Autor Thema: Der Samarit(t)er-SL  (Gelesen 14389 mal)

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Teclador

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Re: Der Samaritter-SL
« Antwort #75 am: 1.01.2006 | 23:49 »
@Mr Life: Das was du oben steht ist 100% ernst und ohne Ironie geschrieben. Deshalb fehlen auch die Smilies.

Offline Jens

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Re: Der Samaritter-SL
« Antwort #76 am: 2.01.2006 | 04:43 »
Und er hat gute Gründe das zu sagen... BWÄH ich erinner mich noch an SLs die ihre Spieler (unter anderem mich) "erziehen" wollten - meine Fresse die hätt ich fast geschlagen. Und dann immer dieses "Spannung entsteht durch Charakterbedrohung" - es gibt ~1.000.000 Arten von Spannung. Wenn ich den Charaktertod wegnehme bleiben noch ~999.999. Aber da ist man wohl noch in der Phase wo man Abenteuer "lösen" muss ^^ ;D

Nightsky

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Re: Der Samaritter-SL
« Antwort #77 am: 2.01.2006 | 04:47 »
ich erinner mich an einen SL, da krochen die Charakter immer auf den letzten Hitpoints durch das beinahe beendete Leben und noch ein Gegner und noch einer und immernoch nicht genug, okay noch einer und natürlich war jeder mächtiger oder wenigstens gleichheftig wie der Charakter, obwohl nein, die wurden ja an der kurzen Leine gehalten....

...ich fand das total ätzend als Spieler
Als SL tu ich das meinen Leuten nicht an

Teclador

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Re: Der Samaritter-SL
« Antwort #78 am: 2.01.2006 | 07:05 »
Hm...Jens bringt die Sache mit den "100.000 Wegen" sehr gut auf den Punkt!  :d

Ludovico

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Re: Der Samaritter-SL
« Antwort #79 am: 2.01.2006 | 08:56 »
Wer nicht will, dass sein Char stirbt, sollte zB 7th Sea spielen, da knnd er Char echt nur durch SL-Willkür sterben.

Das ist nicht richtig.
Bei 7th Sea muß ein SC sich nur entsprechendes leisten, um draufzugehen.
Beispiele:
-Er sagt Alcide Mondavi direkt ins Gesicht, daß er ihn für einen Feigling hält.-->Duell--> wenn SC verliert, wird Alcide ihn garantiert nicht verschonen.
-Der SC legt sich mit Giovanni Villanova oder Fauner Pösen oder Verdugo an.
Giovanni würde den SC zwar vielleicht noch zappeln lassen, aber wenn dieser seine Chancen verreißt, dann war es das.
Fauner Pösen macht kurzen Prozess und die Ritterinquisitoren von Verdugo ebenso.
-Der SC legt sich mit den Töchtern Sophias, den Rilasciare oder den Kreuzrittern an. Alle haben sehr schöne Assassinenschulen.
-Der SC wird dummerweise Zeuge vom Tun der Kreuzritter und leider haben seine Ansichten so gar nichts mit denen der Kreuzritter gemein. Er ist Zeuge und muß weg. Wenn sie ihn erwischen, war es das.
-Der SC treibt sich auf den Thalusischen Inseln rum und wird von einem 10-Sekunden-Käfer gebissen.
-Sirenenangriff- SC ist am Verlieren. Da kann man bei Wiederholungen solcher Vorfälle nicht immer die Kavallerie kommen lassen.
-Einer der SC macht bei einer Porte-Reise die Augen auf (auch wenn ich solche Spaßvögel noch nicht erlebt habe, so gibt es sie sicherlich).

Desweiteren empfehle ich Dir, Dir dringend nochmal das SL-Buch durchzulesen. Dort finden sich viele schöne Möglichkeiten, SCs zu ärgern, ohne sie zu töten.

Man kann in 7th Sea auch ohne das Töten von Charakteren Spannung erzeugen. Es ist alles eine Sache der Geschichte und der Erzählweise.


