Autor Thema: [SR Vers3.1] - Abenteuerbericht  (Gelesen 2054 mal)

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[SR Vers3.1] - Abenteuerbericht
« am: 21.12.2005 | 14:09 »
ORGANHANDEL

Charaktere:
Spielercharaktere:

Ø   Andreas:   Ork   –   Rigger (Technikfreak)
Ø   Bernd:   Elf    -    Straßensamurai (Ökopunk)
Ø   Norbert:   Zwerg   -    Eulen-Schamane (eh. Humis-Policlub Gefangener)
Ø   Johannes:      Mensch -    Straßensamurai aus Hamburg

Tag 1

Es war an einem lauen Sommerabend in Graz, die letzten Sonnenstrahlen der untergehenden Sonne spiegelten sich in den Glasfronten der Hochhäuser und langsam dämmerte die Nacht heran.
Der Ork Andreas kam gerade aus einem Supermarkt und hinter ihm folgte ihm seine Drohne auf der er eine volle Kiste Bierdosen abgestellt hatte, er hatte einfach nur vor sich sinnlos zu betrinken. Er marschierte mit seiner, mit den Bierdosen beladenen, Drohne am Stadtpark vorbei. Die Drohne verursachte dabei komische Geräusche, wahrscheinlich durch das Gewicht der Bierdosen die sie tragen musste, die man irgendwie nicht zuordnen konnte.  Genau diese unidentifizierbaren Geräusche weckten das Interesse eines Elfen, besser gesagt des Ökopunks Bernd, der gerade im Stadtpark mit ein paar weiteren Punks herumhing.
Neugierig folgte er den, von Andreas Drohne verursachten Geräuschen. Es dauerte nicht lange und er hatte den Ork und dessen Drohne eingeholt. Etwas verwirrt beobachtete er Andreas, wie er leere Bierdosen in ein kleines Geschützrohr der Drohne steckte und kurz darauf diese in Richtung eines Müllcontainers abfeuerte. Da er wissen wollte, warum der Ork das tat, aber auch, weil er hoffte, ein paar der vollen Bierdosen zu ergattern, näherte sich Bernd dem Bierdosen verschießenden Ork.
Andreas beantwortete dem neugierigen Elfenpunk seine Fragen und lud ihn sogar auf ein Bier ein. Da Bernd den Ork rasch sympathisch fand, schlug er ihm vor, die Bierdosen gemeinsam zu leeren. So machten sie sich auf den Weg zu einem nahegelegenen Grundstück, auf dem ein neues Wohnhaus im entstehen war. Rasch waren sie durch den maroden Zaun geschlüpft und hatten auch bald ein kleines, feines Plätzchen für ihr Saufgelage gefunden. Während sie die Bierdosen leerten, übte Andreas mit seiner Drohne Zielschießen, mit den leeren Bierdosen, auf die auf dem Gelände herumstehenden Baumaschinen. Sie entzündeten auch in einem rostigen Blecheimer ein kleines Feuer um sich ein wenig zu wärmen.
Doch das Schicksal schlug erbarmungslos zu ... Nach ein paar Stunden hatten sie den gesamten Vorrat Bier ausgetrunken und hatten aber immer noch einen ziemlich großen Durst. Da kein Supermarkt mehr offen hatte und weit und breit keine Tankstelle zu finden war, beschlossen sie in einem nahe gelegenen Freudenhaus ihre alkoholischen Vorräte aufzufüllen.
Sie näherten sich mit torkelnden Schritten dem Freudenhaus, während Andreas Drohne hinter ihnen langsam herzuckelte. Sie hatten nicht damit gerechnet, einen Türsteher vor dem Freudenhaus anzutreffen, welcher auch noch bewaffnet war, zumindest mit einem Katana, dessen Griff über seine rechte Schulter ragte. Selbstbewusst traten die beiden vor den Türsteher und wollten das Freudenhaus betreten, doch der Türsteher, LonesomeConebag, verweigerte ihnen den Zutritt.
Es kam zu einer langen Diskussion, warum die beiden nicht in das Haus der Freuden hineingehen könnten, bis Andreas eine Idee kam. Er bat LonesomeConebag ihnen doch etwas Alkoholisches zum Trinken herauszubringen. Dafür bot er ihm sogar seine letzten Y-Scheine an, aber LonesomeConebag zierte sich noch ein wenig. Es wäre sogar fast zu einer kleinen Schießerei gekommen, als Andreas LonesomeConebag mit seiner Drohne ein wenig bedrohte, woraufhin LonesomeConebag Andreas seine schwere Pistole, die in einem Tarnhalfter steckte, zeigte.
Aber die Situation war rasch wieder befriedigt und LonesomeConebag beschloss, da er ja bald Feierabend hatte, den beiden Squattern ihre Wünsche zu erfüllen. Immerhin würde er dabei ja noch ein wenig Gewinn machen. Bernd und Andreas waren erfreut dies zu hören und luden ihn ein, mit ihnen die von LonesomeConebag besorgten alkoholischen Getränke zu vernichten. Während die beiden zurück zu ihrem kleinen Feuer auf der Baustelle torkelten, holte LonesomeConebag ein paar Flaschen Wodka aus der Vorratskammer des Freudenhauses und begab sich dann ebenfalls zur Baustelle.
Alle drei saßen nun rund um das kleine Lagerfeuer und betranken sich genüsslich. Bernd und Andreas, die ja schon den ganzen Abend richtig viel getrunken hatten, kippten nach einiger Zeit um und schliefen ein. LonesomeConebag leerte noch seine Flasche, dann begab er sich zu seiner Unterkunft am Rande der Stadt.

Tag 2

Es war bereits kurz vor Mittag, als Andreas von lauten Geräuschen geweckt wurde. Träge öffnete er die Augen und blickte sich um. Die Baustelle war zum Leben erwacht, besser gesagt, die Arbeiter waren bereits hier, hatten ihre Arbeit aufgenommen und warfen den beiden am Boden liegenden Gestalten verärgerte Blicke zu. Um jeden möglichen Ärger zu vermeiden erhob sich Andreas rasch und als er bemerkte, dass Bernd immer noch tief und fest schlief, legte er ihn rasch auf seine Drohne und verließ auf dem kürzesten Weg das Gelände der Baustelle. Mit Bernd, der quer über der Drohne lag, marschierte er in den nahegelegenen Stadtpark.
Dort angekommen legte er sich sofort unter einen Baum und seine Drohne, auf der immer noch der Elfenpunk lag, hielt neben ihm an. Die beiden schliefen noch ein paar Stunden lang ihren Rausch aus.
Nach dem Erwachen hatten beide großen Hunger, aber kein Geld um sich etwas zu essen zu kaufen, daher beschloss Bernd ein wenig schnorren zu gehen. Er hatte damit sogar Erfolg und kam nach einiger Zeit mit etwas Essbarem zurück in den Stadtpark und die beiden schlugen sich so gut es ging den Bauch voll und tranken die Flasche Wodka leer, die vom Vortag übriggeblieben war.

