Powergaming:
Ich denke Chiungalla hat recht. Im Grunde genommen ist jedes System offen für Powergaming, was dan natürlich auch zu Unausgewogenheiten unter den Charakteren führt. (Es sei denn alle Spieler sind Powergamer
.)
GURPS als 'point-buy' System ist natürlich recht anfällig für solche Dinge, wenn man wirklich versucht, den letzten Punkt aus den Disads rauszupressen, und versucht mit Limitations mölichst wenig für Ads zu zahlen. Da muss schon der SL 'regulierend' eingreifen, wenn man einen solchen Kandidaten identifiziert hat.
Unhandlichkeit:
Naja, die perzipierte 'Unhandlichkeit' von GURPS liegt ja primär an der Charakter-Erschaffung. Da spielen natürlich auch die Disads eine Rolle. Wenn man einigermassen Ahnung davon hat und mit einem klareen Charakter-Konzept ans Werk geht, stellt das meiner Meinung nach kein Problem mehr da.
Vergleichbarkeit von Charakteren:
Natürlich fällt es relativ schwer, wenn man die Charaktere einfach so frei ohne Anhaltspunkte bzw Setting-bedingte Beschränkungen baut.
Im Besonderen fällt mir hierzu das Magie-System ein, das man nicht ohne weiteres mit den Advantage-basierten Abilities vergleichen kann.
Ansonsten bieten die Charakter-Punkte aber eine recht gute Richtlinie zur 'Mächtigkeit' der Charaktere. (Kommt natürlich auch auf die Spielweise an. Dass man als Meister-Diplomat nicht unbedingt viel 'zu sagen' hat, wenn man ausschliesslich Dungeon-Crawls spielt, dürfte klar sein.)
Unausgewogenheit:
Kann ich jetzt nicht unbedingt nachvollziehen. Wenn man seinem Charakter einen Nachteil verpasst, sollte man IMHO auch dafür 'entschädigt' werden, ganz davon zu schweigen, dass es dann doch recht inkonsequent wäre, würde man das point-buy nur auf Vorteile anwenden, und die Nachteile ohne Bezug dazu nebenher laufen lassen.
Kann mich ansonsten nur CHiungalla anschliessen. Bei RPGs (und besonders bei GURPS) sollte man als SL doch klare Regeln bzgl der Charakter-Erschaffung aufstellen. Die können so strikt oder lose sein wie gewünscht, aber eine grobe Richtschnur sollte schon vorhanden sein.
PS.: Ich finde es schon merkwürdig, dass ich persönlich die aktuelle 'Optimierungs/Build'-Welle im D&D-Bereich, obwohl ich auch einige Zeit D&D-Spieler war, nur noch als amüsant und teilweise als nervend empfinde, da mir derlei Sachen nach meinem Wechsel von D&D nach GURPS komischerweise beim Charakter-Bau nicht mehr in den Sinn kommen
.
Es kommt nicht unbedingt aufs System an, sondern viel mehr auf den einzelnen Spieler/der ganzen Gruppe.