Autor Thema: Gibt es heute eigentlich noch Helden?  (Gelesen 15446 mal)

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Re: Gibt es heute eigentlich noch Helden?
« Antwort #25 am: 12.02.2006 | 14:29 »
Natürlich findet man zu allem eine Ausnahme, darum heißt es ja auch so schön: Ausnahmen bestätigen die Regel.

Allerdings ging es hier definitiv um Rollenspielhelden, nicht um Filme. In Sachen Film kommt soviel heraus, dass man immer einen Gegenentwurf findet, vor allem wenn man, wie du, sich die Rosinen aus fast 20 Jahre Film herauspickt. ;)

Offline 8t88

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Re: Gibt es heute eigentlich noch Helden?
« Antwort #26 am: 12.02.2006 | 14:35 »
Fällt mir noch dazu ein... Zitat vom Grünen Kobold aud Spider-Man 1

Well, to each his own. I chose my path, you chose the way of the hero. And they found you amusing for a while, the people of this city. But the one thing they love more than a hero is to see a hero fail, fall, die trying. In spite of everything you've done for them, eventually they will hate you. Why bother?
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Offline Dr.Boomslang

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Re: Gibt es heute eigentlich noch Helden?
« Antwort #27 am: 12.02.2006 | 14:43 »
Ich finde der Prototyp des Rollenspielhelden ist der der am Anfang nichts hat, nichts kann, und nichts ist und am Ende ist er reich, berühmt und unbesiegbar. Auch in Filmen ist das eigentlich ein beliebtes klassisches Heldenthema. Von Karate Kid bis Star Wars ist der Weg vom Nichts zum Helden immer beliebt, inklusive der peinlichen Rückschläge am Anfang, die den Sieg am Ende nur noch besser werden lassen.

Offline Smendrik

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Re: Gibt es heute eigentlich noch Helden?
« Antwort #28 am: 12.02.2006 | 14:49 »
Meiner Meinung nach gibt es heute zwei Arten von Helden.

Die einen opfern sich selbstlos für andere auf und geben alles für ihre Ideologie. Wie zB Mutter Theresa, Ghandi...

Der andere Typ ist "klassisch" larger than life. Leute die an ihrere Aufgabe wachsen und das unmögliche schaffen. Hier fallen mir hauptsächlich Filmbeispiele ein wie Bruce Willis in Die Hard...
Was nützt alle Magie der Welt, wenn man damit nicht mal ein Einhorn retten kann?

Sleep is like the unicorn - it is rumored to exist, but I doubt I will see any

Offline AlexW

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Re: Gibt es heute eigentlich noch Helden?
« Antwort #29 am: 12.02.2006 | 15:21 »
@Alex
Ich würde eigentlich sogar weitergehen und behaupten, dass der patriotisch-naive Held nicht in die deutsche Gesellschaft passt. Diese Heldenverehrung gab es ja im Grunde nur während der knappen Zeit zwischen Bismarck und Adenauer. Davor findet man solcher Art Helden eher selten, weil es einfach an einer Nationalität mangelte. Entsprechend neigt meines Erachtens das deutsche Heldenbild eher zum Gelehrten und Künstler, denn zum Staatsmann oder Kriegshelden. Anders halt zB in den USA, die ja ihren Washington, ihren Jefferson und andere haben.


Da sind wir völlig d`accord. Noch ein Beispiel für das überaus gespaltene Verhältnis der Deutschen zu sich selbst. :)

Meine "Helden" sind Leute, die am Anfang recht stark rüberkommen (ich mag kompetente, fähige Leute), und die ich dann Stück um Stück auf Herz und Nieren prüfe. Früher sind meine Helden in meinen Stories immer gestorben, mittlerweile überleben mehr als früher, aber oft völlig verändert. Mich reizt das mehr als "von schwach zu stark". Aber ich bin ja auch Buttkicker (als Rollenspieler-Typus). :)
« Letzte Änderung: 12.02.2006 | 15:25 von AlexW »

Ludovico

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Re: Gibt es heute eigentlich noch Helden?
« Antwort #30 am: 12.02.2006 | 17:21 »
Natürlich findet man zu allem eine Ausnahme, darum heißt es ja auch so schön: Ausnahmen bestätigen die Regel.

