Umfrage

Rollenspiel: Nur etwas für die kreative Elite? Was denkst du?

Aber Hallo! Natürlich, soll der Pöbel sich anderen Zeitvertreib suchen.
7 (6.9%)
Ein gewisses Maß ist schon nötig und das hat nicht jeder
30 (29.4%)
Vielleicht nicht unbedingt Kreativität, aber Vorstellungskraft
24 (23.5%)
Jeder könnte aber nicht jeder will
38 (37.3%)
Rollenspiel? Was soll das sein?
1 (1%)
Diverses anderes
2 (2%)

Stimmen insgesamt: 72

Autor Thema: Rollenspiel: Nur etwas für die kreative Elite?  (Gelesen 18332 mal)

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Offline Smendrik

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Re: Rollenspiel: Nur etwas für die kreative Elite?
« Antwort #25 am: 26.12.2005 | 03:00 »
Ich schließ mich Boba an und hab für Nr. 2 gestimmt.

Es gibt einfach Leute die nicht fähig sind zu spielen. Ich hab mich damit abgefunden. Ob sie nicht wollen oder wirklich nicht können: Ich weiß es nicht...

Wenn von jemanden über fünf Sessions keine einziger Vorschlag zur (Ingame-)Problembewältigung kommt und einfach nur da sitzt damit der Stuhl nicht kalt bleibt frag ich mich was er/sie hier verloren hat.

Es gibt einfach Leute die SIND unkreativ. Hab das leider schon viel zu oft erlebt und wie will man eine Spiel das rein auf Imagination aufbaut spielen ohne eine Mindestmass an Kreativität??

Rollenspielen ist nun mal kein Spiel wo es reicht dass man ein paar Würfel rollt und prinzipiell halt ich (die meisten) Rollenspieler für ein wenig kreativer als die Durchschnittsmenschen, was nicht bedeuten soll ich würd sie zur kreativen Elite zählen.

Was nützt alle Magie der Welt, wenn man damit nicht mal ein Einhorn retten kann?

Sleep is like the unicorn - it is rumored to exist, but I doubt I will see any

MadMalik

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Re: Rollenspiel: Nur etwas für die kreative Elite?
« Antwort #26 am: 26.12.2005 | 04:15 »
Ähm,... aber gehört besagter Spieler, der 5 Sitzungen ohne Interaktion auskommt, nicht auch zur Gruppe der Rollenspieler, wie unfähig er darin auch sein mag ? Oder gehen wir nun selektiv vor, und lassen als Beispiele nur zu, was auch dem "Standard" des "Guten Rollenspielers" gerecht wird ? Denn gerade solche Beispiele sind es ja, welche Einige hier zur Aussage bringen, dass Rollenspieler nunmal nur der Schnitt durch die Masse sind. Und Vorstellungsvermögen ist zwar eine Grundlage, aber noch lange kein Garant für Kreativität. Es ist ein Hobby, ein Hobby welches manchmal Grundkenntnisse im Lesen/Schreiben und Rechnen vorraussetzt. Und welches zwar großes Potential hat, was Kreativität angeht, welches allerdings nicht automatisch auch genutzt wird.

Offline Enkidi Li Halan (N.A.)

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Re: Rollenspiel: Nur etwas für die kreative Elite?
« Antwort #27 am: 26.12.2005 | 09:47 »
Naja, ich denke, dass dies von vielen Faktoren abhängt. Zum einen gibt es wesentliche Unterschiede zwischen den Spielstilen (schließlich brauch man nicht viel Kreativität um sich würfelnd durch Monster hindurch zukämpfen) und dann kann es auch vom Setting abhängig sein.
Ich kenne z.B. Leute, die keinerlei Sinn für Fantasy haben und nichts von phantastischen Themen abgewinnen können. Sie hätten sicher Probleme bei solchen Rollenspielwelten, was eventuell als unkreativ angesehen werden kann - bei RPGs, die sich aber auf realen Sachen aufbauen, eher weniger.

