Autor Thema: Horror - einfacher mit Spiderman oder mit Tante May?  (Gelesen 11977 mal)

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Offline Bad Horse

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In einem anderen Thread hat sich die Diskussion entwickelt, ob und wie Horror mit 'normalen' Charakteren einfacher bzw. effektiver ist als mit 'Superhelden'.

Ich will hier auch gar nicht anzweifeln, daß Horror auch mit Superhelden möglich ist. Aber meiner Meinung nach - und das mag ein Vorurteil sein - ist es leichter, eine Atmosphäre des Schreckens mit normalen Charakteren aufzubauen.

Das alles setzt natürlich voraus, daß die Spieler überhaupt bereit sind, sich auf ein Horror-Szenario einzulassen, aber davon würde ich jetzt einfach mal ausgehen.

Okay, ich kann viel behaupten, aber was für Argumente habe ich? Folgendes:
Superhelden sind stressige Situationen gewöhnt. Sie sind action-erfahren. Ihre erste Reaktion auf seltsame Vorkommnisse ist es nicht, sich zurückzuziehen oder sich wimmernd in die Ecke zu hocken. Sie werden versuchen, das Ganze mit all ihren Kräften zu bekämpfen, denn sie wissen, daß sie Kräfte haben, auf die sie sich verlassen können.
Normale Menschen finden schon Staus stressig. Seltsame Vorkommnisse werden am liebsten ignoriert oder wegerklärt. Kämpfen? Hallo? Dafür ist doch die Polizei da...

Ganz einfaches Beispiel: Ein Spukhotel. Plötzlich sind die Chars gefangen, die Türen öffnen sich nicht, und überall hinter den Wänden hört man krabbelnde und kratzende Geräusche. Von Dachboden dringt manisches Gelächter, und das Licht im Keller funktioniert nicht.
Reaktion der Superhelden:
Superheld 1: Hey, hier spukt´s. SL, ich hab eine Stärke von super-duper, warum kann ich die Tür nicht eintreten?
SL: Geht irgendwie nicht. Den Grund kannst du nicht feststellen.
Superheld 2: Ist doch egal, wir sollten eh rausfinden, was hier los ist. Ich mach mal mein Leuchte-Licht an, ich glaube, wir müssen in den Keller...
Superheld 1: Ja, klar. Ich stell mal mein Schutzschild an.
Und so weiter. Der Horror kann dann kommen, wenn auch das Leuchte-Licht nicht tut, und die Superkräfte ausfallen. Aber damit reduziert man ja eigentlich die Superhelden wieder nur auf die Stufe von 'normalen' Charakteren...

Reaktion der 'normalen' Charaktere:
Schreiner: Hey, was ist denn hier los? Ist das ein Aprilscherz? SL, mein Char kennt sich mit Türen aus, warum geht die nicht auf?
SL: Geht irgendwie nicht. Den Grund kannst du nicht feststellen.
Reporterin: Wir sollten herausfinden, was hier los ist, oder? Hat jemand eine Taschenlampe? Vielleicht sollten wir in den Keller gehen...
Schreiner: Bist du noch ganz dicht? Wir sollten versuchen, hier wegzukommen, oder vielleicht die Polizei rufen, oder so...
Und so weiter. Hier herrscht unter den Charakteren viel mehr Unsicherheit. Ihnen fehlt einfach die Abhärtung.

Um mal mit dem UA-System zu sprechen: Da gibt es für überstandene seltsame oder sehr gewalttätige Aktionen Härtekerben. Je mehr davon ein Char hat, desto weniger wahrscheinlich ist es, daß er ausrastet, wenn etwas seltsames passiert. Er ist einfach abgehärtet, einige Dinge, die eine normale Person in Angst und Schrecken versetzen würden, lösen bei ihm nur ein Schulterzucken aus. Und Superhelden haben einfach mehr Härtekerben als 'normale' Charaktere...
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Re: Horror - einfacher mit Spiderman oder mit Tante May?
« Antwort #1 am: 3.08.2005 | 14:07 »
Völlig richtig  ;)

Für Horror bevorzuge ich auch eindeutig "normale" Leute  :)

Gruseln kommt am Besten auf wenn man unterlegen ist oder etwas unerklärlich und bedrohlich ist.

Für Chars die darauf angelegt sind in Gefahren zu schweben, diesen aber gewachsen sind und für die Unerklärliches eher Herausforderung den Schrecken ist (also Superhelden etc.), läßt sich mit Horror vielleicht Spannung erzeugen aber kein "richtiger" Horror.