Es war bereits später Nachmittag, als die beiden etwas Merkwürdiges entdeckten. Ein Zwerg saß auf einem starken Ast auf dem Baum, unter dem Andreas und Bernd gegessen hatten, und blickte mit großen Augen durch den Stadtpark. Da kam Andreas die Idee, ein wenig Zielschießen mit seiner Drohne zu üben. Ein paar der leeren Bierdosen, die hier herumlagen waren rasch eingesammelt und bereits nach dem zweiten Schuss der Drohne, traf Andreas den auf dem Baum sitzenden Zwerg.
Die Laune des Zwergs wurde dadurch, dass er als Zielscheide dienen sollte, nicht besser. Er murmelte ein paar Worte und deutete auf mit einem Finger auf Bernd und Andreas. Diese sahen sich nur etwas verwirrt ob dieser Geste an und fuhren fort den Zwerg mit Bierdosen zu beschießen.
Aber sie staunten nicht schlecht, als irgendetwas immer wieder an ihnen vorbeiflog und sie bei ihren Schießübungen störte. Der griesgrämige Zwerg hatte einen kleinen Watcher beschworen, der die beiden Ärgern sollte! Doch, zum Übel des Zwerges, hatte er damit keinen Erfolg, im Gegenteil, der Zwerg wurde von einer leeren Bierdose so getroffen, dass er vom Baum fiel, aber zum Glück weich im Grass landete.
Andreas und Bernd brachen daraufhin in schallendes Lachen aus und boten dem Zwerg dann etwas zum Trinken an. Dieser nahm dankend an und so leerten die drei, nachdem sich der Zwerg mit dem Namen Norbert den beiden vorgestellt hatte, den letzten Rest aus der Wodkaflasche von Vortag. Die drei verbrachten den Rest des Tages, besser gesagt des Nachmittags, mit einer Plauderei über den Sinn des Lebens und damit, ein paar Passanten zu verärgern.
Die Sonne war noch nicht lange untergegangen, als auf einmal Norberts Headphone zu läuten anfing. Sein Taliskrämer bat ihn doch wieder einmal vorbeizuschauen, da er neue magische Sachen bekommen hätte, die ihn bestimmt interessieren würden. Da Andreas und Bernd sowieso nichts zu tun hatten, als einfach nur rumzuhängen, beschlossen sie ihn zu dem Taliskrämer zu begleiten. Norbert schwang sich auf sein Fahrrad und fuhr schon mal los, während die beiden anderen schön langsam hinter ihm hertrotteten.
Es war in der Nähe des Dietrichsteinplatzes, als die drei an der Auslage eines Elektronikgeschäftes vorbeikamen und Andreas, durch den riesigen Trideobildschirm in der Auslage, stehen blieb und einen Blick in die Auslage warf. Als Technikfreak war er hin und weg von dem riesigen Bildschirm. Doch schon bald war er wieder auf dem Boden der Tatsachen, denn über den Bildschirm flimmerte die aktuellste Nachrichtensendung des Action6-Channels. Aber die Bilder, die da über den Trideoschirm flimmerten, waren nicht gerade etwas für schwache Mägen.
Bilder von verstümmelten Leichen, denen, laut Nachrichtensprecher, die lebenswichtigen Organe entnommen worden waren, erschienen auf dem Schirm. Man konnte sehen, dass bei einigen der Leichen der Brustkorb aufgerissen, die Knochen nach außen gespreizt worden waren und keine Innereien zu sehen waren.
Bernd, der sich mit den Grazer Gangs einigermaßen gut auskannte, erblickte auf zwei dieser Leichen eine Tätowierung, die eine gefiederte Schlange darstellte, die sich selbst in den Schwanz biss. Diese Tätowierung war das Erkennungszeichen einer japanischen Gang hier in Graz, die enge Kontakte zur örtlichen Yakuzza pflegte.
Der Nachrichtensprecher erklärte den aufmerksam Lauschenden, dass es in letzter Zeit immer häufiger zu solchen Leichenfunden gekommen sei und jedes Mal fehlten alle lebenswichtigen Organe. Aber anscheinend haben es die Täter nur auf die Mitglieder von Gangs abgesehen und nicht auf anständige Bürger oder Konzernsklaven. Die Polizei hatte sogar schon eine Sonderkommission gebildet, die diese Verbrechen aufkläre solle, doch bisher ohne ersichtlichen Erfolg.
Als dann die Nachrichtensendung zu Ende war, machten sich die Drei wieder auf den Weg zu Norberts Taliskrämer und bogen, um eine Abkürzung zu nehmen, in eine dunkle Seitengasse ein. Soweit die drei sehen konnten, waren sie die einzigen Fußgänger in der Gasse. Die Fenster, die von den Häuserfronten in diese Gasse blickten, waren alle ausnahmslos zugemauert. Die übervollen Müllcontainer, die in regelmäßigen Abständen an den Hausmauern standen, sonderten einen ekligen Geruch ab, so als ob der Müll schon wochenlang nicht mehr abgeholt worden wäre. Die Drei sahen auch, wie ein paar riesige Ratten, mit ziemlicher Sicherheit Teufelsratten, hinter einer Katze herjagten. Bernd, der Ökopunk, ging sofort zur ersten Mülltonne und blickte hinein, doch er klappte sofort wieder den Deckel herunten, als er sah, dass alles darin bereits ziemlich vergammelt war.
Sie waren erst ein paar Meter weit in die Gasse hineingegangen, als Andreas und Bernd plötzlich hinter sich Schritte hörten. Es klang so, als ob da jemand ein verletztes Bein hätte und das nun hinter sich herzog. Die Drei blieben stehen und drehten sich um. Dank ihrer natürlichen Sichtverstärkung konnte sie deutlich sehen, dass sich ihnen zwei Gestalten, mit Baseballschlägern in den Händen, näherten. Norbert, warf einen kurzen Blick in den Astralraum und war erleichtert, als er sah, dass die beiden keine Cyberware implantiert hatten.
Die beiden Gestalten blieben ein paar Schritte vor ihnen stehen und musterten sie von oben bis unten. Andreas, der etwas nervös war, hatte bereits seine schwere Pistole gezogen und Bernd hielt in einer Hand seinen Bogen. „Was wollt ihr von uns?“ fragte Andreas die beiden, doch sie antworteten ihm nicht sofort, sondern musterten die Drei nur noch genauer. „Was wollt ihr?“ fragte Andreas noch einmal, diesmal aber mit mehr Nachdruck in der Stimme. „Oh!“, antwortete ihm einer der beiden Gestalten, „Nichts was ihr nicht entbehren könntet!“ Dabei zog sich sein dämliches Grinsen von einem Ohr zum anderen.
Da erklang hinter den Dreien auf einmal das Ladegeräusch einer Pump-Gun. Andreas, der sowieso schon etwas angespannt war, riss seine Pistole hoch, drückte ab und blies dem Angreifer, der ihm zuvor auch geantwortet hatte, den Schädel weg. Der zweite Mann vor ihm holte mit seinem Baseballschläger aus und schlug so fest er konnte zu, doch Andreas konnte dem Hieb einigermaßen gut ausweichen und trug dadurch nur eine leichte Betäubung davon.
Da erklang auch schon das charakteristische „Kawumm“ einer abgefeuerten Schrotladung hinter ihnen. Andreas, Bernd und Norbert trugen zwar gepanzerte Kleidung, doch trugen alle drei, durch diesen ersten Schuss aus der Pump-Gun bereits eine mittlere Wunde davon. Andreas, der zuerst die Gegner vor sich ausschalten wollte, schoss sofort auf den zweiten Gegner mit dem Baseballschläger, der ihn zuvor leicht verletzt hatte, woraufhin dieser durch die Wucht der Kugel etwas zurückgeschleudert wurde, aber dessen gepanzerte Kleidung verhinderte das Schlimmste, sodass er nur eine mittlere Wunde davontrug. Währenddessen kam ein dritter Mann, der in einer Hand eine Kühlbox trug, vor ihnen in die Gasse.
Bernd, der seinen Bogen bereits schussbereit gemacht hatte, feuerte nun einen Pfeil auf denjenigen ab, der mit der Pump-Gun auf sie geschossen hatte, doch er traf nicht, und der Pfeil blieb in einer Mülltonne hinter dem Schützen stecken. Norbert hatte sich in der Zwischenzeit in Deckung gehechtet und schleuderte nun einen Betäubungsblitz auf den neu aufgetauchten Gegner und betäubte ihn dadurch leicht. Doch dieser Zauber tat Norbert nicht besonders gut und er blieb mit einer mittleren Betäubung auf dem Boden liegen. Der neu aufgetauchte Gegner zog in der Zwischenzeit seine leichte Pistole und machte sie schussbereit.
Andreas schoss nun abermals auf den Angreifer mit dem Baseballschläger und er traf in so, dass dieser durch den Aufprall der Kugel zu Boden geschleudert wurde. Sofort schoss Andreas noch eine Kugel auf den am Boden liegenden Gegner ab und tötete ihn dadurch. Die drei hatten es nun nur mehr mit zwei Gegnern zu tun. Bernd ließ seinen Bogen fallen und stürmte auf den Pump-Gun Schützen zu. Er wollte ihn mit seiner Nahkampftechnik erledigen, doch sein Sprungtritt traf ins Leere. Der Schütze zielte nun mit seiner Pump-Gun auf Bernd und drückte ab. Bernd konnte dem Schuss nicht mehr ausweichen und als ihn die Kugeln trafen, erhielt er abermals eine mittlere Wunde. Durch diese Treffer stieg sein Verletzungsniveau auf „schwer“.
Der neu aufgetauchte Gegner schoss nun mit seiner leichten Pistole auf Andreas, traf ihn aber nicht. Norbert, der immer noch am Boden kauerte, nahm all seine Kraft zusammen und schleuderte einen weiteren Betäubungsblitz auf den gleichen Angreifer wie zuvor und fügte ihm damit aber nur eine mittlere Betäubung zu und somit stieg das Betäubungsniveau des Angreifers auf „schwer“, aber der Entzug ließ Norbert bewusstlos zusammensinken.
Bernd versuchte nun abermals einen Fußtritt gegen den Pump-Gun Schützen und traf ihn diesmal schwer. Bernds Gegner konnte nicht mehr ausweichen und wurde voll getroffen und durch die Wucht des Trittes etwas zurückgedrängt. Der Schütze trug durch diesen Fußtritt eine tödliche Betäubung davon, da Bernd sogenannte Schockfüße (Cyberwareäquivalent zu den Schockhänden) hatte, und brach bewusstlos zusammen. Andreas, der seine Handlung ein wenig hinausgezögert hatte, schoss nun auf den Gegner mit der leichten Pistole und traf diesen tödlich. Der Angreifer wurde etwas zurückgeschleudert und blieb tot auf der Straße liegen.

