Autor Thema: "Das ist aber nicht nach den Regeln"... heul doch!  (Gelesen 48622 mal)

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Preacher

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Re: "Das ist aber nicht nach den Regeln"... heul doch!
« Antwort #125 am: 13.03.2006 | 16:25 »
Ich will spezielle Eigenschaften trainieren und "besonders gut" können.
Sprich: Du willst "Werte-Hartwurst"

Und das will ich zum Beispiel nicht. Mir reichen solche "Pakete" vollkommen aus. Da kann man sich etwas drunter vorstellen. Die Details tun entweder nichts zur Sache oder werden eben von Fall zu Fall entschieden. Gibt imho ein fließenderes, dynamischeres, offeneres Spiel.

Für mich muß einfach nicht alles, was der Char kann festgeschrieben sein - das kann dann je nach Story durchaus mal variieren - zumindest in Details und innerhalb des Rahmens, der durch die KLischees und die Story vorgegeben ist.
Natürlich kann "Wikinger" nicht plötzlich Sahnetorten backen oder Flugzeige fliegen.
Aber "nähen" würd ich ihm zugestehen: Wikinger ->Seefahrer -> Kann Segel flicken -> kann auch Hemden flicken. Sieht sicher nicht toll aus, wird aber halten.
Immer im Einzelfall abwägen.

Abgesehen davon, ist für mich eine Charakterentwicklung nicht die Veränderung seiner Werte, sondern die Weiterentwicklung seines Wesens, die Veränderung seiner Weltsicht durch das erlebte.

Mein Char im 7te-See-Wushu-Forenspiel zum Beispiel war zu Anfang ein eitler, gelackter Geck der keine Verantwortung für nichts übernimmt. Dann ist er gereift, an seinen Aufgaben gewachsen und wurde tatsächlich zum Mann - und dann ist er an seiner größten Herausforderung brutal gescheitert, hat alles was ihm am Herzen lag durch einen Fehler dem Untergang preisgegeben und ist jetzt ein verbitterter, zynischer Söldner ohne Lebensfreude.

Ich finde, das kann man schon Charakterentwicklung nennen - und nicht ein einziger Wert hat sich verändert.

Offline Thalamus Grondak

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Re: "Das ist aber nicht nach den Regeln"... heul doch!
« Antwort #126 am: 13.03.2006 | 16:31 »
Sprich: Du willst "Werte-Hartwurst"
Werte: Ja
Hartwurst: Nein

Ich finde, das kann man schon Charakterentwicklung nennen - und nicht ein einziger Wert hat sich verändert.
Es ist ja nicht so, das meine Chars so eine Entwicklung nicht machen würden.
Wenig Werte <ungleich> Charaktertiefe
Viel Werte <ungleich> Charaktertiefe
Viel Werte = Transparenz des Charakters gegenüber anderen Mitspielern
Viel Werte = deutlichere Entscheidungen

Alles Dinge auf die man verzichten kann, aber Werte zu wollen hat nichts mit der Qualität des Charakterspiels zu tun.
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Offline Merlin Emrys

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Re: "Das ist aber nicht nach den Regeln"... heul doch!
« Antwort #127 am: 13.03.2006 | 16:33 »
Aha, und wenn nicht mehr Wikinger(4), sondern Wikinger(5), dann macht sich das nicht bemerkbar?
Aber was, wenn sich die Rauflust aus welchen Gründen auch immer verringert, während die Belastbarkeit beim Zechen steigt? Mittelwert nehmen zeigt keinerlei Veränderung, den Wert steigern bildet die verminderte Rauflust nicht ab, den Wert senken die Belastbarkeit beim Zechen. Und beides bildet nicht ab, daß der Charakter möglicherweise immer weniger wie ein "typischer Wikinger" reagiert, weil er sich nicht mehr mit "typischen Wikingern", sondern mit anderm Volk herumtreibt. Er kann ja kräftig, einem guten Tropfen zugeneigt und gut mit der Axt bleiben, aber sich innerlich von seinem Volk distanzieren... und schon braucht man wieder ein neues Klischee. Oder man hat einen Charakter, dessen Lebensgeschichte man erzählen muß, damit ein anderer weiß, was er zu erwarten und sich vorzustellen hat, weil es sich ja in den Werten nicht widerspiegelt (mal wieder auf Kosten der Spielzeit, vermutlich).