Wenn Gruselstimmung, dann aber richtig. Keine Megacoolen Typen die für jede Situation einen lockeren Spruch auf den Lippen haben und die einfach alles kalt läßt. Die gehören in ein Aktion-Spektakel in dem ich persönlich auch keine Tante May spielen würde  ;)
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Offline Bitpicker

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Re: Horror - einfacher mit Spiderman oder mit Tante May?
« Antwort #2 am: 3.08.2005 | 14:16 »
Du hast Recht, es ist aber in weiten Teilen eine Frage des Genres. Z.B. sind nicht nur Superhelden a la Spiderman relativ gefeit gegen Angst, sondern auch höherstufige Helden in D&D usw. 'Übermenschen' gibt es in vielen Spielsystemen, und da ist es meist relativ schwierig, eine Horrorsituation aufzubauen.

Allerdings liegt das in erster Linie an den Genre-Konventionen. Banal gesagt, weder D&D noch Superhelden-Rollenspiele verfügen über einen Mechanismus wie UA, CoC oder Kult, mit dem geistige Gesundheit usw. geregelt wird. Das ist aber nur so, weil es das Genre so will, es muss nicht so sein.

Im Superhelden-Comic gibt es zum einen die üblichen Superman- / Batman-Stories, aber auf der anderen Seite auch solche Dinge wie Stormwatch/Authority, wo Superheldenkräfte plötzlich kein Schutz mehr vor Angst und Schrecken sind. Am Vorhandensein von Superkräften kann es also nicht leigen, dass Angst und Schrecken im konventionellen Genre fehlen. Überdies sind Angst und Schrecken durchaus Elemente in Vampire und anderen Storytellerspielen, obwohl die Charaktere auch hier in der Regel, gemessen an normalen Menschen, Superhelden oder Übermenschen darstellen.

Es ist also eher eine Frage der Regeln, ob Horror für die Spielercharaktere existiert. Ich wette, dass man auf der Basis von UA auch ein Superhelden-Rollenspiel spielen könnte, bei dem auch die Superhelden irgendwann abdrehen, wenn sie nicht aufpassen.

Eine ganz andere Sache ist der Horror für die Spieler; ein Horrorspiel, bei dem die Spieler nicht erschreckt werden, ist ein schwaches Horrorspiel, egal, wie wahnsinnig die Charaktere dabei werden. Da gilt es zum einen, die Präsentation entsprechend zu gestalten, aber andererseits darf auch das Regelsystem hier keine Sicherheit bieten: es ist schwer, als Spieler eines gestandenen Kriegers eine Hundertschaft Orks, die auf einen zustürmt, als erschreckend zu empfinden, wenn es aufgrund der verwendeten Kampfregeln unmöglich ist, dass die Orks gewinnen. Wenn aber das System einer 'gritty'-Darstellung nicht im Weg steht, kann meines Erachtens in jedem Setting und mit jeder Art von Spielercharakter auch Horror erreicht werden.

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Offline Haukrinn

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Re: Horror - einfacher mit Spiderman oder mit Tante May?
« Antwort #3 am: 3.08.2005 | 14:56 »
Ich würd' das nicht so unterschreiben. Auch mit kompetenten, möglicherweise sogar übernatürlichen Charakteren kann man Horrorstimmung erzeugen (Frag mal meine Witchcraft-Spieler vom Wintertreffen  ;) ). Damit es zum Horror kommt, mußt Du den Charakteren die Kontrolle entziehen und sie vor Probleme stellen, die sie nicht einfach durch ihre "Superkräfte" umgehen oder neutralisieren können. Das Ganze hat IMHO auch nur wenig mit der geistigen Gesundheit zu tun. Ein guter Mechanismus für geistige Gesundheit ist schön für den längeren Spielverlauf, aber motiviert die meisten Spieler nicht in einer konkreten Situation, die Horroratmosphäre anzunehmen.
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Offline Gwynnedd

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Re: Horror - einfacher mit Spiderman oder mit Tante May?
« Antwort #4 am: 3.08.2005 | 15:33 »
@Haukrinn: sehe ich genau so.

das wichtigste hier ist denke ich, dass die Spieler es zulassen und ob der Hintergrund es überhaupt erlaubt.
Denn, wie in dem anderen Thread schon gesagt auch bei Earthdawn, wo man hinterher fast Halbgötter spielt, kann man noch Horror erzeugen, weil die Charaktere und Spieler immer Wissen es gibt jemanden oder etwas, das deutlich mächtiger ist als sie.

