Autor Thema: "The German Way Of Cthulhu"  (Gelesen 27543 mal)

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Offline Skyrock

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Re: "The German Way Of Cthulhu"
« Antwort #75 am: 19.02.2006 | 18:41 »
Die These in Verbindung mit solchen Annahmen wie DSA=Erzählspiel kommt mir doch schwer vertraut vor... Hofrat Behrens?

Zur Daseinsberechtigung der beiden Spielstile haben andere schon genug gesagt.

Ob der investigative Teil von Cthulhu selbst bei Leuten die Gewicht aufs Detektivspiel legen mehr regeltechnische Unterstützung braucht halte ich für fraglich. Nicht jeder mag sein Spiel pervy und jetzt mit extra viel Crunch, und BRP fiel schon immer eher in die Schublade leicht und locker. Wenn es solche Regeln geben sollte dann bitte nur optional.
(Ob man da dann unbedingt 16seitige Verfolgungsjagdregeln braucht darf man natürlich gerne in Frage stellen, zumal sich selbige schon gut mit den Grundmechanismen abdecken lässt.)
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Offline Boba Fett

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Re: "The German Way Of Cthulhu"
« Antwort #76 am: 19.02.2006 | 19:11 »
Ich muss ehrlich gestehen, dass ich DSA in den letzten 10-15 Jahren die Möglichkeit einer so umfassenden Einflussnahme abspreche.

Dazu hat die World of Darkness (Vampire und Co.KG) und Shadowrun zu viel Einfluss gehabt. Von D&D in den letzten Jahren mal ganz zu schweigen.
Die ganze DSA Verschwörung in Sachen klingt ja ganz nett, aber mal ehrlich: Es gibt in Deutschland genug (auch deutschsprachige) Alternativen, die sich jemand aneignen konnte wenn er keinen Bock auf DSA und die damit verbundene "Doktrin" (sofern es eine gab/gibt) hatte.
Da Shadowrun aus dem gleichen Hause eine ganz andere Sendung mit sich brachte, behaupte ich mal, dass das auch nichts geplantes vom Verlag war. Und die Tatsache, dass Earthdawn auch von FanPro war, bestätigt dies eigentlich.

DSA mag zwar durchaus das stärkste Fantasy-Rollenspiel System in Deutschland sein, aber der Einfluss von DSA auf das Spielverhalten in Deutschland zweifel ich trotzdem stark an.
Ich glaube vielmehr, dass Pegasus einfach die "german Way of Cthulhu" etwas forciert hat, weil die Autoren das geschrieben / übersetzt haben, das Ihnen wichtig erschien und es auch so übersetzt haben, wie sie es für richtig hielten.
Und gleichermaßen wird Cthulhu dann auch hauptsächlich für die attraktiv gewesen sein, die Interesse an dieser Spielweise hatten / haben.
Leute, die lieber mit der Schrotflinte durch Zombies ballern, werden dann andere Systeme bevorzugt haben, weil die so geschrieben wurden, dass es ihnen gefiel.

Also: Es gibt keine (dsa) Verschwörung!
Weitermachen!
« Letzte Änderung: 19.02.2006 | 19:14 von Boba Fett »
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Offline Settembrini

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Re: "The German Way Of Cthulhu"
« Antwort #77 am: 19.02.2006 | 19:13 »
Ja ich bin es tatsächlich. Der alte Nick ist einer Reform zum Opfer gefallen, um eine Einheitliche Webpräsens zu gewährleisten. Und Hofrat ist international nicht so gut.
Wer bist Du denn im CofC Board?

Zur Frage davor:
D&D erlaubt Dir vollständige Freiheit innerhalb des Dungeons;
SR innerhalb des Runs. Man kann sterben und muß dagegen Taktik und Ressourcenmanagement betreiben.
Man kann da auch RRen, aber die Grundidee ist Dungeon oder Run. Der Einfluß ist ein anderer.

