Ich spiele/leite eine Ars-Magica-Runde, die in der Nähe von Damaskus Anfang des 13.Jahrhunderts spielt. Da geht es eigentlich immer um Religion - viele Charaktere stammen aus Europa und sind daher Christen, leben aber in einer überwiegend islamischen Gegend. Ich hatte bisher nie den Eindruck, daß dieser Bezug meine Spieler stört... aber - wie schon gesagt - Ars Magica spielt ja auch vor einem historischen Hintergrund.
Ansonsten ist die Frage, wie sehr sich die Fantasy-Welt von unserer unterscheidet. Beispiel 7th Sea: Das ist eine eigene Welt, die aber stark an die historische Welt (oder das, was die Amis dafür halten
) angelehnt ist. Da gibt es auch eine Art 'Christen'. Das ist auch passend - Thea ist sehr nahe an der historischen Welt, und Pantheismus fände ich da störend.
Was mir häufig bei Fantasy-Welten fehlt, ist a) Mythologie und b) gelebte Religion. Mythologie bedeutet für mich, daß es noch mehr gibt als eine Handvoll Namen und ein Portfolio, sondern Geschichten, Legenden und Mythen. Gelebte Religion heißt Schreine, Gläubige und einfache Leute, die den Kleriker mal um einen Hochzeitssegen bitten.
Besonders nervig finde ich die Anhäufung 'böser' Götter, die in D&D so gern rumlaufen und offenbar haufenweise Verehrer haben, ohne daß es eine sinnvolle Bedeutung gibt, warum jemand zu einem Gott der Mörder beten sollte - so viele Mörder gibt es doch hoffentlich auch wieder nicht...