In einem System wo das nicht klar ist, kann man imho keinen Horror erzeugen.

Nachtrag: sicherlich ist es aber einfacher, wenn ich Hans Schmidt von nebenan habe...
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Re: Horror - einfacher mit Spiderman oder mit Tante May?
« Antwort #5 am: 3.08.2005 | 15:57 »
Es kommt imho immer als allererstes auf die Spieler an.
Wenn die sich auf Horror einlassen, und sich klar darüber sind, dass Horror bedeutet, dass sich die Charakter auch in Angst befinden müssen, dann kann man auch mit Superhelden schönste Horror-Erlebnisse haben.
Man muss einfach nur Dinge finden, die nicht greifbar sind (also auch nicht "angreifbar") und dann entwickelt sich schon Horror.
Natürlich ist es einfach, Dinge zu finden, die "für Tante May" nicht (an)greifbar sind, aber auch für Spidey müsste, da einiges zu finden sein.
Wichtig: Horror ist individuell. Und man muss sich eben darauf einlassen.

Tante May wird sich wahrscheinlich gegenüber Monstren, Mumien, Mutationen ängstigen, etwas, das Spidey eher zu Brei kloppt. Spidey könnte sich dagegen über Dinge fürchten, die seinen Geist angreifen. Visionen, Träume, Sinnesveränderungen.

Horror ist nicht fassbar - also darf er auch keine Spielwerte haben.
Ein blödes Monster mit Attacke 10, Parade 8 und 30 LP macht keinem Angst. Nicht nur, weil die werte bescheiden sind, sondern, weiles werte hat. Etwas das Angst macht ist nicht fassbar, nicht kategorisierbar.
Es sollte also keinen namen (Ghoul, Zombie, etc) haben, sondern namenlos sein. Das Grauen ist namenlos.
Es sollte auch keine genauen Abmessungen haben (250 cm) sondern vage in seinen ausmaßen sein (größer als eine Standuhr). Und es sollte immer irgendwie nicht angreifbar sein.

Nehmen wir das Namenlose Grauen und den unhorrbarsten Superhelden, der mir grad so einfällt - der Punisher.
Frank Castle ist also mal wieder besonders mies drauf. Die halbe Flasche ist schon weg, er hängt in seiner Hütte und putzt die Kanone, als ihm das Namenlose Grauen begegnet...
Wie jetzt? Ein Globbermotzhaufen an der Tür oder durch den Schornstein gekrochen? Dann würde Punny müde lächeln und das Ding wegpusten. Nein, es schwebt plötzlich eine Erscheinung im Raum.
Okay, Punny lächelt müde, hebt die frisch geladene Flinte und... *klick*
Keine Kugel drin. Magazin leer. Dabei war er (der Spieler) sich sicher, geladen zu haben.
Er blickt auf die Knarre, als er wieder raufblickt, ist das Ding weg.
Nächstes Mal taucht das Ding (nur für ihn sichtbar) auf, wenn er grad in einer Schiesserei ist.
Und wieder macht es klick. Und wieder geht kein Schuss raus.
Die Patrone hatte kein Pulver... sch... Ladehemmung.
Mit Mühe und Not kann sich Punny grad noch retten.
Jetzt kommt er ins grübeln.

irgendwann geht seine Knarre im Wendys Diner los, und wieder ist das Ding da.
Verletzt die bedienung...

Und so weiter und so fort.

Horror bei Superhelden ist ganz einfach. Man muss sich nur überlegen, was passieren muss, dass der, der sich dem Horror stellen soll für Stärken hat und genau diese Stärken angreifen, ohne, dass er den Quell des Horrors angreifen kann.
Bei Punny ist die größte Stärke seine Kanone(n) und seine Zähigkeit.
Spidey hat seine Stärke in seiner Geschwindigkeit und seiner übersinnlichen Wahrnehmung. Wenn man Spidey Horror lehren will, muss man also damit rumspielen. Einfach mal den Spinnensinn aktivieren und ihm einreden, dass er angegriffen wird und mal warten, was passiert, wenn er merkt, dass das Gesicht, das er grade reflexartig verbeult hat, seiner Tante gehört. Oder Kirsten Dunst, oder bei Obi...
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Teclador