Bei den DSA Abenteuern steht immer fest was passiert, selbst die Kämpfe sind geskripet. Lest mal die Spielleiterhinweise in DSA Produkten eurer Jugend:

"Stimmung vor Regeln"
"Aventurien soll lowFantasy bleiben"
"Viel Beschreiben, wenig Werte"
"Laßt euch nicht von den nervigen Powergamern unterkriegen, sanktioniert diese, nehmt ihnen die Macht zwingt ihnen Aventurische Sitten auf."

So oder so ähnlich findet es sich immer wieder. Ich denke das hat schon Einfluß gehabt, auch wenn DSA4 nicht mehr so sein sollte.
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Re: "The German Way Of Cthulhu"
« Antwort #78 am: 19.02.2006 | 19:18 »
@Boba:
Interessanter Punkt. Aber FanPro hat SR nicht erfunden ebensowenig Earthdawn, zu SchmidtSpiele Zeiten waren sie dazu noch institutionell getrennt, die Berührungspunkte durch den Laden nicht so stark. Und die personelle Überschneidung zwischen DSA Redax um Kiesow und em Rest der Rasselbande war zumindest bis Ende der neunziger nicht sehr groß.
Ich weiß aber zuwenig über WoD um da großes RR zuzuordnen. Mir kam es immer vor, als sei das ganz großes freies Intrigenspiel, ohne strukturierte Abenteuer, aber da bin ich echt kein Experte.
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Re: "The German Way Of Cthulhu"
« Antwort #79 am: 19.02.2006 | 19:22 »
Bei den DSA Abenteuern steht immer fest was passiert, selbst die Kämpfe sind geskripet. Lest mal die Spielleiterhinweise in DSA Produkten eurer Jugend:

"Stimmung vor Regeln"
"Aventurien soll lowFantasy bleiben"
"Viel Beschreiben, wenig Werte"
"Laßt euch nicht von den nervigen Powergamern unterkriegen, sanktioniert diese, nehmt ihnen die Macht zwingt ihnen Aventurische Sitten auf."

So, oder so ähnlich habe ich es noch in keiner DSA Publikation gefunden, insbesondere die DSA Regelmechaniken kein unmittelbares "Spielleiterhandbuch" (oder soll ich sagen "Box des Meisters" :) besitzt.)

Die Borbarad Kampagne und die dunklen Lande war die Hochzeit von DSA3 und da kann ich wirklich nicht von "Low Fantasy" reden.

Stimmung vor Regeln ist bei DSA auch ein absoluter Widerspruch - einfach weil es viel zu viele Regeln für alles mögliche gibt, um diese zu ignorieren. DSA ist nun wirklich eines der Regelwerke, die versuchen, alles in Regeln zu fassen - Pseudorealismus (oder besser Plausibilismus) möchte ich das mal nennen.

Die "Anti-Powergamer" Kampagne ist nicht typisch DSA und auch nicht typisch deutsch, sondern einfach eine Entwicklung, die stattgefunden hat, genau wie die "Powergamen kann auch Spaß machen" gegenentwicklung. Das fand nun allgemein in der Rollenspielszenerie statt, auch international, sogar hier im Forum und wir sind nun wirklich nicht mit DSA Fanboys gesegnet (naja, bis auf Jens ;D, aber dem haben wir auf dem Wintertreffen ja eine Wushu-Hirnwäsche verpasst... Schwester Eighty, die Spritze bitte.. *grins*).

Und die Doktrin "wenig Werte" in Bezug auf DSA zu bringen, ist ja nun wirklich der Lacher... Wieviel Spielwerte gibt es? Wieviel Werte allein für eine Waffe? Waffenvergleichs-schnickschnack. etc. pp. DSA ist nun wirklich das Gegenteil von "wenig Werte"...!