Der Kampf war vorbei. Von den drei Runnern waren nur mehr Bernd und Andreas auf den Beinen. Norbert war durch den Entzug, den er beim Zaubern seiner Sprüche erlitten hatte, bewusstlos zwischen den Mülltonnen liegen geblieben. Während Bernd sich langsam vom Boden erhob, durchsuchte Andreas bereits die Körper der Toten. Er fand keinerlei Ausweise oder sonst irgendetwas, das darauf hingedeutet hätte, wer diese Leute gewesen waren. Bei einer der Leichen fand er einen kleinen Kasten, in denen normalerweise Organe transportiert wurden, und ein nagelneues Chirurgenbesteck. Bei der zweiten Leiche fand er eine Fichetti Security, eine leichte Pistole, welche er, genau wie den Organtransportkoffer und das Chirurgenbesteck, an sich nahm. Desweiteren nahm er die Schrotflinte, … , die einem der Toten gehörte an sich. Er fand auch eine Karte, auf welcher der Name „Dr. med. Kanzer“ stand, es war keine Telefonnummer oder eine Adresse auf dieser unvollständigen Visitenkarte.
In dem Koffer für Organtransporte befand sich Eis, welches Andreas hervorholte und damit Norberts Gesicht einrieb. Dieser wachte durch den Kälteschock aus seiner Bewusstlosigkeit auf. Taumelnd erhob er sich und die drei Runner sahen zu, dass sie von Ort der Schießerei verschwanden, da bereits einige Passanten stehen geblieben waren und anscheinend bereits die Polizei gerufen hatten. Ohne weitere Probleme gelangten sie zu Norberts Connection, dem Taliskrämer. Da dieser doch eine relativ gute Connection von Norbert war, heilte er alle drei durch Magie, doch nicht ohne Hintergedanken. Er bat Norbert um einen „kleinen“ Gefallen, den er später einmal einfordern würde.
Nachdem sich der Taliskrämer von der magischen Anstrengung wieder erholt hatte, setzten sich alle vier zusammen und Norberts Connection erklärte ihnen worum es bei dem Job ginge, den er für die drei Runner hatte. Er erklärte ihnen, das sie etwas über den Verbleib eines gewissen Dr. med. Kanzer herauszufinden. Die drei Runner stellten dem Taliskrämer einige Fragen, welche dieser so gut er konnte beantwortete. So erfuhren die Drei, dass Dr. Kanzer eine Schattenklinik betreibt, die im Keller seiner „normalen“ Arztpraxis zu finden sei.
Nachdem sie sich einverstanden erklärt hatten, natürlich nur gegen Bezahlung, verließen die den Laden des Taliskrämers, „Hanf im Glück“. Norbert, der sich noch ein wenig erholen wollte, machte sich auf den Weg zu seiner Unterkunft auf dem Dach eines alten Hochhauses, wo er seinen Wohnkarton aufgestellt hatte. Bernd und Andreas machten sich getrennt auf den Weg um noch ein paar Connections abzuklappern.
Bernd begab sich zu seiner Capoeira-Trainerin, die ihm, nach seinen verpatzten Nahkampfangriffen bei dem nächtlichen Überfall, ein wenig trainieren sollte, damit er beim nächsten Mal nicht so schmählich versagen würde. Andreas besuchte unterdessen einen Decker, der ihm Informationen über Dr. Kanzer besorgen sollte und bezahlte ihm mit der erbeuteten Fichetti Security. Danach begab er sich zu einem Waffenschieber und verkaufte dort die ebenfalls erbeutete Schrotflinte. Als er alles erledigt hatte, begab er sich, genauso wie Bernd nach seinem Capoeira-Training, zu Norberts Wohnstätte.

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Re: [SR Vers3.1] - Abenteuerbericht
« Antwort #1 am: 21.12.2005 | 14:10 »
Tag 3

Während Bernd und Andreas noch schliefen und sich von den nächtlichen Strapazen erholten, fuhr Norbert mit seinem Fahrrad zu einer seiner Connection, einem Schattendoc, um von ihm Informationen über Dr. Kanzer zu erhalten. Doch alles was er erfuhr war, das Dr. Kanzer ebenfalls eine Schattenklinik betreibt, und das sogar sehr erfolgreich. Da Norbert von seiner Connection nicht besonders viel erfuhr, fuhr er mit seinem Fahrrad wieder zurück zu seiner Wohnstätte, wo bereits die beiden anderen auf ihn warteten, den Andreas Connection, der Decker, hatte ihnen ein paar Informationen über Dr. Kanzer zukommen lassen.
Diese Informationen beinhalteten die Adresse der Praxis von Dr. Kanzer. Des weiteren erfuhren sie aus diesen Informationen, das Dr. Kanzer vermehrt auf die Bibliothek der Grazer Magischen Universität zugegriffen hatte und sich dort einige Bücher über Magietheorie und sogar Blutmagie ausgeborgt hatte. Das war etwas verwunderlich bei einem Arzt, der den Unterlagen nach, nicht magisch aktiv war. Ansonsten fanden sie nichts Auffälliges, was auf das Verschwinden des renommierten Arztes hingedeutet hätte.