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Re: Horror - einfacher mit Spiderman oder mit Tante May?
« Antwort #6 am: 3.08.2005 | 16:03 »
Ganz einfaches Beispiel: Ein Spukhotel. Plötzlich sind die Chars gefangen, die Türen öffnen sich nicht, und überall hinter den Wänden hört man krabbelnde und kratzende Geräusche. Von Dachboden dringt manisches Gelächter, und das Licht im Keller funktioniert nicht.
Reaktion der Superhelden:
Superheld 1: Hey, hier spukt´s. SL, ich hab eine Stärke von super-duper, warum kann ich die Tür nicht eintreten?
SL: Geht irgendwie nicht. Den Grund kannst du nicht feststellen.
Superheld 2: Ist doch egal, wir sollten eh rausfinden, was hier los ist. Ich mach mal mein Leuchte-Licht an, ich glaube, wir müssen in den Keller...
Superheld 1: Ja, klar. Ich stell mal mein Schutzschild an.
Und so weiter. Der Horror kann dann kommen, wenn auch das Leuchte-Licht nicht tut, und die Superkräfte ausfallen. Aber damit reduziert man ja eigentlich die Superhelden wieder nur auf die Stufe von 'normalen' Charakteren...

Reaktion der 'normalen' Charaktere:
Schreiner: Hey, was ist denn hier los? Ist das ein Aprilscherz? SL, mein Char kennt sich mit Türen aus, warum geht die nicht auf?
SL: Geht irgendwie nicht. Den Grund kannst du nicht feststellen.
Reporterin: Wir sollten herausfinden, was hier los ist, oder? Hat jemand eine Taschenlampe? Vielleicht sollten wir in den Keller gehen...
Schreiner: Bist du noch ganz dicht? Wir sollten versuchen, hier wegzukommen, oder vielleicht die Polizei rufen, oder so...
Und so weiter. Hier herrscht unter den Charakteren viel mehr Unsicherheit. Ihnen fehlt einfach die Abhärtung.

Tja und genau hier liegt der Fehler. Die Unterschiede die du in diesem Beispiel hervorhebst sind keine  die durch die Charakterwahl entstehen. Wenn man sich dein Superhelden-Beispiel anguckt merkt: Der Spieler hat keine Lust auf Horror sondern will dem Feind mit seinen Superkräften eins braten. In dem Normalo-Beispiel wiederum lassen sich die Spieler sehr gut auf die Atmosphäre ein. Das liegt aber  an ihrer Einstellung als Spieler nicht an ihrem Charakter.

Um das zu verdeutlichen deh ich den Spiess einfach mal um:

Superhelden:

Spidey ist auf der verzweifelten Suche nach Mary Jane. Sie wird seit 2 Tagen vermisst und einige Kampfspuren in ihrem Zimmer deuten auf eine Entführung hin. Das Problem ist nur: Spidey hat in einer Ecke des Zimmers kleine schleimig rote Überreste eine gewissen außerirdischen Biomasse gefunden. Die Entführung scheint das Werk von Carnage (mörderischer Psychopath, der mit außeridischem Parasit verchmolzen ist) zu sein. Weiter Hinweise haben ihn zu einem verlassen Lagerhaus an den Docks geführt. Als er durch ein Dachfenster ins Innere krabbelt erwartet ihn die Hölle: Im stickigen Zwillicht der Lagerhalle riecht es nach Verwesung. Überall über den rauen Betonboden verteilt liegen zerfetzte Menschenkörper. Hauptsächlich Dockarbeiter und Huren aus der Gegend. Es stinkt höllisch nach Blut. Spidey schaut sich panisch um und durchsucht jeden Winkel des Gemetzels. Mary Jane ist nirgends zu sehen. Da sieht Spidey eine Bodenluke im hinteren Teil der Lagerhalle. Plötzlich ein Schrei: Mary Jane! Der Schrei endet aprupt und wid von Carnages irrem Lachen ersetzt. Spidey rennt los......


So! Ich denke es ist nicht allzu schwer sich vorzustellen, dass diese Szene im Rollenspiel recht stimmungsvoll in Szene gesetzt werden kann. Wenn man engagierte Spieler hat die sich auf diese Atmosphäre einlassen können.

Und ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass ich auch von Normalo-Horror schon Szenen erlebt habe die eher zu Leonies Superhelden-Beispiel passen würden.

Es ist also egal ob mein Char superstark ist oder jeden Freitag den Müll abholt. Das sind nur Nuancen die das Gesamtbild ergeben. Horror hängt alleine vom Willen der Spieler und des SLs ab.

