Diesen Unterschied habe ich ja angesprochen, es fördert, wie gesagt, den Spielfluss. Ich würd mich nur dagegen wehren wollen das bei BG großartig etwas unlogisch gewesen wäre.
Du kannst Oblivion spielen wie Baldurs Gate indem Du sklavisch jeder einzelnen Quest bis zur Auflösung folgst.
Der Unterschied ist: Du musst es nicht.
Der mehr an Spielfluss bei Baldurs Gate bestreitet ja niemand, es wird nur mit einem weniger an Freiheit erkauft.
Den Nachteil der engen Gängelung der Spieler bei Baldurs Gate vergisst man nämlich immer leicht.
Das erinnert schon massiv ans lesen eines Buches, da man kaum mal mehr als einen Ausflug von der Hauptstory macht.
Das ist ja passe nichts schlechtes, aber etwas grundlegend anderes.
Die Typischen Baldurs Gate Spieler bevorzugen das eine.
Wir Elder Scrolls Spieler wollen lieber das andere.
Elder Scrolls war nie ein Mainstream-Rollenspiel von der Stange, und ich bin sehr froh das Oblivion es auch nie geworden ist.
In dem Moment wo sie sich zu sehr an BG und NWN annähern, verliert die Serie ganz eindeutig ihren besonderen Status.
Ich bin schon Stufe 25, und habe mich noch nicht wirklich ein Stück um die Hauptquest gekümmert.
Ich bin Großmeister der Arena, bei der Magiergilde sehr weit, bei der Kriegergilde recht weit und habe dutzende von Nebenquests erfüllt.
Die Hauptquest mach ich später wenn ich dazu Bock habe.
Gibt dank der Autobalance immer noch Herausforderungen.
Das ging in der Form bei Baldurs Gate eben nicht.
Da fehlen Dir entweder die EP um irgend etwas zu reißen, oder Du kamst schlicht nicht hin.
Der Kampf interessiert mich sehr. Kann man den mit irgendeinem anderen Spiel vergleichen? Wenn er so ist wie in Morrowind wäre es wirklich grottig.
Der Kampf ist ähnlich wie Morrowind.
Quasi auf der Basis von Morrowind erweitert.
Wenn man trifft sieht man das jetzt auch (inkl. Blut) genau wie man sieht, wenn man daneben schlägt.
Man kann jetzt blocken mit Schild oder Waffe, und wer an einem Block hängenbleibt kann ein paar Sekunden nichts machen.
Das hat Dailor allerdings offensichtlich noch nicht ganz begriffen. Man kann wenn man denn möchte auch die ganze Zeit blocken, und dann einfach kontern wenn der Gegner geblockt wurde. Oder man hackt einfach ohne Blocks drauf, das funktioniert auch gut.
Bogenschießen ist ganz gut integriert.
Ich mag eigentlich auch keine actionbasierten Rollenspielkämpfe, aber bei den Elder Scrolls gehört es eben zum Konzept.
Generell gilt:
Oblivion ist das beste Elder Scrolls bisher, eine logische weiterentwicklung der bisherigen Teile.
Hätte es eine streng lineare Story wie BG und ein taktischen Kampf wäre es kein Teil der Elder Scrolls mehr.
Und wer ein Elder Scrolls spiel kauft, kann nicht wirklich bei diesen beiden Punkten behaupten, er wäre nicht gewarnt gewesen.
Es ist doch toll, dass es innerhalb eines Genres auch mal Abweichler gibt, welche nicht dem Mainstrem folgen.
Ich freue mich auch über jedes Rundenstrategiespiel oder jede Wirtschaftssimulation die nicht im Industrie-Gigant-Stil gehalten ist.
Den blöden Einheitsbrei kann ich ehrlich gesagt nicht mehr sehen.
Im Grunde gibts doch nur noch drei Spielkonzepte:
Echtzeit-Strategie
First-Person-Egoshooter
Komische dritte Person Rollenspiele mit taktischen Kämpfen
Über alles andere wird sofort gelästert, weil es nicht dem Mainstream folgt.
Meiner Meinung nach funktioniert Oblivion allerdings so wie es ist ganz gut, und ist damit ein belebendes Element leicht abseits des Mainstream.
Wobei ich wirklich niemanden überzeugen möchte, Oblivion zu spielen, der solche Spiele nicht mag.
Das Spiel wurde für Elder Scrolls Fans programmiert, und wohl nicht für Baldurs Gate Fans.
Nur weil euch das Spiel nicht gefällt heißt es nicht das es schlecht ist.
Ist halt eine Geschmacksfrage.
Ich bin nach wie vor hellauf begeistert, plane schon das ganze nochmal mit einem zweiten Charakter auf "böse" durchzuspielen.
Und kann ehrlich behaupten, dass mich seit langer langer Zeit nicht ein Computerspiel mehr so fesseln konnte wie Oblivion.
Ich hab sicher schon über 100 Spielstunden auf dem Konto.