Ich selber bin wenig für Color, immerhin ist das Leben der Helden schon schwer genug, dann muß man keine Faxen machen (wie im Gebirge mit zugebundenen Augen auf den Händen laufen oder vielmehr klettern).
Ich glaube, da besteht ein Missverständnis, darüber, was Color (ich finde Couleur ja schöner) ist, und was nicht.
Couleur ist Farbe - Stimmung - Atmosphäre.
In einem spektakulären Kung-Fu Manga Setting mag dies "auf Zedernspitzen stehen" oder "an der Wand laufen" bedeuten, aber das bedeutet nicht, dass dies überall gilt.
In einem "gritty" Setting kann Couleur auch bedeuten, dass man die schwierigkeiten, die die Welt bereitet stimmungsvoll ausbreitet - beim besagten Beispiel also, dass die Charaktere mit den Widrigkeiten einer Gebirgsüberquerung zu tun haben und unter Witterung, Klettern, Kälte, etc. leiden. In dem Fall ist Couleur, dass einem als Spieler das Gefühl des eiskalten Windes um die Nase streicht während man diese Szene spielt.
Da muss es also nicht automatisch spektakulär vorgehen. Ziel ist es, dass man die Situation als Spieler und auch als Spielleiter wirklich stimmungsvoll wahrnimmt.
Und deswegen komme ich gleich zu:
Klar, wenn man ein System spielt, was von Color recht wenig hält (zB CoC), ...
Wer sagt denn so einen Quatsch (dass Cthulu wenig Platz für Couleur enthält)?
Grade Cthulu - also subtiler Horror ist doch Couleur pur.
Zugegebener Maßen ist Horror die schwierigste Atmosphäre, die man erzeugen kann,
ABER Horror ist Couleur pur!
Dementsprechend ist Call of Cthulu auch voll von Couleur, aber eben nicht der typischen, sondern eben voll von subtiler Bedrohung, voll von Angst, voll von unbekanntem und wer weiss schon, was sich im nächsten Schatten verbirgt.
Meines erachtens das anspruchsvollste was man sich an Aufgabe stellen kann - Angst zu erzeugen.