Gandalf wäre ein "graubärtiger Erzmagier 8" und "Held des Lichts 7". Der Mann kann ja fast alles.
Ich würde ihn, auch wenn Tolkien ihn "wizard" nennt, trotzdem nie damit charakterisieren. Wie oft wird (im Original, nicht in einer Verballhornung) erwähnt, daß Gandalf zaubert? Mir fallen mit Sicherheit sechs Stellen ein; zwei weitere sind vielleicht Auslegungssache. Das ist nicht das Verhalten, was ich mir von spontan bei einem "Erzmagier" vorstellen würde: 8 Zauber auf 1200 Seiten! "Gelehrter" träfe es in meinen Augen besser, davon ist jedenfalls bedeutend häufiger die Rede. Und da sind wir schon wieder in sehr unterschiedlichen Vorstellungsräumen.

Nebenbei: Ein "raufender, saufender Wikinger" ist für mich Hägar der Schreckliche... Könnte sein, dass das eine andere Vorstellung ist als die, die andere Leute haben (vor allem solche, die ins Kino gehen). Aber sie ist nicht "unmöglich": Hägar ist ja Wikinger, er säuft und sein Beruf ist kämpfen. (Okay, er ist nicht dumm... allenfalls ungebildet :-) ) Sogar eine Axt hat er...

Weil Systeme wie Risus auf diesen Mikromanagement-Krempel keinen Wert legen. ... Weil sich Dein Lähmungzauber im Konnfliktsystem nicht anders auswirkt als ein magischer Blitz. Wenn man solche Besonderheiten festhalten will, bitte, aber das sind Dinge der Beschreibung, nicht der Regeln.
Das ist dann aber schon ein wieder Substanzverlust. In DSA macht es einen Unterschied, ob sich ein Magier auf Kampfpraxis oder Verwandlungsmagie spezialisiert hat - trotzdem kann der Verwandlungsmagier sich möglicherweise verteidigen, ohne den Gegner in einen Frosch zu verwandeln, und kann der Kampfmagier möglicherweise auch gut heilen. DSA arbeitet eben nicht (mehr) mit simplen Klischees, sondern erlaubt zwiespältige, eigenständige Charaktere mit vielen Facetten - weil mehr, als man in vier oder auch zehn Klischees unterbringen kann.
« Letzte Änderung: 13.03.2006 | 16:38 von Merlin Emrys »

Preacher

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Re: "Das ist aber nicht nach den Regeln"... heul doch!
« Antwort #128 am: 13.03.2006 | 16:40 »
Werte zu wollen hat nichts mit der Qualität des Charakterspiels zu tun.
Öhm, das wollte ich damit auch nicht sagen. Ich hab deinen vorhergehenden Post aber so verstanden, daß Du die Werte willst, weil sie dir helfen
a) deinen char zu definieren
b) die Entwicklung des Chars zu verfolgen.

Und bei beidem finde ich zu viele Werte eher hinderlich als hilfreich. Aber das ist auch nur eine Frage persönlicher Vorlieben.

Viel Werte = Transparenz des Charakters gegenüber anderen Mitspielern
Viel Werte = deutlichere Entscheidungen
Da würde ich bei beidem widersprechen. Wieso macht es den Char den transparenter, wenn ich weiß, wieviele Pukte er auf kochen oder Etikette gelegt hat? Wieso werden die entscheidungen deutlicher? Ich hab die Erfahung gemacht: Je mehr Werte und je mehr Regeln es gibt, desto mehr wird diskutiert und desto mehr Unklarheiten entstehen.

Und transparent kann der Char auch mit ein paar wenigen Traits und einer kurzen Beschreibung werden. Und wirklich sein Wesen offenbaren wird er eh erst im Verlauf des Spiels.

Komplett wertelos würde ich auch nicht spielen wollen. Ich hab auch schon ganz gerne ein paar Eckpunkte, die den Rahmen der Kompetenzen meines Chars abstecken - hilft mir bei der Orientuerung. Aber mehr als ein paar Eckpunkte müssen es für mich echt nicht sein.