 
« Letzte Änderung: 2.01.2006 | 09:05 von Ludovico »

Offline Bad Horse

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Re: Der Samaritter-SL
« Antwort #80 am: 2.01.2006 | 16:31 »
@Ludovico: In allen deinen Beispielen hängt es trotzdem vom SL ab, ob der Char tatsächlich draufgeht. Das kann man - auch in solchen Situationen - umgehen.  ;) Aber das gilt eigentlich immer - kein SL "muß" einen SC umbringen, weil das ja nun "zwingend notwendig" ist. Allerdings gibt es durchaus Spieler, die Gefahren für das Leben des Chars schätzen und es hassen, wenn die Chars nicht sterben können - und andere, die tote Chars voll doofTM finden...
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Ludovico

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Re: Der Samaritter-SL
« Antwort #81 am: 2.01.2006 | 17:01 »
@Ludovico: In allen deinen Beispielen hängt es trotzdem vom SL ab, ob der Char tatsächlich draufgeht. Das kann man - auch in solchen Situationen - umgehen.  ;) Aber das gilt eigentlich immer - kein SL "muß" einen SC umbringen, weil das ja nun "zwingend notwendig" ist. Allerdings gibt es durchaus Spieler, die Gefahren für das Leben des Chars schätzen und es hassen, wenn die Chars nicht sterben können - und andere, die tote Chars voll doofTM finden...

Der SL muß zwar den Tod des Charakters deklarieren, aber in allen Fällen ist es wiederum vom SL auch unverantwortlich zu sagen, daß dieser Charakter weiterlebt, denn somit würde er seine gesamte Glaubwürdigkeit opfern.
Und ein SL, der von den eigenen Spielern nicht mehr ernst genommen wird... na ja, dann besser gleich ohne.

Offline Blizzard

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Re: Der Samaritter-SL
« Antwort #82 am: 2.01.2006 | 18:55 »
Der SL muß zwar den Tod des Charakters deklarieren, aber in allen Fällen ist es wiederum vom SL auch unverantwortlich zu sagen, daß dieser Charakter weiterlebt, denn somit würde er seine gesamte Glaubwürdigkeit opfern.
Und ein SL, der von den eigenen Spielern nicht mehr ernst genommen wird... na ja, dann besser gleich ohne.

naja, ich denke es geht in erster Linie darum, dass die Spielwelt, die der SL den Spielern vermittelt/beschrieben hat, ihre Glaubwürdigkeit behält-grade in Zusammenhang mit dem Charaktertod eines Spielers. Ist es glaubwürdig, wenn der Charakter auf diese oder jene Weise stirbt?
Wenn das nicht der Fall ist, dann wird die (Spiel-)Welt für mich inkonsistent, und dann, da gebe ich Ludo recht, kann ich den SL nicht mehr ernst nehmen.

Abgesehen davon sind deine Beispiele @Ludovico allesamt " Extrembeispiele". Das Beispiel mit den 10-Sekunden-Käfern lasse ich hierbei bewusst aussen vor. Ob nun Fauner Pösen, Signore Mondavi, Kardinal Verdugo, L'Empereur persönlich, Villanova, Captn.Reis oder Königin Mab: Keiner der Charaktere-ich wiederhole:keiner(!), würde auf die Idee kommen, sich mit einem solch(en) mächtigen NPC anzulegen.
Weil sie wissen, dass das reiner Selbstmord wäre. Und wenn sie es dann doch tun, dann meist am Ende eines Abenteuers/ einer Kampagne im grossen Finale. Und da (das habe ich meinen Spielern auch gesagt) kann gestorben werden. Letzlich kommt es doch auf den Rahmen des Charaktertodes an (also wie der Char stirbt).
Der Charaktertod sollte von beiden Seiten vertretbar sein, sonst fällt er aus selbigem ;)
"Wir leben nach den Regeln, wir sterben nach den Regeln!"

"Wer nicht den Mut hat zu werfen, der wird beim Würfeln niemals eine Sechs erzielen."

Ludovico

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Re: Der Samaritter-SL
« Antwort #83 am: 2.01.2006 | 20:07 »
Abgesehen davon sind deine Beispiele @Ludovico allesamt " Extrembeispiele". Das Beispiel mit den 10-Sekunden-Käfern lasse ich hierbei bewusst aussen vor. Ob nun Fauner Pösen, Signore Mondavi, Kardinal Verdugo, L'Empereur persönlich, Villanova, Captn.Reis oder Königin Mab: Keiner der Charaktere-ich wiederhole:keiner(!), würde auf die Idee kommen, sich mit einem solch(en) mächtigen NPC anzulegen.