Da sie aus den Informationen nicht wirklich viel erfahren konnte, beschlossen die Drei die Praxis des Arztes aufzusuchen und dort nach weiteren Hinweisen auf sein Verschwinden zu suchen. Da sie sich aber nicht einig werden konnte, wie sie vorgehen sollten, dauerte es bis kurz vor Mittag, als sich Norbert entschloss einmal die Gegend rum um die Arztpraxis zu beobachten. Er setzte sich auf sein altes Fahrrad und fuhr damit in die Grazer Herrengasse. Während er sich die nähere Umgebung des Gebäudes, in dem sich die Praxis befand, ansah, bemerkte er ein Polizeisiegel, das die große Eingangstür zu dieser versiegelte. Daher machte er sich sofort wieder auf den Weg zurück zu seinem Taubenverschlag, wo Andreas und Bernd immer noch darüber stritten, wie sie vorgehen sollten.
Nachdem Norbert seine Beobachtung den beiden anderen mitgeteilt hatte, hatte Andreas die Idee, in einem der angrenzenden Gebäuden ein Gasleck, oder so was ähnliches, zu verursachen, wodurch mit ziemlicher Sicherheit jemand von den städtischen Gaswerken kommen würde. Diesen Gasmann sollten sie überwältigen und mit dessen Uniform und Wagen in die Arztpraxis einsteigen. Doch wiederum konnten sie sich nicht einig werden. Daher verließ Andreas die beiden und betrat den Keller eines der Nachbargebäude. Dort beschädigte er einen der Hauptgaszähler und verlies sofort wieder das Gebäude und ging wieder zurück zu Norberts Taubenschlag. Er berichtete seinen Kameraden, was er angestellt hatte und danach verließen alle drei das Dach, auf dem sich Norberts Taubenschlag befand, und beobachteten das Gebäude, in dem Andreas ein kleines Gasleck verursacht hatte, von der gegenüberliegenden Straßenseite aus.
Es dauerte auch nicht lange, als ein Wagen der städtischen Gaswerke vor dem Eingang hielt und ein Zwerg in der Uniform der Gasmänner in das Gebäude ging. Andreas ließ dem Gasmann einen kleinen Vorsprung, bevor er ebenfalls das Haus betrat. Er griff sich eine der vielen, im Flur herumstehenden, Kartonschachteln und marschierte dann in den Keller. Er sah den Gasmann an dem beschädigten Hauptzähler arbeiten. Ohne irgendwie auf heimlich zu machen, spazierte er einfach an dem Gasmann vorbei. Dann ließ er plötzlich die Kartonschachtel fallen und holte zu einem wuchtigen Faustschlag auf den Zwerg aus. Er traf ihn auch, aber leider nicht sehr hart (Der Gasmann kassierte nur eine mittlere Betäubung).
Während der Zwerg sich noch von dem Schlag erholte, schlug Andreas bereits ein weiteres Mal zu, doch diesmal kam ihm der Gasmann zuvor und traf Andreas mit seiner Rohrzange, wodurch Andreas eine leichte Betäubung erhielt. Der Zwerg wurde dadurch etwas aus dem Gleichgewicht gebracht und jetzt sah Andreas seine Chance gekommen und schlug abermals zu. Diesmal hatte sein Schlag die erhoffte Wirkung. Mit voller Wucht krachte seine Faust in das Gesicht des Gasmannes und dieser wurde nach hinten, gegen die Rohleitungen geschleudert und blieb bewusstlos am Boden liegen.
Mittlerweile waren auch Bernd und Norbert im Keller angekommen. Alle drei sahen ein, dass Andreas ursprünglicher Plan nicht mehr durchzuführen war. Andreas, der als Gasmann verkleidet in die Arztpraxis hätte einsteigen sollen, würde die Uniform des Zwerges nie und nimmer passen. Er war ja ein Ork und doppelt so groß wie der bewusstlose Gasmann, dessen Uniform außerdem noch körperbetont geschnitten war. Daher musste sich Norbert, der ja ein Zwerg war, in die Uniform zwängen. Nachdem sie den Gasmann gefesselt und geknebelt hatten, verließen alle drei das Gebäude, stiegen in das Auto der städtischen Gaswerke und nach ein paar Minuten fahrt parkte Norbert den Wagen vor der Arztpraxis des verschwundenen Doktors.
Während Andreas und Bernd im Kofferraum des Wagens blieben, ging Norbert in der Uniform des Gasmannes und mit dessen Werkzeugtasche zur großen Eingangstür, die in die Arztpraxis führen sollte. Als er davor stand, bemerkte er, dass das polizeiliche Siegel, das die Tür versperrt hatte, gebrochen war. Er lief zurück zum Wagen und erzählte es den beiden Anderen. Sie beschlossen trotzdem, in die Praxis einzudringen, da sie sich davon doch einige Hinweise auf das Verschwinden des Arztes erhofften. Während Norbert und Bernd durch die Tür in das Innere des Gebäudes vordrangen, parkte Andreas unterdessen den Wagen der städtischen Gaswerke ein paar Häuser weiter.
Währenddessen waren Bernd und Norbert bis in den Warteraum der Praxis vorgedrungen. Während Norbert sich in den Toilettenlagen umsah, wartete Bernd im Warteraum, als plötzlich das Telefon klingelte. Er ließ es ein paar Mal läuten bis sich der Anrufbeantworter einschaltete. Andreas, der ja mittlerweile den Wagen ein paar Häuser entfernt geparkt hatte, war es der da anrief, da er wissen wollte, ob die beiden schon etwas rausgefunden hatten.
Es dauerte nicht lange, bis auch Andreas im Warteraum der Arztpraxis angekommen war. Norbert war noch immer auf dem WC und untersuchte die Gasleitungen. Da fiel Bernd ein, dass das Gespräch, das er kurz zuvor mit Andreas geführt hatte, ja auf dem Anrufbeantworter gespeichert war. Deshalb ergriff er ihn und war ihn auf den Boden, doch nichts passierte. Daher entnahm nun Andreas die Kassette aus dem Anrufbeantworter, doch da erklang eine mechanische Stimme aus den Lautsprechern. „Diese Kassette zerstört sich innerhalb von fünf Sekunden von selbst!“
Andreas überwand seine Überraschung rasch und war die Kassette durch die geöffnete Tür in das WC und traf direkt in die WC-Muschel. Gleich darauf gab es einen leisen dumpfen Knall und das Wasser in der Muschel schwappte über und bespritzte Norbert von oben bis unten. Daraufhin kam dieser kopfschüttelnd in den Warteraum zu den anderen und sprach kein Wort.
Andreas machte sich nun daran, den Warteraum nach Hinweisen zu durchsuchen, fand aber, bis auf einen kleinen grünen Knopf unter dem Schreibtisch der Arzthelferin nichts. Norbert horchte unterdessen an einer dieser uralten, noch mit Leder gepolsterten Türen. Da er nichts hörte versuchte er diese zu öffnen, doch die Tür war abgeschlossen. Da keiner der Drei eine Ahnung hatte, wie man Schlösser knackt, probierte Andreas einfach den grünen Knopf, den er zuvor entdeckt hatte aus. Kaum das er ihn gedrückt hatte, erklang ein metallischen Klicken von der verschlossenen Tür. Alle atmeten erleichtert auf, da es sich, nicht um einen Panic-Button gehandelt hatte.
Vorsichtig öffnete Norbert nun die Tür und trat in den dahinterliegenden Behandlungsraum, die anderen beiden folgten ihm auf dem Fuße. Außer einem Bücherregal, vollgestopft mit medizinischen Fachbüchern, einem großen Schreibtisch und diversen medizinischen Geräten fanden sie auch diesmal nichts, was ihnen hätte weiterhelfen können. Die Spurensicherung der Polizei hatte gute Arbeit geleistet. Wiederum war es Andreas, der doch noch etwas entdeckte. Dabei handelte es sich um zwei Knöpfe, die unter dem Schreibtisch des Arztes angebracht waren. Der eine war grün und der andere rot.  Sofort schlossen sie bei dem grünen Knopf auf den Sperrmechanismus für die Tür, aber was der andere Knopf zu bedeuten hätte, war ihnen vollkommen unklar. Wiederum befürchteten sie einen Panic-Button oder einen Notrufknopf für das Rote Kreuz.
Da ihre Suche aber bisher ohne Erfolg gewesen war, drückte Andreas nach kurzem Überlegen doch noch den roten Knopf. Da öffnete sich mit einem leisen Zischen hinter ihm eine weitere Tür, die sehr gut getarnt gewesen war, sodass man sie von der Wand nicht unterscheiden hatte können. Vorsichtig lugte er in den angrenzenden Raum und blickte dabei in eine Garage. Darin stand ein Ford Americar und ein Reifenstapel befand sich in einer der Ecken der Garage. Alle Drei betraten nun die Garage und durchsuchten diese. Sie entdeckten eine große Platte mit fast 3 Metern Kantenlänge, die in den Boden eingelassen worden war. Nach einer kurzen Untersuchung fand Norbert einen kleinen Schaltkasten. Die drei berieten sich kurz und dann betätigte Norbert einen der drei Knöpfe. Da verschwand die metallene Platte seitlich im Boden und gab den Blick auf eine weitere metallene Fläche frei. Nach kurzem Überlegen drückte er auch noch den zweiten Knopf und metallene Platte sank nun langsam nach unten, wie ein Lift. Bernd und Andreas sprangen sofort auf die Platte und fuhren mit diesem Lift nach unten.
In einer Tiefe von fast 4 Metern blieb der Lift stehen, zwei kleine Türen glitten zur Seite und gaben den Blick auf einen weiteren Raum frei. Norbert, der in der Zwischenzeit ein Abschleppseil gefunden hatte, hatte dieses am Ford Americar befestigt und zu den anderen beiden hinuntergelassen. Nachdem er an dem Seil in die Tiefe geklettert war, verließen sie zu Dritt den Lift und blickten sich in dem neuen Raum um.
Hier sah es aus wie in einem Warteraum einen Krankenhauses. In der Mitte des Raumes befanden sich zwei Sitzreihen, und das grelle Neonlicht beleuchtete diverse Plakate die an den Wänden hingen. Auf diesen Plakaten war diverse Bio- aber auch Cyberware zu sehen. Auf einem lebensgroßen Poster war ein Cyberzombie abgebildet, der das Logo des Atztechnology-Konzern trug. In der gegenüberliegenden Wand dieses Raumes befanden sich zwei Türen, die anscheinend in zwei Behandlungsräume führten, da sie genauso aussahen, wie in einem Krankenhaus.
Während Andreas und Bernd noch in der Nähe des Lifts standen, hatte sich Norbert auf die gegenüberliegende Seite, zu den beiden Türen gewagt. Da hörte er etwas Verdächtiges, das sich etwa so anhörte, als ob ein Magazin in eine Pistole geschoben würde. Er rief seinen Kameraden eine Warnung zu, als auch schon die linke Tür langsam aufglitt. Da Norbert sie vorgewarnt hatte, hatten die beiden anderen Zeit gehabt ihre Waffen zu ziehen. Bernd spannte seinen Bogen und schoss einen Pfeil auf einen ganz in schwarz gekleideten Mann in dem Behandlungsraum ab, der gerade eine schwere Pistole in Anschlag gebracht hatte, und traf ihn in die linke Schulter (fügte ihm eine mittlere Wunde zu). Als nächstes hörte man einen Schuss aus Andreas schwerer Pistole. Auch er traf den Angreifer. Sein Kugel jedoch tötete den anderen auf der Stelle. Aber da tauchte auf einmal eine weitere schwarz gekleidete Gestalt in dem Behandlungsraum auf, die sofort auf Bernd schoss, ihm aber nur eine mittlere Wunde zufügte.
Da glitten auf einmal die Türflügel der anderen Tür auf und eine wiederum in schwarz gekleidete Gestalt machte eine Handbewegung in die Richtung, in der Andreas und Bernd standen. Der Betäubungsball, den der Magier wirkte, fügte den beiden jeweils eine mittlere Betäubung zu. Während Norbert langsam seine Waffe hochnahm und auf die Pistole des zweiten Angreifers zielte, es war das einzige was er von ihm sah, schoss Bernd einen weiteren Pfeil ab. Doch diesmal traf er ihn nicht und der Pfeil blieb fiel von der Wand zu Boden. Unterdessen rannte Andreas zu dem Magier und schlug ihm seine Faust ins Gesicht. Er traf den Magier mit voller Wucht, wodurch dieser ein paar Schritte zurücktaumelte. Dann krachte ein Schuss aus Norberts Pistole und die Waffe seines Gegners wurde diesem aus der Hand gerissen. Der Magier, den Andreas Faustschlag hart getroffen hatte (schwere Betäubung) wollte einen weiteren Spruch loslassen, doch er brach mitten drin bewusstlos zusammen und blieb auf dem Boden liegen.
Während Bernd die Bewusstlosigkeit des Magiers mit einem Fußtritt überprüfte, schoss Norbert aus nächster Nähe auf seinen Gegner und verfehlte ihn. Auch Bernd, der wiederum einen Pfeil abgeschossen hatte, traf wieder nichts und hatte aber das Glück, dass er nicht Norbert traf, der eigentlich in der Schussbahn stand. Nachdem Norbert einen zweiten Schuss aus nächster Nähe abgegeben hatte und wiederum nichts getroffen hatte, hatte dieser ein Schwert gezogen und hackte nun auf Norbert ein. Er fügte ihm aber nur ein paar leichte Schnittwunden zu. Unterdessen war Andreas wieder in den Warteraum zurückgelaufen und er gab rasch hintereinander zwei Schüsse aus seiner schweren Pistole ab. Jede Kugel traf den letzten noch stehenden Angreifer und töteten diesen. Aus Wut, weil er nichts getroffen hatte, schoss Norbert noch eine Kugel auf den am Boden liegenden Mann ab .
Das war  erst ihre zweite Auseinandersetzung mit einer feindlich gesinnten Gruppierung, aber auch diese überlebten die Drei schwer angeschlagen.

