personen zu. Zwei davon kennt er wohl noch. Der eine war Steve, den anderen Namen hatte er vergessen. Und die Frau kannte er überhaupt nicht.
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Eulenspiegel

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Re: [Kapitel 1] Palace of broken dreams
« Antwort #5 am: 5.07.2005 | 23:31 »
Laura ergriff Alicias Hand: "Hallo, ich bin Laura Taylor. Es freut mich, sie kennenzulernen."
Dann wandte sich auch Steve zu Alicia: "Hi Alicia, wir haben uns ja schon Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Was hast du in den letzten Jahren so gemacht?"

Seine Gedanken schweiften ab: "Es war nun schon 10 Jahre her, seit er sie das letzte Mal gesehen hatte. Und trotzdem hatte er sie auf Anhieb erkannt, als sie das Flugzeug verließ. Es war, als wäre keine Zeit vergangen und alles noch so wie vor 10 Jahren. - Fast alles, korrigierte er sich in Gedanken."
Dann widmete er seine Aufmerksamkeit wieder Alicia und der Frau mit dem Pappschild.

Offline Imiri

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Re: [Kapitel 1] Palace of broken dreams
« Antwort #6 am: 5.07.2005 | 23:58 »
Immer mehr Leute sammelten sich bei der Frau mit dem Pappschild. Damit wurde es auch für John langsam Zeit das Flugzeug zu verlassen und die alte Heimat wieder zu betreten. Immerhin war er gekommen um all die alten Freunde mal wieder zu sehen. Er band sich noch einmal die festen Wanderschuhe richtig fest zu und holte seinen kleinen Rucksack aus dem Fach über dem Sitz. Dabei ließ er unbemerkt seinen Blick über die anderen noch im Flieger befindlcihen Gäste fliegen. Doch niemand erregte seine Aufmerksamkeit. Eigentlich war er froh, nach dem langen Sitzen entlich mal wieder aufstehen zu können. Mit dem Rucksack über den schultern nickte er nochmal den Stwardessen zu bevor er über die Treppe das Flugzeug verließ und auf die anderen bei der Frau mit dem Pappschild zuging. Er hatte sich auch noch die dunkelgrüne Regenjacke übergezogen, was recht gut zur schwerzen Jeans passte. Seine langen bloden Haare waren ordenlich zu einem Zopf nach hinten gebunden und legten die hohe Stirn frei. Wie sollte er die anderen nach all der Zeit grüßen; Verunsicherung machte sich in ihm breit.
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selana

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Re: [Kapitel 1] Palace of broken dreams
« Antwort #7 am: 6.07.2005 | 19:24 »
"Oh, ich bin seit 4 Jahren Mama einer süßen Tochter..." Alicias Gesicht begann bei der Erwähnung ihrer Kleinen zu strahlen und sie schien plötzlich mit den Gedanken ganz weit weg. Dann fasste sie sich wieder und meinte: "Lass uns doch erst mal die anderen begrüßen, wir haben doch noch jede Menge Zeit zum unterhalten.

Mit diesen Worten drehte sie sich Richtung Flugzeug um und hielt Ausschau nach den restlichen Leuten.

"Ist das Sam, der da gerade ausgestiegen ist? Und der Blonde da hinten war doch auch bei uns im Jahrgang, oder?"

Offline Haukrinn

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Re: [Kapitel 1] Palace of broken dreams
« Antwort #8 am: 7.07.2005 | 10:36 »
"Wie schön das Sie uns besuchen" - mit leiser, schüchterner Stimme versucht die Frau gegen den allgegenwärtigen Lärm des Flughafens anzukämpfen - "mein Name ist Sinead O'Neal. Ich freue mich, daß Sie uns zu diesem schönen Anlaß besuchen und darf Sie auch im Namen der Motana Northern hier herzlich willkommen heißen." Mit einem schnellen, kräftigen Griff, den man ihr nicht zugetraut hätte, reißt sie die Seitentür des Kleinbusses auf. "Darf ich Sie ins Veranstaltungshotel bringen? Oder möchten Sie zuerst ihre alte Ausbildungsstätte wiedersehen?"
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Re: [Kapitel 1] Palace of broken dreams
« Antwort #9 am: 7.07.2005 | 17:39 »
"Hi Alicia, hi Steve" mit diesem kurzn Gruß schob sich John an den wartenden vorbei in den Bus. Noch waren die besten Plätze frei und unter halten konnte man sich noch während der Fahrt. So Schön war das Wetter draußen nun auch wieder nicht, um lange stehen zu bleiben...