Es sind Extrembeispiele.
Allerdings muß ich fragen, ob Du mit "keiner der Charaktere" Deine Charaktere meinst?
Ich denke schon, daß es Spieler gibt, die denken, daß ihre Charaktere geil genug sind, um sich mit solchen NSCs anzulegen.
Ich hab selber schon Geschichten aus Runden gehört, wo die SCs auch schon extrem heftig waren und sich mit Mondavi und Villanova direkt anlegten.
Ich hab auch schon Geschichten gelesen, bei denen SCs im Vorbeigehen Fauner Pösen auf den Arsch geklopft haben.

Zitat
Weil sie wissen, dass das reiner Selbstmord wäre. Und wenn sie es dann doch tun, dann meist am Ende eines Abenteuers/ einer Kampagne im grossen Finale. Und da (das habe ich meinen Spielern auch gesagt) kann gestorben werden. Letzlich kommt es doch auf den Rahmen des Charaktertodes an (also wie der Char stirbt).
Der Charaktertod sollte von beiden Seiten vertretbar sein, sonst fällt er aus selbigem ;)

Ich denke nicht so. Ich bin nicht Mitglied der Heilsarmee.
Wenn ein Spieler seinen Charakter dumme Dinge tun läßt, dann muß der Charakter das auch ausbaden und manche Dinge sind halt so dumm,... Da kann man als SL nicht mehr sagen, daß er mit einem blauen Auge davonkommt und die Konsequenz ist eindeutig.
Wie wäre es mit einem einfacheren Beispiel, was durchaus Anwendung finden kann:
Ein SC, der Porte beherrscht, wird von der Inquisition gefangengenommen. Die anderen Charaktere versuchen ihn zu befreien, schaffen es aber nicht, weil sie zu schlecht würfeln oder sonstwie Mist bauen.
Was macht die Inquisition mit Porte-Magiern?
Sie sperren sie jedenfalls nicht in dunkle Kerker und werfen den Schlüssel weg.
Okay, das besondere an dem Beispiel ist, daß der Spieler des Porte-Magiers wohl weniger Schuld an dem Tod trägt, sondern eher der Rest der Truppe oder ihre Würfel.

Ein weiteres Beispiel, daß auch nicht ganz so abwegig ist:
Ein Charakter läßt sich auf ein Duell bis zum Tod ein. Das ist in Vodacce keine Seltenheit und auch in Castillien kommt so etwas häufiger vor. Der SC verliert und ist tot (natürlich kann man ihn auch hier retten, aber das sollte man einmal und nie wieder machen. Es ist einfach nur albern, wenn jedesmal, wenn ein SC abzukratzen droht, weil der Spieler die Situation falsch eingeschätzt hat, irgendwen ankommen zu lassen, der seinen SC in letzter Minute rettet, wenn der Rest der Gruppe das nicht schon versucht).

Und noch ein Beispiel:
Die Charaktere wollen eine castillische Festung in die Luft jagen. Weil sie mit einem extrem dummen Plan daherkommen, hängen sie nachher in der Pulverkammer fest, kämpfen gegen einen Handlanger des Oberschurken (wie einen Ritterinquisitor) und seine Leute, während die Lunte brennt und ihnen der ganze Laden droht, um die Ohren zu fliegen.
Soll ich als SL etwa kein Zeitlimit setzen, sondern erstmal gemütlich einen Kaffee trinken, bis die Charaktere fertig sind mit dem Kampf?

Als SL hab ich nicht sicherzustellen, daß der SC auch gewinnt. Das ist nicht mein Job.
Als SL hab ich auch nicht sicherzustellen, daß ein SC ein Abenteuer überlebt.
Als SL muß ich die Welt darstellen und die Konsequenzen von Aktionen der SC beschreiben.
« Letzte Änderung: 2.01.2006 | 20:10 von Ludovico »

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Re: Der Samaritter-SL
« Antwort #84 am: 2.01.2006 | 20:16 »
Herausforderung? Mein Charakter muss sterben können?

