Und wie kommt ihr darauf das der Ausgang eines Kampfes feststeht? Nur weil die Charaktere eben so überleben heist das doch nicht das der Ausgang des Kampfes festgelegt ist. Versagen können sie trotzdem.
Sicher gibt es Kämpfe in denen Versagen und Sterben nicht das gleiche sind.
Aber das trifft nicht auf alle Kämpfe zu.
Es wird auch immer wieder Monster oder NSCs geben, die einfach motiviert sind, die SCs umzubringen.
Wozu es führt, wenn man immer nach einem verlorenen Kampf, einen Ausweg sucht, sieht man ziemlich gut bei James Bond.
Die bösen nehmen ihn gefangen, und er entkommt. Nach dem 3ten mal, spätestens, ist jede Spannung raus.
aber sehen wir mal die andere Richtung:
Wir haben das RPG sehr strikt, den Würfeln folgend, begonnen. Ich erinnere mich an Warhammer Runden bei dennen an einem Abend 3 Charaktere pro Spieler drauf gegangen sind. Die Charaktere waren Platt und die Begegnungen mit neuen Charakteren waren stark untertrieben: "unlogisch".
Auch das kann Spaß machen, hat es auch mal.
Wie ich weiter oben schon schrieb, kommt es auf die Balance und das System an.
Ich vertrete auch nicht diese andere Richtung, in der 3 Charaktere pro Spielsitzung sterben.
Okay, aus Spielerdummheit sind auch schon ganze Gruppen krepiert, aber das war nicht mein Fehler, und die Spieler haben das auch immer im Nachhinein eingesehen.
In der Tat wähle ich Gegner und Spielsystem so, dass es auch beim vollen Durchziehen von Regeln und Würfelergebnissen eher selten einen Charakter erwischt. Das ist für einen guten Spielleiter problemlos möglich.
Bei mir stirbt in wöchentlichen Runden in der Regel alle paar Monate mal ein Charakter, mehr nicht.
Wer allerdings an seinen Charakteren hängt, und keine Charaktertode wünscht, der sollte dann auch nicht Warhammer, Rolemaster oder ähnlich tödliche Systeme spielen.
Als Spielleiter würd ich mit solch einer Gruppe einfach reden. Ich würde wohl so sinngemäß sagen, Warhammer ist ziemlich tödlich. Wenn ihr das so wollt, dann können wir das gerne so spielen. Wenn ihr es nicht so tödlich wollt, dann lasst doch auf DSA 3 umsatteln. Wenn ihr ein Mittelding wollt, dann gäbe es da noch Earthdawn oder GURPS. Da GURPS "universal" ist, könnten wir das sogar im Warhammer-Universum spielen.
Wer allerdings nicht tödlich spielen möchte, dabei aber auf eine düstere und kriegerische Welt besteht, und eines der tödlichsten Systeme überhaupt wählt, den kann und will ich glaube ich nicht verstehen.
Und was den zweiten Teil Deines Posts angeht:
Auch hier kommt es nur auf die Balance an.
Natürlich investiert man nicht mehr soviel Ideen, Kreativität und Mühe in Charaktere, wenn man das Gefühl hat, dass es Einwegcharaktere sind, die sowieso bald ins Gras beißen.
Aber das tritt meiner Erfahrung nach nur auf, wenn man es mit den Charaktertoden übertreibt.
Schließt man die Möglichkeit von toten Charakteren im Vorfeld nicht aus, so kann einfach jeder Spieler einen Ersatzcharakter bauen, den er dann die nächsten Monate vollkommen umsonst mitschleppt, nur um den Fall abzudecken, dass doch mal einer ins Gras beißt.
Wenn es ihn dann doch mal erwischt, hatte er schon Wochen und Monate Zeit sich immer mehr Gedanken zu dem Charakter zu machen.
Und vielleicht hat er mittlerweile sogar viel mehr Lust den neuen Charakter zu spielen...
So ähnlich handhabt es unser Earthdawn-SL.
Wir sollten alle einen Ersatz-Charakter bauen.
Und kommt der Tag an dem mein Ork-Schwertmeister stirbt, werde ich mich mit einem weinendem und einem lachenden Auge, meinem Elfenmagier zuwenden.