Jason hat die ganze Szenerie schweigend verfolgt.
Anselms Verhalten gibt ihm Hoffnung. Noch vor kurzem hatte er Angst das sein Freund sich hier in Eisen in den Tod stürzt um seine Rache zu vollziehen, doch Oceanne scheint den alten Sturrkopf dazu zu bringen das er sich noch einmal hochrafft.
Als Raphael den Raum verlässt, will er ihm folgen, doch er sieht Malik hinter Raphael herhuschen.
Also bleibt er sitzen. Raphael weiss das er jederzeit zu Jason kommen kann.
Er soll sich beruhigen.
Dann sieht er Djego und seinen Gefährten an, die beide etwas verwundert scheinen.
" Nun Djego, wie Raphael schon sagte: Eisen verändert jeden. Manchmal mache ich mir ein wenig Sorgen um unsere Schützlinge. Und es scheint so ewig lange her zu sein, das wir das erste Nest der Angels ausgehoben haben."
Jason erhebt sich und geht die zwei Meter zum wärmenden Kamin. Seit sie in Stahlfels sind, ist er endlich einmal wieder sauber, hat frische Kleidung an. Die Haare werden von einer knöchernen Spange gehalte und sein Bart ist gestutzt.
"Ich vermute, auch ihr habt von Juan nichts mehr gehört. Er tat vielleicht gut daran, sich von uns zu trennen. Seit wir hier in Eisen sind, habe ich das Gefühl, das unsere Gruppe auf einem Floss einen Wildbach heruntertreibt, ohne Ruder und ohne Steuer. Wisst ihr was mich meine?"
Als Djego nickt, fährt er in seinem Monolog fort.
"Wir haben so viel erreicht. So viel. Wir haben die Angels in den Hintern getreten. Mehr als einmal. Wir haben den Tod meines Vasters gerächt, eine Hoffnung, die ich bereits aufgab. Dann halfen wir Juan, reisten nach Tyrconnel und immer wieder trafen wir auf die Angels.
Selbst hier heisst es, das Anselms Onkel mit ihnen zu tun habe... "
Sinnierend bewegt sich Jason wieder auf den Tisch zu.
" Überhaupt, Anselm. Noch bis vor kurzem war er von Rachegedanken so erfüllt, das der Hass begann, seine Dracheneisenrüstung zu schmelzen. Oceanne scheint ihm Hoffnung zu geben. Oceanne. Sie scheint für so etwas prädestiniert zu sein... fürs Hoffnung geben... Als wir sie trafen hatte sie ein Rudel Waisenkinder bei sich, wusstet ihr das? Sie war bereit sich für diese Kinder zerreissen zu lassen. Nun werden die Kinder eine Weile hier bleiben damit sie in Sicherheit sind."
Jason nimmt noch einen Schluck Kaffee.
"Und Raphael? Der Junge bereitet mir ebenso viel Kopfweh wie Anselm. Er wirkt bedrückt. Als würde ihn ein schlimmes Schicksal beuteln, als läge ein Fluch auf seiner jungen Seele."
Dann kippt er den nur noch lauwarmen Kaffee herunter und sieht Djego an.
"Am liebsten würde ich den ganzen Rachemist abblasen, mir unsere Freunde schnappen, kurz euren Cousin befreien" ein verschwörerisches Zwinkern zu dem Freund, "und mit der ganzen Gruppe zurück nach Tyrconnel gehen. Es lässt sich gut leben da, fernab von allen Racheschwüren, in der guten klaren Luft."
Ein kurzes, trockenes Lachen, ein Kopfschütteln.
"Theus, mit Leuten wie euch würde ich das Handelsimperium der Tyrconnels, welches Argeil für mich aufbaute so sehr ausbauen können."
Sein Blick kommt ins schwärmen.
Ein Gedanke schiesst ihm durch den Kopf.
Ladd, du wirst alt und sentimental. Du hast Angst um deine Freunde und sehnst dich nach deiner Heimat.
Aye Dad, nach meiner Heimat und nach meiner Familie. Freundschaft und Familie. Sind das nicht die Werte die du mich lehrtest, Dadd?
Aye Ladd, Aye.