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Re: "Das ist aber nicht nach den Regeln"... heul doch!
« Antwort #129 am: 13.03.2006 | 16:44 »
Und Ihr wollt mir allen Ernstes erklären, dass der Unterschied von Kräuterkunde 7 und 9 im Vorstellungsraum der anderen Spieler eine Rolle spielt?
Genauso wie unterscheidet Ihr im Vorstellungsraum KK13 und 15 (oder STÄ 13 und 14 in D&D)?
Damit hatte ich eigentlich schon immer Probleme. gerade in D&D sehe ich die Werte eigentlich nur als Werte, die für Kämpfe oder Fertigkeitswürfe wichtig sind und nur extreme Werte (STÄ 17 oder 18 oder 3 - 6) kann ich direkt ins Charakterspiel einfliessen lassen. Aber ob ein Charakter mit GES 13 oder 15 ist einfach geschickt. Mehr nicht.
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Re: "Das ist aber nicht nach den Regeln"... heul doch!
« Antwort #130 am: 13.03.2006 | 16:48 »
Genauso wie unterscheidet Ihr im Vorstellungsraum KK13 und 15 (oder STÄ 13 und 14 in D&D)?
Ich hab auch schon ganz gerne ein paar Eckpunkte, die den Rahmen der Kompetenzen meines Chars abstecken - hilft mir bei der Orientuerung.
Ich möchte halt ein paar mehr Eckpunkte. Ihr wisst doch, umso mehr Ecken, umso eher nähert es sich dem Kreis.
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Preacher

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Re: "Das ist aber nicht nach den Regeln"... heul doch!
« Antwort #131 am: 13.03.2006 | 16:53 »
Aber Christian spricht da nen guten Punkt an:

Ändert es deine Sicht des chars wirklich, ob er Kräuterkunde 7 oder 9 hat, oder Stärke 13 oder 14?

Das sind doch wirklichnur noch marginale Unterschiede. Wirklichen Einfluß auf die VOrstellung von dem Char haben doch echt nur die Extremwerte:
Megatolpatsch, schusselig, normal halt, graziös, Akrobat - zum Beispiel.
Feinere Abstufungen sind doch nur Makulatur.

Und wieso brauch ich extra Werte für Spurenlesen, Hütte bauen, Jagen, fischen, Kräuter sammeln, und Fallenstellen, wenn ein Wert "Survival" für all das ausreicht? Wird der Char durch diese Zersplitterung wirklich besser greifbar? Für mich zumindest gar nicht.

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Re: "Das ist aber nicht nach den Regeln"... heul doch!
« Antwort #132 am: 13.03.2006 | 16:57 »
Aber was, wenn sich die Rauflust aus welchen Gründen auch immer verringert, während die Belastbarkeit beim Zechen steigt?

Es gibt genug Leute, die machen sich nicht einmal die Mühe, für solche Nebensächlichkeiten Charakterwerte zu definieren. Wenn ich weiß, daß mein Charakter so ist, dann ist doch alles in Butter.

Das ist dann aber schon ein wieder Substanzverlust. In DSA macht es einen Unterschied, ob sich ein Magier auf Kampfpraxis oder Verwandlungsmagie spezialisiert hat - trotzdem kann der Verwandlungsmagier sich möglicherweise verteidigen, ohne den Gegner in einen Frosch zu verwandeln, und kann der Kampfmagier möglicherweise auch gut heilen. DSA arbeitet eben nicht (mehr) mit simplen Klischees, sondern erlaubt zwiespältige, eigenständige Charaktere mit vielen Facetten - weil mehr, als man in vier oder auch zehn Klischees unterbringen kann.

Ich denke, Merlin, wir werden da niemals auf einen gemeinsamen Nenner kommen. Du mußt alles genau definiert haben... ich will garnicht alles genau definiert haben.

Ich möchte halt ein paar mehr Eckpunkte. Ihr wisst doch, umso mehr Ecken, umso eher nähert es sich dem Kreis.