Insgesamt bin ich der Meinung, dass nicht überdurchschnittlich viel Kreativität zum Rollenspiel dazugehört.
Dem stimme ich voll zu. Für mich ist nicht die Kreativität eine Hauptvorraussetzung für Rollenspiel, sondern Vorstellungskraft. Und der Wille, sich in eine imaginäre Situation hineinzudenken, in der soziale Interaktion von Nöten ist. Rollenspiel als solches ist nämlich zunächst mal völig unabhängig von einem System oder Setting. Wie Aeron es bereits geschrieben hat, kenne auch ich viele Leute, die mit Fantasy-Sytemen gar nix anfangen könnten, denen ich aber in hohem Maße zutrauen würde, sich in einem an der Realität angelehnten Setting zurecht zu finden.
Ich erinnere mich ebenfalls an unseren Psychologie-Grundkurs in der Schule, in dem wir oft Rollenspiel betrieben haben- halt nicht im Sinne von "Ich spiele jetzt einen Magier in der verzauberten Welt XYZ" sondern "Ich bin Otto Normalbürger in der Situation XYZ, die mich zu folgender Handlungsweise veranlasst". Mitschüler, die Fantasy-RPGs oder das, was wir im allgemeinen als "Rollenspiel, RPG" völlig ablehnten, haben in diesen Situationen genauso engagiert und kreativ mitgemacht, wie ich es mir von idealen Rollenspielern wünschen würde. Sie demonstrierten eine hohe Vorstellungskraft, waren aber unter keinen Umständen bereit, diese für "diesen Fantasy-ScienceFiction-Kram" einzusetzen.

Auf der anderen Seite kenne ich auch Rollenspieler, die ich für nicht sonderlich kreativ halte und die eine meiner Meinung nach durchschnittliche Vorstellungskraft besitzen. Dennoch spielen sie engagiert und mit Begeisterung Rollenspiele. Hier steht dann eben auch die Fähigkeit im Vodergrund, sich auf eine Spielwelt/ein Setting einzulassen und diese zu erleben.

Offline Six

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Re: Rollenspiel: Nur etwas für die kreative Elite?
« Antwort #28 am: 26.12.2005 | 11:53 »
Hui, ich sag´s mal ganz provokant: Rollenspiel, nur etwas für die kreative Elite? - Leider nein.
Guess what.

Offline Lord Verminaard

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Re: Rollenspiel: Nur etwas für die kreative Elite?
« Antwort #29 am: 26.12.2005 | 11:54 »
Ich war immer einer von denen, die behauptet haben, Rollenspiel sei und bleibe ein Nischenhobby, weil es einfachn nicht für jeden geeignet ist. Und dabei bleibe ich auch. Wenn du wahllos jemanden auf der Straße abgreifst und in eine Rollenspielrunde verfrachtest, wird er wahrscheinlich keinen Spaß haben.

Ob das mit Kreativität zu tun hat? Vielleicht. Vorstellungskraft? Sicher. Aber vor allem hat es was mit der Bereitschaft zu tun, sich auf eine fiktive Realität einzulassen und viel Zeit und Energie in eine solche Aktivität zu investieren. Es gehört die Fähigkeit dazu, anderen soweit zu vertrauen, dass man riskiert, sich mit Schauspiel-ähnlichen Einlagen vor ihnen zu blamieren. (Okay, man kann Rollenspiel auch völlig ohne Charakterdarstellung spielen, aber das ist doch eher der Ausnahmefall, würde ich mal behaupten.)

Ob man das jetzt als "nicht können" oder als "nicht wollen" definiert, ist wohl Geschmackssache. Für mich ist es ein "nicht können".

Natürlich gibt es das Phänomen "Casual Gamer". Aber ich kenne Leute, die sich selbst dazu nicht eignen würden. Im Übrigen sind die Leute dann halt wirklich nur Mitläufer. Wenn du fünf solche Leute an einen Tisch setzt, kommt kein Rollenspiel zustande. Das ist doch der Punkt.
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Helron

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Re: Rollenspiel: Nur etwas für die kreative Elite?
« Antwort #30 am: 26.12.2005 | 11:59 »
Grundsätzlich mag ich mich dem Vorredner Bastelelf anschließen.

