@ Edorian
Ich glaube, Unsterblichkeit ist kein Segen, sondern ein Fluch. Ich habe meinen Spielern mal ingame die Unsterblichkeit angeboten. (Es gibt in DSA ein Paktgeschenk, dass einem Unsterblichkeit und Unverwundbarkeit garantiert.)
Alle bis auf eine Spielerin haben davon Abstand genommen.
Tja, der erste Nachteil ist, dass sie nicht mehr in Tempel reinkommt und seit ihrer ersten Wiederbelebung auch von den Gruppenmitgliedern schief angeguckt wird.
Und seit ihr jemand die Geschichte von Prometheus erzählt hat (auf DSA umgeschrieben), versucht sie verzweifelt, die Unsterblichkeit loszuwerden.
Sie hat seit kurzem einen Verbündeten: Er wurde vor tausend Jahren bei lebendigem Leibe eingemauert. - Die Helden legten ihn eher durch Zufall frei. Jedenfalls versucht er auch, die Unsterblichkeit loszuwerden.
Aber Unsterblichkeit kann schon lustig sein, und hat mir mehrere Abenteuerideen beschert, wie ich das nutzbringend einbauen kann.
Womit ich auch keine Probleme hätte, wäre, wenn jemand zwar ingame sterben könnte aber die Spieler offplay wissen, dass er nicht stirbt.
Ärgerlich wird es erst, wenn die SCs daraufhin unrealistisch handeln. Aber das ist kein Problem der Unsterblichkeit, sondern, dass die Spieler Charakter- und Spielerwissen nicht trennen können. ("Der Spieler weiß, dass der SC nicht sterben kann, also renne ich in das Kanonefeuer." Das ist das gleiche Problem wie: "Der Spieler weiß, dasss sein SC von einem Mitspieler-SC beklaut wurde, also rächt er sich ingame an dem Dieb." oder "Der Spieler weiß, wo die Geiseln gefangen genommen wurden. Also sucht der SC nicht nach Informationen, sondern geht direkt hin." Alle drei Probleme haben gemeinsam, dass der SC so handelt, weil er Spielerwissen benutzt, dass der SC aber nicht hat.)
BTW
Hat jemand von euch Taken gesehen?
Da gab es doch auch den Kerl, der andauernd von Aliens entführt wurde und seine einzige Chance im Tod sah. Doch die Aliens wollten ihn nicht so einfach gehen lassen. Er hat andauernd heldenhafte Taten begangen, weil er wusste, die Aliens würden seinen Tod verhindern. Und er hat im Vietnam-Krieg einen Orden erhalten, weil er so ehrenhaft gekämpft hat. - Dabei hat er nur den Tod gesucht.
Das ist im Prinzip auch ein nettes Charakterkonzept: Jemand, der von seiner Unsterblichkeit überzeugt aber nicht begeistert ist. Und daraufhin sein Leben damit verbringt, anderen zu helfen. (Und es evtl. auch einen Schutzengel gibt, der ihn fürs erste beschützt. - Aber später vorbeikommt, um eine Gegenleistung zu verlangen.)
Keine Ahnung, ob das jetzt noch on topic ist.
Aber ich wollte zeigen, dass Todesgefahr nicht notwendig ist, um ein spannendes RPG zu erleben, wo alle Spaß haben. Es kommen auch viele interessante Situationen vor, wenn die Spieler (und evtl. auch die SCs) wissen, dass sie nicht sterben. (Aus welchen Gründen auch immer.)