Aha. Und wenn Du noch so viele Ecken hast, zum Kreis kommst Du so niemals. Ich nehme lieber gleich 'nen Kreis:  Lieber wenige Regeln, die alles abdecken, als viele Regeln, die Lücken lassen.
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Re: "Das ist aber nicht nach den Regeln"... heul doch!
« Antwort #133 am: 13.03.2006 | 16:59 »
Ich möchte halt ein paar mehr Eckpunkte. Ihr wisst doch, umso mehr Ecken, umso eher nähert es sich dem Kreis.
Oder um so festgeschurrter und unflexibler ist das Charakterprofil. Ich habe schon sehr häufig erlebt, dass gerade die vielen Eckpunkte von dem jeweiligen System durch die Wahl eines Begriffes (Rasse oder Vorteil oder Klasse) in ziemlich engen Rahmen zusammengeschnürt werden, sodass ein Charakter, der aus dem Klischee ausbrechen sollen, eben genau das nicht machen kann. (Vollblutmagier der ein Hobbyfechter ist, Krieger mit kleinem Magiefimmel usw)
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Re: "Das ist aber nicht nach den Regeln"... heul doch!
« Antwort #134 am: 13.03.2006 | 17:03 »
Und wieso brauch ich extra Werte für Spurenlesen, Hütte bauen, Jagen, fischen, Kräuter sammeln, und Fallenstellen, wenn ein Wert "Survival" für all das ausreicht? Wird der Char durch diese Zersplitterung wirklich besser greifbar? Für mich zumindest gar nicht.

Aha. Und wenn Du noch so viele Ecken hast, zum Kreis kommst Du so niemals. Ich nehme lieber gleich 'nen Kreis:  Lieber wenige Regeln, die alles abdecken, als viele Regeln, die Lücken lassen.
Aus meiner Sicht hast du aber keinen Kreis, sondern gerade mal eine Quadrat, das holpert und poltert beim Fahren, und du gleichst das Holpern durch deine Erzählung aus.

Oder um so festgeschurrter und unflexibler ist das Charakterprofil. Ich habe schon sehr häufig erlebt, dass gerade die vielen Eckpunkte von dem jeweiligen System durch die Wahl eines Begriffes (Rasse oder Vorteil oder Klasse) in ziemlich engen Rahmen zusammengeschnürt werden, sodass ein Charakter, der aus dem Klischee ausbrechen sollen, eben genau das nicht machen kann. (Vollblutmagier der ein Hobbyfechter ist, Krieger mit kleinem Magiefimmel usw)
Hatte ich nie Probleme mit. Ich weiß das einige Spieler damit Probleme haben, daher kann ich das Argument nciht von der Hand weisen. Aber mich haben solche Vorgaben nie eingeschränkt, da ich Regeln als Richtlinien sehe, die man nach beliben biegen kann.
« Letzte Änderung: 13.03.2006 | 17:05 von Thalamus Grondak »
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Offline Merlin Emrys

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Re: "Das ist aber nicht nach den Regeln"... heul doch!
« Antwort #135 am: 13.03.2006 | 17:07 »
Je mehr Werte und je mehr Regeln es gibt, desto mehr wird diskutiert und desto mehr Unklarheiten entstehen.
Entstehen die Unklarheiten erst, oder fallen sie nur einfach eher auf? (Naja, vermutlich kommt beides vor.) Aber besonders "transparent" kommt es mir jedenfalls nicht vor, wenn "die Details entweder nichts zur Sache tun  oder eben von Fall zu Fall entschieden werden" und "das dann je nach Story durchaus mal variieren kann". Je nach Erinnerungsfähigkeit der Gruppe kann das genauso gut zu endlosen Diskussionen führen: "Wieso kannst Du das jetzt auf einmal / kann ich das jetzt auf einmal nicht mehr"...
Genausowenig müssen übrigens viele Regeln zu langen Diskussionen führen. Ich kann mit mit meinen Gruppen gewöhnlich problemlos stundenlang DSA spielen, ohne daß wir Regeln diskutieren, obwohl es genug davon gibt ;-) . Vertrauen und Nachgiebigkeit machen's möglich...

Wenn ich weiß, daß mein Charakter so ist, dann ist doch alles in Butter. ...  ich will garnicht alles genau definiert haben.
Ja, aber "transparent" kommt es mir nicht vor... Und auch nicht so, als ob das einen gemeinsamen Vorstellungsraum über Deinen Charakter erlauben würde. Du hast Deinen Vorstellungsraum, aber niemand kann ihn teilen...  