Rollenspieler halte ich sicher nicht für die kreative Elite. Grade Elite trifft bestimmt nicht zu, pauschal über den Durchschnitt  gesehen, meine ich das. Natürlich wird es auch unter den Rollenspielern ganz außergewöhnlich kreative Leute geben, keine Frage. Aber auch genügend Spieler, die dieses Lob ganz und gar nicht verdienen.
Die meisten sind wohl (meiner Erfahrung und Einschätzung nach) einfach normale Leute, die sich einem Spielsystem, einem Genre halt hingezogen fühlen wie ein anderer gerne Kampfsport - Filme schaut und sich diesem Spiel einfach mit Begeisterung widmen. Ich glaube, die Begeisterung und das sich mit dieser Welt beschäftigen erweckt gegenüber anderen einfach nur den Eindruck gar so gesteigerter Kreativität, weil sich das ein Aussenstehender vermutlich sonst nicht anders vorstellen kann - weil er es nicht kennt.  

Rollenspiel kann, wie schon gesagt wurde, auf verschiedene Arten betrieben werden, und zudem bieten sich schon diverse Systeme an, die ebenfalls unterschiedliche Anforderungen an Kreativität, Spontanität, Intelligenz und Vorstellungsvermögen der Spieler stellen. Da findet sicher jeder sein System, indem er sich mit seinen persönlichen Fähigkeiten wohlfühlt und reinpasst.
Wie es aber auch verschiedene Charaktere/Helden gibt, gibt es auch verschiedene Spieler, die unterschiedliche Spielweisen an den Tag legen und unterschiedliche Fähigkeiten. Ich finde, genau das macht den Rollenspiel-Abend so faszinierend! Das agieren in der Gruppe mit unterschiedlichen Typen.

Meine Meinung ist, die Mindestanforderung an Kreativität gibt es, denn man sollte sich ja wohl wenigstens im Groben die Spielwelt und die Menschen/Charaktere darin vorstellen können, doch diese Mindestanforderung erfüllen sicher viele Leute, da muss man nicht herausragend sein. Es wird auch Leute geben, kenne selbst welche, die das nicht erfüllen, naja.. jeder kann eben nicht alles was er gerne machen würde, versuchen kann man's ja trotzdem allemal.

Wichtig ist glaub ich dran nur, dass man eine Runde findet, in der niemand allzu krass herausragt, egal in welche Richtung, dann wirds Spass machen und jeder hat sicher Stellen am Spielabend, die ihm besser liegen und schlechter liegen, wo er mehr oder weniger agieren und sich reinleben wird. Das das irgendwie in Zusammenhang steht mit eltiärer Kreativität würd ich daher einfach mal nicht so sagen.

Offline Maarzan

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Re: Rollenspiel: Nur etwas für die kreative Elite?
« Antwort #31 am: 26.12.2005 | 16:43 »
Um an einem Rollenspiel teilzunehmen brauchen die meisten wohl eher Anschub im Willen als am Können. Das macht einen noch nicht zur (Bildungs-?)Elite. 

Was auf der anderen Seite zu betrachten wäre sind die Nebeneffekte der meisten Rollenspielbetätigungen (nicht einmal des Rollenspielvorgangs selbst, der ja sehr vielfältig ist und unterschiedliche Anforderungen anspricht)

Nicht beiläufige Beteiligung an einer Rollenspielrunde fordert und fördert zahlreiche Qualifikationen.
Zunächst einmal ist man typischerweise gezwungen zu lesen und Regeln aufzunehmen und anzuwenden. Möglicherweise sogar in einer fremden Sprache. Dann ist man gezwungen sich in einer Gruppe zu arrangieren und eine Übereinkunft zu finden, welche das Spiel am Leben erhält (Gruppenvertrag)
Die meisten Rollenspiele erfordern auch das Bedienen von Modellen/Anstraktionen bzw. den Umgang mit Formeln und Zahlen.
Dazu kommt Schulung der kommunikativen Fähigkeiten auf welchem Niveau auch immer.

Im Spiel selbst sind Situationen zu verbildlichen, zu analysieren und zu behandeln, vorzugsweise unter EInbeziehung von Fähigkeiten und Interessen verschiedener Personen.

Dazu kommt noch das dies ein recht zeitintensives Hobby ist und nicht unbedingt ohne gewisse Durststrecken oder Frustrationserlebnisse. Entsprechend gehört eine gewisse Menge Disziplin dazu ein solches Spiel am Laufen zuhalten.

Daneben hat das Rollenspiel einen Aufforderungscharakter sich mit verschiedenen Dinge daneben zu befassen, seien es Hintergrundsrechergen, eigene kreative Betätigung (Abenteuer, Regelwerke oder Geschichten schreiben, malen ...) oder auch der Aneignung weiterer Techniken (Programmierung etc. ).

