Die neuesten Spiele mit meinem Kumpel. Darunter ein Juwel, das ich euch schlicht nicht vorenthalten kann:
Cursed Crusade! Ein episches Szenario: der junge und rebellische Kreuzritter Denz (Dense? Sollte das etwa ein Wink eines Programmierers sein?!) und sein Weggefährte Esteban
Noviembre (jepp, das MUSS ein Hinweis sein, dass dieses Spiel finster ist) sind beide von einem schrecklichen Fluch betroffen, der sie zu miesen Abklatschen von Devil Jin aus Tekken werden lässt. Um der dräuenden Dysternys zu entrinnen müssen sie das heilige Land befreien... Naja, Hauptsache der Fluch ist weg, nicht wahr?
Gleichviel, die Geschichte ist uninteressant und auch nicht wirklich gut erzählt, also was soll`s? Wir sind durch Egoshooter abgehärtet und haben bereits Schlimmeres gesehen.
Bring it!! *knöchelknack*
Wir haben es mit einem 3D- Prügelspiel zu tun, das im Mittelalter zu Zeiten des einen oder anderen Kreuzzuges angesetzt ist. Mit allerlei Waffen gilt es, der Dysternys (so und NUR so ist es wirklich dyster!
) zu entgehen und Tod abzuschütteln, der auch eher formell Interesse zeigt. Aber ich will`s kurz machen, daher die bewährten Stichpunkte:
- Die Kamera fängt die miese Grafik eher schlecht ein, wenn sie sich nicht ruckartig um euch dreht und irgendeinen Punkt betrachtet, den sie spannender findet als euer Treiben. Die Frabpalette umfasst alle modernen Farben: Braun, Hellbraun, Rotbraun, Rot, Grau, Steingrau, verwaschenes Blau und dunkles Grün. Andere Farben schreibe ich Fehlern in der Endkontrolle zu. Clippingfehler sind nicht selten, die Areale zwar klein, aber wenigstens unübersichtlich.
- Die Steuerung bietet nicht viel: zwei Schlagknöpfe, ein Block, Blockbrecher, "Nerv-deinen-Kumpel", Verwandlung in einen Emodämon. Ausweichen alá God of War gibt es nicht, die Blocks sind kaum hilfreich. Die Dämonenform braucht ihr für Endgegner (wird meist gesagt, wann) und Puzzles. Wie zum Beispiel: "Nein, die Holztür wird nicht eingetreten!" oder "Wir gehen jetzt gefälligst
durch die Mauer". Koop-Aktionen werden uns hier schlimmer aufgedrückt als bei RE5. Als besonderen Punkt möchte ich hier die Heilfunktion anmerken, die man nutzen kann: diese scheint zu streiken. Jedenfalls habe ich sie nie in Aktion gesehen. Im Duett (niemand sollte dieses Spiel allein durchstehen müssen) könnt ihr einen gefallenen Partner wiederbeleben. Falls ihr den braun-rotbraunen Typen (unabhängig vom Modell in den Zwischensequenzen) zwischen anderen braun-rotbraunen Leichen wiederfinden könnt...
- Die musiklaische Untermalung ist bestenfalls generisch, die Synchro ist gruselig bis unfreiwillig komisch. Dense ist eine weinerliche Heulsuse und Esteban ist sich bewusst, wo er ist und daher nicht bereit, die Sache ernst zu nehmen. Der Rest kann schlicht nichts dafür.
- Hm, Mittelalter, Dämonen, Kreuzzüge: da müssten doch tolle Waffen usw. dabei sein, wenn mir die Verpackung vollmundig verspricht: "Mehr als 150 Möglichkeiten zu töten!" YaY!!!
Oder? Es sind allerdings soviele Möglichkeiten vorhanden, leider beinhaltet das erwartungsgemäß minimale Variationen des langfristig erprobten "Stab with pointy stick". Ja, es gibt etliche Waffen, aber die unterscheiden sich nur geringfügig, sind teilweise extrem selten oder meist nur unnütz. Und über die Qualität darf man garnicht reden! Manche Kirmesspielzeugwaffen halten mehr aus...
Fernkampfwaffen? Ja, wenn`s sein muss... Armbrust mit Aimbot, Bogen ohne/ mit mieser Zielerfassung und ein Feuerball in D-Form. Jetzt glücklich?!
- RPG- Elemente: was heutzutage dafür so durchgeht. Ihr bekommt Punkte, die ihr auf Attribute und Skills verteilen könnt. Bei den Attributen machen nur die Rüstung (wieso muss ich die eigentlich erst "kaufen"?!) und Konstitution einen merklich Effekt, beim Rest könnte Stärke was bringen, muss aber nicht. Die Skills sind hochtrabende Bezeichnungen für die Waffenkombinationen, bei denen ihr verschiedene Tastenkombos freischaltet. Netterweise merkt sich das Spiel nur für ein Profil die Steigerungen und drückt diese beim nächsten Starten auch dem zweiten Spieler auf. Wer will schon mit Freunden an einer Konsole spielen, wenn er ganz dolle online zocken kann? Dann hat er auch gleich noch die freudige Erkenntnis, ein mieses Spiel gekauft zu haben, um etwas zu haben, was er nicht braucht... Ich muss mal kurz pausieren und...
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Okay, geht wieder.
- allgemein bemängeln kann man die miese Kollisionsabfrage, die spärlichen Sammelobjekte, die vielleicht dazu verführt hätten, sich die unterirdische Grafik etwas länger anzutun und die fürchterliche Umsetzung einer an sich nicht mal soo blöden Idee. Positiv fällt eigentlich nur Esteban auf, der die blöden Sprüche bringt, die man nicht ohnehin schon selbst gerissen hat.
Fazit: Lasst um Gottes Willen die Finger von diesem Schrott! Selbst im "3 für 2"- Angebot ist das noch viel zu teuer. Es macht keinen Spaß, die komplette Präsentation ist vergeigt und die Motivation sinkt beinahe sekündlich, wenn man wieder und wieder Hoffnung schöpfen will und dann doch nur eine leere Schale vorfindet.
Wenigstens war es nicht mein Geld!