Ich würfele verdeckt, schummle aber nicht.
Der Grund ist einfach, dass ich die Abstraktion der Handlungen und Folgen, die Würfel darstellen, aus der Spielwelt heraus halten will. Für einen Spieler soll nicht der gewürfelte Wert relevant sein, sondern die beschriebene Auswirkung. Das erfordert auch, bestimmte Proben der Spielercharaktere, insbesondere Wahrnehmungsproben, verdeckt hinter dem Schirm auszuführen, wenn man möchte (was ich normalerweise unterlasse).
Ein weiterer Grund: Spieler sollen nicht durch die Würfelwerte Rückschlüsse auf den SIS ziehen können. Z.B. kann ich bei 7te See direkt sagen, dass ein Gegner, der 10g5 Würfel für seinen Angriff benutzt, so schlecht nicht sein kann, selbst wenn er drei mal in Folge mies würfelt und auf den Charakter eigentlich wie ein Dilettant wirken müsste. Dies kann wiederum dazu führen, dass ich das Verhalten meines Charakters an dieses Spielerwissen anpasse, und wenn es nur unbewusst ist, weil dieser Gedanke "Der hat's drauf" nunmal gedacht wurde und nicht mehr ungedacht werden kann.
Zum Thema Änderung der Würfelwerte: wenn man bestimmte Würfelergebnisse partout nicht haben will, muss man dafür sorgen, dass sie nicht auftreten, indem man z.B. Proben entsprechend erschwert. Ansonsten sollte man die Würfel tatsächlich liegen lassen und die Situation komplett über Beschreibung steuern. Wenn man Würfel benutzt, sollte man sich aber auch nach ihnen richten. Klar bekomme ich als Spieler nicht mit, wenn der SL verdeckte Würfelergebnisse ignoriert. Wenn ich aber weiß, dass er es tut, mindert das die Glaubwürdigkeit des SL insgesamt für mich.
Stormbringer