@Boba: Sehr richtig! Werte sind der Killer für jede Gruselamtmosphäre. Das liegt daran, dass die Spieler nicht wissen dürfen was sie erwartet. Dann fangen viele an zu kalkulieren anstatt sich zu gruseln.
« Letzte Änderung: 3.08.2005 | 16:05 von Teclador »

Eulenspiegel

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Re: Horror - einfacher mit Spiderman oder mit Tante May?
« Antwort #7 am: 3.08.2005 | 17:32 »
@ Boba
Bei dir hat der Punisher aber erst nach der 2. oder 3. Begegnung Angst.
Bei Tante May wäre der Horror schonb beim 1. Auftauchen vorhanden.

Außerdem: Damit, das du dem Punisher sein Gewehr wegnimmst, machst du ihn ja zu einem Normalsterblichen.

@ Teclador
Das wäre für mich nicht Horror, sondern Splatter.

Bei gutem Horror fließt kein einziger Tropfen Blut. Und die Spieler sind sich am Ende nicht sicher, ob das gegen das sie gekämpft haben nun übernatürlich war oder nicht.

Beispiel für Horror:
Mr. X wacht nach einer durchzechten Nacht nackt im Stadtpark auf. Sein Körper ist mit Blut überströmt. (OK, auch bei Horror darf Blut auftauchen.) Aber er ist unverletzt. Er schleicht sich heimlich nach Hause, duscht das Blut ab und geht zur Arbeit.
Im Laufe des Tages hat er sein seltsames Erlebnis schon fast vergessen. Doch dann hört er in den Nachrichten, das letzte Nacht 2 Prostituierte bestialisch hingerichtet wurden. Mr. X fragt sich, ob er das vielleicht war. Er versucht sich verzweifelt zu erinnern, was letzte Nacht vorgefallen war, kann sich aber nur erinnern, dass er zu tief in die Flasche geschaut hat.

Zugegeben : Hier kommt den Spieler sofort der Verdacht, dass er sich in einen Werwolf verwandelt hat. Und da er eine Erklärung für den Horror hat, ist der Horror nicht mehr ganz so gruselig.
Aber lass Mr. X nicht nackt im Park, sondern angezogen mit Schuhen etc. in seinem Bett aufwachen. Als er aufsteht bemerkt er, dass auf der Nachtkommode ein blutendes Messer liegt. Der Rest wie oben.

Chiungalla

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Re: Horror - einfacher mit Spiderman oder mit Tante May?
« Antwort #8 am: 3.08.2005 | 18:21 »
Horror ist grundsätzlich mit normalsterblichen Charakteren, wesentlich leichter und besser möglich als mit Superhelden.
Wobei es auch mit letzteren alles andere als unmöglich ist.

Das es mit Superhelden schwieriger ist, liegt aber nicht unbedingt nur an seinen Kräften.

Für Horror ist IMHO vor allem wichtig, dass sich die Spieler möglichst stark mit ihrem Charakter identifizieren können.
Und das ist einfach bei einem normalsterblichen von nebenan weit leichter gegeben, als bei einem Superhelden.

Bei einem normalsterblichen brauchen sich die Spieler nur fragen, wie sie sich in dieser Situation fühlen würden.
Und dabei fallen die Antworten meist sehr eindeutig aus.

Hat ein normalsterblicher Angst vor unheimlichen Geräuschen im dunklen an unbekannten Orten? Klar.
Hat ein normalsterblicher Angst vor wandelnden Toten? Na klar.
u.s.w.

Bei einem Superhelden muss man jedes mal erstmal überlegen, schockt das einen Superhelden wirklich?
Und im Zweifel entscheidet man sich dann häufig eher zu einer ruhigen und gelassenen Reaktion des Charakters, als zu einer Panikattacke.

Wobei es im Horror-Genre immer hilfreich ist, wenn die Charaktere nicht erst seit gestern gespielt werden.
Wenn die Charaktere noch neu sind, haben die Spieler meist kein so genaues Bild davon, wie ihr Charakter wohl in Extremsituationen reagieren würde.
Zudem hängen sie oft noch nicht wirklich an ihrem Charakter, was alle Ängste ausschließlich auf den Charakter reduziert.

Und die Gefahren sollten immer real sein, also auf keinen Fall im Vorraus durchblicken lassen, dass die Charaktere da lebend rauskommen.

Offline Jens

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Re: Horror - einfacher mit Spiderman oder mit Tante May?
« Antwort #9 am: 3.08.2005 | 19:00 »
Also echt Horror != Splatter.