Das macht einen nicht zum Genie, aber im Vergleich zu manchen anderen Zeitgenossen ist man einer Menge Anreizen und Training ausgesetzt, welche sich dann eben auch bemerkbar machen (sollten).

(Nicht, das "moderne" Rollenspiele das nicht zu korrigieren versuchen )
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Minne

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Re: Rollenspiel: Nur etwas für die kreative Elite?
« Antwort #32 am: 26.12.2005 | 16:52 »
kreative elite *rofl*
Sorry, wenn ich mir die durchschnittlichen pubertierenden, fünfzehnjährigen dsa oder dnd freaks anschaue, dann ist da von kreativer elite eigentlich nichts zu spüren ;)

Rollenspiel ist auch nur ein hobby und nicht mal das beste.

Offline Jiriki

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Re: Rollenspiel: Nur etwas für die kreative Elite?
« Antwort #33 am: 26.12.2005 | 17:17 »
Ich frag mich warum man sowas so gerne aufs Alter schiebt ::)

Teclador

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Re: Rollenspiel: Nur etwas für die kreative Elite?
« Antwort #34 am: 26.12.2005 | 17:19 »
Natürlich gibt es das Phänomen "Casual Gamer". Aber ich kenne Leute, die sich selbst dazu nicht eignen würden. Im Übrigen sind die Leute dann halt wirklich nur Mitläufer. Wenn du fünf solche Leute an einen Tisch setzt, kommt kein Rollenspiel zustande. Das ist doch der Punkt.

Nun ich muss sagen, dass ich bei meinen Negativ-Beispielen eigentlich nicht an Casual Gamer dachte.

Mir gings eigentlich eher um die Leute die regelmäßig und seit Jahren Rollenspiel betreiben und trotzdem ein sehr armseliges Bild abgeben.
Ich meine so Leute bei denen jeder Charakter eine Variation des Wandering Orphan Tank ist, die jede Spielsitzung durch ihr egoistisches Verhalten am Spieltisch versauen, die beleidigt sind sobald ihr Charakter nicht ruled, die Inplay Fehlschläge mit Outplay Lästerei und Gezicke beantworten, die den SL mit vollen Wassergläsern bewerfen weil sie sich angegriffen fühlen, deren Charaktere "Marduk" heißen und denen ich verdammt nochmal immer wieder gerne eins auf die Fresse hauen will.
« Letzte Änderung: 26.12.2005 | 17:50 von Teclador »

Offline AlexW

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Re: Rollenspiel: Nur etwas für die kreative Elite?
« Antwort #35 am: 26.12.2005 | 17:25 »
kreative elite *rofl*
Sorry, wenn ich mir die durchschnittlichen pubertierenden, fünfzehnjährigen dsa oder dnd freaks anschaue, dann ist da von kreativer elite eigentlich nichts zu spüren ;)

Rollenspiel ist auch nur ein hobby und nicht mal das beste.

Naja, DSA ist eine Einstiegsdroge. Außerdem muss ich sagen, hatte ich großartige Runden mit 15, auch DSA, meine Spieler waren teilweise sogar jünger. Ich habe mit Begeisterung 1-to-1s gespielt. Hatte mit DSA-Kanon nichts zu tun (hab einfach meine eigene Welt "drangebaut", dann paßte das). Aber, ja D&D ist übel - das Übelste meine alte D&D-Runde, in die ich vor lauter Einsamkeit eingetreten bin. Eine Truppe zwuischen 30 und 35, alle seit 20 Jahren Gamer, und spielen Fantasy als wär`s Warhammer 40K.

Dann lieber gar nicht spielen.

Ja, es gibt unglaubliche Freaks im Rollenspiel, ja, es gibt die "Hau drauf und Schluss"-Fraktion, und die Pubertierenden, die nervös kichern, wenn man sie mal "anspielt". Im groben und ganzen sind mir Rollenspieler aber lieber als Normalmenschen, denn mit denen kann ich wenigstens Small Talk betreiben, ohne auf Mode oder Weltpolitik als Themen ausweichen zu müssen.


@Teclador

Das ist die Sorte, die es als Weltflucht betreibt, weil sie "im realen Leben" nichts auf die Reihe bekommen. Habe ich ne Menge kennengelernt, darunter auch dier Kids sehr ericher Eltern, die schlicht niemals einen Job annehmen müssen, weil die Kohle für immer reicht. Einige begnadete Spieler dabei, keine Frage, aber doch ziemlich traurige (und sehr von sich überzeugte Gestalten). Aber genau die Sorte gibt es auch im realen Leben.

