Autor Thema: räuberische SCs  (Gelesen 8214 mal)

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Offline Gwynnedd

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Re: räuberische SCs
« Antwort #50 am: 29.09.2005 | 12:44 »
@ ein: zumindest ist das heute noch so, wo alle legal sind und die meisten Dinge auch legal kaufen könnten, sobald das aber nicht mehr möglich ist, wird sich das imho ändern.
Siehe ehemalige DDR, dort konnte man viele dinge zwar legal kaufen, bekam sie aber erst nach wartezeit, Schwarzmarkt hat geblüht und die dinge waren dort teurer
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Offline Nomad

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Re: räuberische SCs
« Antwort #51 am: 29.09.2005 | 16:37 »
Ich denke der "Konsens der Gruppe" bei Nomad lief eher in die Richtung, dass nicht mehr geklaut wurde.
Wenn ich ihn da richtig verstanden habe.

Genau das wollte ich damit sagen. :d

Allerdings ist es schon etwas seltsam, das dieses Problem nie in einer Fantasyrunde aufgetreten ist. Das lag wohl daran, das der SL wohl kaum was sagen konnte wenn man die Bösen ausgeplündert hat.
Wenn man eine böse Gruppe gespielt hat sich das Thema sowieso erledigt. ~;D
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"Aubert" Oft kopiert, nie erreicht.

Offline Azzu

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Re: räuberische SCs
« Antwort #52 am: 29.09.2005 | 18:41 »
Allerdings ist es schon etwas seltsam, das dieses Problem nie in einer Fantasyrunde aufgetreten ist.

Bei vielen Fantasy-Spielen ist das Plündern gefallener Gegner sogar ein Schwerpunkt des Spiels. Bei Earthdawn und den meisten D&D-Settings jedenfalls. Charaktere in diesen Welten leben ja praktisch - neben gelegentlichen Söldneraufträgen - von dem, was sie aus alten Grabanlagen, Verliesen und von den Leichen der Besiegten rauben.

Bei Shadowrun ist es, trotz modernem Setting, ähnlich - die Charaktere leben von ihren Aufträgen und dem, was sie sich nehmen. Trotzdem will man als SL keine Kampange über eine Truppe gemeiner Diebe leiten. "Runner-Kodex" oder so ein Schwachsinn.

Im Ernst: Es ist kein Problem, sich bei SR Mittel und Wege auszudenken, nach Herzenslust von "kleinen Leuten" auf beiden Seiten des Gesetzes zu stehlen. Fast jeder Shadowrunner, der darin erfahren ist, massive Konzernsicherheit zu überwinden, ist dazu in der Lage. Der Magier aus dem Eingangsbeispiel könnte etwa noch einen Maske-Zauber verwenden, um seine Identität zu verschleiern. Etwaige Sender aufzuspüren und zu beseitigen, sollte er als Shadowrunner beherrschen, oder wenigstens eine Connection haben, die das für ihn fertigbringt. Und wenn er nicht von einem Hehler stiehlt, sondern von einem ehrlichen Händler, bekommt er auch keine Probleme, wenn er die Beute an einen Hehler weiterverkaufen will.

Weil es, im Gegensatz beispielsweise zu D&D, keine Regel gibt, dass sich mächtige Gegenstände nur in Händen mächtiger Wesen finden, an denen man erst vorbei kommt, wenn der eigene Level stimmt, kann ein Shadowrunner durch Raub und Diebstahl wunderbar über die Runden kommen. Viel besser und mit weniger Risiko, als mit schlecht bezahlten Runs.

Eigennützigen Diebstahl mit Shadowrunning zu verbinden, ist also unsinnig, weil man dann das Running gleich bleiben lassen könnte. Einfache Diebstähle auszuspielen, ist aber langweilig. Daher der Konsens, den Nomad erwähnt hat - Shadowrun funktioniert sonst vom Grundsatz her schon nicht. Runner sind hochspezialisierte Söldner, keine gemeinen Trickdiebe. "Runner-Kodex" - schwachsinnig, aber nötig.