Nachdem der Kampf vorbei war, sprach Norbert einen Heilzauber auf sich selbst und die beiden anderen, doch besonders erfolgreich war dieser Spruch nicht. Die drei Runner wurde nur leicht geheilt. Danach fesselten sie den gegnerischen Magier auf einen der Operationstische und dann durchsuchten sie die beiden Leichen und die zwei Operationssäle. Außer einer schweren Pistole bei einer der beiden Leichen fanden sie noch ein paar Medikamente, die sie einpackten, um sie später gegen ein paar Nuyen zu verkaufen.
Sie bemerkten an einer der Seitenwände des Warteraumes eine Tür, welche sie öffneten und mit schussbereiten Waffen den dahinterliegenden Gang betraten. Während Bernd und Andras neben einer weiteren, aber diesmal verschlossenen Tür, stehen blieben und rätselten, wie sie diese öffnen sollten, folgte Norbert dem Gang bis zu einer Treppe, an deren Ende eine weitere Tür den Weg versperrte.
Bernd und Andreas hatten in der Zwischenzeit die versperrte Tür aufgebrochen und waren in den dahinterliegenden Raum gestürmt. Aus den Augenwinkel sahen sie, wie sich jemand hinter einem Schreibtisch in Sicherheit brachte. Langsam und mit angelegter Waffe näherte sich Bernd dem Schreibtisch und sah eine zusammengekauerte Gestalt unter dem Tisch hocken.
„Nicht schießen!“ stotterte diese und ihre Stimme bebte dabei vor Furcht. Der Elf Bernd fragte die Gestalt nach ihrem Namen und nach kurzem Zögern nannte diese ihn ihnen. Es war der gesuchte Dr. Kanzer, hinter dem sie, aber auch die Polizei, her waren. Bernd versuchte den Doktor zu beruhigen, was ihm aber erst gelang, nachdem er und Andreas ihre Waffen gesenkt hatten.
In der Zwischenzeit war Norbert fast am Ende der Treppe angekommen und er bemerkte wie ein flexibler Schlauch rasch unter der Tür zurückgezogen wurde. Während er ein paar Schritte rückwärts ging, rief er den anderen eine Warnung zu. In diesem Augenblick zersprang die Tür und die Holzsplitter regneten durch den schmalen Gang. Norbert, der seine Waffe bereits angelegt hatte, sah eine schemenhafte Bewegung und feuerte sofort einen Schuss ab. Er konnte nicht genau sagen, ob er getroffen hatte oder nicht, denn die schemenhafte Gestalt lief weiterhin auf ihn zu.
Da war auch schon Andreas neben ihm und auch er feuerte rasch einen Schuss auf die hereinstürmende Person ab und traf diese in die Brust. Der Mann fiel schwer getroffen zu Boden und blieb bewegungsunfähig liegen. Als dann Bernd eintraf, erblickte dieser eine weitere Person und feuerte einen Pfeil auf diese ab, doch er traf nichts. Norbert nahm all seine mentale Kraft zusammen und zauberte einen Kugelblitz auf die beiden Angreifer. Diesmal hatte sein Spruch ein wenig Erfolg. Beide Gegner wurde durch den Zauber verletzt. Der neu aufgetauchte Angreifer versuchte auf die Drei zu schießen, traf jedoch nichts. Nun feuerte Andreas eine Kugel auf den neuen Angreifer ab und traf diesen so schwer, dass dieser tödlich getroffen zu Boden stürzte. Die zweite Kugel, die er abfeuerte, traf den am Boden liegenden Angreifer und töte auch diesen.
Es war zwar nur ein kurzer Kampf, aber da die Drei noch schwer angeschlagen vom letzten Gefecht waren, waren sie froh, diesmal einigermaßen gut davongekommen zu sein.
Da es bei dem letzten Schussgefecht die Leiche eines der Angreifer zurück durch die zerstörte Tür in die dahinterliegende Gasse geschleudert hatte, beschlossen die Drei so rasch wie möglich aus der Schattenklinik des Dr. Kanzer zu verschwinden und natürlich den Doktor zum Taliskrämer mitzunehmen. Sie beschlagnahmten den Ford Americar des Arztes, der oberhalb der Schattenklinik in der Garage stand. Ohne weitere Zwischenfälle schafften sie es, den Laden des Taliskrämers zu erreichen. Dieser war sehr erfreut, als er Dr. Kanzer erblickte und bot den drei Runnern an, sie von ihren Verletzungen zu heilen, aber nur gegen einen weiteren kleinen Gefallen.
Alle drei willigten ein, und der Taliskrämer gab ihnen die Adresse, zu der sie Dr. Kanzer bringen sollten. Sie sollten den Doc zu einem kleinen Forschungsgelände auf der Teichalm bringen, mehr verlangte er nicht von ihnen. Nachdem der Taliskrämer alle drei geheilt hatte und diese beschlossen hatten, erst am nächsten Abend den Arzt auf die Teichalm zu bringen, bot er ihnen einen kleinen Schlafplatz in einem Hinterzimmer seines Ladens an. Die Drei bedankten sich bei ihm und verbrachten die Zeit, bis zum Abend des nächsten Tages mit schlafen und der Pflege ihrer Waffen.