Zitat
Ich meine so Leute bei denen jeder Charakter eine Variation des Wandering Orphan Tank ist, die jede Spielsitzung durch ihr egositisches Verhalten am Spieltisch versauen, die beleidigt sind sobald ihr Charakter nicht ruled, die Inplay Fehlschläge mit Outplay Lästerei und Gezicke beantworten, die den SL mit vollen Wassergläsern bewerfen weil sie sich angegriffen fühlen, deren Charaktere "Marduk" heißen und denen ich verdammt nochmal immer wieder gerne eins auf die Fresse hauen will.

Mit der Sorte spiele ich nicht - bzw spiele ich einmal. Ich hab "Regeln" am Tisch, und dazu gehört vor allem Disziplin und Vertrauen. Bei solchem Fehlverhalten und Gezicke wird ein ernstes Wort gesprochen, und wenn das nicht hilft, wird der Spieler vor die Tür gesetzt. Oft hängt das mit schlechten Manieren, Neurosen oder einem schlechten, inkonsequeten (sagen wir mal "zu weichen") Spielleiter zusammen, der solche Marotten hat einreissen lassen. Einige solcher Spieler habe ich wieder hingekriegt, andere aufgegeben. Ist ein bioßchen wie jemand, der dir nen PS2-Kontroller über die Rübe haut. Mit dem spielt man halt nicht mehr.

Und - Kopf hoch. Ich fühle deinen Schmerz, ehrlich.
« Letzte Änderung: 26.12.2005 | 17:32 von AlexW »

Raven

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Re: Rollenspiel: Nur etwas für die kreative Elite?
« Antwort #36 am: 26.12.2005 | 17:27 »
Rollenspiel ist ein Hobby für die kreative Elite.
Rollenspiel ist nur etwas für die kreative Elite?

Meiner bescheidenen Meinung nach, trifft der erste Satz voll zu. Auch wenn es anmaßend ist, sich als Elite zu bezeichnen, ist das Rollenspiel an und für sich ein Hobby, welches sich auf geistig hochtrabendem Niveau bewegen mag wie kann und einen flexiblen Geist erfodert, der nun mal nicht bei jedem so ausgeprägt beziehungsweise vorhanden ist. Nun aber zu sagen, dass ausschließlich eine kreative Elite zum Rollenspiel in der Lage sei(Oder meinethalben auch zum "guten Rollenspiel"), ist mehr als anmaßend, da es sich immernoch um ein differenzierbares Hobby handelt, bei dem sowohl geistige Höhenflüge als auch Bruch- oder Bauchlandung auftreten können. Ich denke also, Rollenspiel kann von allen Schichten und durchweg von jedem gespielt werden, der nötiges Interesse zeigt; Die vorhandene Kreativität, also das Potential, zeigt aber letzten Endes, auf was die Sache hinausläuft. Der Spaß ist das wichtigste, nicht die geistige Höhe am Tisch.

Übrigens: Niveau sieht nur von unten wie Arroganz aus ;D

Offline Jiriki

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Re: Rollenspiel: Nur etwas für die kreative Elite?
« Antwort #37 am: 26.12.2005 | 17:28 »
Zitat
Ja, es gibt unglaubliche Freaks im Rollenspiel, ja, es gibt die "Hau drauf und Schluss"-Fraktion, und die Pubertierenden, die nervös kichern, wenn man sie mal "anspielt". Im groben und ganzen sind mir Rollenspieler aber lieber als Normalmenschen, denn mit denen kann ich wenigstens Small Talk betreiben, ohne auf Mode oder Weltpolitik als Themen ausweichen zu müssen.

Ich denke mal das kannst du mit jedem, mit dem du ein Hobby gemein hast ;)

Zitat
Naja, DSA ist eine Einstiegsdroge. Außerdem muss ich sagen, hatte ich großartige Runden mit 15, auch DSA, meine Spieler waren teilweise sogar jünger. Ich habe mit Begeisterung 1-to-1s gespielt. Hatte mit DSA-Kanon nichts zu tun (hab einfach meine eigene Welt "drangebaut", dann paßte das). Aber, ja D&D ist übel - das Übelste meine alte D&D-Runde, in die ich vor lauter Einsamkeit eingetreten bin. Eine Truppe zwuischen 30 und 35, alle seit 20 Jahren Gamer, und spielen Fantasy als wär`s Warhammer 40K.