(Wer als SL das Bedürfnis hat, den Charakteren ihre Kleptomanie mit Konsequenzen in game auszutreiben, statt das Thema out of character mit den Spielern zu bereden, dem würde ich dazu raten, den Langfinger erst einmal gewähren zu lassen, wenn die Diebstähle ordentlich durchgeführt werden. Alles andere wäre unglaubwürdig und würde vom Spieler zurecht als ungerechtfertigte Bestrafung ausgelegt. Erst nach und nach sprechen sich die Diebstähle herum, man bringt einzelne Taten anhand der Begehungsweise in Zusammenhang, die Öffentlichkeit ist vor der Methodik des Diebes gewarnt und Schutzgeld eintreibende Banden und von Steuergeldern bezahlte Sicherheitsfirmen geraten mehr und mehr unter Druck, etwas zu unternehmen, sowohl vorbeugend, als auch repressiv. Der Dieb bekommt das natürlich mit - und es mit der Angst zu tun. Schon lange vorher gerät sein Spieler vermutlich unter gruppeninternen Druck, weil wegen ihm dauernd langweilige Diebstahls-Soloszenen ausgespielt werden müssen.)
« Letzte Änderung: 29.09.2005 | 18:43 von Azzurayelos »

Eulenspiegel

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Re: räuberische SCs
« Antwort #53 am: 29.09.2005 | 20:40 »
Wie du schon gesagt hast, halte ich sowas wie einen Runner-Kodex auch für schwachsinnig. - Dafür kommen Runner aus zu verschiedenen Gesellschaftsschichten.
Und Kodices verinnerlicht man meistens nur, wenn man von Kindheitsbeinen an darauf getrimmt wird. - Da viele Runner aber erst später zu Runner werden und nicht mit 10 Jahren ihre Runnerausbildung beginnen, werden sie auch keinen vereinheitlichten Kodex haben.
Ein Auto zu stehlen ist demnach vollkommen in Ordnung.

Ich glaube dennoch nicht, dass einen Händler auszurauben so einfach ist. Sicherlich hat ein normaler Händler Vorkehrungen getroffen um sich vor Diebstählen zu schützen. (Insbesondere vor Diebstählen, die magische oder Decker-Fähigkeiten nutzen.)
Ein Händler (egal ob Auto-Händler, Waffen-Händler oder Kleidungshändler), der seine Waren nicht absichert, war die längste Zeit im Geschäft. Er wird so schnell von NSCs ausgeraubt, dass er seinen Laden schließen muss, noch bevor ein SC auf die Idee kommt, ihn auszurauben.

Schon lange vorher gerät sein Spieler vermutlich unter gruppeninternen Druck, weil wegen ihm dauernd langweilige Diebstahls-Soloszenen ausgespielt werden müssen.
Ständige Solo-Szenen sind natürlich scheiße. Man muss schon irgendwie versuchen, die restl. Gruppenmitglieder einzubeziehen.
Aber was ist an Diebstahl-Szenen Scheiße? Die meisten Runner-Plots beziehen sich doch darauf, irgendwie einen Diebstahl durchzuführen.
Im Gegenteil, ich denke, dass ein Diebstahl, der durch einen Spieler initiiert wird, tausendmal spannender ist, als ein Diebstahl, den man wegen einen "Mr. Johnson" durchführt.

Ich bleibe dabei: Kleptomanische SCs sind nichts schlimmes sondern bereichern den Plot. Und anstatt es ihnen auszutreiben, sollte man im Gegenteil die anderen Spieler ermuntern, ebenfalls mal selbst aktiv zu werden und nicht immer nur auf den Johnson zu warten.

Offline Hr. Rabe

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Re: räuberische SCs
« Antwort #54 am: 30.09.2005 | 10:14 »
Zitat
ch bleibe dabei: Kleptomanische SCs sind nichts schlimmes sondern bereichern den Plot. Und anstatt es ihnen auszutreiben, sollte man im Gegenteil die anderen Spieler ermuntern, ebenfalls mal selbst aktiv zu werden und nicht immer nur auf den Johnson zu warten.
:d

Kann mich dem nur anschließen. Unsere beste Shadowrun Erfahrung hatten wir, als wir uns alles mögliche zur Absicherung unseres 2. Weltkriegs-Flughafen zusammengerippt hatten. Und da wir unter anderem bei Areas schwere Waffen im Wert von 15 Mio. Ecu mitgehen lassen haben, wurde die Runde eben auch in einem heftigen Showdown gebührend beendet, in dem wir alle irgendwo zusammengeklaute Munition verballert, den letzten Tropfen Sprit verheitzt und bis auf eineinhalb SC's alle umgekommen sind.
Besagte Überlebende schafften es um Haaresbreite auf einem Schmugglerschiff nach Amiland zu flüchten und die gesamte Spielerschaft saß keuchend und lufthohlend da.

