Autor Thema: Bücher, die man als Shadowrunspieler lesen sollte...  (Gelesen 56433 mal)

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Offline Raphael

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Re: Bücher, die man als Shadowrunspieler lesen sollte...
« Antwort #25 am: 7.06.2006 | 23:33 »
Die bereits genannten von Neal Stephenson kenne ich nicht, aber ich würde "Cryptonomicon" auch dazu zählen.

Wobei ich, nachdem ich das Buch zwei Mal durch hab, immer noch nicht genau weiss warum ... aber irgendwie shadowrunnig, das Teil.  :)
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Offline Würfelheld

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Re: Bücher, die man als Shadowrunspieler lesen sollte...
« Antwort #26 am: 31.07.2006 | 09:36 »
ROST von Christian Günther, ein sehr guter Cyberpunk Roman der im zukünftigen Hamburg spielt.

Offline Silas

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Re: Bücher, die man als Shadowrunspieler lesen sollte...
« Antwort #27 am: 31.07.2006 | 22:53 »
Victor Ostrowski (y?) hat mal ein Buch geschrieben....kann mich leider nicht an den Titel erinnern  ::)
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Offline Würfelheld

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Re: Bücher, die man als Shadowrunspieler lesen sollte...
« Antwort #28 am: 6.08.2006 | 21:57 »
Cyberskin von Paul Collins

HIER gibts mehr zum Buch!

Offline mat-in

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Re: Bücher, die man als Shadowrunspieler lesen sollte...
« Antwort #29 am: 3.09.2006 | 19:59 »
Pfefferli: Die Spur. Ratgeber für die spurenkundliche Praxis
Kneubuehl: Geschosse - Ballistik, Wirksamkeit, Messtechnik

...

Offline Asdrubael

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Re: Bücher, die man als Shadowrunspieler lesen sollte...
« Antwort #30 am: 12.09.2006 | 11:50 »
Kein Buch aber ein gute Abenteueraufhänger ;)
Einfach die Namen geändert, die Spieler als Detektive ausgestattet und ab gehts.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,436361,00.html


Und ein Paladin ist nun mal ein Krieger und kein Therapeut.

Misantropie ist halt in der Gruppe lustiger  ;D

Offline CrimsonGhost

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Re: Bücher, die man als Shadowrunspieler lesen sollte...
« Antwort #31 am: 24.12.2006 | 19:43 »
Robert Young Pelton: The World's Most Dangerous Places

Lag heute unterm Weihnachtsbaum.  ;D

1984 von Orwell zeigt imho aus sehr schön Dystopia und den Überwachungsstaat.
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Offline AlexW

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Re: Bücher, die man als Shadowrunspieler lesen sollte...
« Antwort #32 am: 25.12.2006 | 12:55 »
Lag heute unterm Weihnachtsbaum.  ;D

Brav! :) Ich fand's hoch lesbar und sehr inspirierend. :) In meinem Blog gibt's auch immer wieder Lesetips. Das aktuelle ueber Spionage ist mehr fuer Historiker interessant, war aber auch sehr lesbar - Shadowruns gibt's seit den alten Griechen! :)


Offline Cycronos

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Re: Bücher, die man als Shadowrunspieler lesen sollte...
« Antwort #33 am: 31.05.2007 | 14:30 »
Ich fand Dan Browns "Illuminati" und "Sakrileg" auch sehr lesenswert.

Ist zwar kein SR und auch null Cyberpunkig, aber dieser sehr kriminalistische und symbolologische Einschlag lässt sich imho locker für SR adaptieren, wenn man ihn mit den typischen Elementen (Metas, Magie, etc.) vollklatscht.


Offline Würfelheld

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Offline Würfelheld

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Re: Bücher, die man als Shadowrunspieler lesen sollte...
« Antwort #35 am: 28.01.2008 | 10:16 »
Laut einem grossen Onlinehändler wird es ab März Cyberspace von William Gibson als Hörbuch geben...


Kinshasa Beatboy

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Re: Bücher, die man als Shadowrunspieler lesen sollte...
« Antwort #36 am: 28.01.2008 | 10:56 »
Neal Stephenson wurde ja mit genau den drei Büchern genannt, die sich auch aus meiner Sicht am besten für SR eignen. besonders Cryptonomicon und Snow Crash sind absolute Kracher.