Ändert es deine Sicht des chars wirklich, ob er Kräuterkunde 7 oder 9 hat, oder Stärke 13 oder 14?
Wenn ein Seefahrer Kräuterkunde (7 oder 9) hat, ändert das meine Sichtweise schon, weil ich es bei einem Seefahrer zunächst mal nicht erwarte, ja. Der Unterschied zwischen einem Seefahrer, der sich mit Kräutern auskennt, und einem, der sich nicht mit Kräutern auskennt, mag marginal sein; aber wenn da irgendwo "Kräuterkunde (7)" steht, braucht niemand zu diskutieren, ob ein Seefahrer sich mit Kräutern auskennen kann, und der Spieler muß nicht ein Drittel der Lebensgeschichte seines Chars zu repetieren, um dies zu erklären. Spart Zeit.
Natürlich ist der Char mehr als seine Werte, und natürlich wird er niemals vollständig durch sie abgebildet. Aber skalierte Werte können auf sehr zeitsparende Weise die Vorstellungen vereinheitlichen und so festlegen, daß keine weitere Diskussion darüber erforderlich ist.

« Letzte Änderung: 13.03.2006 | 17:11 von Merlin Emrys »

Offline Haukrinn

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Re: "Das ist aber nicht nach den Regeln"... heul doch!
« Antwort #136 am: 13.03.2006 | 17:12 »
Aus meiner Sicht hast du aber keinen Kreis, sondern gerade mal eine Quadrat, das holpert und poltert beim Fahren, und du gleichst das Holpern durch deine Erzählung aus.

1. Trotz identischen Rufnamens bin ich nicht Preacher.
2. Das ist Ansichtssache. Mein Erzählkarren läuft rund. Auf dem Schotterweg der einfachen Systeme. Und das ist mir tausendmal lieber als mit n-eckigen Rädern über Schlagloch-übersähte Asphaltpisten zu donnern.

Hatte ich nie Probleme mit. Ich weiß das einige Spieler damit Probleme haben, daher kann ich das Argument nciht von der Hand weisen. Aber mich haben solche Vorgaben nie eingeschränkt, da ich Regeln als Richtlinien sehe, die man nach beliben biegen kann.

Ah jetzt ja! Du benutzt also die "goldene Regel", um Schlaglöcher aufzufüllen, bevor Dein unrundes Rad drin stecken bleibt?  ;)

Ja, aber "transparent" kommt es mir nicht vor... Und auch nicht so, als ob das einen gemeinsamen Vorstellungsraum über Deinen Charakter erlauben würde. Du hast Deinen Vorstellungsraum, aber niemand kann ihn teilen... 

Wo bleibt diese Transparenz, wenn ich einen Seefahrer aus Al'Anfa und einen aus Thorwal habe? Segeln die mit denselben Schiffen über's Meer? Benutzen dieselbe Technik? Wohl kaum. Trotzdem benutzen sie dasselbe Talent...
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Offline Merlin Emrys

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Re: "Das ist aber nicht nach den Regeln"... heul doch!
« Antwort #137 am: 13.03.2006 | 17:17 »
Wo bleibt diese Transparenz, wenn ich einen Seefahrer aus Al'Anfa und einen aus Thorwal habe? Segeln die mit denselben Schiffen über's Meer? Benutzen dieselbe Technik? Wohl kaum. Trotzdem benutzen sie dasselbe Talent...
Lass mich sehen... haben Thorwaler Drachen und Al'Anfaner Boote ein Steuerruder? Beide ja. Haben Thorwaler Drachen und Al'Anfaner Boote Segel? Beide ja. Können Thorwaler Drachen und Al'Anfaner Boote gerudert werden? Beide ja. Haben Thorwaler Drachen und Al'Anfaner Boote Motoren? Beide nein. Können Thorwaler Drachen und Al'Anfaner Boote fliegen? Ehmm... für gewöhnlich wohl nicht, nein. Also, ich würde sagen, insgesamt ist die Übereinstimmung für mein Gefühl ausreichend, um dasselbe Talent einzusetzen.

