Meine Befürchtung ist ganz einfach die, dass man mit so einer Veranstaltung die Leute von RPG-Theorie nicht wirklich überzeugt sondern vielmehr abschreckt.
Ich habe das wohl nicht ganz klar ausgedrückt, deswegen hier nochmal ganz klar:
Der Sinn der Veranstaltung ist es nicht, Rollenspieltheorie anderen Rollenspielern nahe zu bringen, sondern unter Theoretikern zu diskutieren. Damit ergibt sich das Vorwissenproblem nicht, etc. etc.
Deswegen habe ich auch versucht, die Diskussion über Fredis Workshop rauszuhalten, denn der hatte eine ganz andere Zielsetzung.
Die Idee einer vorspielenden Spielrunde halte ich auch für an sich eine gute - aber zum einen bezweifle ich, dass man daraus irgendwelche Ergebnisse ziehen kann, denn die Sache wird dann größtenteils gestellt sein, schon allein, weil jeder der Spieler unbewusst bestimmte Erwartungen an diese Runde hat, aber auch, weil auf so einer Con die Zeit meist recht knapp ist.
Ausprobieren: Gerne. Aber ich wäre nicht ganz so euphorisch.
Nein, nein und nochmals nein. Ich fand den Workshop nicht gut. Und das lag nicht an Fredi, dem man wohl nicht danken, dass er ihn überhaupt anbot, sondern an der Unkenntnis der Anwesenden (auch der meinigen!) und dem zusätzlichen Zerredens ihrerseits.
Gut, dann eben doch. Dann haben wir jetzt halt zwei Themen in diesem Thread:
1. Theoriediskussionen auf Cons
2. Fredi's DreiEich-Workshop
Ich würde aber jeden bitten, der Übersichtlichkeit halber die beiden auseinanderzuhalten, beispielsweise durch 1. und 2.
Ich persönlich habe, ehrlich gesagt, vom Workshop ein eher anderes Bild erhalten. Fredi, du hast dich wirklich bemüht und so - aber an der Zielgruppe bist du irgendwie vorbeigeschossen. Aber zumindest habe ich dadurch gemerkt, was das besondere am DSA-Spielstil (den ich als eigenständig eigentlich erst um die Zeit rum erkannt habe) ist.
Deine Aussage war ja: "Seht Rollenspiel ohne SL als eine weitere Möglichkeit."
Das war soweit ja genau das, was auch viele erwartet hatten, und auch die Skepsis, ob das denn ginge, konntest du ja bei den meisten zerstreuen. Nur eine Sache, mit der hast du eigentlich alle, hmm, sagen wir mal Hardcore-DSA-Spieler (zu denen ich mich selbst auch zähle) verloren.
Derjenige, der links neben mir saß, hat gefragt, wie man Detektivabenteuer, Erkundung einer von Autoren vorbereiteten Welt und Metaplot, (vor allem Metaplot!) mit dieser Art zu spielen vereinen kann. Und die Antwort, die von dir kam, war letztlich: "Wenn dir diese Punkte so wichtig sind, dann ist diese Möglichkeit des Rollenspiels für dich nichts."
Nun ja: Jedem Hardcore-DSA-Spieler sind genau diese Punkte wichtig. Damit ergab sich insgesamt für die DSA-Spieler im Raum folgende Aussage: "Seht Rollenspiel ohne SL als eine weitere Möglichkeit - aber für euch ist das nichts."
Ich hoffe, du siehst das Problem.
Insgesamt fand ich den Vortrag hilfreich, zumindest für die Nicht-DSAler, und man hat gemerkt, dass du dich mit dem Thema gut auskennst und dir die Sache auch Spaß gemacht hat. Die DitV-Runde konnte ich leider aus Zeitgründen nicht mitmachen, auch wenn ich gerne hätte. Wie lief die eigentlich?
Aber dadurch hast du mich auch noch auf eine weitere (nicht ganz so innovative) Idee gebracht: Auf einer der nächsten Cons würde ich auch gerne mal einen Was-ist-Rollenspieltheorie?-Vortrag halten. Etwas naiver, mit etwas weniger Wissen (so perfekt kenn' ich mich in der Theorie auch nicht aus), aber vielleicht gerade dadurch eindringlicher.
Nur eine passende Runde dazu leiten - das könnte sicher jemand mit mehr Theorieerfahrung besser. Möchte mir da jemand unter die Arme greifen?