Ich bin nun alles andere als ein DSA-Fanboy, sprich: Ich mag dieses System so wie die Pest (also etwas lieber das D&D/D20), aber alle Schlechtigkeiten diesem System zuzuschreiben ist auch nicht korrekt.
« Letzte Änderung: 19.02.2006 | 19:25 von Boba Fett »
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Re: "The German Way Of Cthulhu"
« Antwort #80 am: 19.02.2006 | 19:35 »
@Boba:
Interessanter Punkt. Aber FanPro hat SR nicht erfunden ebensowenig Earthdawn, zu SchmidtSpiele Zeiten waren sie dazu noch institutionell getrennt, die Berührungspunkte durch den Laden nicht so stark. Und die personelle Überschneidung zwischen DSA Redax um Kiesow und em Rest der Rasselbande war zumindest bis Ende der neunziger nicht sehr groß.
Ich weiß aber zuwenig über WoD um da großes RR zuzuordnen. Mir kam es immer vor, als sei das ganz großes freies Intrigenspiel, ohne strukturierte Abenteuer, aber da bin ich echt kein Experte.
Wenn Du DSA irgendeine Einfluss-Wirkung zuschreibst (und das machst Du ja), musst Du sehen, wieviele Leute DSA spielen, und wieviele Leute Alternativen spielen.
(Interessant wären da die Deutsche Rollenspielerpreis-Umfrage-Ergebnisse der letzten 20 Jahre. Die hab ich grad nicht hier und Dogio kann mich nicht leiden, denn ich bin zu gradlinieg...*grins*)
D&D, WoD und SR und dergleichen sind einfach so stark in Spielanteilen, dass man einen wirklich besonderen Einfluss von DSA auf die Spielermentalität in Deutschland verneinen kann. (auch ohne jetzt große Zahlen zu kennen)
Insbesondere wenn man sieht, dass DSA zwar lange Zeit das Einsteiger-System Nummer 1 war (vielleicht auch noch ist), dass es aber auch das System ist, dass die meisten irgendwann weglegen um sich anderem zuzuwenden. Will sagen: Man legt es weg um eben was anderes zu machen, als das was die DSA Redax ausbrütet.
Kiesow verweilte Ende der 90er übrigens schon ziemlich lange nicht mehr unter uns. Dementsprechend ist das eher "Florian Don Schauens" oder "Thomas Römers" Spießgesellen oder Rasselbande.

Wenn die WoD also kein großes Railroading besitzt und der Schwerpunkt auf etwas anderem (Storytelling, Intrigenspiel, Powergaming, wie auch immer) liegt, dann hat Vampire einen Einfluss auf die deutsche Spielergemeinschaft, einfach dadurch, dass es etliche male gespielt wurde. Und ich glaube, der Sprung von Vampire zu Cthulhu ist kleiner als der Sprung von DSA zu Cthulhu. Also müsste grad der Einfluss von DSA Spielermethodik auf Cthulhu Spieler klein sein, zumindestens kleiner als der von Vampire...
Vielleicht sollte man unter den CoC-Spielern mal eine Umfrage machen, welches die Systeme waren, die sie davor gespielt haben. Denn so ist fast alles hier Spekulation.
« Letzte Änderung: 19.02.2006 | 19:36 von Boba Fett »
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Re: "The German Way Of Cthulhu"
« Antwort #81 am: 19.02.2006 | 19:36 »
Zitat
Stimmung vor Regeln ist bei DSA auch ein absoluter Widerspruch

Da gebe ich Dir recht. Dieser Widerspruch hat mehr Runden getötet als sonst irgendetwas.
Spieler pochen auf Werte, Meister pocht auf Stimmung. Nervt nicht rum, Eure Werte sind sowieso egal denkt er sich.
Und ist froh, als er endlich Cthulhu entdeckt.
So ist die typische Cthulhu Karriere in D.
Schau doch mal in "Mit Mantel Schwert und Zauberstab" da steht es in geballter Form.
Und ja, Borbarad war low-fantasy.
Ich spiele gerade Age of Worms, vorher Shackled City. Das ist einigermaßen hight Fantasy.
Ich hab das als Spieler doch durchgemacht. Die paar Luschendämonen von olle Borbi. Und dann die lächerlich kleine Armee des Mittelreiches zum Schluß + ein paar staubige novadis und ne handvoll Trolle...nein vielleicht fantastisch-realistisch aber bestimmt nicht high fantasy.

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Re: "The German Way Of Cthulhu"
« Antwort #82 am: 19.02.2006 | 19:41 »
Zitat
(Interessant wären da die Deutsche Rollenspielerpreis-Umfrage-Ergebnisse der letzten 20 Jahre. Die hab ich grad nicht hier und Dogio kann mich nicht leiden, denn ich bin zu gradlinieg...*grins*)

Ähh...erstmal kommt DSA bei verkauften Büchern und dann lange garnichts mehr.

