Hallo zusammen!
Zunächst einmal will ich zwei gemachte Aussagen, nämlich die respektvolle Verneigung vor jenen, dir den DRSP weiterführen sowie die Dankensbekundung dafür, dass man DORP nicht vergessen hat, einfach mal so unterschreiben.
Auch stimme ich denen zu, die die Möglichkeit der nachträglichen Abänderung der Umfrage für bedenklich halten oder die Reset-Buttons dringend vermissen - aber das wurde glaube ich schon zu Tode besprochen.
Wozu ich mich aber auch ausführlicher äußern will, ist der hier mehrfach schon erwähnte alleinige Bezug auf die deutschen Produkte. Sicher wollen wir hier, wie du schreibst, den deutschen Rollenspielpreis vergeben - aber viele deutsche Rollenspieler spielen nunmal auch englische Systeme. Wenn man sich mal die 2004er-Übersicht vornimmt, so ist die Top 10 tatsächlich frei von English-only-Systemen.
Aber weiterhin? "Meistgespieltes Rollenspiel" war etwa für 18 Leute Star Wars - seit Jahren nur noch auf Englisch in Produktion. 17 Leute wollten L5R, von dem es auch keine ernsthaft vertretene deutsche Ausgabe gibt. 15 sagten auch WFRP - gab es damals auch nur auf Englisch. Hätte man die Numerierung am Rand fortgesetzt, so wären das die Plätze 12, 13 und 15 gewesen - je nur wenige Stimmen von Rang 10 entfernt.
Das fällt jetzt flach...
Zudem - du sagst, Radiobuttons anstelle von Checkboxen wären teilweise gesetzt worden, um ein eindeutigeres Ergebnis herauszuschleifen, oder?
Nun, ich glaube allerdings, dass da teilweise einfach keine eindeutigen Ergebnisse vorliegen können. Ein Rollenspiel ist nicht nur 'das System' oder 'der Hintergrund', es ist meist eine Kollaboration. Ein gutes System wird an den Hintergrund angepasst, da wird alles verzahnt. Klar kann man jetzt sagen "Ich mag die Exalted-Regeln nicht, weil mir die Pools da zu groß sind".
Aber bei mir wäre es eher häufig so, dass ich sage "Mir gefällt Midgard nicht, weil ich den Hintergrund öde und die Regeln veboten schlecht finde". Kann ich jetzt aber nicht quantifizieren, was davon mehr zählt und was weniger. Was nun also wenn 50 weitere Leute kein Midgard mögen und vor dem gleichen Dilemma stehen, aus Kompromiss heraus dann aber zu je 25 Leuten einer der beiden Varianten den Vorzug geben.
Derweil finden andere die Regeln von D&D doof. Auch 50 Mann. Wählen jetzt aber alle die Regeln, da D&D an sich gar keinen festen Hintergrund hat.
Heißt das jetzt. dass die D&D-Regeln ungleich schlechter sind, nur weil bei Midgard mehr Leute zu einer A/B-Entscheidung genötigt wurden?
Das sind so die beiden Hauptkritikpunkte, die mir spontant zu dieser früh/späten Stunde einfallen...
Gruß,
Thomas