Autor Thema: Freiform  (Gelesen 4956 mal)

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Offline Lord Verminaard

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Re: Freiform
« Antwort #25 am: 28.09.2005 | 14:53 »
Zitat
Aus Spielerperspektive mag ich es auch einfach lieber, wenn ich vorher in greifbaren Werten weiß, was mein Char kann und was nicht. "ich bin darin gut oder darin weniger gut"

Und ich hasse es auf meinen Charakterbogen zu schauen und zu denken: Warum kann ich das nicht? Ich müsste das können! ;)
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Offline Minne

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Re: Freiform
« Antwort #26 am: 28.09.2005 | 15:12 »
Zitat
Warum kann ich das nicht? Ich müsste das können!

Stop reading my mind ;)

Offline Cyberdance

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Re: Freiform
« Antwort #27 am: 29.09.2005 | 14:13 »
Ich bin sehr froh, dass Spieler nicht immer alle Fähigkeiten, die sie gerne hätten, sofort haben können. ;) Aus Spielersicht: Nee, das habe ich nie gedacht. Für mich ist das auferlegte Defizit eher eine kreative Herausforderung als eine Hürde. Mich verunsichert es viel mehr, wenn ich alles kann aber nicht genau weiß, wie gut (oder mich in dem Moment überraschen lassen muss, wie gut ich nach Meinung des SL und der Gruppe bin - furchtbar). Ich möchte gerne selbst entscheiden, wo mein Char gut ist und wo nicht und ich kann wunderbar mit den vordefinierten Stärken und Schwächen leben.

Aber - jedem Tier sein Pläsier. ;)
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Offline Bitpicker

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Re: Freiform
« Antwort #28 am: 29.09.2005 | 14:21 »
Ich kenne das 'das müsste ich können'-Problem ganz gut. Es entsteht aus zwei Quellen: Vergesslichkeit und Opfern, die man wegen der Erschaffungsregeln bringen muss.

Der erste Punkt ist wohl klar; man hat schlichtweg nicht beachtet, dass der Charakter rein logisch einen bestimmten Wert in einer gegebenen Fertigkeit haben müsste und es fällt erst im Spiel auf. Der zweite Punkt ist m.E. ärgerlicher: weil bescheuerte Erschaffungsregeln einem so wenig Spielraum erlauben, dass man sich nur auf das Notwendigste konzentrieren kann, bleiben leider keine Punkte übrig, um die Fertigkeit 'Aufrecht Gehen' zu kaufen. Blöderweise gibt es diese Fertigkeit aber, und deshalb fällt der Charakter alle Nase lang auf die Schnauze.

Deshalb ziehe ich es vor, Fertigkeiten ggfs. nachrüsten zu können und auf alle künstlichen Beschränklungen bei Erschaffungsmechanismen zu verzichten. Damit fahre ich sehr gut: Minmaxing fällt aus, weil es keine Herausforderung mehr ist, und die Charaktere, die dabei herauskommen, sind lebensnäher, brauchbarer und interessanter.

Robin
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Re: Freiform
« Antwort #29 am: 1.10.2005 | 19:23 »
Darüber hinaus ist diese Art des Freeform RPGs ohnehin nur wirklich mit solchen Leuten spielbar, die man a) gut kennt und denen man b) irgendwie vertraut.

Ich spiele grundsätzlich nicht mit Leuten, denen ich nicht vertraue.

Miriamele

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Re: Freiform
« Antwort #30 am: 2.10.2005 | 17:18 »
Ich hatte mal ein ziemlich cooles Freiform-Rollenspiel-Erlebnis. Wir waren drei Mädels und mit dem Kajak auf der Altmühl unterwegs. Na ja, und abends im Zelt kamen wir dann drauf, was ich da für komisches Zeugs spiele. Also haben wir, im dunklen Zelt, ohne Zettel, ohne Würfel, einfach so gespielt. Es war vom Style her etwas in der Art von Coppolas Dracula, englische Herrenhäuser und Gentlemen, Monster, Grusel und Sex. Ich glaube, weil es dunkel war und wir uns gegenseitig nicht sehen konnten, haben wir uns mehr getraut, als wir es sonst hätten.

Tja, jetzt wo ich daran denke, war es wahrscheinlich mit das intensivste und beste an Rollenspiel, was ich je erlebt habe. Lag sicherlich auch daran, dass die ganze Reise genial war und wir drei Mädels, die sich vorher gar nicht so gut kannten, uns dabei sehr nah gekommen sind. Und es war aufregend und neu. Wir haben es nicht wiederholt, und wahrscheinlich wäre es auch nicht das gleiche gewesen. Und ich wäre nie auf die Idee gekommen, es mit meinen "normalen" Runden zu versuchen.

Offline Cyberdance

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Re: Freiform
« Antwort #31 am: 5.10.2005 | 13:09 »
Ich spiele grundsätzlich nicht mit Leuten, denen ich nicht vertraue.
Aha, Du spielst also niemals auf Cons oder triffst Dich seit Deiner Schulzeit nicht mehr mit neuen Leuten. Das ist eher tragisch, wenn ich ehrlich sein darf.

Ich persönlich habe kein hingebungsvolles Vertrauen an Leute, die ich am Spieltisch zum ersten Mal in meinem Leben sehe. Ich *misstraue* ihnen auch nicht bis aufs Blut - aber ich kann nicht behaupten, jemandem wirklich zu vertrauen, den ich nicht einmal kenne (das kann sich ja bis zum Ende der Runde schon schlagartig geändert haben).
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