Allerdings ging es hier definitiv um Rollenspielhelden, nicht um Filme. In Sachen Film kommt soviel heraus, dass man immer einen Gegenentwurf findet, vor allem wenn man, wie du, sich die Rosinen aus fast 20 Jahre Film herauspickt. ;)

Ich habe versucht, darzustellen, daß die Analogie, die Du im Ursprungspost gemacht hast, nicht zutreffend ist.
Da Cinematik in Rollenspielen heutzutage mehr und mehr an Bedeutung gewinnt, würde ich den Filmbereich jetzt nicht einfach ausklammern, denn nicht wenige Rollenspiele orientieren sich bei den Charakteren an Filmvorlagen.

Offline Nelly

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Re: Gibt es heute eigentlich noch Helden?
« Antwort #31 am: 13.02.2006 | 18:06 »
Ich denke nicht, daß Soldaten, die als Teil ihres freiwillig gewählten Berufes auf Befehl in ein Krisengebiet geschickt werden, als Helden durchgehen.

Kommt darauf an in was sie verwickelt sind. Allerdings habe ich Ausnahmsweise mal nicht von Soldaten gesprochen, sondern von Menschen die sich in meinem Umfeld für andere aufopfern. Dazu gehören die Angels die Wahnsinniges, Beschimpfungen, Tiefschläge und anderes in Kauf nehmen nur um ihre Truppen zu unterstützen. Ich spreche von Jugendbetreuern die im Kampf gegen die Stadt schon so einigen Rückschlag hinnehmen mussten. Ich denke da an die Engel in Weiß, an Menschen die Bürden auf sich nehmen obwohl sie nicht wissen wie sie das alles finanziell schaffen sollen. Ich denke da an Menschen die bereitwillig nach Katrina ihre Tür geöffnet haben ohne auch nur mit der Wimper zu zucken.

Helden sind Menschen die in meinen Augen Menschen die über sich selbst hinauswachsen und das unmögliche Möglich machen. Ein Soldat gehört ebenfalls dazu, genauso wie Mutter Theresa oder aber Ghandi und Martin Luther King und die weise Rose. Ein Mensch der sich bereitwillig auf einen anderen Wirft, wie der Lt. von Ryan, und damit in kauf nimmt vielliecht selbst getötet zu werden ist genauso ein Held wie ein Mensch der am Straßenrand hält um einem Mann aufzuhelfen der vom Fahrrad gestürzt ist und der dann auch noch in den Armen des Ersthelfers stirbt. Oder aber ein kleines siebenjähriges Mädchen das mitten auf der Straße sitzt und sich nicht vom Fleck bewegt weil sie die Soldaten vor einer Bombe warnen möchte.
Genauso aber kann ein Hund ein Held sein, der durch seine feine Nase und sein Gespür den lange vermissten Jungen in einer Grube entdeckt hat. Oder aber Menschen die Torturen ausgesetzt waren und trotzdem überlebt haben!

In jedem Alltagsbereich gibt es große und kleine Helden ;) 
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Offline Settembrini

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Re: Gibt es heute eigentlich noch Helden?
« Antwort #32 am: 13.02.2006 | 21:06 »
Alles Einfluß von christlichem Martyrerkult.
Nicht falsch verstehten, ich bin ja auch dafür.
Aber man sollte wissen, daß das nur in unserem Wertekontext so ist.
 :-\
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Offline Nelly

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Re: Gibt es heute eigentlich noch Helden?
« Antwort #33 am: 13.02.2006 | 21:31 »
Alles Einfluß von christlichem Martyrerkult.
Nicht falsch verstehten, ich bin ja auch dafür.
Aber man sollte wissen, daß das nur in unserem Wertekontext so ist.
 :-\


Und? Ich bin Christ. Natürlich betrachte ich das in unserem Wertekontext... genauso wie andere auf unseren Wertekontext pfeiffen, pfeiffe ich auf deren Wertekontext, um es jetzt mal absolut sarkastisch auszudrücken.. Jemand der sich in die Luft jagd und dadurch zum Helden eines anderen Wertekontextes wird.. tjaaaa da bleib ich doch lieber bei dem mit dem ich aufgewachsen bin.