War das jetzt zu unhöflich gewesen? Fiel er wieder in seine alte Wortkargheit zurück, nur weil er sich an diesem Ort befand?
« Letzte Änderung: 7.07.2005 | 22:34 von Imiri »
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Re: [Kapitel 1] Palace of broken dreams
« Antwort #10 am: 7.07.2005 | 20:31 »
Sam hob seine Faust aus Gewohnheit zum Gruß und wollte einschlagen. Doch schnell ließ er sie wieder sinken, als seine Gegenüber etwas irritiert nur die Hand hin hielten. Oh, wohl eher nicht...

Dann öffnete auch er seine Handflächen und schüttelte seinen alten Schulkameraden die Hand. Das kann ja was werden...

Er tauschte noch kurz ein paar Floskeln aus, bis er schließlich den Bus betrat.
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Eulenspiegel

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Re: [Kapitel 1] Palace of broken dreams
« Antwort #11 am: 8.07.2005 | 15:18 »
Steve wandet sich an Sinead: "Miss O'Neal, ich würde gerne erstmal zum Hotel fahren, um mein Reisegepäck abzustellen und mich ein wenig frisch zu machen. Die Reise war ja doch sehr anstrengend. Aber ich denke, die Uni hat schon 10 Jahre auf uns gewartet, da wird sie auch noch ein paar weitere Stunden warten können. - Oder ist jemand anderer Meinung?" Er schaute fragend in die Runde.

selana

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Re: [Kapitel 1] Palace of broken dreams
« Antwort #12 am: 8.07.2005 | 21:18 »
Alicia hatte nichts dagegen, zuerst zum Hotel zu fahren, also stimmte sie Steve zu

Offline Imiri

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Re: [Kapitel 1] Palace of broken dreams
« Antwort #13 am: 11.07.2005 | 18:31 »
"Ist schon okay, Steve"


...vernünftig und logisch wie immer...
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psycho-dad

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Re: [Kapitel 1] Palace of broken dreams
« Antwort #14 am: 13.07.2005 | 22:12 »
Die Klospülung rauschte. Marco richtete sich auf und Atmete tief durch. `Ganz ruhig... Alles halb so wild...´ Er hasste es zu Fliegen. Die Flugkrankheit setzte immer bei start und Landung ein. Sein Magen fuhr Achterbahn und vor seinen glanzlosen Augen verschwamm die Welt... er beugte sich wieder über die Schüssel. Gleich nachdem sich die Tür des Flugzeuges sowie die Tür zum Terminal geöffnet hatten, war er hinausgestürmt und zur Toilette geflüchtet.

Leise Fluchend begab er sich zum Waschbecken, Spülte sich den Mund aus und wusch sich die Hände. Nachdem er sich abgetrocknet hatte, Schulterte er seinen Rucksack und verließ die Sanitärbereiche. Kaum draußen sah er auch schon den Bus mit der Aufschrift des MSUN. Erinnerrungen kamen hoch, als er das ein oder andere Gesicht wiederzuerkennen glaubte... und wurden sofort wieder unterdrückt, als er bemerkte, das die so vertrauten Gesichter im begriff wahren, abzufahren. So schnell Marco es in seinem Nadelstreifenanzug eben konnte Stürmte er auf den grauen Bus zu...
« Letzte Änderung: 13.07.2005 | 22:18 von psycho-dad »

Offline Haukrinn

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Re: [Kapitel 1] Palace of broken dreams
« Antwort #15 am: 27.07.2005 | 12:07 »
Der Bus setzt sich in Bewegung. Die stickige, aber saubere Luft im Fahrzeug steht im krassen Gegensatz zur kalten, kerosingetränkten Luft des Flugplatzes. Hügel von Schnee und kahle Bäume rausche  an euch vorbei, als ihr mäßiger Geschwindigkeit über den verschneiten Freeway nach Havre fahrt. Nach und nach tauschen verschneite Bäume ihren Platz mit verschneiten Häusern, denn ihr habt die Außenbezirke eurer alten Heimat erreicht.

