Hast du Left 4 Dead gespielt? B4B ist ja der geistige Nachfolger ... und L4D hat nun auch wirklich gar nichts mit Charakterbindung zu tun ... das ist halt solides Multiplayer-Koop-Geballer War nie mehr ... wollte nie mehr sein ... und dementsprechend freue ich mich auch auf B4B ... denn mit L4D verbinde ich die lustigsten Spielabende
Ja, ich habe beide Spiele gespielt (ca. 50 / 110 Stunden) und beide haben damals Spaß gemacht weswegen ich bei B4B zugergriffen habe. Daher auch mein Fazit das die Reihe schlecht gealtert ist. Der Punkt bezüglich Charakterbindung geht natürlich an dich, aber dann sollte der Rest im Spiel stimmen und da konnte mich B4B nicht überzeugen.
In den zwei Stunden konnte ich das erste Kapitel zweimal fast durchspielen. Beim ersten Mal habe ich abgebrochen um mit den gesammelten Ressourcen den Char, bzw. ich muss ja sagen mein Profil mit neuen Karten aufzurüsten.
Beim zweiten Mal sind nach ca. 80% des 1. Kapitels alle drei Mitspieler rausgeflogen. Man spielt zwar mit Bots weiter, aber die KI der Bots war unterirdisch, die machen faktisch nichts. Das mögen noch Beta Probleme sein, gibt aber eine wage Vorahnung auf welchem Stand das Spiel ist.
Beide Durchläufe des 1. Kapitels waren bis auf die zufällig erscheinenden Spezial-Gegner identisch. Der Loot war gleich verteilt, die Grundaufstellung der Gegner war identisch.
Die Waffen spielen sich alle gleich. Es ist vollkommen unerheblich ob du eine Pistole, Revolver, Sturmgewehr oder LMG hast. Die Levelabschnitte bis zum nächsten Sichthindernis sind einfach zu klein als dass man Unterschiede feststellen könnte. Alle Waffen bringen die Gegner gleich zuverlässig um.
Die Waffenmodifikationen wie Optik, Laserpointer, Schulterstütze haben keinen fühlbaren Unterschied gemacht. Das Spiel verfügt über ein sichtbares Fadenkreuz was ein Zielen über Kimme und Korn / Optik überflüssig macht. Das Fadenkruz lässt sich zwar auf einen (in meinen Augen sehr fetten Punkt
) reduzieren aber nicht ganz ausschalten. Alle Waffen verfügen über "Leuchtspurmunition", d.h. man kann auch aus der Hüfte die Trefferlage sehr leicht Korrigieren. Der Punkt reicht zum Zielen über alle Spielentfernungen aus. Ein wenig nervig für die Immersion ist die zufällige Streuung wo dann auch schon mal ein Projektil an der Mündung scharf links abbiegt. Erinnert ein wenig an Fall Out 3 mit niedrigem Wert in Feuerwaffen.
In einem Test oder Testvideo hieß es, es gibt ein gutes Trefferfeedback. Dem kann ich nicht zustimmen, ob am Bein, am Arm oder am Kopf es sieht alles gleich aus und die Gegner sind dann außer Gefecht. Weswegen es wieder egal ist wo man hin schießt und grobes in die Richtung halten ausreicht.
Die Gegner an sich, inklusive der Spezial-Gegner sind nur TP-Säcke. Man versenkt unendlich Muni in letztere und sieht keinen Effekt bis sie tot umfallen, oder im Fall des Golems sich kurz zurückziehen. Da hätte ich mehr erwartet.
Sonderereignisse in den Missionen wie "Löse kein Alarm an Vogelschwärmen, Autos usw. aus" wirken fehlplatziert, die Karte kam öfters und beschert einem zusätzlich 500 Kupfer mit dem man sich ausrüsten kann, nur zwischen Start und Ziel gab es keinen Punkt an dem man Alarm auslösen konnte. Waffen können zwar mit Schalldämpfern ausgestattet werden, der Sinn erschloss sich mir aber nicht, zumal nicht jeder in der Gruppe immer einen Schalldämpfer verwendet und so ein möglicher Effekt wahrscheinlich eh verpufft.
Koop, schwar zu sagen ob das in späteren Leveln wichtiger wird, im ersten Kapitel war es nur an einem Punkt relevant. Bis dahin konnte jeder machen was er wollte und ist den Gegnerhorden auch so Herr geworden. Das mag in höheren Schwierigkeitsgraden anders aussehen, allein die Begleittexte im Menü lassen mich daran zweifeln. Bei mittlerer Schwierigkeit steigen Schaden und TP der Gegner und der Schaden durch "Selbstbeschuss" steigt auf 35% und in der höchsten Schwierigkeitsstufe steigt dieser auf 60%, Angaben zu Gegnerschaden oder Trefferpunkten standen da nicht. Mag also sein, dass die Gegner nicht weiter aufgebohrt werden.
Wenn ich das alles mal runterbreche wurde mir das Spiel nach den zwei Durchläufen schon zu langweilig. Gleiche Gegner, gleiches sehr überschaubares Leveldesign (damit meine ich eine Reihenfolge von Miniarenen), Waffenwahl egal, Charakterwahl egal, Ausrüstung fast egal. Vom ersten Abschnitt bis zum letzten kann man sich in den "Sicheren-Häusern" immer wieder mit in den Leveln gefundenem Kupfer neu ausrüsten oder die vorhandene Ausrüstung aufrüsten. Das Feeling veränderte sich dadurch leider nicht, man fühlte sich nicht besser vorbereitet oder stärker.
Als letzter Punkt, die Kommentare der Protagonisten im Spiel sind Stimmungskiller. Die sind krampfhaft auf Cool getrimmt und man merkt das sie die Gegner nicht ernst nehmen...und leider haben sie damit recht, macht die Sache vor dem Bildschirm aber nicht leichter.
Im Vergleich zur L4D Reihe kann ich nur sagen B4B gibt Zuwenig neues was den Preis rechtfertigt. Die Grafik und das Design wirkt ein wenig altbacken, auf Zombies zu schießen oder auf Spezialgegner zu stoßen wird nicht durch irgendeinen "Whow ist das Geil..." Effekt begleitet und zumindest bei mir hat das Spiel die Chance verfehlt mich von Minute 1 an zu fesseln. Oder zumindest hat es nicht das Gefühl erzeugt, das war ja "nur" die Beta, "nur" der leichteste Schwierigkeitsgrad, "nur" die Anfängerwaffen und eine kleine Gegnerauswahl da kommt noch viel viel mehr.
Ich glaube wer sich an L4D noch nicht sattgespielt hat könnte auch beruhigt dort zugreifen und die Zahlreichen Mods ausprobieren.
Wenn die DLC´s irgendwann raus sind und das Spiel im Sale verfügbar ist, werde ich vielleicht noch mal zurückkommen und sehen wie es sich entwickelt hat. Zum jetzigen Zeitpunkt ist der Mindestpreis von 59,99 Euro und der Preis inklusive DLC´s von 99,99 Euro für das was man bekommt gefühlt eher zu hoch angesetzt wenn man nur mal schnell eine Runde Ballern will.