Woran lag das? Am System, am Setting, an den Spielern?
ich bin ein Feedback-Junky.
Ich muss mich mit dem Rollenspiel auseinandersetzen, damit es mich motiviert.
Da ich absolut kein Autodidakt bin, sondern am besten mit Learning-by-doing weiterkomme,
besteht die Auseinandersetzung bei mir im "sich-mit-anderen-darüber-austauschen".
Normalerweise ziehe ich meine Motivation aus dem positiven Feedback der Mitspieler.
Bleibt das aus, geht auch meine Motivation flöten, noch was für das System zu machen. Meistens strecken sich meine Fühler dann nach dem nächsten System aus.
Bleibt in unserer "nicht gemeckert ist genug gelobt" Gesellschaft das feedback aus, entsteht bei mir automatisch System-ADS. Oh da, ein neues System...
Das ist mein großes Dilemma, denn niemand ist in der Lage über 2-3 Jahre sich immer wieder begeistert zu zeigen.
Die Mitspieler haben immer noch Spaß dran (rationale Wahrnehmung) aber die Beigeisterung sprüht eben nicht mehr (emotionale Wahrnehmung).
Ausserdem ist die gemeinsame Zeit einfach extrem kurz - ausserhalb des Spiels. Das bringt Familie, Kinder und Job einfach mit sich.
Und wenn wir uns sehen, haben wie eben noch viele andere Dinge und die wenigsten reden übers Rollenspiel noch so,
wie man das in der Jugend gemacht hat, wo man ganze Szenen in epischer Breite wiedergab und erzählte, wie geil das doch war...
Aber ich kann mich auch über neues Material motivieren lassen, dass mich inspiriert und mich triggert.
Das bleibt bei Midgard leider seit Jahren aus - deswegen erleide ich derzeit stetigen Motivationsverlust...
Was auch funktioniert: durch Gespräche (auch passiv wahrgenommene -> Podcast), die Begeisterung auf mich abfärben.
Und der Podcast hat genau das gemacht. JEF hat immer noch Spaß an Midgard. Er erzählt immer noch von Abenteuern, von dingen und erlebnissen, die er toll fand, als er sie erlebt hat.
Einige Abenteuererwähnung haben Ideen auf den Weg gebracht, andere Trigger waren schlicht die Wahrnehmung, wie er Midgard sieht und dass er schlicht Spaß noch dran hat...
Deswegen auch:
Vergesst den Hinweis "Don't tell me about your Character!" (das war ja mal so ein Slogan in den 90ern).
Ganz im Gegenteil: Je mehr dir dein Spieler dich vollschwallt, desto mehr nimmst Du doch dessen Begeisterung wahr.
Labert über die Charaktere und die geilen Szenen, auch wenn es peinlich wirken könnte - das ist es nicht.
Eigentlich können andere nur neidisch sein, wenn sie sich nicht so stark mehr begeistern lassen!
Und die Spielleiter merken, wie toll ihr das Spiel findet und das motiviert sie.