Ihr erblickt ein Diner, in dem ihr euch einmal mit einer verflossenen Liebschaft getroffen habt, um Schluß zu machen. Denn alten Drugstore, in dem man allzu jungen Studenten unter der Hand Bier zu horrenden Preisen verkauft hat, gibt es auch immer noch. Tatsächlich scheint hier die Zeit stehen geblieben zu sein. Die Neunziger Jahre hat man vorsorglich durch verschneite Straßen und den schwach frequentierten Flughafen ausgesperrt; ganz so, als würden sich Bewohner und Natur gleichsam sträuben, neuen Zeiten entgegen zu blicken.

Nach etwa einer Dreiviertelstunde hält der Kleinbus mit verdächtig quietschenden Bremsen vor dem Northern Star Hotel. Wie alles hier bietet auch das Hotel Auge und Ohr einen Gratistrip in die Achtziger. Eure Fahrerin, die es die gesamte Fahrt über geschaftt hat, nicht einmal ein leises Seufzen von sich zu geben, dreht sich herum und sagt "Da wären wird. Ist es Ihnen recht, wenn ich Sie zur Campusbesichtigung in zweieinhalb Stunden wieder abhole?"
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Re: [Kapitel 1] Palace of broken dreams
« Antwort #16 am: 27.07.2005 | 19:01 »
John überlegte kurz: " Ja, zweieinhalb Stunden sollten völlig ausreichen. Was meinen die Anderen?"

Die paar Habseligkeiten, die er bei sich führte, würden nicht allzulange brauchen um eingeräumt zu werden - wenn er sie überhaupt einräumte. Es war für ihn zur schlechten Angewohnheit geworden, wenn er nicht wirklich lange an einem Ort blieb, alles eingepackt zu lassen, was er nicht unbedingt brauchte. Auch wenn die leeren gähnenden Schränke manchmal etwas bedrückendes hatten. Denn lohnte es sich überhaupt? Er würde bald wieder weg sein. Und egal, was hier auch passierte - dummer Gedanke...was sollte hier schon passieren? - Es würde nichts an seinem Leben verändern. Da hatte es schon ganz andere Dinge gegeben.
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Eulenspiegel

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Re: [Kapitel 1] Palace of broken dreams
« Antwort #17 am: 28.07.2005 | 12:53 »
"Ja, ich finde die Zeit auch angemessen.", meinte Steve.
"Erstmal eine frische Dusche nehmen,", dachte er bei sich, "Die Koffer ausräumen kann ich auch später."
Er verließ den Bus und schnappte sich seinen Koffer. Dann schleppte er sie die paar Meter bis in die Hotellobby.

Er schaute sich kurz um und ging zielsicher zum Empfangsschalter: "Guten Tag, mei Name ist Steve Mc Lloyd. Ich bin hier wegen dem 10jährigen Klassentreffen. Man hat sicherlich für mich und meine Begleiterin gebucht. Könnte ich bitte die Schlüssel für unser Zimmer haben?"
Er machte eine kurze Pause, dann fuhr er fort: "Ach ja, und haben sie jemanden, der mein Gepäck raufschaffen kann? Das wäre sehr freundlich."

Offline Alrik

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Re: [Kapitel 1] Palace of broken dreams
« Antwort #18 am: 28.07.2005 | 13:20 »
Hier hatte sich wirklich nichts verändert. Und das hasste Sam. Alles erinnerte ihn an damals, wirklich alles. Während sie durch die Straßen Havres fuhren, tippelte er nervös an der Glasscheibe des Busses. Immer wieder blickt er sich um, sucht ein Gespräch, ist dann aber doch zu schüchtern (nein, wohl eher ängstlich), selbst eines anzufangen.