Von den Romanen der SR-Reihe ist leider die überwältigende Mehrheit totaler Schrott. Habe mich durch die Nummern 1-43 gequält und kann zwei Empfehlungen aussprechen.

Für ne Kampagne auf Straßenniveau eignen sich die beiden Romane von Nigel Findley mit dem Protagonisten Dirk Montgomery wunderbar. Montgomery ist ein klassisch abgefuckter Privatdetektiv mit Grips und Kanone, aber ohne Cyberware und Magie. Die beiden Stories, 2XS und Haus der Sonne, kann man wunderbar als Abenteuer adaptieren.

Für ne Kampagne um eine Gruppe von Toprunnern sind die Romane von Mel Odom über eine Runnergruppe wie gemalt. Kopfjäger und Auf Beutezug sind die Titel.

Viel Spaß damit!

Offline Felixino

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Re: Bücher, die man als Shadowrunspieler lesen sollte...
« Antwort #37 am: 28.01.2008 | 11:21 »
Also bei den SR Büchern habe ich auch schon Mist gelesen, was aber insgesamt seeehr spaßig war und imho nen guten Eindruckd er SR Welt rüberbringt sind die Bücher von Markus Heitz.
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Offline Blackspell

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Re: Bücher, die man als Shadowrunspieler lesen sollte...
« Antwort #38 am: 3.11.2008 | 09:50 »
Moin


Nicht direkt Romane, aber auch sehr lesenwert finde ich folgende Mangas:

"Eden", von Hiroki Endo
Eine sehr düstere, brutale und kaltblütige Cyberpunk-Welt, in der so ziemlich jeder über Leichen geht.

"Crying Freeman", von Ryoichi Ikegami und Kazuo Koike
Einfach nur für den Style-Faktor.  *g*


Gruß,
Blackspell
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 - Philip Massinger, "The Bondman"

Offline Fat Duck

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Re: Bücher, die man als Shadowrunspieler lesen sollte...
« Antwort #39 am: 3.11.2008 | 10:00 »
Eden find ich auch extrem gut, auch Blame!, aber das ist schon sehr weit abseits vom Shadowrunhintergrund.

Da ich gerade wieder am Schreiben einer SR-Geschichte bzw am Recherchieren dafür bin:

Black Elk speaks - John G. Neidhardt, hat nix mit Cyberpunk zu tun, sondern ist die Biografie eines Lakota (Sioux-)Schamanen. Interessant daran sind vorallem seine Visionen und Rituale, von denen man sich gut für eigene Chars mit Stammeshintergrund inspirieren lassen kann.
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Offline Rabenmund

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Re: Bücher, die man als Shadowrunspieler lesen sollte...
« Antwort #40 am: 11.11.2008 | 05:09 »
Herrlich abgedreht und mit den vielen schrägen Details perfekt in SR passend sind auch die Romane "Virtual Tatoo" und "Cyber Blues" von Alexander Besher.

Eine sehr düstere, kalte Atmosphäre die für eine toxische Zone oder eine Arcologie passen könnte hat "Der Totenacker" von Paul Johnston.
Ich bin schriftlich meist ein kurzer und knapper Schreiber. Sollten Beiträge dadurch schroff oder unfreundlich wirken, weisst mich kurz darauf hin.
 
Am Besten stellt man sich meine Aussagen mit einer lebendigen Mimik vor, dann bekommt man ein Bild davon ;)

Offline Slive

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Re: Bücher, die man als Shadowrunspieler lesen sollte...
« Antwort #41 am: 11.11.2008 | 07:42 »
Mir als jemandem vom Fach stellen sich bei Illuminati und Sakrileg die Nackenhaare auf. Aber nett zu lesen ist es trotzdem. Mir fiele da noch "Assasini" von *zum Regal geh* Thomas Clifford ein. Und für Special Forces - Kampagnen kann ich "Rainbow Six" oder "Der Schattenkrieg" von Clancy empfehlen.. bin aber sicher nicht der erste der die beiden hier vorschlägt.
Wissen ist Macht, nichts wissen macht auch nichts!

