Hab die Tage Ghost of Tshushima beendet. Wunderschönes Spiel, ansprechendes Kampfsystem und mal wieder - zumindest für mich - der komplette Disconnect zwischen Story und Gameplay. Ständig wird von NSCs erzählt, wie ehrenhaft ein Samurai doch sein soll; dass man sich offen im Kampf stellen soll; nicht rumschleichen soll. Blablabla, yaddayadda. Und wenn man trotzdem ständig rumschleicht, die Gegner meuchelt und alles ist, nur nicht ehrenhaft, dann passiert ... joa, wenig. Ein kleines "Dudu, mach das nicht" in einer Cut-Scene und das war's. Das Blöde: selbst, wenn man ständig ehrenhaft spielt, keinen Gegner heimlich meuchelt und das ist, was man sieht, wenn man im Duden unter "ehrenhafter Samurai" nachschlägt, wird man vom Spiel an mehreren Stellen gezwungen, doch pöse-pöse-unehrenhaft zu sein. Das ist dann auch das, was für mich dem Spiel die höchsten Punktzahlen verwehrt: da bietet man dem Spieler schon unterschiedliche Möglichkeiten, die Kämpfe anzugehen und dann ist's für die Story doch wieder völlig irrelevant.
Ich meine, Feuersänger hat ein ähnliches Problem hier auch mal am Beispiel Tomb Raider beschrieben: Lara tötet einen Gegner, ist völlig am Boden zerstört, man weiß nicht, ob man überhaupt weiterspielen kann ob der Trauer und des generellen Unwohlseins der Protagonisten. Fünf Minuten später Lara so: "Pew Pew Pew! Lol, der Pfeil steckt im Kopf. Zack, noch einer tot!"