So steigt er schließlich ohne ein weiteres Wort am Hotel aus. Nachdem er kurz seine Habseligkeiten, mehr schlecht als recht in den Kleiderschränken des Hotelzimmers untergebracht hat und eine Dusche genommen hat, fasst er den Entschluss, nach unten in die Bar zu gehen. Vielleicht gibt es ja dort noch Personen, die wie er, irgendjemanden zum sprechen suchen.

Als er in der Bar ankommt, ist sie noch leer. Kein Wunder für diese Uhrzeit. Der Barkeeper poliert gerade die schweren Eichenhocker an der Theke, als er Sam reinkommen sieht. Gemächlich schreitet er hinter die Theke, um dann Sam zu fragen:

"Wollen sie etwas trinken, Sir?"

Eine Coke? Ein Wasser? Oder sollte er...?

"Ein Whisky auf Eis."

Vielleciht würde ihm das helfen, die Nervösität abzulegen und ihn zumindest für den Moment beruhigen. Ok, er hatte soeben ein halbes Jahr Trockenheit aufgegeben, aber unter diesen Umständen hielt Sam seine Entscheidung für entschuldbar.
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psycho-dad

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Re: [Kapitel 1] Palace of broken dreams
« Antwort #19 am: 30.07.2005 | 18:40 »
Marco hatte die ganze fahrt über nicht das Bedürftnis verspürt, sich irgendwie bemerkbar zu machen. Nachdem er den Buss verlassen hatte änderte sich daran auch nur wenig. Er ging zu Rezeption, holte seinen Zimmerschlüssel und sein Gepäck, welches er schon ein paar tage zuvor geschickt hatte, machte sich auf in sein Zimmer. Hier räumte er als erstes seinen Rucksack aus, in welchem sich hauptsächlich Pflegeutensilien, Bücher, Comics und andere Ablenkungsmöglichkeiten fanden. Den Koffer, in dem sich seine Garderobe befand, stellte er zunächst achtlos neben das Bett, in dem er in den nächsten tagen Schlafen würde. Er stutzte, sah aus dem Fenster, Schaute an sich herrunter... und fasste den Entschluss, das er doch lieber einen Mantel mitnehmen sollte. Er Riss den Koffer auf und griff nach dem grauen Filzmantel. Anschließend verließ er das Zimmer und ging zurück in die Lobby.

Er Sah sich in der Empfangshalle um, auf der suche nach etwas, womit er die verbleibenden 2 Stunden totschlagen könnte. Er erblickte die Hoteleigenen Bar... und Sam, der im begriff war, diese zu Betreten.

"Soll ich ?... oder lieber nicht?..."

Marco haderte mit sich selbst. Schließlich wischte er seine Bedenken beiseite und folgte Sam in die Bar, nahm einen Barhocker neben ihm platz, Bestellte sich eine Cola und wante sich dan Sam zu:

"Na, wie Geht´s ? Lange nicht gesehen..."

Kurz darauf hätte er sich am liebsten die Zunge abgebissen... 'Wie geht´s?'... Du Weist doch, wies ihm geht... du hast es in den Nachrichten mitbekommen...

Offline Alrik

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Re: [Kapitel 1] Palace of broken dreams
« Antwort #20 am: 31.07.2005 | 13:22 »
Sam hatte Marco erst nicht bemerkt, so vertieft war er in Gedanken, seinen Blick starr auf das Glas vor ihm gerichtet. Erst als er das Geräusch des Barhockers, der über den Boden geschoben wurde, hörte, blickte er zur Seite.

Als er die Frage von Marco hörte, ob es ihm gut ginge, stieg Wut in ihm auf. Wollte der Typ sich über sein Leid lustig machen? In unfreundlichem Ton antwortete er: "Nicht besonders."

Doch als Sam den Blick seines Gegenübers sah, wusste er, dass ihm die Frage ebenso peinlich war, wie für Sam. Marco wollte nur freundlich sein und hatte eben einen unpassenden Anfang gemacht. Kein Grund gleich so auszuticken und wie ein paranoides Wrack zu denken, alle wären gegen ihn. War wohl eine Angewohnheit, die er kurz nach dem Tod seines besten Freundes bekommen hatte. Und damals waren wirklich alle gegn ihn gewesen.