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Re: [SR Vers3.1] - Abenteuerbericht
« Antwort #2 am: 21.12.2005 | 14:11 »
Tag 4

Der nächste Abend war bereits angebrochen. Die drei Runner verfrachteten Dr. Kanzer auf den Rücksitz seines Ford Americar, mit dem sie ihn zum Forschungsgelände auf der Teichalm bringen wollten. Während Norbert auf dem Rücksitz, neben dem Doc, Platz nahm, setzte sich Bernd auf den Beifahrersitz und Andreas auf den Fahrersitz. Andreas, der ja über implantierte Riggerkontrollen verfügte, steckte sich das Kabel in die Buchse, startete mit einem Gedankenimpuls den Wagen und fuhr los.
Kaum hatten sie die Stadtgrenze von Graz hinter sich gelassen, da entschloss sich Norbert dazu, einen Sturmgeist zu beschwören. Andreas und Bernd witzelten ein wenig und meinten, dass er sich wahrscheinlich wieder schlafen legen wollte, da er nach fast jedem seiner Zaubersprüche bewusstlos zusammengebrochen war. Sie meinten, er leide unter Schlafstörungen und könne eben nur auf diese Weise zu einer handvoll Schlaf kommen. Diese kleinen Sticheleien spornten ihn aber anscheinend an sich anzustrengen, den er schaffte es, einen Stufe vier Sturmgeist zu beschwören, ohne sich mehr als eine leichte Betäubung zuzuziehen.
Als sie kurz vor der Weizklamm waren, fiel Andreas ein Fahrzeug auf, dass ihnen seit sie ihn Gleisdorf von der Autobahn abgefahren waren, folgte. Er teilte seine Entdeckung den anderen mit, woraufhin Norbert, wahrscheinlich angespornt von seinem letzten Erfolg, sofort einen Stufe drei Watcher beschwörte, was ihm auch ohne jeglichen Entzug gelang. Er erteilte dem Watcher sofort den Auftrag, sich die Insassen des  verfolgenden Autos anzusehen und eine viertel Stunde später zu ihm zurückzukehren. Augenblicklich war der Watcher aus ihrem Auto verschwunden.
Nachdem sie die Weizklamm verlassen hatten, bog das andere Auto jedoch ab und verfolgte sie nicht mehr länger.  Der Watcher kehrte nach einer viertel Stunde zurück und teilte Norbert mit, dass in dem anderen Wagen nur eine magisch aktive Person gesessen hatte, mehr konnte er nicht berichten.
Ohne weitere Zwischenfälle schafften sie es auf die Teichalm. Doch als sie noch knapp zwei Kilometer von ihrem eigentlichen Zielort entfernt waren, musste Andreas den Ford stark abbremsen, da ein anderes umgestürztes Fahrzeug, welches sogar noch leicht brannte, die ganze Straße blockierte. Während Andreas den Motor  ihres Fahrzeuges abstellte und sich ausstöpselte, blickten die anderen beiden aus den Fenster und sahen sich die nähere Umgebung ein wenig an, konnten aber nichts verdächtiges entdecken. Norbert gab seinem Watcher einen weiteren Auftrag, indem er ihm befahl, sich das brennende Fahrzeug auf der Straße näher anzusehen. Der Watcher kehrte nach kurzer Zeit zurück und berichtete ihm, dass in dem Fahrzeug zwei verkohlte Leichen sein.
Rasch stiegen alle drei aus dem Ford Americar aus und der Doc kauerte sich auf der Rückbank zusammen. Andreas brachte sich mit seinem leichten Maschinengewehr am Straßenrand in Stellung und sicherte sie in Richtung des brennenden Fahrzeuges ab. Während Norbert neben dem Ford stehen blieb und den Zauber „Panzer“ auf sich selbst zauberte, hatte Andreas seine schwere Pistole gezogen und sicherte die linke Seite ihres Fahrzeuges ab. Und dann geschah es.
Nur das sehr leise knirschendes Geräusch eines Steines auf Asphalt ließ Norbert erkennen, das er in Gefahr war. Als er sich umdrehte, sah er etwas metallisches aufblitzen und ein Schwert auf sich niederfahren. Er schaffte es nicht mehr rechtzeitig dem Schwerthieb seinen Angreifers auszuweichen und nur sein herbeigezauberter Panzer verhinderte das schlimmste. Aber der Schwertstreich des Angreifers fügte ihm dennoch eine mittlere Wunde zu. Bevor die anderen beiden überhaupt reagieren konnten, wurde Bernd von einem Pfeil in die Brust schwer getroffen.
Erst jetzt konnte Andreas reagieren. Er drehte sich um und schoss zwei Kugeln auf Norberts Angreifer ab. Er traf diesen auch so schwer, dass dieser zu Boden stürzte. Sofort feuerte er noch zwei weitere Kugeln ab, welche den gestürzten Angreifer sofort töteten. Das hatte der zweite Angreifer, der Bogenschütze, bemerkt und feuerte einen Pfeil auf Andreas ab. Er traf Andreas in die Schulter und verursachte dadurch eine mittlere Wunde. Norbert befahl jetzt seinem Watcher den Bogenschützen fortwährend zu beleidigen und seinem Sturmgeist befahl er, einen Unfall gegen den Schützen zu bewirken.
Bernd hatte sich in der Zwischenzeit umgedreht und feuerte eine Salve aus seinem leichten Maschinengewehr auf den Bogenschützen ab traf ihn aber leider nicht. Auch die zweite Salve ging ins Leere. Die beiden Geister, die den Schützen stören sollten, hatten mit ihren Aktionen keinen Erfolg. Der Watcher flog um den Angreifer herum und beleidigte diesen andauernd, doch dieser reagierte überhaupt nicht darauf. Auch der Sturmgeist, der versuchte einen Unfall zu verursachen, hatte keinen Erfolg. Der Bogenschütze, der in Bernd die größere Gefahr sah, feuerte einen weiteren Pfeil auf diesen ab, traf jedoch nicht. Nun hatte Andreas den Bogenschützen entdeckt und feuerte hintereinander zwei Schüsse auf diesen ab und traf ihn mit beiden Kugeln, sodass dieser eine schwere Wunde, er war eigentlich kurz davor bewusstlos umzukippen, davontrug.
Während Norbert irgendwie ratlos beim Auto stand, feuerte Bernd eine weitere Salve aus seinem leichten Maschinengewehr ab und diesmal traf der den Bogenschützen. Die Kugeln durchschlugen dessen Panzerweste und töteten ihn sofort.
Nachdem der Kampf vorbei war, machte sich Norbert sofort daran die Leichen der beiden Attentäter zu durchsuchen und fand außer einem Schwert und einem kleinen Dolch noch drei Pfeile. Der Bogen des Schützen war zerschossen worden. Währenddessen hatte Andreas ein Abschleppseil aus dem Ford Americar geholt und an dem noch leicht brennenden Fahrzeug festgemacht. Das andere Ende des Seils befestigte er am Ford. Danach zog er das Unfallauto so von der Straße, dass sie daran vorbei fahren konnten.
Nach ein paar Minuten waren alle drei wieder beim Fahrzeug versammelt, der Doktor kauerte immer noch ängstlich auf dem Rücksitz. Norbert zauberte einen Heilspruch auf alle drei und schaffte es,  die Wunden, die sie davongetragen hatten, ein wenig zu lindern.