Ich kann mir allerdings vorstellen das wenn ein junger Mann von 16 Jahren ungefähr drei 5 Jährige Kinder aus einem brennendem Gebäude rettet überall als Held gefeiert werden würde. ;)

Es gibt dinge die sind heldenhaft oder sie sind es eben nicht.. manchmal sind sie sogar dumm und heldenhaft zugleich ;)

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Offline Settembrini

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Re: Gibt es heute eigentlich noch Helden?
« Antwort #34 am: 13.02.2006 | 21:33 »
Die Diskussion ging aber auch vermehrt um Griechische Helden oder vorchristliche Sagengestalten.
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Re: Gibt es heute eigentlich noch Helden?
« Antwort #35 am: 13.02.2006 | 21:47 »
Also, eigentlich ging die Diskussion, um Rollenspielhelden. Um Dungeon Crawler, um Cinematen und um DSAler und ihre Relation zum westlichen Heros. Von den Griechen war bei mit nie die Rede. (Ebenso wenig von US-Soldaten oder Terroristen.)

Offline Nelly

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Re: Gibt es heute eigentlich noch Helden?
« Antwort #36 am: 13.02.2006 | 21:55 »
Und was machen Cinematen Helden? Sie retten kleine Kinder aus brennenden Häusern, schwingen dabei von Haus zu Hauswand.

Im übrigen hab ich die US Soldaten nicht auf den Tisch gebracht ;)

Jetzt könnte man sagen was für ein Held verkörpert eigentlich der westliche Heros? Und was ist überhaupt ein Held? Aber das wäre wohl wieder Haarspalterei und muss wohl jeder für sich selbst beantworten... vielleicht definiert ja jeder den Helden anders.

Im Rollenspiel sind mir die tragischen Helden die liebsten, sie haben etwas belebendes und sind eine erfrischende Abwechslung, der tragische Antiheld sowieso. Aber wenn man die zu oft hat werden sie irgendwann genauso zum Stereotypen wie all die anderen auch.

Was ich gar nicht haben kann das sind Leute die keine eigenen Ideen haben. Sie sehen etwas im Film und bauen es sich als Charakter nach weil sie es cool finden. Das einzige was dann anders ist, ist der Name... aber einen Achilles oder Spiderman, sowie einen Robin Hood kann man eben nicht nachspielen.. das ist irgendwie falsch. :-\
« Letzte Änderung: 13.02.2006 | 21:57 von Nelly »
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Wolf Sturmklinge

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Re: Gibt es heute eigentlich noch Helden?
« Antwort #37 am: 14.02.2006 | 09:15 »


In meinen Augen, ist ein Held, jemand...

...der Dinge tut, ohne dafür irgendeine Gegenleistung zu erhalten.
...der sich des Risiko bewußt ist.
...der alles dafür tut damit es anderen besser geht.
...der trotz Rückschlägen nicht aufgibt.

Am Anfang war der D&D-Held. Dieser zeichnet sich durch Fähigkeit und Leidensbereitschaft aus. Unermüdlich kämpft er sich durch finstere Dungeons, erschlägt Monster und schleppt ihre Schätze an die Oberfläche. Doch, ist er wirklich ein Held? Bei vielen dieser Gattung muss es wohl in Frage gestellt werden, denn es ist wenig ruhmreiches an Habgier. Der Rollenspielheld mutiert hier auf einmal zum Bösewicht, der hilflose Kobolddörfer ausrottet.
Schlechter SL ohne gescheite Story, hat nichts mit D&D zu tun (-;.

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Re: Gibt es heute eigentlich noch Helden?
« Antwort #38 am: 14.02.2006 | 11:17 »
@Wolf
Wer Dungeons hat, braucht keine Story. ;)

Wolf Sturmklinge

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Re: Gibt es heute eigentlich noch Helden?
« Antwort #39 am: 14.02.2006 | 16:18 »
@Wolf
Wer Dungeons hat, braucht keine Story. ;)
Ich wollte Dich nicht beleidigen.

Offline Asdrubael

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Re: Gibt es heute eigentlich noch Helden?
« Antwort #40 am: 14.02.2006 | 16:21 »
@Wolf
Wer Dungeons hat, braucht keine Story. ;)

wat ne geile Signatur  :d

Und ein Paladin ist nun mal ein Krieger und kein Therapeut.

Misantropie ist halt in der Gruppe lustiger  ;D

Irrsinniger

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Re: Gibt es heute eigentlich noch Helden?
« Antwort #41 am: 16.02.2006 | 18:17 »
... aber auch das Happy End(Robin Hood). ...

Robin Hood hat kein Happy End. (Nur die Hollywood- und die Disney-Version)
Die ursprüngliche Fassung endet damit, dass eine ... achtung, spoiler übrigens ... Äbtissin in einem Kloster den guten Helden vergiftet und er grausam zugrunde geht. Littel John findet ihn, beherrscht sich gerade noch und bricht der Äbtissin nicht das Kreuz, dafür bestattet er Robin in einem ordentlichen Grab.