Wahrscheinlich kommt als nächstes, dass sich die Spieler auch ja schön jeden EP verdienen sollen, das Pack!

Oiweh, da werden bei mir immer ungute Erinnerungen wach.

Ungute Erinnerungen an mich? Genau mein Spielstil, und dennoch habe ich oft genug geleitet und du warst Spieler.
Kritik am Spielleiter. HAhar! 5 EPs abzug beim nächsten Mal bis du dich besserst.  ;)

Als SL hab ich nicht sicherzustellen, daß der SC auch gewinnt. Das ist nicht mein Job.
Als SL hab ich auch nicht sicherzustellen, daß ein SC ein Abenteuer überlebt.
Als SL muß ich die Welt darstellen und die Konsequenzen von Aktionen der SC beschreiben.

Das ist eine mögliche Rolle des SLs, der neutrale Richter. Es gibt noch andere. Keine ist falsch.
Außer der des unsympatischen Sacks.
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Ludovico

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Re: Der Samaritter-SL
« Antwort #85 am: 2.01.2006 | 20:19 »
Wie nennt man den SL, der so etwas sagt?  :-\
Als SL ist es mein Job, sicherzustellen, daß der SC überlebt.
Als SL ist es mein Job, sicherzustellen, daß der SC gewinnt.

Teclador

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Re: Der Samaritter-SL
« Antwort #86 am: 2.01.2006 | 20:20 »
Als SL hab ich nicht sicherzustellen, daß der SC auch gewinnt. Das ist nicht mein Job.
Als SL hab ich auch nicht sicherzustellen, daß ein SC ein Abenteuer überlebt.
Als SL muß ich die Welt darstellen und die Konsequenzen von Aktionen der SC beschreiben.

Das ist deine Sicht vom SL-Job. Es gibt aber noch sehr viele andere. Das heißt nicht, dass jetzt irgendein Wertigkeitsunterschied zwischen deiner Sicht und den anderen besteht. Es gibt eben nur verdammte viele Wege auf denen man Spass beim Rollenspiel haben kann. Und jeder Weg verlangt nach einer anderen Art von SL oder auch nach garkeinem SL.

@SdÄ: Genau deshalb war ja auch beispielsweise unsere Eberron Runde so suboptimal. Verschiedene Geschmäcker.

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Re: Der Samaritter-SL
« Antwort #87 am: 2.01.2006 | 20:44 »
@SdÄ: Genau deshalb war ja auch beispielsweise unsere Eberron Runde so suboptimal. Verschiedene Geschmäcker.

Unsere Eberron-Runde war plötzlich suboptimal?  :o
Ich fand' sie eigentlich echt cool, und ich dachte du auch, bis sie ihre Auflösungserscheinungen bekommen hat, was ich persönlich auf die Sturheit zweier Mitspieler und deinen Umzug in das ferne Jena schiebe... oh, und meinem Physikum. Dumm gelaufen, jetzt ist sie tot.

Die Teilnehmer der Spielrunden gewöhnen sich aneinander und entwickeln einen gemeinsamen Stil, der ein Kompromiss zwischen der Sicht des SL und dem, was die Spieler fordern, ist. Deswegen ärgert man sich oft auf Cons, deswegen brauch's bis eine Runde läuft, deswegen kann's bei neuen Leuten zu Überraschungen im Verhalten kommen. Eine Gruppe braucht einen Konsens.

Auf den Samaritter - SL bezogen: Manche Spieler mögen's, die werden bleiben. Manche mögen's nicht, die werden maulen oder gehen. Vielleicht geht der SL ja auf die Gruppe ein, oder die Gruppe auf den SL. Alles ist offen, alles von der Interaktion der Teilnehmer abhängig und von dem, was ihnen Spaß macht.

Nur eines ist schlecht: würfellos.  ;)
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Re: Der Samaritter-SL
« Antwort #88 am: 3.01.2006 | 01:21 »
Es sind Extrembeispiele.
Allerdings muß ich fragen, ob Du mit "keiner der Charaktere" Deine Charaktere meinst?
Oh das gilt nicht nur für die Chars aus meiner privaten 7thSea-Runde, sondern auch für die Chars von anderen Spielern, die ich kennengelernt habe.