Andreas startete per Gedankenimpuls den Motor des Wagens, als es an der Scheibe der Fahrertür klopfte. Mit einem weiteren Gedankenimpuls öffnete Andreas das Fenster und blickte direkt in die Mündung einer Ares Predator. Etwas verwirrt blickten alle drei Runner auf die so plötzlich aufgetauchte Person, die neben dem Wagen stand und sie mit einer Waffe bedrohte. Anhand des Akzentes, mit dem der Neuankömmling sprach, wies darauf hin, das er aus der ADL stammte. Andreas versuchte, und schaffte es auch, die Situation zu beruhigen. Nach einer kurzen Unterredung mit dem Neuankömmling, dessen Namen Johannes war und der anscheinend an Amnesie litt, erfuhren Andreas, Bernd und Norbert, dass er sich nur mehr daran erinnern konnte, in Hamburg gewesen zu sein, und dann hier im Straßengraben aufgewacht war. Johannes bat die drei ihn zum nächsten Flughafen zu fahren und sie willigten ein. Doch da sie vorher noch etwas erledigen mussten, stieg Johannes zu ihnen in das Fahrzeug.
Dann setzte Andreas das Auto in Bewegung und schon nach einer kurzen Wegstrecke verließen sie das Waldstück und erblickten vor ihnen die kleine Forschungsanlage, in der sie den Doc abliefern sollten. Doch als sie sich dem Einfahrtstor näherten, sahen sie, dass es aufgebrochen worden war. Augenscheinlich von dem schweren LKW, der danach gegen die Mauer der Forschungsanlage gekracht und dort zurückgelassen worden war. Andreas hielt den Wagen an und alle vier (Andreas, Bernd, Norbert und Johannes) stiegen aus, der Doc blieb ängstlich im Wagen sitzen.
Während Norbert einen Watcher heraufbeschwor und ihm den Auftrag gab, das Gebäude zu durchsuchen, beratschlagten die anderen, was zu tun sei. Es dauerte nicht lange und der Watcher kam zu Norbert zurück und teilte diesem mit, dass in den ersten drei Etagen alles zerstört worden war und ein paar Leichen herumlagen. In die unteren Etagen hatte er nicht vordringen können, da diese anscheinend mit einer magischen Barriere geschützt seien.
Daher betraten die vier nun, mit gezogenen Waffen, die Forschungsanlage. Ihnen bot sich in den ersten drei Etagen, wie der Watcher bereits berichtet hat, ein Bild der Verwüstung.  Es sah so aus, als ob ein Feuergefecht über alle drei Etagen hinweg geführt worden war. Es kam ihnen aber ein wenig Merkwürdig vor, dass man nur die Leichen der Sicherheitsleute der Forschungsanlage fand, von den Angreifern aber keine. In der dritten Etage stießen sie auf eine verschlossene Tür, die sich nicht so ohne weiteres öffnen ließ. Sie fanden auch drei Überlebende des Gefechts, die jedoch so schlimm zugerichtet waren, dass Andreas ihnen die Gnade erwies, sie von ihrem Leiden zu erlösen, aber erst, nachdem sie den Doc geholt und dieser ihnen mitgeteilt hatte, das die Drei keine Überlebenschance mehr hatten.
Der Doc erzählte ihnen auch, was sich hinter der verschlossenen Tür befand, Ghule, zumindest ein Ghul war hinter dieser Tür in einem Käfig gefangen, als er das letzte mal hier gewesen ist.  Er und sein Team haben Forschungen mit dem MMVV-Virus (Vampirismus) durchgeführt.
Andreas, der während er den Erklärungen des Docs lauschte, auch ein Ohr, für eventuelle Gefahren hatte, hörte aus der Etage über ihnen, wie unter einem schwerem Stiefel, Glas zerbrach. Mit gezogener Waffe lief er zur Treppe, wo er abrupt stehen blieb und dann langsam die breite Treppe in das über ihm liegende Geschoss, hinaufstieg. Der Zwerg Norbert war, nachdem er seine Überraschung überwunden hatte, hinter ihm hergelaufen und stand nun neben Andreas. Da er wieder mal herummeckerte, packte Andreas ihn am Kragen und warf ihn die letzten Stufen hinauf. Wie es der Zufall wollte, landete Norbert auf einer Couch, neben dem zwei uniformierte Personen standen. Die beiden blickten, ob des überraschenden Auftauchen des Zwerges, doch ziemlich verwirrt. Dies verschaffte Andreas die Möglichkeit, den Treppenabsatz zu erreichen. Er sah gerade noch, wie einer seine Waffe auf Norbert richtete und der andere eine Hand an ein Kehlkopfmikrofon legte.
Ohne zu zögern schoss Andreas auf den Mann, der anscheinend gerade einen Funkspruch absetzten wollte, und traf ihn tödlich. Der zweite Mann riss seine Schrotflinte herum und richtete sie nun auf den neu aufgetauchten Gegner. Doch wiederum war Andreas schneller und seine Kugel verletzte den Mann schwer.
In der Zwischenzeit waren auch Bernd und Johannes die Treppen hinaufgeeilt. Sie sahen noch, wie Andreas einen weiteren Schuss abgab und auch den zweiten Uniformierten zu Boden schickte. Doch zu ihrer Überraschung, kamen zwei weitere Uniformierte Angreifer die Treppe aus der 1. Etage heruntergerannt. Einer der beiden gab einen Schuss auf Norbert ab, der immer noch etwas verwirrt auf der Couch saß, verfehlte ihn aber jedoch. Der andere feuerte auf Andreas und auch seine Kugel traf nicht. Die beiden Uniformierten waren bereits auf dem Treppenabsatz angekommen, als einer von ihnen von einer weiteren Kugel von Andreas schwer verwundet wurde. Und kurz darauf knatterte auch schon Bernds leichtes Maschinengewehr und töte den schwer Verwundeten. Bevor Andreas einen weiteren Schuss abgeben konnte, feuerte Johannes auf den letzten Angreifer und traf diesen tödlich. Jetzt endlich hatte sich Norbert gefasst und kletterte von der Couch.
Diesmal hatten die Runner ein verdammt großes Glück gehabt, keiner von ihnen wurde in diesem kurzem Feuergefecht verletzt, aber wiedereinmal war es Andreas, der für sie die Kastanien aus dem Feuer geholt hatte.
Johannes ging zu einer der Leichen und nahm des Kehlkopfmikrofon an sich. Er legte es sich um und lauschte, doch kein Funkspruch kam über den Äther.  Daher ging er und die anderen wieder in die dritte Etage hinab und gesellte sich zum Doc. Während sie darüber nachdachten, ob sie die verschlossene Tür öffnen sollten oder nicht, spitzte Johannes die Ohren.
Im Kopfhörer  des erbeuteten Funkgerätes, knackte es und dann hörte er einen mit befehlsgewohnter Stimme gegebene Befehl : „Baker Team, überprüft nochmals die Rückseite! Over!“
Er teilte dies sofort den anderen mit und schon brach Hektik aus. Was sollten sie jetzt machen? Da hatte Andreas den Einfall , dass sie sich alle unter der Treppe im dunkelsten Winkel verstecken und abwarten sollte, was da wohl kommen könnte. Es dauerte nicht lange und die vier und auch der Doc befanden sich in den Schatten unter der Treppe.