Offline Haukrinn

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Re: "Das ist aber nicht nach den Regeln"... heul doch!
« Antwort #138 am: 13.03.2006 | 17:20 »
Haben sie dieselben Segeltypen? Nein. Haben sie dieselbe Besatzungsstärke? Nein. Haben sie gleich viele Masten? Nein...
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Preacher

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Re: "Das ist aber nicht nach den Regeln"... heul doch!
« Antwort #139 am: 13.03.2006 | 17:21 »
@Thalamus:
Zuerst mal: Dein zweites Zitat ist nicht von mir, sondern von Haukrinn.

Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, daß ICH nie von Kreisen gesprochen habe. Ich sprach von einem Rahmen, der ein möglichst großes Feld abdeckt.
Meine Erfahrung lehrt mich auch, daß es Spiel viel flüssiger wird, wenn es wenige Werte gibt - wenn es wenige Werte gibt, dann gibt es auch nicht so viel auf dem Charbogen nachzuschlagen, es gibt weniger Grund, die Werte auch mal mit einem Würfelwurf zur Anwendung zu bringen, es gibt weniger Diskussion um diese Werte.
Es gibt insgesamt ein flüssigeres, intuitiveres und imho auch intensiveres Spielerlebnis.

DU hast den Spruch vom Kreis angebracht, und den dann noch zu einem Rad weiterentwickelt - mach mich nicht dafür verantwortlich, wenn deine Vergleiche hinken. ICH sprach nur von einem weiten Bereich, den man durch wenige Werte abstecken/abdecken kann.

Wenn Du dafür mehr Werte brauchst, bitteschön. Ich brauch sie nicht.

@Merlin:
Uargh. Du hast recht - da widerspreche ich mir selbst. Und das nicht zu knapp.
Viel behämmerter konnt ich mich da gar nicht ausdrücken.
Was ich meinte ist: Durch die Verwendung weniger Eckpunkte wird der Char doch üebrsichtlicher. Du wirst mir sicher zustimmen, daß 3 Traits schonmal rein sensorisch schneller erfasst sind als die Talentwerte auf einem DSA-Charbogen zum Beispiel.
Und diese 3 Traits decken für mich einfach die relevanten Werte ab.
Wenn beim Char eines Mitspielers steht "Söldner 5", "Entrechteter Adliger 4",  "Mann von Welt 3" dann kann ich mir damit eine gute Vorstellung eben dieses Chars machen.
Wenn da steht "Zweihänder 8", "Schwerter 7", "Schußwaffen 12", "Kriegskunst 2",  und was weiß ich, was nicht noch alles macht das den Char kein Stüück durchschaubarer, mein Bild des Chars kein bischen klarer oder vollständiger. All diese Fähigkeiten würden unter "Söldner" fallen. Womit genau der gerade kämpft, ist reine Color.

Die Wesenszüge lerne ich aus der Charbeschreibung grob kennen, genauer dann während des Spiels. Und ob der nun mit dem Anderthalb- oder dem Zweihänder besser kämpfen kann, oder einen Morgenstern bevorzugt, das ist mir schlicht egal. Ob eine Aktion von einem Trait abgedeckt wird oder nicht, ist einfac hzu entscheiden, und Inkonsistenzen der Marke "mal kann ich es, dann wieder nicht" kamen mir noch nie unter. Es ist wirklich erstaunlich, wieviel mit dem gesunden Menschenverstand ohne große Diskussionen abgedeckt werden kann - Vorhandensein des gesunden Menschenverstands und einer funktionierenden Gruppe mal vorausgesetzt.