Irrsinniger

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Re: Gibt es heute eigentlich noch Helden?
« Antwort #42 am: 16.02.2006 | 18:23 »
Jetzt könnte man sagen was für ein Held verkörpert eigentlich der westliche Heros? Und was ist überhaupt ein Held? Aber das wäre wohl wieder Haarspalterei und muss wohl jeder für sich selbst beantworten... vielleicht definiert ja jeder den Helden anders.

Laut Robin D. Laws - hab ich jetzt nicht vor mir, ich erzähle aus dem Gedächtnis nach - ist auch der angelsächsische Heldenbegriff geteilt: Im Britischen ist ein Held jemand, der gegen "overwhelming odds" "endured", also faktisch, der einer Übermacht trotzt, auch wenn er dabei droht, unterzugehen.
Im Amerikanischen ist ein Held jemand, der die Gegner fertigmacht und siegt.

Das erklärt auch - a propos US.Soldaten - wieso die dauernd als Helden bezeichnet werden auf CNN, wenn sie aus 10.000 Seemeilen Entfernung eine Rakete in eine Schule jagen [gebe zu, das war jetzt polemisch - eine Hochzeit tut's auch (hihihi - sorry, konnte nicht widerstehen)] : Sie haben gewonnen. Das ist das Kriterium.
Die armen Briten dagegen mussten nach Basra rein und von Haus zu Haus gehen, ballernd, aber das waren keine "overwhelming odds", also kehrten nach Hause zurück und waren nur Veteranen, keine Helden.

Offline Dr.Boomslang

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Re: Gibt es heute eigentlich noch Helden?
« Antwort #43 am: 16.02.2006 | 18:37 »
Sie haben gewonnen. Das ist das Kriterium.
Aber warum ist man dann in Amerika und vielleicht woanders auch ein Held wenn man eigentlich nur versagt, das aber unter möglichst spektakulären Umständen? Wie z.B. Soldaten die bei einem Helikopterabsturz sterben oder die einfach erschossen oder verwundet werden.

Offline Falcon

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Re: Gibt es heute eigentlich noch Helden?
« Antwort #44 am: 16.02.2006 | 20:27 »
irrsinniger schrieb:
Zitat
Robin Hood hat kein Happy End. (Nur die Hollywood- und die Disney-Version)
Die ursprüngliche Fassung endet damit, dass eine ... achtung, spoiler übrigens ... Äbtissin in einem Kloster den guten Helden vergiftet und er grausam zugrunde geht. Littel John findet ihn, beherrscht sich gerade noch und bricht der Äbtissin nicht das Kreuz, dafür bestattet er Robin in einem ordentlichen Grab.
Was für ein erbärmliches Ende wäre das. Zum Glück haben wir Hollywood.

@boomslang: das ist eine gute Frage. m.E. wird der Heldenbegriff dort noch willkürlicher benutzt. Einfach um dem Tod der Menschen einen Sinn zu geben, sich vor deren angehörigen Rechtfertigen zu können um später zu sagen das ja doch irgendwie etwas "gutes" dabei herausgekommen ist.
Verantwortungsflucht der Regierung quasi.
« Letzte Änderung: 16.02.2006 | 20:30 von Falcon »
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Eulenspiegel

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Re: Gibt es heute eigentlich noch Helden?
« Antwort #45 am: 16.02.2006 | 21:24 »
Also gerade in amerikanischen Heldenfilmen geht es doch darum, dass ein einziger Held gegen eine Übermacht kämpft.

Man schaue sich nur die ganzen Actionfilme mit Chuck Norris, Steven Seagal oder Charles Bronson an. Es geht immer darum, dass ein einzelner Mann gegen eine Übermacht gewinnt.
Der Unterschied zwischen einer antiken und ein Hollywood Heldengeschichte ist der, dass wir in der Antike nur Tragödien haben, während Hollywood Geschichten meistens ein Happy End haben.

