Das alte, aber sehr gute, Psychonauts. Ich spiel das zum ersten Mail, weil das, als es rauskam, irgendwie meiner Aufmerksamkeit entging und ich es später schlichtweg vergessen habe.
Es handelt sich um einen Platformer (ein 3D-Jump&Run) von Tim Schafer. Der Mann ist eigentlich für Adventures bekannt - so hat er z.B. an Titeln wie "Monkey Island", "Day of the Tentacle" und "Grim Fandango" mitgewirkt - aber auch in diesem, für ihn neuen, Genre liefert er tolle Arbeit ab. Wobei er allerdings dabei zu bleiben scheint, denn sein nächster Titel, das Jack Black Spiel "Brütal Legend", geht ebenfalls in die Action-Richtung.
In Psychonauts geht es um einen Jungen names Razputin, genannt "Raz", der sich von zuhause wegschleicht um ein Psychonaut zu werden, eine Art Geheimagent mit PSI-Kräften. Dazu schleicht er sich im "Whispering Rock Psychic Summer Camp" ein, ein Sommerlager in dem Kinder mit psionischen Kräften in deren Benutzung geschult werden. Diese Schulung findet statt, indem die Kinder sich geistig in die Köpfe der Ausbilder projizieren. Dort sieht es natürlich entsprechend aus - beispielsweise besteht der Kopf von Coach Oleander, einem alten Soldaten, aus einer langen Reihe von Schützengräben, feuernden Artelleriegeschützen, MG-Stellungen und permanenten Explosionen, mit einem düsteren Himmel und Staub und Feuer am Horizont. Der Geist von Agent Nein, einem disziplinierten (deutschen
) Wissenschaftler, hat dagegen die Form eines riesigen Würfels, auf dessen Seiten man sich fortbewegt und der erst seine glatte Oberfläche verliert, nachdem Raz für ein wenig Chaos sorgt.
Das Spiel ist vom gameplay her recht konventionell und jeder, der schonmal einen Platformer gespielt hat, findet sich sofort zurecht. Raz kann springen, an Pfählen hochklettern, auf Seilen balancieren und ähnlich akrobatische Dinge. Offensiv kann er Gegner mit einer psionischen Faust schlagen und später einen "Psiblast" abfeuern.
Das Sommerlager dient als eine Art "Oberwelt", die die verschiedenen Levels, in Form der Geister in die man sich projiziert, miteinander verbindet. Sowohl im Sommerlager, als auch in den Köpfen der Leute, finden sich dabei allerlei Items, die man sammeln kann, um seinen "PSI-Kadetten Rang" zu steigern, was einem neue PSI-Kräfte bringt. Die Gegenstände in den Köpfen passen dabei zum Thema: Man sammelt z.B. "Figments", also undeutliche Hirngespinste, die überall herumstehen oder -schwirren. Oder man hilft den Leuten mit "emotional baggage" fertig zu werden, was hier durchaus wörtlich zu nehmen ist: In jedem Verstand gibt es fünf todtraurige Gepäckstücke, die man mit ihren jeweiligen Gepäckschildchen zusammenbringen muss.
Was das Spiel besonders macht sind das schon erwähnte, sehr kreative Leveldesign, die Charaktere und (soweit ich das nach fünf Stunden Spiel beurteilen kann) die Handlung. Im Grunde das, was auch die früheren Tim Schafer Spiele ausgezeichnet hat.
Bluerps
