Erstmal ist das Wort Plot defininiert als der "innere Zusammenhang des Handlungsverlaufs".
In dem Zusammenhang benutzen das Medien- und Literaturwissenschaftler schon seit vielen Jahren, und dadurch ist diese Definition wohl die allgemeingültige.
Also das grobe Rahmengerüst der Geschichte, nicht die gesamte Geschichte.
Das Zeug was sich der SL am Anfang ausgedacht hat, und dann während des Spiels an die Anforderungen anpasst.
Wobei es fast nie nötig ist, einen Plot anzupassen, weil er eh immer höchst ungenau ist.
Der Plot einer Geschichte lässt sich fast immer auf wenige Sätze reduzieren.
Ein Beispiel für einen Plot nach klassischer Definition:
Die Charaktere werden von einem mächtigen Magier angeheuert ein wichtiges Artefakt zu beschaffen.
Unter wegs lauern viele Gefahren. Am Ende winkt aber eine furstliche Belohnung.
Das ist der Plot. Egal wie sehr man es weiter ausschmückt, das bleibt der Plot.
Und es gibt mehr als genug Handlungen der Charaktere im Rollenspiel, die mit dem inneren Zusammenhang des Handlungsverlaufs nichts zu tun haben.
Zum Beispiel ist, was die Charaktere am ersten Abend der Reise essen, für den oben stehenden Plot völlig nebensächlich und ohne Belang.
Und sicher kann man für sich selber das Wort Plot beliebig neu definieren, allerdings sollte man dann trotzdem noch Leute richtig verstehen, die die allgemeine Definition verwenden, und denen dann nicht aufgrund der eigenen Sichtweise des Wortes wiedersprechen. Denn es ist eher unwahrscheinlich, dass sie diese eigene Definition meinten, als sie das Wort geschrieben haben.
Und wenn man selber dann das Wort verwendet, sollte man die eigene Definition dann sofort ergänzen, damit die Leute auch verstehen was man schreibt.
Wie gesagt mir macht Zuschauen keinen Spaß, das hab ich bei Filmen schon zu hauf. Wer seine TV-Gewohnheiten auch am Rollenspieltisch nicht ruhen lassen kann, der soll das ausleben. Aber diese Passivität als gehobene Form des Rollenspiels zu bezeichnen, kann ich gar nicht leiden.
Es ging hier ja noch nie darum, als Spielleiter ständig passiv zu sein.
Sondern darum zu erkennen, wann man als Spielleiter die anderen Spieler oder das Spiel eher stören würde, und dann die Klappe zu hält.
Man redet auch nach wie vor genug als SL, und das auch mehr als oft unaufgefordert.
Also ist von Passivität garkeine Rede.
Und solche Phasen in denen man nicht reden sollte, sind ja meist eh nicht lang.
Und das gehört sehr wohl zum Thread, weil es eben darum hier geht: "Als SL auch mal nichts zu tun in bestimmten Situationen."