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Re: [SR Vers3.1] - Abenteuerbericht
« Antwort #3 am: 21.12.2005 | 14:11 »
Dort verharrten sie einige Minuten lang, doch es passierte nichts. Dann überwand Norbert seinen inneren Schweinehund, robbte unter der Treppe hervor und nachdem er sich erhoben hatte, wechselte er auf Astralsicht. Bis auf die vier unter der Treppe, sah er jedoch nichts Lebendes. Daher machte er sich auf und durchsuchte noch einmal rasch die oberen beiden Stockwerke, in denen er jedoch wiederum niemanden fand. Als er wieder im dritten Untergeschoss war, hatten die anderen auch bereits ihr Versteck unter der Treppe verlassen. Norbert traf die anderen vor der verschlossenen, mit einem Zahlkombinationsschloss, wo sie alle überlegten, ob sie dir Tür öffnen sollten oder nicht. Der Doc hatte ihnen ja berichtet, dass sich hinter der Tür zumindest ein Ghul befände, aber es könnten auch zwei sein, da die Wissenschaftler hinter dieser verschlossenen Tür zwei Käfige für Ghule hatten. Er erklärte den Runner auch, wie die Räumlichkeiten dahinter ungefähr aufgebaut waren. Des weiteren erfuhren die vier auch, dass sich hinter dem Labor ein Fluchttunnel befand, der nach ein paar Kilometern in einem abgelegenen Wald wieder an die Oberfläche führte, und dass sich mit ziemlicher Sicherheit ein Fahrzeug in dem Tunnel stand.
Da sie ein wenig Angst vor den Ghulen, die möglicherweise hinter der verschlossenen Tür lauerten, überlegten sie ihre Vorgehensweise sehr genau. Andreas brachte den Vorschlag, einfach die Tür zu öffnen, den Zwerg (Norbert) zu packen, die Sicherheitsstifte an dessen Grantaten zu ziehen und dann denn Zwerg mit den scharfen Granaten im Gepäck durch die Tür zu werfen. Doch Norbert weigerte sich standhaft, da ein solches Vorgehen (Zwergenwerfen) mit ziemlicher Sicherheit kein zweites Mal funktionieren würde. Statt dessen schlug er vor eine Barrikade aus den Tischen, auf denen die Leichen der Orks lagen, vor der Tür zu errichten und dahinter in Stellung zu gehen. Andreas sollte die Tür öffnen und falls tatsächlich Ghule dahinter lauerten, würden sie aus allen Rohren das Feuer eröffnen.
Während die Barrikade errichtet wurde, knackte es in dem Funkgerät, das Johannes erbeutet hatte und er hörte, wie dem Baker-Team befohlen wurde in das Gebäude vorzudringen, aber es sollte in der ersten Etage warten, bis das Omega-Team bei ihnen eingetroffen war. Johannes teilte dies seinen Kameraden mit und nun arbeiteten sie noch schneller um die Barrikade fertigzustellen. Andreas erfuhr vom Doc die Kombination für das Schloss und gab diese ein, während die anderen sich hinter der Barrikade verschanzten.
Als sich die Tür öffnete kamen, zur Erleichterung aller, keine Ghule herausgestürmt. Die Runner blickten auf eine kahle Mauer, die ein paar Einschusslöcher aufwies. Sie warteten noch ein paar Augeblicke ob da vielleicht nicht doch noch etwas passieren würde, doch als sich nichts rührte, kamen sie hinter der Barrikade hervor und betraten einen breiten Gang, der hinter der nun geöffneten Tür lag. Andreas, Johannes und der Doc blieben noch bei der Barrikade stehen, während Bernd und Norbert weitergingen. Die Wände des Ganges, dem sie folgten, wiesen einige Einschusslöcher auf, ansonsten waren sie so kahl und schmucklos, wie die Gänge eines Krankenhauses. Die beiden näherten sich einer zweiflügeligen Tür, von der nur mehr ein Flügel gerade noch in den Angeln hing, vom zweiten Flügel war nichts mehr zu sehen.
Während Bernd sich langsam der Tür näherte und dann mit dem Rücken an der Wand neben der Tür stehen blieb, ging Norbert unbekümmert an der zerstörten Tür vorbei. Da krachte plötzlich ein Schuss und eine Kugel fügte Norbert eine mittlere Wunde zu. Daraufhin warf sich Norbert sofort in Deckung, rief dabei aber noch: „Hey, warum schießt ihr?“ Dann lag er neben der Tür an die Wand gepresst und hoffte, von drinnen nicht gesehen werden zu können. Als Johannes und Andreas den Schuss hörten, liefen sie los, jedoch in die andere Richtung, die Norbert und Bernd eingeschlagen hatten, da der Gang um einen in der Mitte gelangen Raum herum führte.
Norbert, er hatte keine Antwort auf seine Frage erhalten und war daher doch etwas nervös, nahm zwei seiner Granaten und warf beide durch die Tür in den dahinterliegenden Raum. Kurz darauf donnerten zwei laute Explosionen und der Boden erbebte leicht. Sofort nach den Explosionen rannte Andreas von der gegenüberliegenden Seite in den Raum und sprang über eine niedrige Barrikade. Das Adrenalin in seinem Blut machte es ihm möglich, die Situation rasch zu erfassen. Er sah drei Männer auf dem Boden liegen, wobei einer von ihnen mit ziemlicher Sicherheit bereits tot war, da sich unter dessen Kopf eine Blutlache bildete. Ein weiterer war bewusstlos, aber schwer verletzt, und der Dritte kroch mit schmerzverzerrtem Gesicht über den Boden. Die drei Männer trugen die Uniform der Sicherheitsfirma dieser Forschungsanlage, aber dies entging Andreas anscheinend. Mit wenigen Schritten war Andreas neben diesem Mann und schlug ihm die Faust ins Gesicht, sodass dieser bewusstlos zusammenbrach.
Ein paar Augenblicke später kamen auch die anderen herein. Norbert sprach, nachdem er gesehen hatte, welche Uniform sie trugen, sofort zwei Heilzauber auf die beiden noch lebenden Sicherheitsleute, damit ihre schlimmsten Schmerzen ein wenig gemildert wurden. Er und der Doch verbanden danach die Wunden der beiden.
Wiederum hörte Johannes über das Funkgerät einen Befehl, der an das Baker-Team gegeben wurde.  Durch den Funkspruch erfuhr Johannes, dass das Omega-Team in fünf Minuten mit dem Baker-Team nochmals die Forschungsanlage stürmen würde. Er teilte dies seinen Kameraden mit und lief danach zurück zu der Sicherheitstür, durch die sie vor wenigen Minuten gekommen waren. Mit einem gezieltem Schuss zerstörte er das Tastaturfeld auf der anderen Seite, woraufhin sich die Tür schloss. Danach kehrte er zu den anderen zurück, die bereits die beiden Sicherheitsleute zu dem Fluchttunnel geschafft hatten und in einen dort parkenden Ford-Canada-Bison gesetzt hatten. Bevor sie jedoch losfuhren, lief Norbert nochmals zurück und holte aus dem WC ein paar Rollen Klopapier, da dies in seinem Verschlag ausgegangen war.
Andreas, der mit dem Auto über seine Riggerkontrollen verbunden war, und Bernd saßen vorne, die anderen hatten sich auf die hinteren Sitze verteilt. Während sie losfuhren, checkte Andreas über den Bordcomputer noch den verlauf der Strecke, der gespeichert war. Sie hatten etwa die Hälfte des Tunnels zurückgelegt, als Andreas vom Bordcomputer eine Kollisionswarnung erhielt. Die Sensoren des Fahrzeuges hatten ein mit hoher Geschwindigkeit entgegenkommendes Fahrzeug geortet. Trotzdem verringerte Andreas nicht die Geschwindigkeit ihres Fahrzeuges.
Nachdem Andreas die anderen auf des andere Fahrzeug aufmerksam gemacht hatte, lehnte sich Norbert in seinem Sitz zurück und wechselte in den Astralraum. Er projezierte seinen Geist zum entgegenkommenden Fahrzeug und schaute sich die Insassen genauer an. Er konnte acht schwer bewaffnete Männer im Fahrzeug zählen, wobei einer davon magisch aktiv war. Als der den Magier entdeckte, wollte Norbert sich wieder in seinen Körper zurückziehen. Doch der gegnerische Magier hatte ihn bereits entdeckt und schleuderte einen Manablitz auf ihn. Dieser Zauber verletzte Norbert tödlich. Sein Geist schaffte es noch, in seinen Körper zurückzukehren und Norbert stöhnte auf vor Schmerz. Aus seiner Nase und seinen Ohren floss langsam Blut hervor. Andreas hatte in der Zwischenzeit die Steuerung für das schwere Maschinengewehr gefunden, das im Ford-Canada-Bison installiert war und richtete den Lauf auf das entgegenkommende Fahrzeug. Bernd hatte sich aus dem Seitenfenster gelehnt und zielte mit seinem leichtem MG auf das Fahrzeug der anderen.
Die beiden Fahrzeuge waren noch knapp 75 Meter voneinander entfernt und näherten sich mit annähernd 120 Stundenkilometern, als Andreas aus dem schweren Maschinengewehr eine Salve abfeuerte. Fast auf die Sekunde genau feuerte auch Bernd einen Feuerstoß aus seinem MG ab, aber die Kugeln prallten einfach von der Panzerung des gegnerischen Fahrzeuges ab. Die Salve, die Andreas mit dem schwerem MG abgefeuert hatte, durchschlug die Panzerung des anderen Fahrzeuges und dessen Motor explodierte, wodurch sein Lenker das Fahrzeug nicht mehr unter Kontrolle halten konnte.
Andreas hatte, während er das schwere MG ausrichtete eine Granate von Norbert genommen und hielt diese nun aus dem Fenster. Da er es nicht mehr schaffen konnte, ihr Fahrzeug an dem schlingernden gegnerischen Fahrzeug einigermaßen heil vorbeizufahren, ließ er die Granate fallen. Er hoffte dadurch, dass ihr Fahrzeug, dort wo die Granate explodierte, angehoben wurde und er mit den Reifen an der Tunnelwand weiterfahren konnte um so dem anderen Fahrzeug auszuweichen. Doch das Ganze ging gründlich schief. Die Granate explodierte zwar wie gewollt und ihr Fahrzeug wurde seitlich angehoben, doch Andreas konnte es nicht mehr unter Kontrolle halten.
Die beiden Fahrzeuge krachten mit annähernd 100 Stundenkilometern ineinander. Und zu allem Übel explodierte auch noch die Munition und die Granaten, welche sich im Fahrzeug der Runner und im anderen Fahrzeug befanden. Es gab unzählige Explosionen und beide Fahrzeuge und deren Insassen vergingen in einem gleißenden Feuerball.
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