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Re: "Das ist aber nicht nach den Regeln"... heul doch!
« Antwort #140 am: 13.03.2006 | 18:19 »
Wenn ein Seefahrer Kräuterkunde (7 oder 9) hat, ändert das meine Sichtweise schon, weil ich es bei einem Seefahrer zunächst mal nicht erwarte, ja. Der Unterschied zwischen einem Seefahrer, der sich mit Kräutern auskennt, und einem, der sich nicht mit Kräutern auskennt, mag marginal sein; aber wenn da irgendwo "Kräuterkunde (7)" steht, braucht niemand zu diskutieren, ob ein Seefahrer sich mit Kräutern auskennen kann, und der Spieler muß nicht ein Drittel der Lebensgeschichte seines Chars zu repetieren, um dies zu erklären. Spart Zeit.
Äh. Ich glaube Ihr beide (Du und Preacher) habt das Argument falsch verstanden oder ich habe mich missverständlich ausgedrückt. Es geht um den Unterschied zwischen Kräuterkunde 7 und 9. Wie unterscheidet sich ein Charakter mit Kräuterkunde 7 von einem Charakter mit Kräuterkunde 9? Oder was unterscheidet sich Vorstellungsraumtechnisch einen Charakter mit KK13 von einem Charakter mit KK15?
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Re: "Das ist aber nicht nach den Regeln"... heul doch!
« Antwort #141 am: 13.03.2006 | 18:26 »


DU hast den Spruch vom Kreis angebracht, und den dann noch zu einem Rad weiterentwickelt - mach mich nicht dafür verantwortlich, wenn deine Vergleiche hinken. ICH sprach nur von einem weiten Bereich, den man durch wenige Werte abstecken/abdecken kann.
Booa, Kinners.
Wie kann man nur so ein Brimborium um ein verutschten Zitat-Tag machen  ::)
Ah jetzt ja! Du benutzt also die "goldene Regel", um Schlaglöcher aufzufüllen, bevor Dein unrundes Rad drin stecken bleibt?  ;)
Ja, und ich schäme mich nicht es Zuzugeben, ist es doch Teil meiner hier die ganze Zeit vertretenen Meinung, das es das Kreisrunde System für alle Belange nicht geben kann.
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Re: "Das ist aber nicht nach den Regeln"... heul doch!
« Antwort #142 am: 13.03.2006 | 18:58 »
Jungs, ihr habt alle Risus nicht verstanden. Gandalf ist per se ein Klischee. Gandalf hat überhaupt keine Werte außer "Gandalf 7". (Ggf. müsste man noch ausführen, ob man "Gandalf (wie im Film) 7" oder "Gandalf (wie im Buch) 7"  haben möchte. Aber das ist es dann auch.)

Und die Frage, was Wikinger alles können, ist natürlich auch völlig müßig. Wikinger können alles, was die Leute gemeinhin einem Wikinger zutrauen und bei Streitfragen wird das halt ausramboselt und fertig. Und um Merlins Frage zu beantworten: Wenn der Wikinger aus irgendwelchen Gründen aufhört ein Stereotyper Wikinger zu sein, kannst du deine 4 Punkte nehmen und einfach eine bessere Beschreibung finden. - Das nenn ich mal Charakterentwicklung.

Offline Falcon

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Re: "Das ist aber nicht nach den Regeln"... heul doch!
« Antwort #143 am: 13.03.2006 | 19:46 »
OT :
haukrinn schrieb @Charaktererfassung bei Risus:
Zitat
Nein, wird sie nicht. Und weißt Du, warum? Weil Systeme wie Risus auf diesen Mikromanagement-Krempel keinen Wert legen. Weil es regeltechnisch völlig gleichgültig ist, ob Du einen maraskanischen Hartholzharnich oder eine albernische Lederjacke trägst. Weil sich Dein Lähmungzauber im Konnfliktsystem nicht anders auswirkt als ein magischer Blitz. Wenn man solche Besonderheiten festhalten will, bitte, aber das sind Dinge der Beschreibung, nicht der Regeln.
Na gut. Bei solchen Systemen, in denen Charaktere nicht im Detail festgehalten werden, sehe ich immer einfach die Gefahr das der Char nicht konsistent bleibt. Sprich, der Spieler vergisst oder verändert mal was wie er lustig ist. Mal ist der Thorwaler streitlustig, die nächsten drei Wochen vergißt er diesen Aspekt und dann kommts auf einmal wieder übermäßig zum Tragen.
Das ist natürlich überzogen, so etwas wird sich jeder für seinen Char wohl noch merken können.