@Boba: Drogio hat was gegen Dich? Und Du heißt BobaFett? Was kommt noch, Du liest mein blog? Und leitest Traveller?
Wobei ich bin ja zur Zeit gezwungenermaßen Dogio-Unterstützer. Nach dem DRSP debakel...
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Re: "The German Way Of Cthulhu"
« Antwort #83 am: 19.02.2006 | 19:43 »
Da gebe ich Dir recht. Dieser Widerspruch hat mehr Runden getötet als sonst irgendetwas.
Spieler pochen auf Werte, Meister pocht auf Stimmung. Nervt nicht rum, Eure Werte sind sowieso egal denkt er sich.
Und ist froh, als er endlich Cthulhu entdeckt.
So ist die typische Cthulhu Karriere in D.
Sehe ich anders...
Ich denke, die Spieler sind nicht wesentlich weniger oder mehr an Stimmung oder an Werten interessiert, als der Spielleiter.
Und ich glaube nicht, dass CoC das typische DSA NachfolgeSystem ist.
Eher Shadowrun und das glänzt auch durch "viele Werte".
Vielleicht noch Vampire und da glänzen auch die Powergamer und das Storytelling verblasst (auch wenn es auf dem Cover steht)
Zitat
Schau doch mal in "Mit Mantel Schwert und Zauberstab" da steht es in geballter Form.
Und ja, Borbarad war low-fantasy.
Ich spiele gerade Age of Worms, vorher Shackled City. Das ist einigermaßen hight Fantasy.
Ich hab das als Spieler doch durchgemacht. Die paar Luschendämonen von olle Borbi. Und dann die lächerlich kleine Armee des Mittelreiches zum Schluß + ein paar staubige novadis und ne handvoll Trolle...nein vielleicht fantastisch-realistisch aber bestimmt nicht high fantasy.
Da fehlt uns die Definition von High Fantasy.
Wenn Low Fantasy das Geschehen von normalSterblichen im Fantasy ausmacht, also Diebe fangen und dergleichen und es in der High Fantasy um höheres also unirdisches geht, also unsterbliche Schwarzmagier mit Dämonenhorden und dergleichen, dann war die Borbarad-Kampagne eindeutig high Fantasy.
Ob diese vielleich an Epischer Bandbreite leicht zu überbieten, oder in den Augen vieler high-power-verwöhnter Konsumenten läppisch wirkte, spielt dann keine Rolle.
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Offline Boba Fett

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Re: "The German Way Of Cthulhu"
« Antwort #84 am: 19.02.2006 | 19:47 »
Ähh...erstmal kommt DSA bei verkauften Büchern und dann lange garnichts mehr.
Die Anzahl der verkauften Bücher sagt nicht unbedingt etwas über die Anzahl der Spielerrunden aus.
Ansonsten würden selbstgemachte Systeme statistisch nicht gespielt werden.
DSA ist ein System, bei dem man viele Bücher kaufen muss, um es spielen zu können.
Gegenbeispiel: Bei Arcane Codex reicht ein einziges Buch zum Spielen aus. Und auch das ist sehr erfolgreich - wird aber in Deiner statistischen Bewertung stark unten stehen.
Zitat
@Boba: Drogio hat was gegen Dich? Und Du heißt BobaFett? Was kommt noch, Du liest mein blog? Und leitest Traveller?
Wobei ich bin ja zur Zeit gezwungenermaßen Dogio-Unterstützer. Nach dem DRSP debakel...
Ich weiss nicht, ob Uwe Mundt was gegen mich hat, das war nicht ernst gemeint. Ich lese Deinen Blog nicht.
Traveller habe ich jahrelang geleitet, inzwischen ziehe ich aber Fading Suns vor. Und Star Wars. und Blue Planet und und und...

