Oder ist es so, dass Midgardianer als Elite auf Neuzugänge von Spielern verzichten können? Das wäre schade. Ich liebe diese Welt, brauche aber keine Dogmen drum rum.
Genau genommen ist es gar nicht so anders als bei DSA: Es gibt eine ziemlich laute (und vielleicht zahlenmäßig gar nicht so starke?) Gruppe, die keine Änderungen oder Neuerungen haben will, die ihren laufenden Kampagnen widersprechen. Kann man als individuellen Standpunkt ja auch durchaus verstehen. Die Frage ist nur, ob man sich dem als Verlag anschließen muss.
Mein Eindruck ist, dass das Hauptproblem bei Midgard ein anderes ist: Es gelingt ihnen nicht, engagierte neue Autoren zu gewinnen (zu den Gründen will ich mich hier mal lieber nicht auslassen). Dadurch sind es immer weniger Leute (mit immer weniger Zeit), die das System tragen, und deshalb kann auch nicht das produziert werden, was benötigt würde, um Midgard wieder in den Mainstream zurückzubringen.
Das ist ja furchtbar! Mitte/Ende der 80er Jahre wäre Midgard der Anwärter für das zentrale Rollenspiel im deutschsprachigen Raum gewesen. Von der Stimmung her hat es mir immer besser gefallen, wie der jetzige Platzhirsch. Waren es etwa diese Dogmatiker, die das System klein und unbedeutend gemacht haben?
Nein, ich denke, was das System klein gehalten hat (und auch weiter klein halten wird), ist der Anspruch der Gründer, alle Fäden vollständig in der Hand zu behalten. Wenn alles, was produziert wird, über einen einzigen Schreibtisch muss (der das auch noch nebenberuflich macht), dann kann man natürlich weder an der Output- noch an der Marketing-Front mit anderen Systemen mithalten. Ich denke aber auch nicht, dass es von den Midgard-Machern jemals gewollt war, Marktführer zu werden.