Offline Würfelheld

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Re: Bücher, die man als Shadowrunspieler lesen sollte...
« Antwort #42 am: 11.11.2008 | 11:09 »
Mir als jemandem vom Fach stellen sich bei Illuminati und Sakrileg die Nackenhaare auf. Aber nett zu lesen ist es trotzdem. Mir fiele da noch "Assasini" von *zum Regal geh* Thomas Clifford ein. Und für Special Forces - Kampagnen kann ich "Rainbow Six" oder "Der Schattenkrieg" von Clancy empfehlen.. bin aber sicher nicht der erste der die beiden hier vorschlägt.


wo ich gerade Clancy höre... einwenig OT... heute DI und morgen MI kommen auf Kabel 1 zwei seiner Werke".

Offline Gene

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Re: Bücher, die man als Shadowrunspieler lesen sollte...
« Antwort #43 am: 24.01.2009 | 07:48 »
Also bei den SR Büchern habe ich auch schon Mist gelesen, was aber insgesamt seeehr spaßig war und imho nen guten Eindruckd er SR Welt rüberbringt sind die Bücher von Markus Heitz.

Da kann man unterschiedlicher Meinung sein  ;)
"Das hat nichts mit fair oder unfair zu tun, wenn dich ein Meteorit trifft, dann stirbst du!"

Offline Whisper666

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Re: Bücher, die man als Shadowrunspieler lesen sollte...
« Antwort #44 am: 9.06.2010 | 21:16 »
Ganz klar "Limit" von Frank Schätzing. Das Buch ist doch sehr cyberpunkig (auch wenn das dem autor gar nicht klar ist glaub ich  ;D) und sprüht gradezu vor Runideen.

Offline Trichter

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Re: Bücher, die man als Shadowrunspieler lesen sollte...
« Antwort #45 am: 3.01.2011 | 15:13 »
"Labyrinth der Spiegel" von Sergej Lukianenko.
Das Buch beschreibt wunderbar die Matrix und der Hauptcharakter ist ein Hacker, der zum Ende des Buches sogar zum Technomancer wird, wenngleich die Fachbegriffe anders lauten. Die Matrix heißt dort z. B. "Die Tiefe". Die Geschichte stammt allerdings aus dem Jahr 1996, weshalb man sich nicht wundern sollte, wenn 100-200 MB RAM als was tolles bezeichnet werden. :D

Offline Würfelheld

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Re: Bücher, die man als Shadowrunspieler lesen sollte...
« Antwort #46 am: 3.01.2011 | 18:19 »
"Labyrinth der Spiegel" von Sergej Lukianenko.
Das Buch beschreibt wunderbar die Matrix und der Hauptcharakter ist ein Hacker, der zum Ende des Buches sogar zum Technomancer wird, wenngleich die Fachbegriffe anders lauten. Die Matrix heißt dort z. B. "Die Tiefe". Die Geschichte stammt allerdings aus dem Jahr 1996, weshalb man sich nicht wundern sollte, wenn 100-200 MB RAM als was tolles bezeichnet werden. :D
der steht schon auf der Liste. Hast Du ihn durch? kannst Du noch was mehr zum Buch sagen?

Offline Trichter

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Re: Bücher, die man als Shadowrunspieler lesen sollte...
« Antwort #47 am: 4.01.2011 | 11:17 »
der steht schon auf der Liste. Hast Du ihn durch? kannst Du noch was mehr zum Buch sagen?
Ja, habs komplett gelesen. Was willst du denn darüber wissen?
Was ich ohne groß zu Spoilern schon verraten kann ist der Anfang der Story. Da wird zunächst ein Matrixrun beschrieben, bei dem Daten aus einem Konzern geklaut werden. Dort werden sehr anschaulich die verschiedenen Darstellungsmöglichkeiten von offensiver und defensiver Software in der VR beschrieben. Das eigentliche Abenteuer beginnt dann aber erst, als der Hauptcharakter beauftragt wird einen Typen aus dem 33. Level des Doom VR Games zu retten, der (wie die meisten Menschen) nicht in der Lage ist die VR aus eigener Kraft zu verlassen, sondern einen Exit-Button am Ende des Levels dazu braucht und schon über einen Tag dort festhängt.