Zitat
Ich denke nicht so. Ich bin nicht Mitglied der Heilsarmee.
Wenn ein Spieler seinen Charakter dumme Dinge tun läßt, dann muß der Charakter das auch ausbaden und manche Dinge sind halt so dumm,... Da kann man als SL nicht mehr sagen, daß er mit einem blauen Auge davonkommt und die Konsequenz ist eindeutig.
Wie wäre es mit einem einfacheren Beispiel, was durchaus Anwendung finden kann:
Ein SC, der Porte beherrscht, wird von der Inquisition gefangengenommen. Die anderen Charaktere versuchen ihn zu befreien, schaffen es aber nicht, weil sie zu schlecht würfeln oder sonstwie Mist bauen.
Was macht die Inquisition mit Porte-Magiern?
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Okay, das besondere an dem Beispiel ist, daß der Spieler des Porte-Magiers wohl weniger Schuld an dem Tod trägt, sondern eher der Rest der Truppe oder ihre Würfel.
Naja, schlecht würfeln und sich dumm anstellen sind für mich immer noch zwei Paar Stiefel :korvin:
wobei die Kombination aus beidem natürlich fatale Folgen haben kann ::)

Zitat
Ein weiteres Beispiel, daß auch nicht ganz so abwegig ist:
Ein Charakter läßt sich auf ein Duell bis zum Tod ein. Das ist in Vodacce keine Seltenheit und auch in Castillien kommt so etwas häufiger vor. Der SC verliert und ist tot (natürlich kann man ihn auch hier retten, aber das sollte man einmal und nie wieder machen. Es ist einfach nur albern, wenn jedesmal, wenn ein SC abzukratzen droht, weil der Spieler die Situation falsch eingeschätzt hat, irgendwen ankommen zu lassen, der seinen SC in letzter Minute rettet, wenn der Rest der Gruppe das nicht schon versucht).
naja, hier würde ich aber einen Cut machen. Wenn der Charakter sich (bewusst) auf ein Duell bis zum Tod einlässt, dann war es das eben mit dem Charakter, wenn er verlieren sollte. Klar kann man das ein (oder auch zweimal) machen den Char in letzter Sekunde zu retten, aber zu oft sollte das nicht geschehen, da gebe ich dir recht.

Zitat
Und noch ein Beispiel:
Die Charaktere wollen eine castillische Festung in die Luft jagen. Weil sie mit einem extrem dummen Plan daherkommen, hängen sie nachher in der Pulverkammer fest, kämpfen gegen einen Handlanger des Oberschurken (wie einen Ritterinquisitor) und seine Leute, während die Lunte brennt und ihnen der ganze Laden droht, um die Ohren zu fliegen.
Soll ich als SL etwa kein Zeitlimit setzen, sondern erstmal gemütlich einen Kaffee trinken, bis die Charaktere fertig sind mit dem Kampf?
Nein, natürlich nicht *rofl*. Außerdem: Wie sieht denn das aus, wenn der SL während des Endkampfes kaffeetrinkend dasitzt? ;D
 Zeitdruck ist-wohlüberlegt und in Maßen eingesetzt-förderlich für Atmosphäre und Spielspaß. Es gibt eben Situationen, in denen " rasches Handeln erforderlich ist", und da müssen sich die Charaktere eben blitzartig entscheiden. Entweder sie kämpfen-dann laufen sie Gefahr, in der Explosion umzukommen. Oder aber sie versuchen, ihre eigene Haut zu retten und fliehen. Manchmal können eben auch Helden nicht alles haben :P

