Erstmal vorweg:
Es gibt soviele Rollenspielsettings und -systeme auf dem Markt, so dass keines mehr Einzigartig ist. Doch Einzigartigkeit ist auch garnicht verlangt, damit ein Setting gut und spielbar ist. Alle neues Settings sind Mischungen von Elementen anderer Settings, somit kann man sie auch übertragen, wenn man sich denn die Arbeit machen will. (Wer dieses Punkt diskutieren will, eröffne einen eigenen Thread.) Weiterhin kann man sich auch alles selbst aus denken, oder es mit System X oder Y machen, wahr. Dennoch beraubt es Settings und Systeme auch neue Settings, die das Rad nicht neu erfinden, nicht ihrer Daseinsberechtigung. Einige Leute haben nicht die Zeit und Energie etwas eigenes zu schaffen. Sie wollen spielen.
Und jetzt überzeuge ich dich von Eberron:
Eberron ist D&D, wenn dir D&D nicht gefällt, dann wird dir Eberron wohl auch nicht gefallen. Aber Eberron ist D&D, wie es sein sollte, nicht so langweilig und starr wie in anderen Settings.
Die Gesinnungen sind aufgeweicht, was eine ganze Plethora grauer Charaktere erlaubt und die Stereotypen D&Ds beseitigt. Der Kleriker der Silber Flamme (Religion, die dem Guten verschrieben ist) ist in Wahrheit ein korruptes Schwein, das kleine Ministranten verführt. Der fiese Karnathische Korporal, der seine Untoten Legionen kommandiert, hat ein Herz für kleine Kinder und rettet das Leben eines Breländischen Mädchens.
Die Welt steckt voller Abenteuer. Das Kampagnenbuch ist lebendig geschrieben, es gibt viele spannende Orte, an denen die Möglichkeit für Intrigen, Geheimnisse oder spannende Abenteuer sitzen. Keine Wertewüsten wie in den Forgotten Realms Büchern, sondern echte Inspirationen.
Keine Patchworkkarte sondern eine kohärente Historie und Geographie. Eberron ist aus einem Guß gemacht. Die Geschichte steht, alle Länder und Kontinente sind mindestens Ansatzweise beschrieben und stehen im Verhältnis zueinander. Keine nachträglichen Veränderungen oder Länder, bei denen mann fragt: "Kann das sein?". Man hat das Gefühl, die Welt ist in sich stimmig.
Fantasy, Noir und Pulp - Eberron erlaubt nicht nur die klassische DungeonCrawl - Fantasy. Es nimmt auch Elemente aus Noir - Romanen (Gangster - Filme) oder es unterstützt Geschichten aus dem Pulp - Genre. Geht und erforscht die unbekannte Insel des Schreckens vor der Küste Riedras für die Morgrave Universität.
Interessante Organisationen: Begleite die Kirche der Silbernen Flamme auf ihrem Kreuzzug. Bekämpfe die Terroristen der Smaragdklaue. Verhindere die Agenda des Herrn der Klingen. Was wollen die Herren des Staubs? Wer ist das Träumende Dunkle? Schließ dich Haus Lyrandar an, und erobere die Lüfte, oder stelle dich in den Dienst der Zitadelle, um dem König zu dienen!
Magie, geschickt genutzt! Magie ist als Thema in Eberron sehr präsent. Zumindest Magie der niedrigen Grade beherrschen viele Leute, vor allem die Magewrights, magische Handwerker, die der Mittel- und Oberschicht ein angenehmes Leben bescheren. Warum sich das Leben nicht mit Tensers schwebender Scheibe vereinfachen? Warum Botschaften nicht einfach per Zauberei verschicken?
Hier gibt es wohl die größten Bedenken seitens Kritiker: Aber man sei beruhigt. Niedrigstufige Magie erleichtert das Leben nur, es stiehlt den SCs keine Abenteuer. Die richtig starke Magie und Leute, die diese wirken können, kann man in Eberron hingegen an einer Hand abzählen... Im Gegensatz zu den FR, wo überall ein Erzmagier Stufe 20+ sitzt.
Schöne neue Rassen:
Der Warforged - Erschaffen für den Krieg und doch im Besitz einer Seele. Geplagt von Existenzfragen und Konflikten in den Wirren des Friedens.
Das Wechselbalg - Meister der verschiedenen Formen, der perfekte Spion. Und doch ist er nirgends richtig akzeptiert.
Der Shifter - Abkömmlinge der Lykanthropen, fähig tierische Kräfte in sich zu wecken.
Kalashtar - Menschen, die einen fremden Symbionten aufgenommen haben. Meister psionischer Künste und Vertriebene aus dem eigenen Land.
Wer klassische Fantasy mag, der kann andere Settings finden und der wird auch an Eberron zu mäkeln haben. Aber mal ehrlich: Wenn ich Orangensaft mit Bier vergleiche, dann kann ich Letzterem nicht den Vorwurf machen, es sei Alkohol drin, wenn ich Alkohol nicht mag. Wer nicht nach links und rechts schauen kann und will, der bleibt bitte bei seinem Kram. Wer lange Fantasy gespielt hat, immer D&D will, aber einen frischen Wind reinbringen möchte, der greife zu Eberron.