@Ludovico: Sorry, aber als langjähriger "Ja, aber..." Spieleleiter kann ich deine Erfahrungen nicht nachvollziehen. Weder sehe ich wieso es lange dauern soll sich zu überlegen ob man Nein, Ja oder Ja, aber sagt*, noch verstehe ich weshalb ein "Ja, aber" automatisch eine Diskussion herbeirufen sollte. ???
Es muß nicht automatisch eine Diskussion hervorrufen. Ein "Ja, aber..." sehe ich aber als Provokation für eine Diskussion, denn es läßt ein dickes Schlupfloch offen.
Leider lasse ich mich trotz einer festen Ansage manchmal zu einer Diskussion hinreißen, was nicht selten eher störend war.
Übrigens denke ich, daß die Theorie, daß der SL "Ja" sagen solle, wenn sich die Gruppe nicht gegen eine Idee des Spielers ausspricht, nicht haltbar ist, weil Spieler zusammenhalten.
Ein Beispiel:
Eine Gruppe stürmt durch die Kanalisation verfolgt von Musketieren. Unterwegs finden sie eine Tür.
Ein SC macht sie auf und ich erzähle, daß dahinter eine Umkleide von einem Theater ist. Die Spielerin des SC meinte, daß es eine Umkleide nur für Frauen sei, woraufhin ich meinte, daß es eine gemischte Umkleide ist, wobei ich den Hintergedanken verfolgte, daß die anderen SCs, welche Männer waren, ihre Beschreibungen freier gestalten konnten.
Jegliche weiteren Einwürfe der Spielerin wurden von mir geblockt, weil sonst die Stimmung endgültig den Bach runtergegangen wäre.
Von den Spielern hab ich nicht einen Einwurf gehört, daß die Idee der Spielerin nicht so doll sei. Hätte ich dem zugestimmt, hätten die anderen Spieler ihre Beschreibungen entsprechend anpassen müssen und wären somit eingeengt gewesen.
Man muß meiner Ansicht nach schon selbstbewußte Spieler in der Gruppe haben, die auch tatsächlich den Mund aufmachen und sich gegen die Ideen eines Mitspielers aussprechen. Die weniger selbstbewußten oder auch müden sagen gar nichts.
Ich denke, was bei dem Anfangspost und auch bei Freddis Post ignoriert wurde, ist die Tatsache, daß es immer auf die Spieler ankommt.
Manche Gruppen brauchen mehr "Nein"s und andere mehr "Ja"s.
Einige Gruppen benötigen Railroading und bei anderen ist das kontraproduktiv.
Was übrigens den (ich hab es als solchen verstanden) Vorwurf angeht, daß Nein-Sager-SLs etwas ablehnen, weil sie ihren Plot retten möchten, so muß ich dazu sagen, daß ich daran absolut nichts verwerfliches finde.
Als SL steckt man Zeit und Hirnschmalz in eine Kampagne und folglich finde ich, daß das Interesse des SLs, seine Kampagne zumindest ansatzweise durchzuziehen, ebenso berechtigt ist, wie das Interesse der Spieler, ihre Charaktere auszuspielen.