Aber wir kommen vom Thema ab.
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Offline Jens

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Re: "The German Way Of Cthulhu"
« Antwort #85 am: 19.02.2006 | 22:15 »
Also erstmal war ich nie DSA-Fanboy (oder vielleicht doch aber seit meiner Gehirnwäsche erinnere ich mich nicht mehr dran und soweit die Datenbank hergibt hab ich wohl auch schon vorher sehr DSA-kritisch gedacht, ein ganzes DSA-Forum "hasst" mich dafür..) und DSA ist kein Railroading sondern Illusionismus. Die wenigen Partizipionisten werden gemieden. ;)

Dann ist DSA kein Lowfantasy wenn ein Schwarzmagier halb Aventurien erobert und nur von Götterwaffen besiegt werden kann, eine hochgeweihte Prinzessin einen Drachen heiratet, die schwarzen Reiche die Finsternis übers Land bringen wollen und Krieger andere Leute mit einer Parade spalten können (alles Highfantasyereignisse, -situationen, -konflikte und -fähigkeiten!).

Und ja das System ist völlig überladen! "Wenig Werte" etc - okay die FanBoys predigen immer wieder die SFs und Vorteile und Nachteile und Hastdunichtgesehen als Anregung zum Erzählen zu verwenden aber sie sind im Grunde alles nur Regelkonzepte, "Crunch" oder wie man das nennt. Wenn "Hammerschlag" nur Fluff, also ne blumige Umschreibung für nen heftigen "Wuchtschlag" (AT+) ist, dann ist DSA(4) nicht mehr DSA(4)...

Aber DSA liegt schon lange nicht mehr so weit vorne was den Verbreitungsgrad angeht... zumindest in meinem Umfeld.

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Re: "The German Way Of Cthulhu"
« Antwort #86 am: 20.02.2006 | 11:11 »
Ich glaube hier werden ein paar Sachen chronologisch durcheinandergeworfen.
Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, hat sich an den Regeln von CoC seit den 80-er nichts oder nicht viel geändert. So weit ich weiss, ist die Waffenliste für Cthulhu Now auch schon sehr lang gewesen. Die Regeln für Bibliotheksbenutzung ist mir schon in Horror on the Orientexpress böse aufgestossen.
Aber davon mal ab: Die ersten deutschen Detektiv-CoC-Abenteuer wurden Anfang der 90-er von Laurin(?) verlegt und hatten sofort einen riesen Erfolg und superbe Kritiken. Von diesem Erfolg scheint CoC (wenn man den Abenteueraufbau anschaut) heute immer noch zu zehren. Der Erfolg des deutschen CoCs war also etwa zur gleichen Zeit wie der Vampire-Boom. Allerdings setzte sich damals meiner Meinung nach die Spielerschaft von CoC aus Rollenspielveteranen, die ein Horrorrollenspiel haben wollten, zusammen während ich das Gefühl hatte, dass Vampire eher Goths oder Gruftis, die bisher nicht viel mit Rollenspiel zu tun hatten, spielten. Daher sehe ich stärkere Verbindungen zwischen CoC und klassischen Rollenspielen als zwischen CoC und WoD.

Die ersten 2 Editionen von DSA waren sehrwohl eher Style over Substance. Die Beschreibungen der Abenteuer waren mehr auf Stimmung als auf Regelwerte aufgebaut. Das kann man am besten sehen, wenn man das Einstiegsabenteuer in DSA1 mit dem Einstiegsabenteuer in D&D-Basis Set vergleicht. Wie die Entwicklung ab DSA 3 weitergegangen ist, kann ich nicht sagen, weil ich eigentlich immer mehr mit AD&D und D&D zu tun haben musste.
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Re: "The German Way Of Cthulhu"
« Antwort #87 am: 20.02.2006 | 13:19 »
Die These in Verbindung mit solchen Annahmen wie DSA=Erzählspiel kommt mir doch schwer vertraut vor... Hofrat Behrens?
Yo Skyrock da hast du recht, der ehemalige Hofrat hat ein neues Betätigungsfeld gefunden und spuckt nun hier Gift und Galle.
Was aber immer noch aussteht ist das er auch in der Lage ist so Cthulhu zu leiten wie er es immer fordert.  ;D
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Re: "The German Way Of Cthulhu"
« Antwort #88 am: 20.02.2006 | 13:25 »
Okay Leute, hier geht es nicht um Probleme in anderen Foren, sondern um die verschiedenen Interpretation von CoC in verschiedenen Kulturen. Also bleibt beim Thema und spottet nicht durch die Gegend!