Offline Niedertracht

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Re: Bücher, die man als Shadowrunspieler lesen sollte...
« Antwort #48 am: 5.02.2011 | 12:37 »
Je nachdem, welchen Stellenwert Gangs in der jeweiligen Runde einnehmen, kann ich http://www.amazon.de/Black-Hand-Story-Enriquez-Mexican/dp/0061257303/ref=sr_1_3?ie=UTF8&s=books-intl-de&qid=1296905422&sr=1-3 absolut empfehlen.

Eine kurze Rezension, die ich vor einiger Zeit geschrieben habe:
Zitat
Das Buch beinhaltet die Lebensgeschichte von Rene "Boxer" Enriquez, einem der höchsten Mitglieder der "Mexican Mafia", bis zu seinem Ausstieg. Enriquez nutzt das Buch nicht, um eine verpaßte Verteidigung nachzuholen, was vielleicht im ersten Moment befürchten könnte. Im Gegenteil. Da "Boxer" es sich zur Aufgabe gemacht, vor allem junge Menschen vor der Gefahr von Gangs und "la Eme" zu warnen, beschönigt, geschweige denn glorifiziert, er weder das Leben als Gangmitglied, noch irgendeine seiner Taten (die Mord, versuchten Mord, Verabredung zum Mord, Erpressung, etc. beinhalten).

Das Buch ist chronologisch aufgebaut, beginnt also mit seiner Kindheit, seinen ersten Kontakten mit Drogen und Kriminellen, seinem Einstieg in eine lokale Gang (Artesia 13 oder kurz Arta), seiner Aufnahme in "la Eme", seiner Karriere innerhalb der Gang und seinem Ausstieg.

Sehr interessant waren für mich insbesondere vier Punkte. Als erstes war es die Denkweise, die Enriquez als ehemaliger Berufskrimineller an den Tag gelegt hat. Respektlosigkeiten mußten geahndet werden, um nicht den Anschein von Schwäche und Feigheit entstehen zu lassen, sowohl gegenüber seinen Feinden, als auch gegenüber seinen eigenen (vermeintlichen) Freunden (Feigheit wird von "La Eme" nicht toleriert und ist ein fast schon sicherer Grund, um sich selbst auf "la lista", der schwarzen Liste der Gang, wiederzufinden). Das mag auf den ersten Blick noch nicht allzu spektakulär erscheinen, denn daß Kriminelle jedwede Respektlosigkeit (in ihrer Welt) rächen und bestrafen müssen, ist wohl bekannt. Trotzdem fand ich es auf eine gewisse Art und Weise faszinierend.
Der zweite Punkt war die Schilderung des Innenlebens der Gang selbst. Nahezu tagtäglich fand sich "Boxer" in "mafia politics" wieder. Beste Freunde wurden über Nacht zu erbitterten Feinden, die einem nach dem Leben trachteten und der Grund hierfür war vielleicht nur die Unterstützung der falschen Partei innerhalb der Organisation. Todfeinde hingegen wurden zu (Zweck)Verbündeten, um den eigenen (politischen) Einfluß zu wahren. Und am nächsten Tag verliefen die Fronten schon wieder völlig anders. Da Enriquez ein Teil dieser Welt gewesen ist, erfährt man viel über die Hintergründe (zumindest aus seiner Sicht) und kann einen Einblick in seine Entscheidungen erhaschen.
Auf sehr anschauliche Weise, beschrieb "Boxer", wie es inhaftierten "Eme"-Mitgliedern möglich war, trotz Verwahrung in Secure Housing Units, Drogen zu schmuggeln, miteinander zu kommunizieren und vor allem die Straßen zu kontrollieren. Die "Mexican Mafia" gilt als eine Art Dachorganisation für alle "sureno"-Gangs, die sogenannte "taxes" an "La Eme"-Mitglieder zahlen, um ihren Geschäften nachgehen zu dürfen und Enriquez gilt als eines der Mitglieder, die für die Vereinigung all jener Gangs verantwortlich sind. Laut dem Buch gibt es lediglich zwischen 150 und 300 "made mexican mafiosi", die aber ein Netzwerk von loyalen "associates" und urbanen hispanischen Gangs kontrollieren, deren Zahl in die Zehntausende (das "e" am Ende ist kein Verschreiber) gehen soll. Angeblich soll sogar die wohl gefürchteste Straßengang der USA, "Mara Salvatrucha (oder MS-13)", "la Eme" unterstehen. Besonders spannend fand ich, wie die Kriminellen das Rechtssystem ausgenutzt haben. Im us-amerikanischen Recht gibt es das sog. "pro per system", d.h. - einfach ausgedrückt - der Angeklagte (in einem Strafverfahren) kann freiwillig auf einen Verteidiger verzichten und erhält hierdurch (fast) alle Rechte, die einem Anwalt zustehen würden. Briefe, die mit dem Strafverfahren in Zusammenhang stehen, dürfen nicht gelesen werden, Gespräche mit dem sog. "legal runner" nicht abgehört werden usw.
Und wenn wir schon beim Ausnutzen sind, darf der letzte Aspekt, der mich fasziniert hat, nicht fehlen. Es gibt in den USA Kritiker der Haftbedingungen, wie sie vor allem in den SHUs herrschen, sowohl in Form von Organisationen, als auch einzelne Politiker. Nachdem es in dem Supermax-Gefängnis "Pelican Bay" im Jahr 2000 zu gewalttätigen Übergriffen von "la Eme"-nahestehenden inhaftierten Gangmitgliedern auf Afro-Amerikaner kam, kam die Idee auf eine "Friedensrunde" zu installieren. Die drei mächtigsten Parteien (jeweils Mitglieder der "Aryan Brotherhood", der "Black Guerilla Family" und der "Mexican Mafia") wurden an einen Tisch geholt, um Frieden zu schließen und somit (eine trügerische) Sicherheit auf dem Gefängnishof zu garantieren. Statt über einen Frieden zu diskutieren, wurden die Treffen für "business" genutzt und Enriquez selbst wollte die Möglichkeit wahrnehmen, um einen Rivalen umzubringen.