Das liegt dann aber nicht an DSA und/oder D&D sondern einfach daran wie man "rollenspielt".

Offline Minne

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Re: Rollenspiel: Nur etwas für die kreative Elite?
« Antwort #38 am: 26.12.2005 | 17:39 »
Ich bezog mich auch nicht auf das alter sondern auf den reifegrad, meine formulierung war da wohl etwas missverständlich, da ich mehr oder weniger automatisch und aus erfahrung davon ausgegangen bin, dass es durchaus auch viele fünfzehnjähige gibt, mit denen man gut spielen kann.(Und oftmals sogar micht nichtrollenspielern in dem alter besser, als mit solchen, die sich selbst als rollenspieler bezeichnen!) Ich wollte vielmehr einen bestimmten typus von rollenspieler charakterisieren, der oftmals auch jahrzehnte später noch kein stück reifer geworden ist, gebetsmühlenartig die spellist ihres jeweiligen systems runterrattert, festgfahrene vorstellungen hat wie "questen" auszusehen haben, für die abwandlungen der welt ein gräul sind und kein interessanteres gesprächsthema haben als irgendwelche effektivitätskombinationen ihrer chars. Wo das "kreativ" oder "elite" sein soll...
« Letzte Änderung: 26.12.2005 | 17:41 von Minneyar »

Offline AlexW

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Re: Rollenspiel: Nur etwas für die kreative Elite?
« Antwort #39 am: 26.12.2005 | 17:40 »
Ich denke mal das kannst du mit jedem, mit dem du ein Hobby gemein hast ;)

Das liegt dann aber nicht an DSA und/oder D&D sondern einfach daran wie man "rollenspielt".

Naja, neben dem Schreiben, Geschichte, Kino und Rollenspiel bleibt nicht mehr schrecklich viel Zeit für andere Hobbies. Bei Mode, Kosmetik oder Seifenopern sehe ich extrem alt aus.  :korvin:

D&D zieht solche Spieler aber an. Da wird stundenland darüber diskutiert, ob man besser Artefakt 1 anwendet, weil das gibt +2 auf Tumbling, oder besser Artefakt 2, weil das gibt +1 auf Dexterity, weil dann bekommt man einen +x Modifikator auf Sülz, und damit könnte man gerade SpezialfähigkeitKnarx von Aufwärmbösewicht Z, dem Dominator von Seelenloser Klischeerollenspielwelt Z "countern". Und wenn jeder Pieselkampf immer gleich 5 Stunden dauert, man aber nur 5,5 Stunden pro Woche zum Rollenspiel hat, und genau weiß, man trifft diese EXP-Quellen nur, weil der Spielleiter ne 70 auf der Encounter-Tabelle gewürfelt hat ... das ist bitter. Sehr, sehr bitter.

Ich sage nicht, dass D&D ein böses System ist, ich sage nur, daß 99% aller D&D-Sitzungen, die ich persönlich erlebt habe, in anal-retentives Schlachten und Wett-Blättern degeneriert ist. Dabei ließe sich mit dem System so viel Cooles machen, wenn man den überflüssigen Kram rausnimmt. Aber ich will nicht, um es nach meiner Vorstellung spielen zu wollen, ein eigenes Compendium verfassen, in dem es lange Listen von den Zaubern und Artefakten gibt, die ich nicht erlaube, und damit die Spieler "Rechtssicherheit" haben und wissen, welche Regeln zur Anwendung kommen. Zuviel Arbeit.

Ja, da spricht der Leidensdruck. Sorry für Hijacking.

Edit: Ich kann "Hijacking" richtig schreiben...
« Letzte Änderung: 26.12.2005 | 17:45 von AlexW »

Teclador

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Re: Rollenspiel: Nur etwas für die kreative Elite?
« Antwort #40 am: 26.12.2005 | 17:48 »
@AlexW: Hehe keine Sorge ich leide nicht... nicht mehr.  ;)

Ich hatte früher leider viel zu oft mit diesen Gestalten zu tun und sie haben mir mein Hobby das ein oder andere mal versaut. Aber das ist jetzt zum Glück vorbei. Ich bin mittlerweile gut genug um die schlimmen Fälle zu erkennen und nen großen Bogen drum zu machen und sollte ich doch mal daneben liegen bleibts eben bei einer einzigen Sitzung wie du so schön sagst.