Horror wirkt subtil, es zieht seine Essenz daraus das man nicht weiß, was es verursacht. Man kann es nicht bekämpfen.
Aber man muss sich eben drauf einlassen.
Mit manchen Spielen geht es wohl wirklich nicht (diese sehr cinematischen Actionspiele) mit anderen dafür um so besser (obwohl man aus Cthulhu auch die kompletten Regeln zum Horror mit Verlust von geistiger Stabilität besser erst nach dem Abenteuer anwendet um zu sehen ob die Charaktere danach in die Klapse gehen -> Horror braucht kein System)

Offline Haukrinn

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Re: Horror - einfacher mit Spiderman oder mit Tante May?
« Antwort #10 am: 3.08.2005 | 19:23 »
Horror braucht kein System

Den Spruch hätte ich gern auf 'nem T-Shirt  ;D

Zurück zum Thema:
Ich würde sogar weit gehen zu sagen: Horror darf kein System haben. Denn jedes System erlaubt es den Spielern zu planen und sich ihre Chancen auszurechnen. Und genau das zerstört ein gutes Horror-Gefühl.
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Re: Horror - einfacher mit Spiderman oder mit Tante May?
« Antwort #11 am: 3.08.2005 | 22:30 »
ja, schon bei den normalen sr-standart-profi-chars wird horro erzeugen recht schwer... es sind halt profis, und das ist einfach das problem... (am besten war immer noch der char der den abgetrenten arm, den er gefudnen hat für genproben eingepackt hat ^^)
naja, dafür gibet es ja low tech :)

aber es ist generell sache der spieler, kenne auch spieler die mit einem profi noch angst ausspielen... aber einige haben auch mit einem low power char keine angst... wenn die spieler net bereit sind sich darauf einzulasen bringt kein char der welt irgendwas...

Chiungalla

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Re: Horror - einfacher mit Spiderman oder mit Tante May?
« Antwort #12 am: 3.08.2005 | 22:46 »
Zitat
Denn jedes System erlaubt es den Spielern zu planen und sich ihre Chancen auszurechnen.

Das aber nur, wenn sie alle Variablen kennen.

Aber ich halte ein "Horror-System" auch nicht für sinnvoll.
Was soll das bringen?
Anhand von Regeln zu sagen, dass der Charakter jetzt wie angewurzelt stehen bleibt, und nichts mehr machen kann, ist wohl deutlich am Horror-Gedanken vorbei.
Und Regeln dafür, dass der Charakter nach gelungenem Abenteuer dann doch in die Klapse kommt, kann man sich wohl auch eher schenken.

Offline Haukrinn

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Re: Horror - einfacher mit Spiderman oder mit Tante May?
« Antwort #13 am: 3.08.2005 | 22:53 »
ja, schon bei den normalen sr-standart-profi-chars wird horro erzeugen recht schwer... es sind halt profis, und das ist einfach das problem...

Naja, wir hatten bei Shadowrun schon so einige Horror-Szenen. Aber wir haben ja auch keine typische "Ich-rüste-mich-auf-bis-zum-gehtnichtmehr"-Gruppe.

wenn die spieler net bereit sind sich darauf einzulasen bringt kein char der welt irgendwas...

Genau das ist der springende Punkt. Und vor allem - wenn man sieht, daß Horrorszenarien in einer Runde nicht ankommen, dann sollte man die Finger davon lassen (oder sich für solche Sachen eine andere Runde suchen).
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Teclador

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Re: Horror - einfacher mit Spiderman oder mit Tante May?
« Antwort #14 am: 3.08.2005 | 23:33 »
@Eulenspiegel. Nein! Wer sagt bitte, dass beim Horror kein Blut fliessen darf?  Das was ich beschrieben habe ist Horror mit Gewalt, aber trotzdem Horror. Splatter ist etwas vollkommen anderes, da wird die Gewalt nämlich dermaßen überzogen, dass sie schon eher ins absurde abdriftet.

Das wovon du redest mit "wissen nicht was sie angegriffen hat" hört sich viel eher nach so Mystery-Kram à la Akte X an. Das ist aber nur eine bestimmte Art von Horror. Das ist ein weites Feld.


Und dehalb bleibts dabei: Horror ist unabhängig von der Macht der Spielerchars.

Außerdem ist dein Beispiel auch perfekt mit Chars zu realisieren die übernatürliche Kräfte haben. Klar werden solche Chars anders an die Sache rangehen. Aber Horror, im Sinne eine gruseligen Atmosphäre und Ungewißheit der Spieler lässt sich trotzdem realisieren.