Weiterhin kann ich http://www.amazon.de/King-Swords-Nick-Stone/dp/0141021071/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books-intl-de&qid=1296905647&sr=1-1 wirklich jedem ans Herz legen. Folgende Kurzzusammenfassung entstammt auch meiner Feder:
Zitat
Die Geschichte spielt Anfang der 80er in Miami - das alleine ist schon einmal ein wahres Qualitätsmerkmal - und dreht sich um die beiden Detectives Max Mingus und Joe Liston, die bei der Miami Task Force (MTF) arbeiten, wobei Stone die Handlung aus der Sicht vieler verschiedener Personen schildert - und er den allwissenden Beobachter als Erzählform gewählt hat. Was auf den ersten Blick vielleicht etwas konfus wirkt, entpuppt sich als sehr angenehmer Stil, weil man als Leser Einblick in die Denkweise gewinnt und damit auch die Handlungen nachvollziehen kann.

Der Fall beginnt mit dem Fund einer übel zugerichteten Leiche in einem Affenzoo. Und dann beginnt "a gruesome, adrenaline-fuelled masterpiece", was - aus meiner Sicht - in keinster Weise übertrieben ist. Zwar werden auch altbekannte Klischees sehr wohlwollend bedient, aber teilweise sehr schön neu in Szene gesetzt. Es sind vor allem die kleinen Details, die mich so fasziniert haben und der Rahmen: Miami, eine Voodoo-Gang, Drogen, Prostitution und Gewalt.

Damit bietet der ganze Roman einen GANZEN Haufen an Insprirationen für Shadowrun. Sei es nun eine Stadt, in der es nicht ständig regnet, sondern, wo sich Bikini-Schönheiten am Strand rekeln, die Arbeitsweise von Polizisten (in Sondereinheiten), Voodoo als Machtinstrument im Organisierten Verbrechen oder einfach ein paar nette Anregungen für NSCs.
« Letzte Änderung: 5.02.2011 | 12:44 von Niedertracht »
"At night, for example, we don't take prisoners." - Motto des Batalhão de Operações Policiais Especiais

Mulping

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Re: Bücher, die man als Shadowrunspieler lesen sollte...
« Antwort #49 am: 15.01.2012 | 16:24 »
Auch zu empfehlen, gerade wenn man die Entwicklung des Genres nachvollziehen will:

William Gibson - pattern recognition (ist irgendwie Cyberpunk schon heute, schwer zu beschreiben)
Bruce Sterling - Schismatrix
beide - The Difference Engine (and boom! - Steampunk)