Offline Roland

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Re: "The German Way Of Cthulhu"
« Antwort #89 am: 20.02.2006 | 14:23 »
Settembrinis grundlegende Beobachtungen treffen zu. Sowohl für Cthulhu, als auch für den Marktführer DSA werden umfangreiche Abenteuer-/ Szenariobände veröffentlicht, die oft nur durch Railroading(1). zu meistern sind. Ob DSA tatsächlich stilprägend für die deutsche Rollenspielszene war oder ist, vermag ich nicht zu sagen.

Die meisten aktuellen Szenarien, die fürs Cthulhu RSP erscheinen, gehen in die Richtung Mystery/Horror Detetektiv Geschichte, oft mit hohem Folklore- und Sightseeinganteil. Die Tendenz zu Ermittlungsszenarien (oft mit Monster of the Week) gibt’s allerdings auch in den neueren englischsprachigen Cthulhu Veröffentlichungen.

Detektiv Geschichten haben im traditionellen Rollenspiel immer das Problem des Informationflusses zwischen SL und Spielern. Da die meisten RSPs keinen Mechanismus haben, um diesen Informationsfluss zu lenken, läuft es aufs Gutdünken des SLs hinaus, wann er welche Informationen zugänglich macht. Railroading. Alternativ könnte man die Sache ganz von Würfelwürfen abhängig machen, müsste aber damit rechnen, das dass Szenario nach einer Stunde in einer Sackgasse steckt. Dann wären die restlichen 30 Seiten mühsam angelesenes Material für die Katz, also ist das auch keine gute Lösung.

Bedingt durch den Imperativ des Metaplots und des sorgsam ausgearbeiteten Hintergrundes, in den DSA Abenteuer eingebettet sind, ist Railroading auch bei DSA fast unausweichlich, will man zum offiziellen Aventurien kompatibel bleiben. Die Helden dürfen in der G7 Kampagne nicht scheitern, sie dürfen die Machenschaften Borbarads und seiner Anhänger aber auch nicht zu früh durchkreuzen. Immerhin warten 1200 Seiten Material darauf, abgearbeitet zu werden.

Railroading ist die einzige Möglichkeit, umfangreiche Szenarien einigermaßen nach Plan über die Bühne zu bringen. Da sowohl Autoren als auch SLs und Spieler das wollen, wird „Story vor Regeln“ (oder Plausibilität vor Regeln, Atmosphäre vor Regeln) angemahnt und praktiziert. Das Bedürfnis, eine den Erwartungen entsprechende, Geschichte zu erzählen und zu erleben, sei die Geschichte aventurisch oder cthuloid, steht scheinbar für einen großen Teil der Rollenspielcommunity an erster Stelle. Nicht von ungefähr verkaufen sich die DSA Metaplotkampagnen wesentlich besser als der Rest der Abenteuer.


(1)Railroading benutze ich hier als Oberbegriff fürs echtes Railroading, Illusionismus und Partizipionismus.
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Offline Settembrini

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Re: "The German Way Of Cthulhu"
« Antwort #90 am: 20.02.2006 | 18:23 »
@Christian: Schön, daß Du das auch so untermauern kannst mit DSA. Interessanter Punkt mit dem Erfolg von Laurin, der eine Generation Redakteure geprägt haben könnte. Bist Du der Autor von ERPS?

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Re: "The German Way Of Cthulhu"
« Antwort #91 am: 21.02.2006 | 00:41 »
Bist Du der Autor von ERPS?
Nein. Aber ich habe es schon mal gespielt. ;)
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Re: "The German Way Of Cthulhu"
« Antwort #92 am: 21.02.2006 | 02:31 »
Okay Leute, hier geht es nicht um Probleme in anderen Foren, sondern um die verschiedenen Interpretation von CoC in verschiedenen Kulturen. Also bleibt beim Thema und spottet nicht durch die Gegend!

