Hmmm die Diskussion hatten wir auch schon mehrfach.
Das ist genau die Aussage, die ich am meisten liebe. Wir hatten (fast) jede Diskussion schon mehrfach.
Welche Antwort willst Du hören?
Das ein gesundes Maß an Plausibiltät im Rollenspiel vernünftig ist?
Oder dass es unsinnig ist, darüber zu diskutieren?
Die Plausibiltät in einem Rollenspiel wird als allererstes vom Setting definiert.
Wenn das Setting eine Welt beschreibt, in der Ninjakrieger über 100 m springen können, während sie sich das Gesicht verbeulen, dann ist das plausibel - für das entsprechende Setting.
Eine Settingbeschreibung ist niemals komplett, deswegen bleibt viel davon, was im Setting plausibel ist, Interpretationssache.
Spielregeln sind der Versuch, die Settingrealität (Plausibiltät) in Regeln und (Würfelmechaniken) zu pressen, aber der Versuch ist nicht immer (vollständig) erfolgreich.
Aus dieser Situation heraus kommt es dann entweder dazu, dass die individuelle Vorstellung des Einzelnen Mitspielers (oder Spielleiters) über die Plausibiltät des Setting von der eines anderen Mitspielers abweicht oder dass die Vorstellung eines Spielers (oder Spielleiters) über die Plausibiltät des Setting von den Spielregeln nicht wiedergegeben werden.
Wenn sich die Spieler einig sind, dass die gemeinsame Vorstellung über die Plausibiltät des Settings den Spielmechaniken wiedersprechen, dann ändert man meistens die Spielregeln.
Bei Meinungsverschiedenheiten untereinander sucht man über eine Diskussion einen Konsens und versucht, wieder eine gemeinsame Vorstellung über das Setting zu erlangen.
Das ist Fakt und darüber brauchen wir nicht reden.
Sich darüber aufzuregen, dass es unterschiedliche Meinungen über Settings gibt, ist auch nicht besonders sinnvoll.
Denn Settingbeschreibungen werden individuell wahrgenommen und subjektiv interpretiert.
Unterschiedliche Ansichten sind da natürlich.
Also, warum sollte man nicht darüber reden, wenn man empfindet, dass etwas für das jeweilig gespielte Setting unplausibel ist?
Und warum sollte man dann auch nicht mal geteilter Meinung sein?
Natürlich hast Du Recht mit der Aussage, dass das jeweilige Setting nicht in die Maßstäbe von Realismus unserer Welt (Naturgesetze und dergl.) passen muss, aber ich behaupte, das dies in den Diskussionen auch nicht Inhalt ist (es sei denn die Settingrealität bezieht sich auf unsere [zum Beispiel existiert in fast allen Rollenspielen Gravitation]).
Aber die Rollenspielwelten (Settings) sollten in sich nachvollziehbar sein, darin, was machbar, denkbar oder unmöglich ist.
Ein gemeinsamer Konsens über die Plausibiltät eines Settings ist zum Spielen notwendig.
Wenn es keinen Konsens gibt, wird diskutiert, bis man zu einer Entscheidung kommt.
(Wie diese Entscheidung zu Stande kommt, liegt in dem Vereinbarungen des Miteinanders in der jeweiligen Spielrunde)
Wenn man das Thema Plausibiltät völlig ausklammert und als nichtig definiert, wer soll dann entscheiden, ob es plausibel ist, dass es in Fantasy-Rollenspielen Raumschiffe für die Charaktere gibt, oder das in Star Trek "Zauberei" drin ist?
Irgendwer entscheidet, ob es der Spielleiter ist, oder die Mehrheit der Spieler, oder eine Münze.
Irgendwer entscheidet, was zum "Realismus" des Settings gehört und bevor es zu einer Entscheidung kommt, gibt es normalerweise eine Diskussion.
Die Diskussion zu verteufeln ist Quatsch!
Und sich darüber aufregen, dass einige den Begriff "Realismus" benutzen, anstatt "Plausibiltät" zu sagen, auch.
Der Begriff "unrealistisch" hat sich nun mal in den allgemeinen Sprachgebrauch eingeprägt.