Zitat
Als SL hab ich nicht sicherzustellen, daß der SC auch gewinnt. Das ist nicht mein Job.
Als SL hab ich auch nicht sicherzustellen, daß ein SC ein Abenteuer überlebt.
Als SL muß ich die Welt darstellen und die Konsequenzen von Aktionen der SC beschreiben.
Als SL musst du weder dafür sorgen, dass der Char dass Abenteuer überlebt, noch dass der Char stirbt (es sei denn, der Spieler will den Charaktertod ). Du musst-wie richtig erwähnt-die Welt darstellen und die Konsequenzen von Aktionen der SC's. Du solltest den SC's aber auch genügend Möglichkeiten geben/liefern, etwaige falsche oder dumme Aktionen wieder ausbügeln zu können. Kommt natürlich immer auf die Aktion an, die der Char grade gebracht hat. Das heisst aber noch lange nicht, dass es als SL deine Aufgabe ist, dass der Char das Abenteuer überlebt :korvin:
oder etwas anders ausgedrückt:
Einige SL's halten sich für Götter o:), andere halten sich für (teuflische) Sadisten >;D. Aber der SL ist in erster Linie immernoch Richter und nicht Gott oder Teufel am Spieltisch ;)
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Ludovico

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Re: Der Samarit(t)er-SL
« Antwort #89 am: 3.01.2006 | 10:46 »
Also ich denke, daß der Unterschied von 7te See in punkto Charaktertod zu anderen Systemen vor allem darin liegt, daß dem Zufall eine nahezu verschwindend geringe Bedeutung dabei zukommt.
Allerdings ist Dummheit in diesem System so tödlich wie in jedem anderem System.

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Re: Der Samarit(t)er-SL
« Antwort #90 am: 3.01.2006 | 11:03 »
Allerdings ist Dummheit in diesem System so tödlich wie in jedem anderem System.

In dem Punkt muss ich dir allerdings recht geben...da muss ich dir glatt noch eine Geschichte erzählen: Die Helden in Castillien . Einer der Spieler meinte einen Feuermagier spielen zu müssen, mit dem Hintergrund
" Gejagt von der Inquisition ", und der Hintergrund war mindestens zwei Punkte wert.
Jetzt war es so, dass die Charaktere einen NPC aus dem Gefägnis der Inquisition befreien mussten. Dass es nicht einfach werden würde war klar, und nachdem auf "offiziellem" Wege nichts erreicht wurde kam jener besagte Feuermagier auf eine wirklich ganz tolle Idee. Er ging zum nächsten Schneider und sagte:
" Hör zu guter Mann, ich bräuchte 6 Uniformen!"
Schneider:" Kein Problem, wie sollen sie denn aussehen?"
Feuermagier:" Rote Roben, so wie die von der Inquisition..."
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Re: Der Samarit(t)er-SL
« Antwort #91 am: 3.01.2006 | 11:11 »
 :o :gaga:
Oh man!

Offline Jens

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Re: Der Samarit(t)er-SL
« Antwort #92 am: 3.01.2006 | 12:37 »
Hin und wieder ist der Charaktertod ein Muss, um die Konsistenz und vor Allem Glaubwürdigkeit eines Settings zu wahren. Dementsprechend muss man als SL regulierend eingreifen.
"Hör mal Frank, dein Charakter ist ja nun schon zwei Jahre alt und nen großer Held aber hier sterben dann und wann mal Leute und ich als SL muss jetzt mal was machen - ist ja schon seit langem keiner mehr gestorben hier. Also, wie willst du sterben?"

Offline Jens

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Re: Der Samarit(t)er-SL
« Antwort #93 am: 3.01.2006 | 12:54 »
Ich halte dagegen: es ist NICHT unumgänglich das SCe sterben.

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Re: Der Samarit(t)er-SL
« Antwort #94 am: 3.01.2006 | 13:02 »
Ich halte dagegen: es ist NICHT unumgänglich das SCe sterben.

Ein Charakter kann sterben, muss dies aber zwangsläufig nicht tun, und sei das Setting auch noch so hart und dreckig.
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Teclador

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Re: Der Samarit(t)er-SL
« Antwort #95 am: 3.01.2006 | 13:38 »
Die Frage ist halt, ob das Verschieben von Wahrscheinlichkeiten einem sonderlich dabei hilft eine "Alien" typische Atmopshäre aufzubauen.


Ich halte das "Eia machen wirs halt tödlicher!" für ein, nun ja sagen wir, suboptimales Werkzeug um solche oder ähnliche Atmosphären aufzubauen. Was nämlich dann meistens passiert, ist dass der liebe Zufall an den dümmsten Stellen zuschlägt und statt Spannung eben nur Frust aufkommt.