...und falls es einen (gefühlten/wahrgenommenen) Unterschied gibt, natürlich auch um die Frage, wie man aus diesem Wissen Spielspaß zieht...

Kennt jemand "Carambolage"?
- Im Ergebnis wären laut dieser Sendung die Franzosen weniger bescheuert, wenn sie "deutscher" wären und die Deutschen weniger bescheuert, wären sie "französischer". :D

(Spaßeshalber: Ersetzt mal die Nationalitäten mit Spielstilen ~;D)


Also: Laßt uns versuchen, was vom "French-Way" klauen, nachdem unsere Verlage den Rest der Welt mit "Schwarzwaldhorror" beglückt haben...

[etwa so war der Plan...]

Offline Enkidi Li Halan (N.A.)

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Re: "The German Way Of Cthulhu"
« Antwort #93 am: 21.02.2006 | 07:54 »
Und wie würdest du den "French Way" beschreiben?

Offline Kardinal Richelingo

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Re: "The German Way Of Cthulhu"
« Antwort #94 am: 21.02.2006 | 08:36 »

Railroading ist die einzige Möglichkeit, umfangreiche Szenarien einigermaßen nach Plan über die Bühne zu bringen. Da sowohl Autoren als auch SLs und Spieler das wollen, wird „Story vor Regeln“ (oder Plausibilität vor Regeln, Atmosphäre vor Regeln) angemahnt und praktiziert. Das Bedürfnis, eine den Erwartungen entsprechende, Geschichte zu erzählen und zu erleben, sei die Geschichte aventurisch oder cthuloid, steht scheinbar für einen großen Teil der Rollenspielcommunity an erster Stelle. Nicht von ungefähr verkaufen sich die DSA Metaplotkampagnen wesentlich besser als der Rest der Abenteuer.

ich seh das etwas anders, allerdings kenne ich die deutsche Communirty nicht besonders gut. Ich vermute aber, das die meisten Bücher gar nicht gespielt werden, das ist doch zeitlich gar nicht drin ! Also werden sie von SLs wie ein Buch gelesen um so auf dem laufenden zu bleiben. Die meisten Cthulhufreaks die ich kenne, spielen schon lange nicht mehr, sind eher berfufstätig und holen sich abends mal ihr Büchlein raus. Wenn sie was spielen dann eher Klassiker. Wenn sie was lesen dann eher die neuen Abenteuer die wie Bücher verschlungen werden und dann macht auch das railroading Sinn, weil es sich so ja besser wie ein Buch liest. Meiner Meinung nach erklärt diese These auch den zum Teil hohen Flavor Anteil und die zum Teil extrem unnützen Details der Bücher.

Ich vermute das ist auch bei DSA der Fall, niemals werden 10000 Leute (Auflage von DSA) alle Kampagnen spielen.
« Letzte Änderung: 21.02.2006 | 08:41 von Kardinal Richelingo »
"Computer games don't affect kids; I mean if Pac-Man affected us as kids,
we'd all be running around in darkened rooms, munching magic pills and
listening to repetitive electronic music."

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Offline Roland

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Re: "The German Way Of Cthulhu"
« Antwort #95 am: 21.02.2006 | 09:01 »
Beim Altherren Spiel Cthulhu kann ich keine halbwegs verlässlichen Aussagen machen, bei DSA, das eine breitere Zielgruppe anspricht, liegt der Anteil der tatsächlich  gespielten Abenteuer wohl recht hoch. Besonders die großen Kampagnen lässt sich der echte Fanboy nicht entgehen. Wenn ich mich auf Cons oder in den diversen Foren in den Reihen der DSA Spieler umhöre, finde ich sehr viele, die sich über ihre Spielerfahrungen der aktuellen Abenteuer unterhalten oder Tipps für die Vorbereitung suchen.
In meiner Umgebung kenne ich niemanden, der sich DSA Klamotten nur zum Lesen kauft, Cthulhu Komplettsammler gibts allerdings einige.

