@ Thalamus:
Deine Beispiele, die ohne viel Diskutieren geendet haben, haben sich bisher immer der Lösung beholfen, das die Spieler sagen "las doch den SL machen, der weiß schon was er tut".
So, oder vielmehr so ähnlich, lautet eine der Grundprämissen für jedes Rollenspiel.
Ohne die wird es niemals funktionieren.
Es gibt aber einen großen Unterschied zwischen "der Spielleiter hat immer Recht" und "las doch den Spielleiter
erstmal machen, der wird schon wissen was er tut".
Ich behaupte, die Spieler haben diese Erkenntnis nur, oder nur so klar und relativ einheitlihc, weil sie von Anfang an mit der Goldenen Regel aufgewachsen sind.
Da bin ich ganz anderer Meinung.
Ich habe erst relativ spät in meiner Rollenspiellaufbahn überhaupt von der goldenen Regel gehört.
Da war ich schon lange Spielleiter. Und akzeptiert habe ich sie niemals.
Und trotzdem bin ich problemlos auch auf zu der Erkenntnis gekommen, dass man den Spielleiter schon meistens einfach mal machen lassen sollte.
Für diese Erkenntnis braucht man diese goldene Regel nicht.
@ Arbo:
Naja ... also mit den Behauptungen wischst du leichtfertig alles vom Tisch, was sich mit „kollektiven Entscheidungsproblemen“ beschäftigt – und zwar wirklich wissenschaftlich (und kein Rollenspielvoodoo!).
Die "kollektiven Entscheidungsprobleme" beziehen sich wohl aber, im vollen Unfang, eher auf größere Gruppen mit massiv unterschiedlichen Interessen.
Wohl kaum auf eine Rollenspielgruppe die aus 3-8 sich wohlgesonnenen Menschen besteht.
Hier werden sie wohl, wenn überhaupt, in abgeschwächter Form auftreten.
Zudem wird es sicherlich in einer Rollenspielgruppe immer einen Moderator geben.
Das kann, muss aber nicht, der Spielleiter sein.
Wobei ich ja auch nicht sagen möchte, dass es hier nie oder garkeine Probleme gibt.
Ich würde aber sehr stark davon ausgehen, dass es weniger Probleme aufwirft als eine absolute Herrschaft des Spielleiters.
Und dann wäre nochmal anzumerken, dass es irgendwie schon kurios ist, wenn hier „Der SL hat immer Recht!“ als zu dogmatisch und willkürlich kritisiert wird, das aber SO in der Praxis gar nicht statt findet.
Der Satz ist nunmal dogmatisch.
Wenn ihr ihn nicht dogmatisch anwendet, um so besser.
Dann wendet ihr aber nicht genau den Satz an.
Und ich hab bisher immer nur den Satz als zu dogmatisch kritisiert.
In der Sache sind wir ja garnicht so weit auseinander.
Der Spielleiter hat die meiste Zeit die Autorität die er fürs gute leiten braucht.
Die wird ihm durch das Vertrauen der Spieler zu teil. Nicht wirklich durch die goldene Regel.
Stört sich ein Spieler massiv am Handeln des Spielleiters, so kritisiert er ihn, und es wird eine gemeinsame Lösung gefunden.
Das ist mein Standpunkt, und der liegt meilen Weit von dem bescheuerten Satz entfernt "der Spielleiter hat immer recht", dabei aber sehr nah an der Auffassung vieler hier möchte ich meinen.