Als Vorwarnung: Bin ziemlich unstrukturiert heute!
Der gute Fredi hat mich schon richtig verstanden:
Ich denke, dass Cay das auch schon alles wusste (steht ja zwischen den Zeilen in ihrem Post), ...
Aber genau um zu veranschaulichen, was so alles passieren kann, habe ich dieses Actual Play hier geschrieben (und ich hasse diese Tipperei echt!!!). Für mich ist das hier die Abbildung von Inkohärenz, Social Contract, etc. im Spiel, am Spieltisch. Wäre ich nicht dabei gewesen, könnte ich das für ein konstruiertes Beispiel halten.
Ich habe sowohl mit den Spielern als auch mit dem SL lang und schmutzig vorher Narr und Pool besprochen: Charakterkonzepte, Spotlight, Issues, Sinn von Würfen, Kicker, etc. Und ich habe wirklich niemandem irgendwas aufgezwängt (naja, vielleicht nur ein bisschen aus der Motivationskiste gezaubert
). Aber sprechen und hören ist halt was anderes als spielen, scheitern und handeln.
Erst an dieser Stelle, als es für alle richtig krachte, und irgendwie alle echt angepisst waren, konnte ich die ganzen Konzepte vor den Augen der anderen anwenden und sie an erlebten Beispielen erklären. Wohlgemerkt, meine Figur und meine Szenen waren schon immer auf Narr "getunet"; wäre das nicht so gewesen, hätte es kein gelingendes Beispiel gegeben (meine persönliche Ausrede für die Rampensau
).
Das ist ein Grundproblem von neuen Konzepten (egal ob Rollenspiel oder was anderes): Je weniger Erlebnisgrundlage mit etwas verknüpft werden kann, desto weniger kann man sich etwas vorstellen. Dazu ist ein extrem ausgeprägtes und trainiertes Abstraktionsvermögen notwendig (Philosophen können sowas ganz dolle toll
) und die Fähigkeit diese abstrakten Konzepte dann auf konkrete Situationen anzuwenden (ob Philosophen sowas können, weiß ich nicht
).
Ich will damit auch schon in ein Horn blasen, mit dem Fredi immer wieder gerne herumposaunt: Sag nicht, das ist nix für Dich, wenn Du es nicht schon mal probiert hast! Ausprobieren, scheitern, dann meckern!
Was Pool angeht, stimme ich der Einschätzung zu, dass es in den Strukturvorgaben extrem schwächelt - PTA oder Dogs sind da wirklich vorbildlich. Allerdings gibt es auch ganz andere Freiheiten - man muss sich halt entscheiden, was man will. Zudem ist es nicht so, dass die o.g. Probleme nicht auch bei PTA aufkämen: Spieler/innen, die noch nie Narr gespielt haben und durch Illusionismus-Railroading "verhunzt" sind, können auch hier massive Probleme haben, die neuen Konzepte in die Spielhandlung umzusetzen.