Das automatische Feuer erstirbt in der Ferne. Die Kämpfe haben nachgelassen in letzter Zeit. Mein Blick schweift nicht ohne Stolz über das Lager. Wir sind noch wenige, hier auf dieser Seite des Ozeans. Aber wir haben einiges an Infrastruktur geschaffen. Das Lazarett steht, unsere Jeeps sind Tag und Nacht auf den Schotterpisten unterwegs, und die Schützengräben sind gut befestigt. Schon bereiten wir die Winter-Offensive vor. Die Lieferungen mit Strahlungs-Medizin treffen regelmäßig aus Übersee ein.
Das Funkgerät schweigt schon eine Weile. Es ist nicht immer einfach, mit denen da drüben zu reden. Sie sind verhärmte Veteranen, ihr Krieg dauert schon viel länger als meiner, und hat sie viel mehr gekostet. Das tragen sie vor sich her wie einen Schild.
Wie aufs Stichwort betritt Fredi das Lager. Ein frischer Skalp baumelt an seinem Gürtel, und er grinst zufrieden. Ich erinnere mich noch gut daran, wie er das erste Mal in meinem Revier rumschnüffelte. Hab ihm eine Kugel in den Oberschenkel verpasst.
Fredi salutiert gutmütig-spöttisch. Die meisten der jungen Rekruten fürchten sich ein bisschen vor ihm. Vielleicht sind es die Narben. Ich persönlich glaube, es sind seine Augen. Schlachterprobte Veteranen wie er machen den Leuten Angst. Darum haben die Leute wohl auch mich zu einer Art Anführer gemacht – weil sie in mir einen von ihnen sehen. Fredi kam irgendwann aus der Dunkelheit, und die Leute fragen sich noch heute, was da draußen mit ihm geschehen ist.
Mein Blick wandert zum Übungsplatz, wo die Neuen trainieren. Sie verstehen sich nicht immer gut, untereinander. Ein paar von ihnen kamen aus der Dunkelheit, wie einst Fredi. Sie können es gar nicht erwarten, zu kämpfen. Vielleicht sollte ich auch ihnen eine Kugel verpassen.
(Zum besseren Verständnis:
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