Offline Boba Fett

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Re: Gibt es heute eigentlich noch Helden?
« Antwort #46 am: 17.02.2006 | 11:20 »
Heldentum in der heutigen Zeit:

Ich glaube, dass es auch heute noch Helden gibt.
Dazu möchte ich erstmal erklären, was für mich einen Helden ausmacht:
1. Helden sind Menschen, die etwas ungewöhnliches machen.
2. Helden gehen bei Ihrer Tat ein Risiko ein.
3. Helden begehen Ihre Tat nicht aus niederen Motiven (sich einen Vorteil verschaffen, Bezahlung, etc. pp.) sondern uneigennützig.
4. Helden helfen mit Ihrer Tat anderen.
5. Helden sind immer einzelne, niemals eine große "Gruppe".
6. Heldentum wird immer von aussen betrachtet und individuell bewertet. Man macht sich nicht selbst zum Helden und man kann auch von einem Menschen als Held betrachtet werden und vom anderen nicht.
7. Es gibt keinen generellen Maßstab, ab wann man zum Held wird.

Damit scheiden für mich eine Menge Leute aus, auch wenn die oft und gern als "Helden" verkauft werden.
Künstliche Heroik, die nur der Attraktivität willen, erschaffen wird, ist mir persönlich zuwider!

Dazu möchte ich ein paar Beispiele geben:
- Soldaten die von einer Nation in den Krieg geschickt werden, sind für mich keine Helden.
Für mich ist auch keine spezielle Einheit, die sich durch besondere Fähigkeiten hervortut, pauschal etwas, bei deren Mitgliedschaft man zum Helden wird.
Es gibt natürlich durchaus Soldaten, die durch besondere Taten (für mich) zu Helden werden.

- Feuerwehrleute, die ein Haus löschen sind für mich keine Helden.
Es gibt aber durchaus Feuerwehrmänner, die durch besondere Taten (für mich) zu Helden werden.

Wenn eine Nation oder dessen Armee wirbt, dass man als Soldat zum Helden wird, dann ist mir das zuwider!

Für mich persönlich stammen Helden aber seltener aus den oben genannten Gruppen, als aus den folgenden:
(bedeutet, dass auch diese Gruppen nicht pauschal Helden sind...!)
- Polizisten, die täglich seinen Job ordentlich machen, auch wenn der Job beschissen angesehen ist, sie von allen Seiten nur Druck bekommen, unterbezahlt sind, überstunden und Nachtschichten schieben...
- Streetworker, die Leute aus der Gosse ziehen, oder mit Drogensüchtigen arbeiten, das sind für mich Helden.
dazu zählen auch Pastoren, Diakone, Seelsorger...

Held sein bedeutet für mich fast niemals einen Kampf mit Gewalt.
Heldentum bedeutet für mich eher einen kampf mit sich selbst und sehr oft einen Kampf GEGEN die Gewalt.
Gewalt macht keine Helden. Gewalt macht nur Opfer!
« Letzte Änderung: 17.02.2006 | 11:42 von Doc Holliday »
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Offline Settembrini

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Re: Gibt es heute eigentlich noch Helden?
« Antwort #47 am: 17.02.2006 | 11:32 »
Zitat
- Streetworker, die Leute aus der Gosse ziehen, oder mit Drogensüchtigen arbeiten, das sind für mich Helden.
dazu zählen auch Pastoren, Diakone, Seelsorger...

Es gibt keinen Grund diese Berufsgruppen von den anderen abzuheben. Ich finde Deine Argumente gut, nur warum sollten sie nicht für Seelsorger auch gelten?

Soldaten,Streetworker & Pastoren (klingt nach DSA Box)
Haben in ihrem Beruf jeder verstärkt die Möglichkeit heldenhaftes zu tun.
Machen müssen sie es aber dann schon noch.
Wie es Soldaten gibt, die "nur" ihren Dienst tun, gibt es Haufenweise Geistliche und Sozialarbeiter, welche ihre Stunden abreißen und abgestumpft sind gegenüber den Menschen für die sie verantwortlich sind.
So gut Dein differenzierendes Argument bezüglich von "Actionheld" Berufen sind, so solltest Du sie auch auf alle Berufe erweitern.
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Offline Boba Fett

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Re: Gibt es heute eigentlich noch Helden?
« Antwort #48 am: 17.02.2006 | 11:34 »
Es gibt keinen Grund diese Berufsgruppen von den anderen abzuheben. Ich finde Deine Argumente gut, nur warum sollten sie nicht für Seelsorger auch gelten?
Okay, sorry, ich hab das ungünstig fomuliert...!
Ich ändere das oben!
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Offline ragnar

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Re: Gibt es heute eigentlich noch Helden?
« Antwort #49 am: 17.02.2006 | 12:43 »
Robin Hood hat kein Happy End. (Nur die Hollywood- und die Disney-Version)
Ändert, aber nichts daran das RH uns trotz Happy End als Held erscheint, oder?