"Haben uns wirklich lange nicht gesehen! Und, was treibst du so?" Vielleicht könnten sie nochmal von vorn beginnen...
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Eulenspiegel

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Re: [Kapitel 1] Palace of broken dreams
« Antwort #21 am: 31.07.2005 | 13:34 »
Nach einer Weile kam auch Steve herunter.
Er schaute nervös auf die Uhr und anschließen schaute er sich um. Als er Marco und Sam an der Bar sah, gesellte er sich zu ihnen.
"Hallo!", begrüßte er sie und dann zum Barkeeper gewannt: "Eine Cola bitte."

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Re: [Kapitel 1] Palace of broken dreams
« Antwort #22 am: 31.07.2005 | 13:53 »
Marco wollte Sam grade antworten, als Steve an die Bar kam.

"Hallo Steve."

Er Wante sich wieder zu Sam:

"Naja, man schlägt sich durch. Ich verdien mich immernoch als Anwalt. Status Quo eben... nur der Arbeitgeber hat sich geändert, über den umweg meherer Nebenjob´s."

Er Fingerte eine Zerdrückte Schachtel "Malboro" und ein Zipo-Feuerzeug aus schwerem Silber aus seinem Filzmantel. Nachdem er sich beim Barkeeper die erlaubnis zum Rauchen geholt hatte, hielt er Sam und Steve die Schachtel hin, während er Selbst bereits im begriff war, seine Zigarette anzuzünden. Wieder Stutzte er kurz...

"... Es Stört euch doch nicht, oder ?"

Die Flamme des Benzinfeuerzeuges entfernte sich von der Zigarettenspitze, während er auf die Antwort der Beiden wartete.

Offline Alrik

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Re: [Kapitel 1] Palace of broken dreams
« Antwort #23 am: 31.07.2005 | 14:37 »
"Danke!" Sam nahm sich eine Zigarette und inhalierte den blauen Qualm mit einem tiefen Zug. Als er wieder zu seinem Glas blickte, wurde es ihm plötzlich peinlich. Was die anderen wohl dachten. Um diese Uhrzeit schon Whisky! Man musste ja nicht gleich auf den ersten Blick sehen, was für ein Wrack ich geworden bin...

Mit einem großen Schluck leerte er das Glas und stellte es schnell zur Seite. Dann wandte er sich wieder den anderen beiden zu:

"Steve, Mann, du hast dich ja fast gar nicht verändert! Was ist aus dir geworden?" Er hatte sich wirklich kaum verändert. Wie schon zu Collegezeiten hatte er auch jetzt immer noch ein äußerst gepflegtes Äußeres. Ein wenig zu poliert, wie Sam meinte. Das war auch einer der Gründe, warum Sam nie wirklich was mit Steve zu tun gehabt hatte.
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Eulenspiegel

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Re: [Kapitel 1] Palace of broken dreams
« Antwort #24 am: 1.08.2005 | 01:56 »
Sam lehnt die Zigarette dankend ab. Erst wollt er Marco bitten, die Zigarette auszudrücken. Als sich Sam aber ebenfalls eine nahm, entschied er sich, lieber nichts zu sagen.
Steve musste Husten. Es war schon irgendwie peinlich:"Er war ein erwachsener Manmn, aber vertrug trotzdem keinen Zigarettenqualm."

Er unterdrückte seinen Hustenanfall und wandte sich dann an Sam: "Ach, ich bin etwa durch die Welt gereist und habe mir Europa und Asien näher angeschaut. Aber jetzt arbeite ich bei der Firma meines Vaters. Ich muss dort die Wirtschaftsberichte überprüfen."
Steve stockte. Sollte er Sam darauf ansprechen oder nicht?
Schließlich entschied er sich dafür: "Das Lied von dir, "Kick ya right back" war echt Klasse. Und was machst du jetzt so? Schreibst du immer noch Lieder?"