Die Behauptung, dass ich mir für sowas bevorzugt normale Menschen aussuchen sollte ist eine dogmatische. Entweder man glaubt dran oder nicht. ;)


Das Beispiel weiter oben mit "Bei SR Runden klappt es halt nicht weils Profis sind" ist auch wieder so ein Ding. Da kann ich nur den Kopf schütteln. Mit der typischen SR Runde klappt das nicht, weil die Spieler mit der Einstellung am Tisch sitzen "Ich bin en Profi und auf alles vorbereitet. Ich kann zwar durch Monster zerfetzt oder von Kugeln durchbohrt aber ich geh dann einfach kämpfend unter". Diese Einstellung kommt aber nicht zwingend mit einem Charakter einher. Sie kommt viel mehr vom Spieler. Haukrinns Gruppe geht anders an die Sache ran und schon hat man kein Problem
« Letzte Änderung: 3.08.2005 | 23:44 von Teclador »

Offline Gwynnedd

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Re: Horror - einfacher mit Spiderman oder mit Tante May?
« Antwort #15 am: 4.08.2005 | 09:06 »
Ich denke, das entscheidende um Horror zu empfinden ist die Unfähigkeit oder Unmöglichkeit etwas gegen den Schrecken zu tun, der einem widerfährt. Und das denke ich kann auch Superman passieren.

Etwas körperloses, dass nur durch seine bloße Anwesenheit Hass verströmt, der alle im Umkreis in den Wahnsinn treibt und durch Widerstand nur mächtiger wird, sollte auch einem Superhelden Angst (Respekt?) einflößen. Aber nur, wie Teclador richtig sagte, wenn die Spieler sich darauf einlassen.
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Offline Aeron

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Re: Horror - einfacher mit Spiderman oder mit Tante May?
« Antwort #16 am: 4.08.2005 | 09:42 »
Da stimme ich Gwynnedd voll zu.
Sicher wird es einfacher sein, einen 08/15-Menschen einzuschüchtern, weil es nicht viel bzw. besonderes brauch, um ihm die eigene Unfähigkeit vor Augen zu halten.
Aber selber Superman kann Angst gemacht werden. Dann muß es aber schon etwas besonderes sein. In dem Falle wäre irgendein unheimliches Monster aus Krypton, oder so in der Art, nötig.

Offline Boba Fett

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Re: Horror - einfacher mit Spiderman oder mit Tante May?
« Antwort #17 am: 4.08.2005 | 10:11 »
Ich stell mal eine These auf:

Horror ist völlig unabhängig vom Powerlevel und von der "Professionalität" eines Charakters möglich.
Allerdings ist die Professionalität ein Maß dafür, wie lange es dauert, bis ein Character Horror (Angst, etc.) empfindet.
Je professioneller der Charakter ist, desto mehr klammert er sich an seine rationalen Vorstellungen und desto länger wehrt er sich dagegen, dem Horror nachzugeben.
(Unabhängig davon, wie der Spieler reagiert - beim Spieler gilt nachwievor das Maß "Bereitschaft Horror zuzulassen". Ist diese nicht gegeben, macht das Ganze natürlich keinen Sinn.)
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Chiungalla

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Re: Horror - einfacher mit Spiderman oder mit Tante May?
« Antwort #18 am: 4.08.2005 | 10:16 »
Zitat
Sicher wird es einfacher sein, einen 08/15-Menschen einzuschüchtern, weil es nicht viel bzw. besonderes brauch, um ihm die eigene Unfähigkeit vor Augen zu halten.

Deswegen heißt der Thread ja auch "Horror - einfacher mit Spiderman oder mit Tante May?"

Und die Antwort auf die Frage mit wem es einfacher ist, lautet wohl eindeutig Tante May, oder?

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Re: Horror - einfacher mit Spiderman oder mit Tante May?
« Antwort #19 am: 4.08.2005 | 12:38 »
Superhero ist ein Genre genau wie Horror. Man kann das eine produzieren oder das andere oder man wagt sich an ein Crossover.

Crossover bringen Schwierigkeiten, um so mehr je unterschiedlicher die Genres. Superhero und Horror sind genau an den entgegen gesetzten Enden des Spektrums, von daher ist ein Crossover hier einfach nicht machbar.

Ein Superheld kennt keine Angst und keine Schwäche. Selbst wenn er unterlegen ist und dem Tod schon ins Auge guckt, hält er an seinen Idealen und seinem unerschütterlichen Moralkodex fest. Horror ist das genaue Gegenteil, hier gibt es nur Angst und jeder muss seinen Schwächen ins Auge blicken.

Wenn ich beide Genres mische, zerstöre ich eines von beiden. Entweder ich habe keine Angst und spiele damit Superhelden vor einem Horrorhintergrund oder ich habe Angst und spiele damit Horror vor einem Superheldenhintergrund.

