Tja...viel mehr als meine Vorredner...denen ich so ziemlich in allen angesprochenen Punkten recht gebe-kann ich auch nicht zu beitragen.
Dass man am Anfang schüchtern und nervös ist als SL, ist völlig normal. Wie schon richtig erwähnt, müssen die SL's, die das schon über Jahre hinweg machen, auch irgendwoher her ihre Routine gesammelt haben, oder?
Erstmal finde ich es gut, dass du dich dazu bereit erkärt hast, zu meistern. Dazu gehört imho schon ein bisschen Mut, denn dadurch nimmt man viel Verantwortung auf sich. Viele Spieler wissen nämlich gar nicht, wieviel Arbeit es ist, SL (einer Gruppe) zu sein. Dafür sollten dir die Spieler eigentlich dankbar sein, weil meistens keiner den SL mimen will, und alle nur spielen wollen...
Dann zu deinem Abenteuer: Also ich finde die Story auch nicht lächerlich. Ich habe letztens ein 7th Sea Abenteuer mit dem (unter-)Titel " Das Szepzer der Großen Macht" geleitet. Klingt natürlich klischeehaft lächerlich, ist bzw. war es aber nicht. Wissen die Spieler denn von vorneherein, was mit großer Macht gemeint ist? -Aber ich schweife ab-
Zu den Reisen: also die unterbreche ich meistens auch nur für plotrelevante Zwischenstopps, oder sonstige interessante Ereignisse (wobei ich das meist improvisiere). Aber Reisen handle ich generell dann doch eher etwas schneller ab.
Zu deinem " Besserwisser": Es ist ja schön, wenn einer soviel Hintergrundwissen hat. Nur sollte das i.d.R. eigentlich der SL sein. Wenn er meint, etwas besser zu wissen als du, dann sag ihm das, und dass dich das auch stört. Wie sehen die anderen Mitspieler denn diese " Zwischenrufe" durch diesen Spieler? Fühlen sie sich auch gestört? Dann solltet ihr unbedingt mal miteinander reden, denn so hat das auf Dauer keine Zukunft. Wenn er meint, dich dauernd verbessern zu müssen, weil nach seiner Vorstellung etwas falsch läuft, dann mach ihm klar, dass hier nach deinen Regeln und nach deinen Vorstellungen (der Welt) gespielt wird. Dieses Recht als SL hast du! Und wenn nach deinen Vorstellungen irgendetwas geändert oder weggelassen wird-dann ist es eben so. Aus Basta! Wenn ihm das nicht passt, dann kann er mitspielen, er kann auch sagen, dass ihm das nicht passt, aber fortan die Klappe halten. Meckert er dagegen ständig rum, dass ihm dieses und jenes nicht passt, weil es ja
"offiziell" eigentlich so& so sein müsste-dann wirf ihn raus. Und wenn er alles besser weiss (und kann), dann soll er doch mal selbst leiten...
Dann vielleicht noch was zum Leiten: Ein wenig Schüchternheit und Nervosität ist vermutlich vor jeder Sitzung vorhanden, ganz besonders, wenn man zum ersten Mal mit einer fremden Gruppe/neuen Leuten spielt. Das wichtigste ist jedoch, dass du von deiner Story überzeugt bist, und davon, dass es eine gute und spannende Story ist, und mag der Titel noch so lächerlich klingen.
Und: Kein SL ist fehlerfrei. Keiner! Jeder macht Fehler, am Anfang mehr, mit der Zeit (&Erfahrung weniger). Denn nur aus Fehlern kann man auch lernen. Und wie Thalamus schon angedeutet hat: Ihr solltet versuchen, herauszufinden, was euch wichtig ist beim Spielen, damit du als SL auch gezielt darauf eingehen kannst. Wichtig ist dabei nicht nur, was die Spieler wollen, sondern was auch du willst. Wenn die Spieler sagen:" hey wir wollen nur Kämpfe...", du als SL aber sagst:" nee, das is mir zu öde", dann hat das wenig Sinn. Du kannst ja mal versuchen, Abenteuer mit verschiedenen Schwerpunkten zu leiten. Also eines, fast nur mit Kampf, dann vielleicht ein Detektivabenteuer, dann vielleicht eine Mischung aus beiden, vielleicht auch mal ein Abenteuer ganz ohne Kampf...und frag die Spieler dann nach dem Abenteuer, was sie daran gut fanden, und was (eher) schlecht.
Und wenn du einige Abenteuer geleitet hast, mach ein Fazit: Was war gut, ws war schlecht? und dann versuche
(ich weiß, dass das nicht einfach ist), alle Punkte, die den Spielern gefallen haben, in einem neuen Abenteuer unterzubringen. Es sei dir hier noch gesagt, dass es unmöglich ist, es allen (Spielern) recht zu machen. Aber nach einer Weile kriegst du auch ein Gespür für die Gruppe, was sie mag und was sie eher nicht mag...Wichtig ist nur, dass eure Gruppe einen Spielstil findet/entwickelt, mit dem alle (am Tisch) zufrieden sind. Das braucht aber seine Zeit, und es kann durchaus sein, dass sich dieser im Laufe der Zeit noch gravierend ändern kann (ich spreche aus Erfahrung)-wichtig ist nur, dass alle damit zufrieden sind, egal wie der Spielstil auch aussehen mag.
Als SL sei dir gesagt: "Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen..."