Zum Thema Weltflucht und den anderen Marotten stimme ich dir hundertprozent zu.

Naja mich ärgerts irgendwie immer so ein bisschen wenn ich mal wieder mit solchen Leuten zusammenstoße. Deshalb mein letzter Post.

Wobei sie natürlich auch ein optimales Ziel für Hohn und Spott sind! ;)


MadMalik

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Re: Rollenspiel: Nur etwas für die kreative Elite?
« Antwort #41 am: 26.12.2005 | 17:50 »
Teclador will nich mehr mit mir spielen. *snief*

Offline AlexW

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Re: Rollenspiel: Nur etwas für die kreative Elite?
« Antwort #42 am: 26.12.2005 | 17:53 »
@AlexW: Hehe keine Sorge ich leide nicht... nicht mehr.  ;)

Ich hatte früher leider viel zu oft mit diesen Gestalten zu tun und sie haben mir mein Hobby das ein oder andere mal versaut. Aber das ist jetzt zum Glück vorbei. Ich bin mittlerweile gut genug um die schlimmen Fälle zu erkennen und nen großen Bogen drum zu machen und sollte ich doch mal daneben liegen bleibts eben bei einer einzigen Sitzung wie du so schön sagst.

Zum Thema Weltflucht und den anderen Marotten stimme ich dir hundertprozent zu.

Naja mich ärgerts irgendwie immer so ein bisschen wenn ich mal wieder mit solchen Leuten zusammenstoße. Deshalb mein letzter Post.

Wobei sie natürlich auch ein optimales Ziel für Hohn und Spott sind! ;)



Stimmt. Als SL neige ich im übrigen dazu, solcheFiguren da zu treffen, wo es ihnen weh tut: Ich töte ihre "Charaktere". :)

Offline Drulak

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Re: Rollenspiel: Nur etwas für die kreative Elite?
« Antwort #43 am: 26.12.2005 | 17:58 »
Dieser Thread ist ein Hort der Weisheit. :)
Und da ein Großteil der Rollenspieler ziemlich doofe, unkreative Kreaturen ohne soziale Fähigkeiten sind fällt es mir schwer von Eliten zu reden.
Das einzige Potential des Rollenspiels ist es fett und bärtig zu werden. Und selbstverliebt.

Joe Dizzy

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Re: Rollenspiel: Nur etwas für die kreative Elite?
« Antwort #44 am: 26.12.2005 | 18:01 »
Ich war immer einer von denen, die behauptet haben, Rollenspiel sei und bleibe ein Nischenhobby, weil es einfachn nicht für jeden geeignet ist.

Was wäre denn ein Nicht-Nischenhobby?

Zitat
Und dabei bleibe ich auch. Wenn du wahllos jemanden auf der Straße abgreifst und in eine Rollenspielrunde verfrachtest, wird er wahrscheinlich keinen Spaß haben.

Das trifft auch auf Skat, Schach, Doppelkopf, Fußball, Basketball, Swingerparties, etc. zu. Menschen haben verschiedene Interessen, aber man braucht keine besonderen Fähigkeiten um sich für ein bestimmtes Hobby zu interessieren.

Zitat
Okay, man kann Rollenspiel auch völlig ohne Charakterdarstellung spielen, aber das ist doch eher der Ausnahmefall, würde ich mal behaupten.

Es kostet weder Vorstellungskraft noch Überwindung einen Mitspieler mit "Jake" statt mit Kurt anzusprechen. Ein wenig Charakterspiel gibt es immer, ohne dass man dafür viel Schauspielern muss. Es entstehen keine runden, schlüssigen Charaktere dabei, aber ich behaupte mal dass dieser Anspruch fürs Rollenspiel nicht notwendig ist.

Zitat
Natürlich gibt es das Phänomen "Casual Gamer". Aber ich kenne Leute, die sich selbst dazu nicht eignen würden. Im Übrigen sind die Leute dann halt wirklich nur Mitläufer. Wenn du fünf solche Leute an einen Tisch setzt, kommt kein Rollenspiel zustande. Das ist doch der Punkt.