Die Auflage der DSA Regelboxen liegt wesentlich über 10.000, die fast aller Abenteuer wesentlich darunter.
« Letzte Änderung: 21.02.2006 | 09:02 von Roland »
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Re: "The German Way Of Cthulhu"
« Antwort #96 am: 21.02.2006 | 09:08 »
Beim Altherren Spiel Cthulhu kann ich keine halbwegs verlässlichen Aussagen machen, bei DSA, das eine breitere Zielgruppe anspricht, liegt der Anteil der tatsächlich  gespielten Abenteuer wohl recht hoch. Besonders die großen Kampagnen lässt sich der echte Fanboy nicht entgehen. Wenn ich mich auf Cons oder in den diversen Foren in den Reihen der DSA Spieler umhöre, finde ich sehr viele, die sich über ihre Spielerfahrungen der aktuellen Abenteuer unterhalten oder Tipps für die Vorbereitung suchen.


nun, aber die reinen Konsumenten tummeln sich weder auf cons noch in foren. Die tauchen unter dem Radar und werden ein ganz schönen Löwanteil ausmachen. Da bin ich noch nicht überzeugt.
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Re: "The German Way Of Cthulhu"
« Antwort #97 am: 21.02.2006 | 15:25 »
Zitat
Meiner Meinung nach erklärt diese These auch den zum Teil hohen Flavor Anteil und die zum Teil extrem unnützen Details der Bücher.

Schön, daß ich da nicht alleine bin mit dieser Einschätzung.
Tatsächlich ist es aber auch so, daß wenn überhaupt Cthulhu gespielt wird, dann auch fast ausschließlich gekaufte Abenteuer.
Die wenigsten trauen sich zu bzw. wollen sich die Mühe der großen Recherche machen. Diese wird als Standard angesehen, obwohl sie den Spielern meist am Arsch vorbeigeht/ehen könnte.

@DSA: Da kenne ich aus meiner Zeit dassselbe: Haufenweise Gruppen, die nur gekaufte Abenteuer gelten lassen. Ich denke die Metaplotabenteuer sind auch das was DSA einen so großen Suchtfaktor gibt.

Außerdem werden die "default" Abenteuersituationen:

Investigation -- Kult/Monster wird erkannt & gebannt
und
Dungeon

Bei DSA/Cthulhu abgelehnt, bzw. haben einen schlechten Ruf.
Dazu kommt der Schrei der Cthulhu-Fanboys nach immer anderem, originellem Material zu neuen Weltgegenden.

PS: Nur um nochmal Dinge in Perspektive zu setzen:
Zitat
Die Auflage der DSA Regelboxen liegt wesentlich über 10.000, die fast aller Abenteuer wesentlich darunter.

Von CofC D20 hat WotC über 30.000 Exemplare verkauft.

« Letzte Änderung: 21.02.2006 | 15:27 von Settembrini »
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Re: "The German Way Of Cthulhu"
« Antwort #98 am: 21.02.2006 | 15:33 »
nun, aber die reinen Konsumenten tummeln sich weder auf cons noch in foren. Die tauchen unter dem Radar und werden ein ganz schönen Löwanteil ausmachen. Da bin ich noch nicht überzeugt.

Woher stammen Deine Erkenntnisse über diese hohe "Dunkelziffer" im Bereich der Nichtspieler?


PS: Nur um nochmal Dinge in Perspektive zu setzen:
Von CofC D20 hat WotC über 30.000 Exemplare verkauft.


Und das steht in welcher Beziehung zu den DSA Verkaufszahlen?

 
« Letzte Änderung: 21.02.2006 | 15:42 von Roland »
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Re: "The German Way Of Cthulhu"
« Antwort #99 am: 21.02.2006 | 15:43 »
Und woher stammen Deine Erkenntnisse über diese hohe "Dunkelziffer" im Bereich der Nichtspieler?

Glaubst du jeder DSA Käufer besucht auch Cons ? Ich glaube das sind keine 10%. Ist doch irgendwie logisch das nur die aktiven Spieler auch Cons besuchen und das dann die Gruppe von Leuten sind denen du dann begegnest.
Diese Vermutung liess mich zu dieser Schätzung hinreissen, allerdings kann jede andere Schätzung auch richtig sein.
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