Sprich: Unser genialster Showdown resultierte genau daraus, das die Runner aus Eigennutz ihren Krempel zusammengeklaut haben.

Gruß,
raVen
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Chiungalla

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Re: räuberische SCs
« Antwort #55 am: 30.09.2005 | 12:25 »
Zitat
Sprich: Unser genialster Showdown resultierte genau daraus, das die Runner aus Eigennutz ihren Krempel zusammengeklaut haben.

Aber ja auch in mindestens genau dem gleichen Maße daraus, dass der Spielleiter es euch nicht so einfach durchgehen lassen hat.

Offline Hr. Rabe

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Re: räuberische SCs
« Antwort #56 am: 30.09.2005 | 12:43 »
@Chinungalla

Da kommt es drauf an, was du unter 'durchgehen lassen' verstehst.

Es ist eine Sache, das die Spielwelt konsistent reagiert und gewisse Aktionen gewisse Effekte haben.
Es ist eine ganz andere Sache, wenn der SL der Spielern sagt: ,,Das dürft ihr nicht'' und die berühmte lila Kuh zum Einsatz kommt.
#define EVER ( ; ; )


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Chiungalla

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Re: räuberische SCs
« Antwort #57 am: 30.09.2005 | 12:45 »
Wie die Mehrheit der Leute die in diesem Thread gepostet haben, vertrete ich da eher die Konsistenz-Strategie.

Lila Kühe mag ich nur von Milka...

Offline Azzu

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Re: räuberische SCs
« Antwort #58 am: 30.09.2005 | 14:41 »
@TheRavenNevermore: Moderne Waffentechnologien von einem Megakonzern zu stehlen, würde ich ohne zu Zögern als Shadowrun qualifizieren (und was für einen!). Ob dieser (auch) auf eigene Rechnung geschieht, spielt dabei gar keine Rolle. Im Gegensatz dazu sehe ich Diebstähle von Privaten und kleinen bis mittelständischen Unternehmen, deren Gewinnspanne keine Investitionen in Sicherheitsmaßnahmen zulassen, mit denen man erfahrene Runner (EDIT: in der Hand erfahrener Spieler) stoppen könnte.

Offline Hr. Rabe

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Re: räuberische SCs
« Antwort #59 am: 30.09.2005 | 14:47 »
Naja, die schweren Waffen waren praktisch die Spitze des Eisberges.

Vieles ging auch nach dem einfachen Motto: Wir müßen jetzt was Saugroßes und schweres von A nach B karren, auserdem könnten solche Aufträge öfter vorkommen... also last uns an der nächsten Autobahnraste nen Tieflader klauen!

Natürlich wurde der Diebstahl selbst ein wenig besser durchdacht, aber solche 'Runs' waren die Regel. Hinterher hat unser Rigger ---in dem Fall Ich--- das Ding richtig hübsch  her gemacht und wir hatten eine mobile und gut getarnte Kampfstation, die auserdem noch viel transportieren kann *gg*.

Edit:
Zitat
Im Gegensatz dazu sehe ich Diebstähle von Privaten und kleinen bis mittelständischen Unternehmen, deren Gewinnspanne keine Investitionen in Sicherheitsmaßnahmen zulassen, mit denen man erfahrene Runner (EDIT: in der Hand erfahrener Spieler) stoppen könnte.

Das kommt aber schwer drauf an, wie creativ der SL ist >;D >;D

Wenn ein kleiner Ramschwarenhändler bei Nacht sein Lager schützen will ---und der Laden steht in einer Gegend in der das plausibel erscheint--- kann er das teilweise mit den günstigsten Methoden. Man muß nur ein wenig improvisieren ;D
« Letzte Änderung: 30.09.2005 | 14:50 von TheRavenNevermore »
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