Das sehe ich aber als grundsätzliches Problem der narrativen Systeme, hört sich seltsam an, aber der Charakter wird der Willkür seines Spielers ausgeliefert.

so BTT
« Letzte Änderung: 13.03.2006 | 19:47 von Falcon »
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hoch ist gut Sowas wie'n Blog

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Re: "Das ist aber nicht nach den Regeln"... heul doch!
« Antwort #144 am: 13.03.2006 | 19:58 »
Zitat
Mal ist der Thorwaler streitlustig, die nächsten drei Wochen vergißt er diesen Aspekt und dann kommts auf einmal wieder übermäßig zum Tragen.

Naja, wäre ja jetzt nicht so, als könnte man Werte nicht ignorieren.

Offline Haukrinn

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Re: "Das ist aber nicht nach den Regeln"... heul doch!
« Antwort #145 am: 13.03.2006 | 20:08 »
Das sehe ich aber als grundsätzliches Problem der narrativen Systeme, hört sich seltsam an, aber der Charakter wird der Willkür seines Spielers ausgeliefert.

 :o Der Spieler darf seinen Charakter kontrollieren? DAS geht nun wirklich nicht. Wo kämen wir denn hin, wenn das bei allen Spielen Einzug halten würde? Anarcho-Ärgere-Dich-Nicht?

Ich finde es übrigens überaus interessant, daß Du das Problem bei Spielen mit vielen beschreibenden Elementen siehst. Meiner Erfahrung nach definiert sich die Persönlichkeit in solchen Spielen eher stärker und dauerhafter als dies bei Spielen der Fall ist, die solche Dinge regeltechnisch garnicht oder nur durch numerische Werte erfassen.
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Offline Falcon

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Re: "Das ist aber nicht nach den Regeln"... heul doch!
« Antwort #146 am: 13.03.2006 | 20:23 »
@haukrinn: habe mir schon gedacht das es mindestens einer böswillig interpretiert, aber ich denke du weisst was ich geschrieben hab  ;)
Ja, wenn ein Spieler einen Wikinger spielen möchte, würde es mich als Mitspieler ärgern wenn es am nächsten Abend eine Ballerina ist (natürlich ohne Charwechsel).

Im Vordergrund steht natürlich immer der Spass. Ich gehöre auch zu der Fraktion die narrativen Systemen eher der Story die Gewichtung hineindichtet, wo drunter die Charaktere etwas leiden. Kann man Spass dran haben.
Ich hab Spass daran wenn die Charaktere sind wie sie sind, und sich von da aus weiterentwickeln, ohne Sprünge oder Rückschritte zu machen, je nach meiner Tagesform.

Ein schrieb:
Zitat
Naja, wäre ja jetzt nicht so, als könnte man Werte nicht ignorieren.
Das wäre dann aber mit Absicht, denn ein Blick auf den Charsheet genügt. Der Unterschied ist doch grundlegend.
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Ein

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Re: "Das ist aber nicht nach den Regeln"... heul doch!
« Antwort #147 am: 13.03.2006 | 20:30 »
Zitat
Das wäre dann aber mit Absicht, denn ein Blick auf den Charsheet genügt. Der Unterschied ist doch grundlegend.

Nö, man kann es auch einfach vergessen. Z.B. weil man gerade erst von der Arbeit kommt.

Offline Falcon

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Re: "Das ist aber nicht nach den Regeln"... heul doch!
« Antwort #148 am: 13.03.2006 | 20:32 »
naja, sicher kann man aber die Gefahr ist doch wesentlich geringer als bei Dingen die man niemals festhält. An dem Vorteil gibt es doch eigentlich gar nichts auszusetzen, du windest dich wie ein Wurm  ;D
Zudem bleibt der Kopf dann freier für die Realität.
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Offline Haukrinn

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Re: "Das ist aber nicht nach den Regeln"... heul doch!
« Antwort #149 am: 13.03.2006 | 20:35 »
naja, sicher kann man aber die Gefahr ist doch wesentlich geringer als bei Dingen die man niemals festhält. An dem Vorteil gibt es doch eigentlich gar nichts auszusetzen, du windest dich wie ein Wurm  ;D

Das ich ein saufender Wikinger vergesse ich, wenn auf meinem Charakterbogen Saufender Wikinger (4) steht. Aber wenn dort Zechen +3 steht, vergesse ich das nicht? :gaga:
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