Die Beispiele oben gehen auch alle genau in diese Richtung und degradieren einen Superhelden in die angsterfüllte Normalität, wo er nicht hingehört. Superhelden dienen als starke Identifikationspersonen, gerade weil sie keine Angst haben.

Offline Vale waan Takis

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Re: Horror - einfacher mit Spiderman oder mit Tante May?
« Antwort #20 am: 4.08.2005 | 12:58 »
Stimme Ein vollkommen zu  :d
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Offline 8t88

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Re: Horror - einfacher mit Spiderman oder mit Tante May?
« Antwort #21 am: 4.08.2005 | 13:09 »
Das gleich hatte ich, als ich nach Buffy/Cthulhu-Mythos Crossover fragte.

Und ich muss Ein da in teilen widersprechen.

Wenn es Superhelden (Klassisches, teilweise heute noch so in DC-Comics) sind, dann hast Du damit recht wenn Du sagst

Zitat
Die Beispiele oben gehen auch alle genau in diese Richtung und degradieren einen Superhelden in die angsterfüllte Normalität, wo er nicht hingehört. Superhelden dienen als starke Identifikationspersonen, gerade weil sie keine Angst haben.

Aber das ist der Unterschied, der Masse von DC Helden zu der Masse an Marvel Helden.
Die Charaktere in Marvel sind zumeist normale Menschen mit Ängsten, Fehlern und Kräften!
Und eben meist nicht nur die mit dem "Knight in shining Armor" Effekt.
Live and let rock!

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Ein

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Re: Horror - einfacher mit Spiderman oder mit Tante May?
« Antwort #22 am: 4.08.2005 | 13:59 »
Gut, dann nenne mir ein konkretes Beispiel, wo ein Marvel-Superheld von the Angst befallen wurde. Ich rede von der konkreten, panischen, verstandsraubenden Angst des Horror-Genres. Ich glaube nicht, dass du mir ein Beispiel liefern kannst, außer es handelte sich um das letzte Heft eines Superhelden. Weder The Fantastic Four, Spider-Man, The Incredible Hulk noch Captain America sind gerade Weicheier, die vor irgendwas zurück. Gerade letzterer. Bleiben noch die X-Men, aber die leiden eher unter Teenie-Depressionen als unter the Angst.

Und obwohl in Buffy Monster vorkommen, ist das ganze trotzdem kein Horror. Buffy ist eine Teenie-Heldengeschichte mit Horrorelementen, die überhaupt erst in dieser Form machbar ist, weil Buffy eben ihre Ängste überwindet und trotzdem gegen das Böse kämpft. Der wichtige Unterschied: Buffy gewinnt. In echtem Horror kann man nicht gewinnen. Man kommt vielleicht mit dem Leben davon, aber gewinnen kann man nicht, denn genau das ist die Essenz des Horror-Genres das Böse ist dadraußen und es hat schon lange gewonnen.

Der Horror in Buffy dient nur als Thema aber nicht als Essenz und das ist der entscheidende Unterschied. Man kann natürlich Buffy und Cthulhu kreuzen. Aber entweder tritt Buffy dem Großen Alten dann irgendwann in den Sack oder sie wird wahnsinnig. In ersten Fall ist es Buffy vor Cthulhu-Hintergrund im zweiten Fall ist es Cthulhu mit Buffy.

Offline Vale waan Takis

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Re: Horror - einfacher mit Spiderman oder mit Tante May?
« Antwort #23 am: 4.08.2005 | 14:05 »
Und wieder gebe ich Ein Recht  ;)

Zumal sich die Definition von "Held" schon mit dem Begriff "Horror" arg beißt.
Ich kann mir so ein Spiel jedenfalls nicht vorstellen  ::)
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Offline Boba Fett

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Re: Horror - einfacher mit Spiderman oder mit Tante May?
« Antwort #24 am: 4.08.2005 | 14:12 »
Mir fällt spontan eines ein:
Batmans Angst vor dem Mörder seiner Eltern (letztendlich der Joker) - aber das war auch eine unfassbare Angst vor einem Phantom - als Joker in Person sich offenbarte, war die Angst vorbei und Bruce gab ihm ordentlich zwischen die Knie...
Ist in den Filmen leider nie rausgekommen, aber ist auch nicht genau das, was Horror definiert.
Ein hat schon Recht damit, dass Horror und Superhelden ziemlich entgegengesetzt polarisierte Genres sind.
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