Und damit wären wir wieder bei der Definitionsfrage. Was ist macht denn das Zusammensitzen von ein paar Leuten zum Rollenspiel? Die einfachste Form des Rollenspiel ist vermutlich das viel-geschmähte "Brettspiel-im-Kopf" und ausser etwas räumlichen Vorstellungsvermögen braucht man nichts, was man nicht auch beim normalen Brettspiel braucht. Ich behaupte mal, dass man ausser Interesse am Spiel nichts weiter braucht um Rollenspiele zu spielen.

Offline Enkidi Li Halan (N.A.)

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Re: Rollenspiel: Nur etwas für die kreative Elite?
« Antwort #45 am: 26.12.2005 | 18:03 »
Stimmt. Als SL neige ich im übrigen dazu, solcheFiguren da zu treffen, wo es ihnen weh tut: Ich töte ihre "Charaktere". :)
Du bist so böse ;-)  :-*

Offline Fredi der Elch

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Re: Rollenspiel: Nur etwas für die kreative Elite?
« Antwort #46 am: 26.12.2005 | 18:03 »
kreative elite *rofl*
Sorry, wenn ich mir die durchschnittlichen pubertierenden, fünfzehnjährigen dsa oder dnd freaks anschaue, dann ist da von kreativer elite eigentlich nichts zu spüren ;)

Mir gings eigentlich eher um die Leute die regelmäßig und seit Jahren Rollenspiel betreiben und trotzdem ein sehr armseliges Bild abgeben.
Ich meine so Leute bei denen jeder Charakter eine Variation des Wandering Orphan Tank ist, die jede Spielsitzung durch ihr egoistisches Verhalten am Spieltisch versauen, die beleidigt sind sobald ihr Charakter nicht ruled, die Inplay Fehlschläge mit Outplay Lästerei und Gezicke beantworten, die den SL mit vollen Wassergläsern bewerfen weil sie sich angegriffen fühlen, deren Charaktere "Marduk" heißen und denen ich verdammt nochmal immer wieder gerne eins auf die Fresse hauen will.
JAAAAAA!!!  >;D
Where is the fun at? - The rules should tell me clearly - And how to get there
- Don't try to make me feel like I live there, make me care about it. -

Zitat von: 1of3
D&D kann immerhin eine Sache gut, auch wenn es ganz viel Ablenkendes enthält: Monster töten. Vampire kann gar nichts.

Offline Enkidi Li Halan (N.A.)

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Re: Rollenspiel: Nur etwas für die kreative Elite?
« Antwort #47 am: 26.12.2005 | 18:08 »
.... und denen ich verdammt nochmal immer wieder gerne eins auf die Fresse hauen will.
Tztztz... also Tecci, das ziemt sich nun aber wirklich nicht für die kreative Rollenspieler-Elite ;) :korvin:

(trotzdem: full ack  :d)

Offline AlexW

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Re: Rollenspiel: Nur etwas für die kreative Elite?
« Antwort #48 am: 26.12.2005 | 18:14 »
Du bist so böse ;-)  :-*

Wie jetzt? Ich hab doch gar nicht erzaehlt, wie ich ich das "Player`s Compendium" meines Schatzis unter der Matratze versteckt habe...
« Letzte Änderung: 26.12.2005 | 18:16 von AlexW »

Offline Alrik aus Beilunk

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Re: Rollenspiel: Nur etwas für die kreative Elite?
« Antwort #49 am: 26.12.2005 | 19:04 »
Natürlich sind Rollenspiele nicht etwas für jeden.

²Manche Leute müssen z.B. Arbeiten, um Geld zu verdienen und haben keine Zeit für Rollenspiele.
Oder sind Azubis
Oder Wehr und Zivildienstleistende
Oder haben Kinder um die sie sich kümmern müssen
Oder sind frisch verliebt und spielen lieber andere Spiele (für zwei Spieler)

Was dann noch bleibt als Spieler ?
Dauerstudenten mit T3 die eh keine Frau abkriegen... was das die Elite ist, dann "Gut' Nacht Deutschland" !  >;D

²Sind erfahrungsgemäß die fünf Hauptgründe mit dem Spielen zumindest kurzfristig aufzuhören
Quote: Ambrose Bierce  
Cynic, n: a blackguard whose faulty vision sees things as they are, not as they ought to be.